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Briten unter wert geschlagen

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Beitrag Samstag, 15. Februar 2014

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Als ich die Zeilen über Tony Brise schrieb (Fahrerportrait-Thread) ist mir die Frage aufgekommen: Gibt es noch mehr britische F1-Piloten, die das Zeug zu einer großartigen F1-Karriere hatten, aber - warum auch immer - unter Wert geschlagen wurden?

Beitrag Sonntag, 16. Februar 2014

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Das waren ja die "Lost boys", Ende der 60iger und Anfang der 70iger Jahre, die oft ihr Können aufblitzen ließen aber durch den Rennfahrertod um die Früchte ihres Talents gebracht wurden. Für mich sind dies:

Piers Courage, für Frank Williams schon erfolgreich (P2 in Monaco und Watkins Glen 1969)

Tom Pryce für Shadow erfolgreich beim Race of Champions 1975 und zusätzlich Stockerlplätze in Zeltweg 1975 und Interlagos 1976

Roger Williamson der starb bevor er noch richtig Fuß fassen konnte in der Königsklasse.

Dann wäre da noch Mike Spence, der in seien Anfangsjahren im Team des übermächtigen Jim Clark die Nummer 2-Rolle inne hatte. Immerhin hat er Nicht-WM-Rennen gewonnen (RoC 1965 und GP Südafrika 1966)

Oder Innes Ireland, der neben seinem WM Sieg in Watkins Glen 1961 sieben Nicht-WM-Rennen gewonnen hatte.
Als Lotus Ende der 50iger in der GP-Szene ankam war er einer der wichtigsten Fahrer im Team, wurde aber Ende 1961, just nach seinem Sieg in Watkins Glen bei Lotus abserviert (hatte in Monza zum Ärger von Chapman seinen Wagen an den Walker-Fahrer Moss abgetreten). Danach hatte er nicht mehr das richtige Material im weitere Siege einzufahren (zumindest nicht mehr in der WM)

Beitrag Sonntag, 16. Februar 2014

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Über Ireland gibts in der aktuellen Pitwalk-Ausgabe ein tolles Portrait.

Beitrag Sonntag, 16. Februar 2014

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ich finde derek warwick hatte nie, wenn auch teils selbstverschuldet, das richtige material, um sein wahres potential in resultate umzusetzen.

johnny herbert und vor allem martin brundle sind ebenfalls ein paar schöne was wäre wenn geschichten wert.

Beitrag Sonntag, 16. Februar 2014

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Wobei gerade Warwick und Brundle doch auch kaum mehr drauf hatten, als sie letztlich gezeigt haben, oder woran machst du das fest?

Beitrag Sonntag, 16. Februar 2014

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bezüglich brundle war er der einzige, welcher in der britischen f3 saison 1983 mit senna mithalten, bzw. diesen auch unter druck setzen konnte. bei gemeinsamen tests mit senna und bellof bei mclaren war er mit beiden auf einer höhe und in der gemeinsamen tyrrell zeit konnte er bellof, welchen ich rein subjektiv da auch schwerlich zu vergleichen, mehr grundspeed als z.b. schumacher attestiere, ebenfalls unter druck setzen, bzw. sich absetzen. ich möchte nicht behaupten, dass er ohne seinen unfall in dallas mauern in der f1 eingerissen hätte, jedoch denke ich, dass da weitaus mehr hätte kommen können.

warwick galt zu beginn als das kommende talent und wechselte von toleman zu renault, als es mit toleman etwas bergauf ging, was sicherlich ende 83 noch keiner ahnen konnte und das kapitel renault langsam den ausklang fand.
bei lotus kam er dann nicht mehr unter, weil senna sein veto einlegte, zu dieser zeit wäre es lotus sicher nicht mehr möglich gewesen 2 topfahrer gegebenenfalls in gleichem rahmen und auf dem nötigen hohen level zu unterstützen, und somit kam er nur noch bei hinterbänklerteams unter. er zeigte in diesen autos jedoch auch noch beeindruckende leistungen, vor allem in monaco, wie ich mich erinnere.

Beitrag Montag, 17. Februar 2014

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Wobei Warwick doch dann sicherlich auch noch einen Platz in einem anderen Top-Cockpit bekommen hätte, wenn er so stark gewesen wäre.

Beitrag Montag, 17. Februar 2014

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Warwick ist ein bisschen schwierig einzuschätzen - aber bei Brundle würde ich Francois voll zustimmen. Selbst in dem Jahr mit Schumacher sah er in den Rennen recht gut aus wenn mann bedenkt dass der ja praktisch nur mitgefahren ist weil Briatore gezwungen war mit zwei Autos anzutreten...
Warum war der eigentlich bei Williams nie ein Thema?
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Montag, 17. Februar 2014

Beiträge: 45834
Wieso das? Schumacher war 1992 ja gerade mal das erste Jahr da und sicherlich nicht gleich die Nummer-1, wieso auch?

Brundle war auch 1993 bei Williams im Gespräch und soll auch recht intensiv mit Williams verhandelt haben. Letztlich bekam dann aber HIll den Zuschlag, wieso auch immer.

Beitrag Montag, 17. Februar 2014

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Francois hat geschrieben:
bezüglich brundle war er der einzige, welcher in der britischen f3 saison 1983 mit senna mithalten, bzw. diesen auch unter druck setzen konnte. (...)


Ich bin mir nicht sicher, ob Erfolge in solchen Serien auf zukünftige Formel 1-Talent zwingend schließen lassen. Brain henton kommt mir da in den Sinn und ich erinnere mich, dass der überlegen F3-Meister in England war und später noch F2-Europameister. Er kam damals als Nr. 1 zu Toleman (Partner Warwick) und wurde schnell entzaubert. Das wiederum spricht schon für die These, dass Warwick gut und schnell war.

Fakt scheint aber zu sein, dass es immens wichtig ist, im richtigen Augenblick das richtige Fahrzeug zu haben. Verpasst man diesen Moment, wird es sehr schwer, sich später noch in Szene zu setzen, es sei denn, man heißt Mansell.

Beitrag Montag, 17. Februar 2014

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Chris Bristow fehlt da auch noch...


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