Erstmal:
Zanardi: Gelungenes Comeback nach 7 Jahren
7 Jahre lang war er weg und dieses Wochenende kehrte er wieder zurück – nein die Rede ist nicht von Axel Schulz, der nach 7 Jahre wieder ein Boxcomeback gab und derart verprügelt wurde, dass er endgültig seine Boxhandschuh an den Nagel hängt – sondern von Alessandro Zanardi. Im Gegensatz zu Schulz’ Comeback war das Comeback von Zanardi beeindruckend stark. Klar, Zanardi fuhr auch nach seiner letzten Formel-1 Saison 1999 (für Williams Supertec) noch im Motorsport – aber Formel-1 ist nun mal was ganz anders als ChampCar und Tourenwagen. Zanardi fuhr im spanischen Valencia am Rande des Formel BMW Weltfinal Rennen am Samstag und Sonntag insgesamt mehr als 100 Runden im BMW Sauber und setzte eine Bestzeit von 1:19,7 Minuten – der Deutsche Sebastian Vettel, der 2007 bei BMW Sauber Testfahrer ist, fuhr nur rund eine Sekunde schneller. Dass Vettel erst 18 ist (Zanardi 40) und in ihm viele schon einen Nachfolger von Michael Schumacher sehen, dürfte die Leistungen von Zanardi nochmals deutlich hervorheben.
Nun gehts für Yesterday los:
Alexander Wurz fährt 2007 wieder für Williams Toyota – 6 Jahre nach seiner letzten Saison. Innerhalb dieser 6 Jahre fuhr er zwar Tests für McLaren Mercedes und Williams Cosworth, dennoch gilt 2007 als ein Comebackjahr. 2005 fuhr er als Ersatz für den verletzten Juan Pablo Montoya bei McLaren Mercedes ein GP Rennen in Imola und wurde 3. – nach 71 Rennen Pause und auch seit Imola 2005 sind bereits mehr als 30 Rennen vergangen. 2004 testete Olivier Beretta für BMW Williams, zuvor hatte der Mann aus Monaco 1994 ein Formel-1 Auto gelenkt – für Larrousse Ford. Die bislang längste Pause in der Formel-1 nahm sich der Holländer Jan Lammers. Zwischen dem Frankreich GP 1982, bei dem er für Theodore Ford fuhr, und seinem Comebackrennen in Japan 1992 (für March Ilmor) vergingen 116 GP Rennen. Von der Zeit her hatte sich auch Paddy Driver eine Auszeit genommen. Wie die Pause von Lammers dauerte auch die Pause von Driver zwischen dem Südafrika GP 1963 (Lotus BRM) und dem Südafrika GP 1974 (Lotus Ford) mehr als 10 Jahre, nämlich genau 3745 Tage, allerdings lagen zwischen Südafrika ’63 und Südafrika ’74 nur 116 Rennen. Es waren übrigens die einzigen beiden WM Rennen für Driver! Auf Rang 3 in der Statistik der längsten Karrierelücken liegt der Italiener Bruno Giacomelli. Nach dem Südafrika GP 1983, den er auf einem Toleman Hart bestritt dauerte es fast 7 Jahre und 98 WM Rennen, bis er beim Imola GP 1990 für das marode Life Team fuhr – ein Projekt das lächerlich war und für Life konnte sich Giacomelli nie qualifizieren! Auch Zanardi kennt sich mit einer langen Pause in der Formel-1 aus. Nach dem Australien GP 1994 (Lotus Mugen Honda) zog es Zanardi zunächst in die ChampCar und 1999 kehrte er bei Williams Supertec in den GP Sport zurück. 66 Rennen waren bis dahin ohne Zanardi vergangen – das bedeutet, dass sich Zanardi die 14. längste Formel-1 Pause gönnte. Die meisten dieser Comebacks waren eher unspektakulär. Viel interessanter ging es bei Comebacks oder Comebackversuchen von Niki Lauda (der nach einer mehr als 2-Jährigen Pause zurückkehrte und nochmals Weltmeister wurde!), Nigel Mansell oder Alain Prost.
Was waren für euch die spektakulärsten Comebacks?
Kennt ihr Comebackversuche, die scheiterten - also dass es gar nicht so weit kam?
Was war die längste Pause eines ChampCar Fahrers?