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Curt Barry

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Donnerstag, 11. Januar 2001

Beiträge: 11
Hi!
Seit vielen Jahren habe ich auf meiner Homepage Berichte und Fotos über alle österreichischen Formel 1 Fahrer.
Da Curt Barry eigentlich der erste Österreicher war, der einen Formel 1 Rennwagen gefahren hat, möchte ich nun auch ihm eine Seite widmen.
Jedoch ist mein Wissen über ihn noch sehr dürftig:
Reisebürobesitzer, Rennwagen-Staatsmeister.
1963 in Zeltweg mit einem 1,5 Liter Porsche gestartet ( von Graf Beaufort geliehen):
1,4 sec im Training hinter Rindt, 8,5 sec hinter Clark,
im Rennen Motorschaden nach 2 Runden
Gewinnt auf Cooper den "Großen Preis von Rom".
22.Mai 1963: Monaco Formel Junior Rennen
5. Platz im Vorlauf, 7. Platz im Finale
8.Juni 1963 Budapest
Getriebeschaden, Ausfall im Vorlauf
Feb. 1964 nach Opernballnacht kommt er bei einem Autounfall ums Leben ( frontal in einen parkenden Lastwagen auf der Wiener Triesterstrasse)

Auch besitze ich nur ein Foto welches ihn in einem Rennwagen zeigt, von einem Autogramm ganz zu schweigen.
Wer kann mir Informationen, Fotos, oder gar ein Autogramm liefern?
Danke für eure Mithilfe,
Raimund

(Homepage: http://www.fortunecity.de/olympia/maradona/143 )
MFG.,
Raimi
Collector Formula One Autographs

Beitrag Freitag, 12. Januar 2001

Beiträge: 1076
Servus Raimund,

Du hast Dir einen Fahrer ausgesucht, der nie zu einem offiziellen Grand Prix (Formel 1 Lauf mit WM-Status) antrat; deshalb scheint er in keinen Standardwerken auf und fallen meine Informationen leider auch etwas dürftig aus:

Curd Barry (der auch als Bardi-Barry antrat) begann seine Rennfahrerlaufbahn 1958 im Alter von 19 Jahren, als er mit einem MG (und auch Abarth) an Wertungsfahrten teilnahm; ab 1959 fuhr er Porsche 1600 S. 1960 kaufte er sich einen Poggi-Junior, mit dem er aber noch Lehrgeld bezahlen mußte. Erst 1962 (nun auf Cooper) stellten sich bedeutende Erfolge ein (Siege in Vallelunga und beim Eifelpokal, 2. auf der AVUS und 4. beim Junior-GP in Monaco). Damit stand er in Österreich als Rennfahrer allein auf weiter Flur und wurde von der renommierten französischen Sporttageszeitung "L'Equipe" sogar zu den 10 besten Formel-Junior-Piloten Europas gezählt (in Anbetracht der vielen Briten, und daß die damalige Formel-Junior der heutigen Formel 3 entspricht, eine tolle Leistung !).
Seine Highlights 1963 waren: Sieg im Gran Premio Caltex (Vallelunga), in Cesenatico Sieg im Vorlauf, aber Getriebeärger und Lenkungsdefekt, die zur Aufgabe führen, im Finale (Sieg übrigens für Jochen Rindt). Beim Eifelrennen ein 3. Platz (Sieger Gerhard Mitter), bei der Trofeo Vigorelli in Monza 2. hinter Geki; in Monaco in seinem Vorlauf 5. (zum Vergleich Rindt im anderen Vorlauf 4.) und im Finale guter 7. und damit bester Privatfahrer (Rindt out). In Monza und in Zeltweg jeweils 3.
Zum Saisonabschluß stellte er mit seinem Formel-Junior auch noch einen neuen nationalen Automobilrekord (bis 1100 ccm) auf.
Bleibt noch Sonntag, der 1.9.1963, als sowohl Curd (als 16.) als auch Jochen Rindt (als 12. von insgesamt 17 Fahrern) an den Start des Grand Prix von Österreich gingen; somit muß man fairerweise sagen, daß nicht Curd der erste Österreicher am Steuer eines F1 war, sondern (eher) einer der beiden, die jemals zu einem echten F1-Rennen antraten (wenn auch ohne WM-Status). Er war übrigens auch der erste Ausfall nach einem Dreher in der ersten Runde und Aufgabe zwei Runden später; auch Jochen erging es mit einem Motorschaden nicht viel besser.
Auch sollte man nicht vergessen, daß Barry mitverantwortlich war, als Rindt im März 1963 zum ersten Mal in einen Monoposto-Rennwagen stieg; es war sein Formel-Junior, den sich Jochen gekauft hatte.
Der 7. Februar 1964 ging dann als schwarzer Freitag in die Geschichte des österreichischen Automobilsports ein: an diesem Tag verunglückte Österreichs damals erfolgreichster Rennfahrer 25jährig am Steuer seines Mercedes-Pkws bei Geradeausfahrt mit kaum 50 km/h, als er mit einem stehenden LKW zusammenprallte. Die ärztlichen Untersuchungen ergaben, daß Curd Barry Sekunden vor dem Unfall einen Herzschlag erlitt.
1964 wollte er in die Formel 2 einsteigen (und hatte bei Abarth auch schon einen Motor für seinen Cooper geordert), also genau die Rennserie, in der Jochen mit 29 Siegen zum Rekordgewinner werden sollte ....

Viele Grüße Hans

Beitrag Freitag, 12. Januar 2001

Beiträge: 11
Hallo Hans!
Also das ist ja wirklich toll. Jetzt kann ich meine Page über Barry sehr informativ gestalten. Vielleicht finde ich auch noch das eine oder andere Foto über ihn.
Woher nimmst Du nur dieses Wissen?
mfg.,
Raimi[br]----------------[br]MFG.,
Raimi
Collector Formula One Autographs
MFG.,
Raimi
Collector Formula One Autographs

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 45812
Also drei Sachen:
a) Wieso beantwortet Hans nie, woher er sein Wissen nimmt? :)
b) Sein Name klingt doch recht britisch: Hat er britische Vorfahren?
c) Gab es noch weitere Österreicher, die F1-Rennen fuhren, aber nie eines mit WM-Status?

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 317
MichaelZ hat geschrieben:
Wieso beantwortet Hans nie, woher er sein Wissen nimmt?
Vielleicht, weil er sich am Moderator ein Beispiel nimmt?

Abgeschrieben hat er offenbar HIER.

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 45812
Du alter Scherzkeks du, muss mich erst wieder aufn Stuhl setzen, moment....



.... so, also, als Hans aktiv war, war ich noch nicht Moderator :wink:

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 317
Dann leiste ich natürlich Abbitte und vermute stattdessen, dass Herbert Fischer vom COVC beim mysteriösen "Hans" abgeschrieben hat, es sei denn, es handelt sich um ein und dieselbe Person.

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 45812
Hä? Hab doch nirgends behauptet, dass er nicht abgeschrieben hat...

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 317
"Hans" kann im Jahre 2001 ja wohl schwerlich aus dem COVC-Magazin des Jahres 2008 abgeschrieben haben. Dafür, dass der mit "Herbert Fischer" gezeichnete Artikel davor schon irgendwo anders veröffentlicht wurde, habe ich keinen Anhaltspunkt.

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 945
MichaelZ hat geschrieben:
Also drei Sachen:
a) Wieso beantwortet Hans nie, woher er sein Wissen nimmt? :)
b) Sein Name klingt doch recht britisch: Hat er britische Vorfahren?
c) Gab es noch weitere Österreicher, die F1-Rennen fuhren, aber nie eines mit WM-Status?


Da gab es ja noch den Ewald Boisitz und Karl Opitzhauser, die sich vergeblich am Österreich-GP 1975 bzw. 1976 versuchten.

Leider habe ich zu beiden kaum nähere Angaben. Wer hat Infos zu den beiden?

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010
AWE AWE

Beiträge: 13287
Bleimula66 hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Also drei Sachen:
a) Wieso beantwortet Hans nie, woher er sein Wissen nimmt? :)
b) Sein Name klingt doch recht britisch: Hat er britische Vorfahren?
c) Gab es noch weitere Österreicher, die F1-Rennen fuhren, aber nie eines mit WM-Status?


Da gab es ja noch den Ewald Boisitz und Karl Opitzhauser, die sich vergeblich am Österreich-GP 1975 bzw. 1976 versuchten.

Leider habe ich zu beiden kaum nähere Angaben. Wer hat Infos zu den beiden?



Über Ewald Boisitz hatten wir es ja erst neulich im Geburtstags-Tread
Karl Opitzhauser ( geb. am 14.10.1941 ) wollte in Österreich 1976 mit einem gekauften Ex-Werks-March vom Typ 761/4 ( Auto von Merzario ) unter dem Teamnamen Sport Cars of Austria antreten . Das gleiche hatte zu dem gleichen Rennen auch Landsmann Otto Stuppacher mit seinem Tyrrell vor . Beide wurden aufgrund ihrer fahrerischen unerfahrenheit vom Veranstalter abgelehnt .Opitzhausen gab sich damit zufrieden wärend Stuppacher noch mit Unterschriftenaktionen versuchte den Veranstalter zu überzeugen .

Es gab ausserdem noch einen Gerd Biechteler der 1979 für das Grand Prix Rennen ausserhalb der WM ,den Course des Champions
gemeldet war . Der Österrreicher solte dort für das Team von Klaus Walz ( Walz Toi Racing ) einen March 781 S fahren .

Beitrag Sonntag, 21. Februar 2010

Beiträge: 45812
Interessant, danke!


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