Ich möchte mal alle Rennen sammeln, bei denen Formel-1 Renner gegen die ChampCars antraten. Das Indy 500 zählte ja von 1950-1960 zur F1 WM; F1 Renner fuhren aber nur selten, deshalb lassen wir das mal außen vor. Aber es gab auch noch andere:
Fuji 1966
In Fuji fand ja 1976, 1977, sowie ab 2007 der Japan GP statt, bereits 1966 fand allerdings ein Rennen in Fuji statt. Es war ein Einladungsrennen zwischen den F1- und den ChampCar Stars, wobei man (wegen der verwendeten Steilpiste) mit den dafür geeignetern ChampCars fuhr. Mit knapp 40.000 Dollar Preisgeld war das Rennen relativ bescheiden bedacht - verglichen mit Indy (das damals an die 700.000 Dollar Preisgeld hatte), aber auch mit den meisten anderen Champcar-Rennen. Darüber hinaus zählte das Rennen auch nicht zur US-Meisterschaft. Trotzdem waren einige der US-Stars wie Bobby & Al Unser und Mario Andretti anwesend - im großen und ganze fehlte aber viele U.S.-Spitzenleute. Die F1 war durch Jackie Stewart, Graham Hill, Chris Amon und Jim Clark vertreten - wobei Clark, Andretti und Al Unser nach Problemen im Training leider nicht antraten.
Race of two Worlds
1957 und 1958 fand in Monza das so genannte Race of the Two Worlds statt, ein Rennen bei dem ChampCars gegen Formel-1 Rennwagen fuhren. Das ganze fand ohne WM Status statt, also für das Rennen gab es keine Punkte in der Formel-1 Weltmeisterschaft. Auch für die ChampCar Meisterschaft bekam man keine Punkte. Das Rennen am 29.07.1957 war ein besserer Witz; Aus Sicherheitsgründen (Haltbarkeit der Reifen) wurde es in 3 kleinen Läufen abgehalten à 63 Runden abgehalten. Man befuhr lediglich das 1955 eröffnete, überhöhte Oval, die klassische Monza-Piste, wie wir sie heute kennen, wurde nicht genutzt. Außerdem befuhr man die Strecke - à la Indy - gegen den Uhrzeigersinn; eine Seltenheit in Monza. Immerhin erreichte man Zeiten (etwas Bettenhausens Pole mit fast 177 mph), die in Indy alles in Grund und Boden gefahren hätte - und auch weit über jedem Tempo lag dass zu der Zeit in der F1 gefahren wurde. Von den Europäern waren nur 3 Ecosse Jaguar am Start - also keine Formel-Rennwagen, sondern mehr oder weniger das LeMans Team. Jean Behra war mit einem V12 Maserati gemeldet, aber leider kreuzte er zum Rennen nicht auf, ebenso wie Mario Borniggia mit einem Ferrari - ich nehme an ein Privatier mit einem Sportwagen. Alle 3 Läufe waren eine ziemlich einseitige Show für die Amis. Am letzten Lauf nahmen auch nur noch 8 der ursprünglichen 13 Fahrer teil. Rennen 1 gewann Jimmy Bryan mit einem Dean Van Lines Kuzma Offenhauser vor Pat O’Connor (Sumar Kurtis Kraft Offenhauser) und Andy Linden (McNamara Veedol Kurtis Kraft Offenhauser), Rennen 2 ebenso vor Troy Ruttman (John Zink Watson Offenhauser) und Johnnie Parsons (Agajanian Kuzma Offenhauser), das Finale gewann Indy Haudegen Troy Ruttman mit einem John Zink Watson. Dahinter Bryan und Parsons. Die Europäer waren irgendwie nirgendwo! Es war eine Affen-Schande. 1958 war das Rennen dann deutlich besser besetzt - da nahmen auch etliche F1 Stars teil: Stirling Moss (mit einem speziellen Maserati, der 1 Jahr später sich übrigens auch in Indy versuchte -erfolglos), Luigi Musso, Phil Hill und Mike Hawthorn (Ferrari - auch speziell für dieses Rennen präparierte Fahrzeuge), Harry Schell (privater Ferrari), Jack Fairman (Lister Jaguar - ich denke das war einer der ganz seltenen Monoposti von Lister), Masten Gregory und Ivor Bueb (Jaguar D-Type - siehe Vorjahr!), Juan Manuel Fangio (in einem amerikanischen Dean Van Lines Kuzma), Maurice Trintignant (dito.) - und wieder wurden sie von den Amerikanern vorgeführt. Mehr als ein 3. Platz im Finale von Mike Hawthorn - allerdings schon 3 Runden hinter dem Sieger - war nicht drin. Interessant war übrigens der Stirling Moss Maserati mit dem Sponsor El Dorado Ice Cream Company. Wahrscheinlich der erste Fall von eines völlig branchenfremden Sponsors in Europa! In Amerika war das schon seit Beginn der Rennfahrerei Gang und Gäbe, in Europa war das - bis weit in die 60er - verpönt & verboten. Irgendwie machte man aber im Rahmen dieses Rennens eine Ausnahme. Die anderen Europäer - allen voran Ferrari - machten da allerdings nicht mit. Ferrari z.B. hat sich ja - bis zu seinem Tod - gesträubt, branchenfremde Sponsoren auf seine Ferraris zu kleben! Irgendwann in den 80er erlaubte man Philip Morris die Fahrergagen zu bezahlen - plötzlich fand man im Bereich des Cockpits einen winzigen Marlboro Sticker mit den Fahrernamen drinnen. Beim Race of the Two Worlds galten, wie auch beim Indy 500, das von 1950-1960 noch zur Formel-1 Weltmeisterschaft zählte, die Regeln der USAC, also jener Meisterschaft, die heute ChampCar heißt, das heißt 4,2 Liter Saugmotoren, 2,65-l-aufgeladene Motoren. Ein ähnliches Rennen sollte es übrigens 1973 noch einmal geben. Damals sollte ein ChampCar Eagle gegen einen Formel-1 Brabham antreten. Gurney wollte Mario Andretti ins Rennen schicken, Brabham Jacky Ickx (der sich extra für dieses Rennen um eine Freigabe seines Arbeitgebers Ferrari bemühte). Das Rennen, welches am Nürburgring stattfinden sollte, fiel aber aus.
Kennt ihr weitere?
Wäre jetzt ein super Thema für unseren Alfalfa, aber der is ja leider nicht da!