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Chip Ganassi Racing

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Beitrag Sonntag, 07. Januar 2007

Beiträge: 45834
2007 wird Juan Pablo Montoya in der Nascar für das Team von Chip Ganassi fahren. Das Team, das engen Kontakt mit dem Formel-1 Team von Frank Williams hält (deswegen schaffte Montoya auch den Sprung in die Formel-1), hat eine lange Tradition und Erfolge (auch mit Montoya) in der ChampCar bzw. Indy Racing League (IRL). Deshalb wird hier die Karriere von Chip Ganassi im Monoposti Sport, als auch in der Nascar Serie beleuchtet; Chip Ganassi baute mit Sponsor Target für 1990 ein ChampCar Team auf. Ende der 90er herrschte Ganassi über die ChampCar Serie und Siege und Titel gingen nur über das Team. 1996 mit Jimmy Vasser, 1997 und 1998 mit Alessandro Zanardi, sowie 1999 mit Juan Pablo Montoya: Titeln hagelte es quasi nur so für Chip Ganassi Racing. 2000 folgte dazu noch der Indy 500 Sieg von Montoya. 2003 wechselte Ganassi in die IRL und feierte mit Scott Dixon, Sam Hornish und Dan Wheldon einige Erfolge. Seit 2000 ist Ganassi Racing auch in der Nascar aktiv und auch ist man bei einigen Sportwagenrennen zugegen.

Hat jemand weitere interessante Geschichten zum Team`?

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 8060
So, hier also - wie im Sauber-Thread versprochen - einiges zur Person, bzw. Team 'Chip' Ganassi.

Ich beschränke mich mal auf die Jahre bis 1996 (seinem ersten Champcar-Titel) - vielleicht schreibt ja Michael mal ein paar Worte zu den Jahren danach, bzw. seinen Einsätzen bei NASCAR und IRL...

Den meisten ist 'Chip' Ganassi als DER erfolgreiche Teamchef bekannt, er hatte beinahe einen untrüglichen 'Riecher' wann er bestimmte Komponenten (Chassis, Motor, Fahrer, etc.) in seinem Team zu wechseln hatte. Der Wechsel zu Reynard war ebenso wegweisend wie der Wechsel zu Firestone und Honda 1996 oder die Verpflichtung der Fahrer Vasser, Zanardi und Montoya. Er hat auch eine sehr enge Beziehung zur Formel 1, fast alle seine Fahrer waren frühere F1 Piloten (Cheever, Gugelmin, Andretti jr., Zanardi) oder packten es in die F1 (Zanardi, Montoya). Die aktuellen Infos gibt's auf der Homepage des Team (auch wenn dort die Geschichte recht lieblos 'abgehandelt wird'): www.chipganassiracing.com

Hier erst mal seine Karriere als aktiver Motorsportler und seine Teilhaberschaft bei Pat Patrick bis 1989;

'Chip' Ganassi beginnt seine Karriere - wie so viele andere auch - bei den Motorrädern (Dirt Bikes und MotoCross) in West-Pennsylvania. Nach der Karriere durch Formel Ford und Super Vee macht er 1981 beim Phoenix 150 sein Debüt in der CART-Serie - in einem 4 Jahre alten Penske PC6 für das Team Zurn-Indeck - und kann sich erst mal nicht qualifizieren. Über diesen Start(-versuch) konnte ich leider sonst nichts weiter rausbringen. Auch das Team sagt mir absolut NULL.

1982 (er studiert zu der Zeit noch an der Duquesne Universtität - genauer Abschluss ist mir unbekannt) geht's für ihn dann richtig los - für das heute weitgehend unbekanntes Team von Jack Rhoades (einem Händler für Kleinflugzeuge aus Columbus/Indiana), das einen 'gebrauchten' Wildcat von Pat Patrick Racing einsetzt - und zwar das Auto das 1981 Indy gewonnen hat (wenn auch nur für einige Wochen)! In Phoenix qualifiziert er sich für einen vielversprechenden 12. Startplatz und fällt bereits in der ersten Runde aus. Weitere 4 CART-Rennen, sowie ein Start beim damals nicht zu der Serie gehörenden Indy 500, runden die Saison ab.

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Mit 23 Jahren fährt 'Chip' Ganassi sein erstes Rennen in Indy - in einem Wildcat IIIB des Jack Rhoades Team.

1983 steigt er für den verletzten Johnny Rutherford bei Pat Patrick Racing ein - ein ungeahnter Aufstieg; und er fährt eine hervorragende Saison, 1984 hat gerade in Cleveland mit einem 2. Platz seine bislang beste Platzierung erreicht, als ihn ein schwerer Unfall beim Folgerennen (Michigan 500) aus der Bahn wirft. Der Crash, in den auch Al Unser jr. verwickelt ist, ist so heftig, dass man glaubt Ganassi würde nicht überleben.

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1983 und 1984 fährt Ganassi für das Pat Patrick Team - oben 1983 in blau in Indy (sorry - fand kein besseres Bild), unten 1984 in rot in Meadowlands.

Die Saison 1984 ist für ihn damit erst mal erledigt - und eigentlich auch seine Renn-Karriere. Denn obwohl er sich recht schnell wieder erholt, ist er doch nie wieder der alte - und bringt es nur noch auf einige wenige Rennen ohne größere Höhepunkte; 1985 hat er zwei Starts in Indy (für das Team von A.J. Foyt jr.) und in Brooklyn (für IAMAW/Machinists Union), 1986 startet er noch mal in Phoenix und in Indy. Dann ist nach nur 28 Rennen, 90 Punkten, 3 Besuchen auf dem Podium und 531842 Dollar gewonnenem Preisgeld das Kapitel CART erst mal beendet.

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Einmaliger Einsatz als zweiter Mann bei Indy Legende A.J. Foyt 1985 (oben), sein letztes CART Rennen in Indy 1986 bei Machinists Union (unten); sieht so aus als winke Ganassi tatsächlich zum Abschied...!

1986 habe ihn ihn noch mal auf einem Phil Conte March bei den 24 Stunden von Daytona (Partner übrigens ein gewisser Ivan Capelli - der dürfte den F1-Fans vielleicht noch in guter Erinnerung sein), 1987 kann man ihn noch mal als Starter (auf einem Sauber, Partner Johnny Dumfries!) in Le Mans entdecken, aber irgendwann sieht er mit knapp 28 Jahren ein, dass er den Rennsport nicht mehr mit voller Leistung betreiben kann. Der 'Rich Kid from Pittsburgh' hängt den Helm an den Nagel und wird Teamchef bei den Indy Lights.

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Nach meiner Info das letzte Rennen von 'Chip' Ganassi - Le Mans 1987 auf einem Sauber; Ausfall nach 4 Stunden.

1988 steigt er bei seinem früheren Team Pat Patrick Racing in die CART-Serie ein. Welche Funktion er bei dem Team hat ist mir immer noch etwas schleierhaft - vielleicht kriege ich das noch mal raus. Nach etwas magereren Jahren geht es zu diesem Zeitpunkt mit dem Team und ihrem Fahrer Emerson Fittipaldi wieder deutlich aufwärts.

Fittipaldi und Ganassi sind eigentlich alten Bekannte; 1984 war Ganassi praktisch der Grund, warum 'Emmo' der CART-Serie treu blieb. Seine ersten Versuche bei W.I.T. Racing waren mehr oder weniger eine Katastrophe und 'Emmo' quasi schon wieder auf dem Rückzug nach Brasilien, als sich 'Chip' Gansssi beim Michigan 500 verletzte und 'Emmo' den Platz im wesentlich konkurrenzfähigeren Patrick Team angeboten wurde. Diese Chance nutzte er dann.

Nach einer durchwachsenen Saison 1988 (mit immerhin 2 Siegen) dominierte das Team die Saison 1989, wird Meister und gewinnt das Indy 500.

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1989 gewinnt das Patrick-Ganassi Team sowohl das Indy 500 als auch den CART-Titel - doch am Saisonende zerfällt das Team...

Ende Teil 1, in Kürze geht's weiter ->

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 8060
Weiter geht's - diesmal die eigentliche Geschichte des Ganassi Racing Teams:

Ende 1989 bricht eine unerwartete Krise über das erfolgreiche Team Patrick-Ganassi Team herein. Topfahrer 'Emmo' ist mitsamt Sponsor Marlboro zu Penske gewechselt. Zwar besitzt Ganassi nun faktisch das Patrick-Team (auch wenn man nur relativ selten den Namen Patrick-Ganassi liest), aber er sitzt ohne Fahrer mit einem alten Chassis 'rum, das kaum mehr konkurrenzfähig ist, denn die CART hatte die Aerodynamik für 1990 ziemlich beschnitten (besonders im Bereich der aerodynamisch geformten Seitenkästen.

Deshalb splittet sich das Patrick-Team 1990 auf.

Ein Teil der Belegschaft macht (unter dem alten Namen Pat Patrick Racing) als Alfa Romeo-Werksteam weiter. Fiat, seit Enzo Ferraris Tod 1988 kompletter Eigentümer von Ferrari, transferiert den für Indy entwickelten V8-turbo an seine Tochter Alfa Romeo und guckt sich als Werksteam das gerade Fahrer- und sponsorlose Pat Patrick-Team aus.

Ganassi ist dieses Projekt (wie wir heute wissen zu Recht!) suspekt. Während sich also das 'Rest-Patrick' Team auf die Kooperation mit Alfa Romeo und March einlässt sich den Ferrari V8 ins Heck pflanzt, startet Ganassi sein 1-Fahrer-Team unter dem Namen Target (nach seinem Hauptsponsor Target Stores). Überraschend fällt die Fahrerwahl auf ausgedienten F1-Piloten Eddie Cheever, sein Dienstfahrzeug ist der Penske Jahreswagen von Pat Patrick (und zwar den Fittipaldi-Siegerwagen von Indy mit der Nummer PC 18-89), der Motor kommt von Chevrolet. Alles in allem nichts ungewöhnliches. Mit von der Partie ist auch ex-Fittipaldi Crew-Chief Tom Anderson als Teammanager, den er von Pat Patrick quasi übernimmt. Das Team übernimmt auch die Garage von Pat Patrick im Nordwesten von Indianapolis.

Nach wenigen Rennen legt man sich einen aktuellen Lola zu, der 1990 State-of-the-art ist. Das junge Team schlägt sich recht gut, bereits im fünften Rennen kann Cheever das Podium besteigen, in der Endabrechnung wird er 9. und kann sich mit den Titel 'Rookie of the Year' schmücken (was auch immer das für einen 12 Jahren alten F1-Veteranen bedeuten mag).

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Der erste 'echte' Ganssi-Wagen, noch weitgehend sponsorenfrei, sieht von der Lackierung den aktuellen Toyotas recht ähnlich. Oben der in den ersten Rennen eingesetzte Vorjahres Penske (Bild von seinem letzten Rennen, dem Michigan 500), darunter der '90 er Lola beim vorletzten Rennen in Nazareth.

1991 macht man größtenteils unverändert weiter. Das Team bewegt sich etwa auf Vorjahresniveau - man wird abermals 9. in der Endabrechnung. Als neuen Hauptsponsor kann man die Fa. Scotch gewinnen. Ein weiterer großer Gewinn für das Team ist der aus der Formel 1 bekannte 'Mo' Nunn, den Ganassi noch von seiner Zeit bei Pat Patrick kennt. Nunn war 1990 mit zum Alfa Romeo-Projekt gewechselt - kehrt aber nun reumütig zu seinem alten 'Chef' zurück.

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Der '91er Lola von Ganassi, aufgenommen in Mid Ohio, wo Cheever 8. wird. Das typische rot-schwarze Erscheinungsbild ist in den Grundzügen schon vorhanden...

1992 wechselt man die Antriebsquelle zu einem Ford XB. In Phoenix kommt Cheever recht knapp an den Sieg heran und kommt hinter Rahal als 2. ein. Auch in Indy fährt er großartig, liegt im ersten Renndrittel ständig in der Spitzengruppe und führt 9 Runden lang das Feld an. Letztlich wird er mit 10 Sekunden Rückstand Vierter.

Nach einigen Rennen setzt Ganassi endlich auch einen zweiten Wagen ein. In Indy fährt Arie Luyendyk leihweise einen '92er Lola, in weiteren Rennen kommt der ungestümen Nachwuchsfahrer Robby Gordon zum Einsatz, der sich allerdings mit einem (meist sponsor-losen) Vorjahreswagen begnügen muss. Das Geld reicht nicht für die ganze Saison, ab Mid-Ohio ist Cheever wieder auf sich alleine gestellt.

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Das Ganassi Line-up von 1992; oben Stammpilot Cheever, neben der Piste in Mid Ohio, mitte Arie Luyendyk bei seinem einzigen Einsatz in diesem Jahr in Indy, unten der ungesponsorte Vorjahreswagen mit Neuling Robby Gordon.

1993 rüstet Ganassi weiter auf und holt sich den Oval-Spezialisten Arie Luyendyk (immerhin Indy Sieger von 1990 und im Vorjahr schon mal für ihn recht vielversprechend unterwegs) ins Team. Doch die Rechnung geht nicht auf, obwohl Luyendyk um ein Haar das Indy 500 (von der Pole-Position!) gewonnen hätte, wenn er nicht beim Re-Start kurz vor Schluss hinter Mansell eingeklemmt gewesen werde und ihn Fittipaldi überrumpeln konnte. So ist der 2. Platz das einzige Highlight des Jahres.

Auf den Einsatz eines zweiten Wagens wird 1993 verzichtet.

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Elegante Erscheinung; der '93er Ganassi-Lola mit Arie Luyendyk beim Michigan 500. Luyendyk wird 3.

1994 reicht die Kohle endlich für ein 2-Mann-Team. Er übernimmt den in der Formel 1 durch die Qualitätssicherung gefallenen Michael Andretti, dessen Dienste er bereits eine Woche nach seinem McLaren-Rauswurf im September 1993 'gesichert' hatte. Zweiter Mann wird ein weiterer F1-Flüchtling; Mauricio Gugelmin. Den nimmt er allerdings eher wegen der Mitgift seines brasilianischen Tabak-Sponsors Hollywood als wegen seiner Fahrkünste. Das Auto fällt optisch etwas aus dem Rahmen und sieht nicht wie ein echter 'Ganassi' aus - aber in US-Rennserien sind zwei unterschiedlich lackierte Teamfahrzeuge durchaus nichts ungewöhnliches...

Beim Chassis geht das Team volles Risiko und setzt auf den CART-Neueinsteiger Reynard - und landet einen Volltreffer; bereits das erste Rennen wird von Andretti gewonnen (wofür ihn sogar sein ex-Teamkollege Ayrton Senna gratuliert). Auch in Toronto gelingt ihm ein Sieg. Als äußerst attraktiv erweist sich nun Ganassis Vertrag als Generalvetreiber für Reynard-Chassis in den USA, denn binnen weniger Monate rennen ihm die Interessenten förmlich die Bude ein - und Reynard dominiert die Serie bald nach Belieben.

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Die Fahrer-/Auto-Kombination für 1994; oben Michael Andretti in Mid Ohio, unten der mit Hollywood-Lackierung ausgestattete Wagen von Maurico Gugelmin in Michigan. Wie sehr die verschiedenen Flügel (klassischer Rundkurs, bzw. Oval) doch die Optik eines Autos verändern können...

Nachdem Andretti seinen Ruf in den USA bei Ganassi wieder aufpolieren hat, verlässt er ihn im Folgejahr 1995 schon wieder - und man muss sich einen neuen Spitzen-Mann suchen. Doch diesmal geht man einen anderen Weg: Erster Mann wird der '93er Indy Lights Champion Bryan Herta, der sich zwar als sehr schneller, aber nicht gerade kluger Fahrer erweist. Zweiter Mann wird der aufstrebenden Jimmy Vasser - eine kluge Entscheidung wie sich bald herausstellen wird, denn er ist - bei hoher Zuverlässigkeit - der deutlich schnellere Mann: in Portland ist Vasser nach der Disqualifikation (wegen zu geringer Bodenfreiheit) von Al Unser jr. sogar wochenlang Sieger des Rennens - aber nach Protest des Penske Teams und endloser Prozessiererei kriegt Little Al den Sieg am Ende der Saison wieder zurück. Auch Indy hätte Vasser wohl gewonnen, hätte er das Auto nicht 25 Runden vor Ende in die Wand gesetzt...

Herta hingegen will Ganassi zur neuen Saison unbedingt auswechseln, obwohl man im Team von Herta überzeugt ist. Doch der Chef setzt sich durch. Auch bei der Wahl für den Ersatz liegt er goldrichtig. Doch dazu kommen wir später...

Ein Clou ganz anderer Art steht für Ganassi in diesem Jahr an - er gewinnt den 4-fachen Super-Bowl Gewinner und legendären Quarterback Joe Montana als Partner (für die Promotion-Arbeit!) für sein Team.

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1995 kommt erstmals der inzwischen klassische gelbe Ganassi-Pfeil auf die Autos - die Seitenkästen bleiben aber - dank Sponsor Scotch - noch schwarz. Oben der Wagen von Jimmy Vasser in Mid Ohio, unten der Wagen von Bryan Herta in Elkhart Lake.

Als die Saison 1996 startet, kann sich das aufstrebende Team vor Sponsoren kaum mehr retten; das Auto wird mit Stickern wie 7Up, Borden, Bosch, Coca-Cola, Colgate-Palmolive, Dial, Firestone, First Alert, Gilette, Hanes, Honda, IBC, Inc.-Nabisco, Jolly Rancher, Kleenex, Krylon, Shick, Mistic Brands, Planters, Purex, Rayovac, Right Guard, Speed Stick, STP, Target, TDK, Texaco Havoline zugeballert - um nur einige zu nennen. Trotz allem - das ist das erstaunliche - sieht das Auto optisch top aus - und nicht nur das - endlich ist das Team auch auf Top-Niveau. Bryan Herta, der bei seinem Chef durch seine unüberlegte Fahrweise in Ungnade gefallen ist, wird durch Alex Zanardi (der sich in einem Shoot-out gegen den im selben Jahr tödlich verunglückten Jeff Krosnoff durchsetzt) ersetzt.

Ist schon manchmal komisch, wenn man bedenkt wie wohl die Karrieren von Zanardi und Krosnoff verlaufen wären, wäre die Wahl damals anders verlaufen...

1995 zeigten die kleinen Teams von Tasman und Harry Brix das Potential der neuen Firestone Reifen und der Honda-Motoren. Besonders in Kombination erscheint Ganassi dieses Paket attraktiv. Kurzer Hand wechselt er die Partner und schnürt ein Paket von Reynard (Chassis) - Honda (Motor) und Firestone (Reifen). Was auf den ersten Blick riskant erscheint, ist für Ganassi der Durchbruch und der Beginn einer jahrelangen Dominanz, denn diese Kombination erweist sich als nahezu unschlagbar! Der Titel geht an Jimmy Vasser - und auch Alessandro Zanardi dreht in der zweiten Saisonhälfte mächtig auf und gewinnt drei Rennen.

Getrübt wird der Triumph durch die Abspaltung der IRL von der CART - das traditionsreiche Indy geht dem ehrgeizigen 'Chip' Ganassi auf diese Weise durch die Lappen. Aber er holt diesen Triumph einige Jahre später nach - wie wir wissen...

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Schönes Bild des bärenstarken Ganassi-Doppels Vasser (oben) und Zanardi (unten) in Michigan 1996.

Ab 1997 dürfte die Ganassi-Geschichte bekannt sein; es folgen Titel für Zanardi (1997), nochmal Zanardi (1998) und Montoya (1999). 2000 folgt der überraschenden Motoren-Wechsel zu Toyota. Diesmal gelingt es Ganassi nicht den Clou von 1996 zu wiederholen und aus dem Stand Meister zu werden, doch der Wagen ist erstaunlich konkurrenzfähig und gewinnt mit Montoya am Steuer 4 Rennen - doch ist er insgesamt zu unzuverlässig. Aber Ganassi hält sich schadlos und holt sich ENDLICH mit Montoya den Indy Sieg, den er seit 1996 so schmerzlich vermisst. 2001 (das Jahr in dem er offiziell in die NASCAR einsteigt) verlässt Ganassi sein Glück bei der Fahrerwahl; Bruno Junquiera und besonders Nicolas Minassian sind als Neulinge überfordert. Noch im Laufe der Saison wird Minassian überstützt durch Memo Gidley ersetzt. Außerdem sind die Champcars deutlich am Niedergang - die interessantere Serie findet mittlerweile in die IRL statt. Auch Ganassi sieht das ein und wechselt Ende 2002 - als letztes der großen Teams - in die IRL.

Ich hoffe das Michael das Thema ab 1997 vielleicht noch mal etwas zusammen schreibt - ich denke da ist er näher an der Materie als ich.

So long...

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 45834
Danke für die vielen Infos, ich bin noch gar nicht zum lesen gekommen.

Ich hoffe das Michael das Thema ab 1997 vielleicht noch mal etwas zusammen schreibt - ich denke da ist er näher an der Materie als ich.


Ja, das kann ich mal machen, aber dauert sicher einige Zeit, ich werd jetzt erstmal mit dem Thema der Wunschvorstellungen etc. weitermachen, der Thread ist ja von LotusFan und ist noch nicht fertig. Ich hoffe, ich kann damit noch heute anfangen, ich erwarte jedoch einen Anruf und naja sagen wir mal so, wenn sie anruft, wirds wohl heid nix mehr. :wink:

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 45834
Ein weiterer großer Gewinn für das Team ist der aus der Formel 1 bekannte 'Mo' Nunn, den Ganassi noch von seiner Zeit bei Pat Patrick kennt.


Wieso, was hat er mit der Formel-1 zu tun? Hat er nicht danach auch noch ein eigenes ChampCar Team betrieben`?

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 8060
Michael; Mo Nunn betrieb in den 70er Jahren das Ensign-Team.

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 45834
ok damit hab ich mich wohl ins abseits gespielt!

Beitrag Dienstag, 13. Februar 2007

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Danke für die vielen Infos, ich bin noch gar nicht zum lesen gekommen.

Ich hoffe das Michael das Thema ab 1997 vielleicht noch mal etwas zusammen schreibt - ich denke da ist er näher an der Materie als ich.


Ja, das kann ich mal machen, aber dauert sicher einige Zeit, ich werd jetzt erstmal mit dem Thema der Wunschvorstellungen etc. weitermachen, der Thread ist ja von LotusFan und ist noch nicht fertig. Ich hoffe, ich kann damit noch heute anfangen, ich erwarte jedoch einen Anruf und naja sagen wir mal so, wenn sie anruft, wirds wohl heid nix mehr. :wink:

Michael; ich verbeiße mich lieber immer in EIN spezielles Thema - wie jetzt bei Chip Ganassi - oder das Thema Sauber neulich. Momentan sieht mein Zimmer aus als hätte eine Bombe eingeschlagen - überall liegt Literatur und Notizzettel rum. Muss mal wieder aufräumen, sonst flippt gleich meine Alte aus. Momentan schreibe ich etwas über die Geschichte von Ron Dennis (vor der Formel 1) - wird sicher auch ganz interessant für den einen oder anderen...

Bei diesen allgemeinen Threads kann ich immer nur sporadisch, wenn mir gerade etwas einfällt, dazu was beitragen - sonst käme ich nämlich aus dem Schreiben nicht mehr raus. :lol: :lol:

Beitrag Mittwoch, 14. Februar 2007

Beiträge: 45834
Ja kein Problem, du hilfst ja doch immer sehr gut aus, wenn wir nicht weiterkommen. Das Thema Ron Dennis hört sich sehr interessant an, mich würde seine Karriere bis zum McLaren Teamchef schon interessieren...


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