Hier meine Zusammenfassung des Brasilien GP 2003:
Schon während des Warm-Up’s zogen graue Gewitterwolken auf und es begann abermals wie aus Kübeln zu schütten. Schon den ganzen Vormittag wurde im Faherlager vermutet, dass die FIA den Start hinter dem "Mercedes CLK"-Safety-Car durchführen würde.
Durch den heftigen Regen bedingt gaben die FIA-Funktionäre den Teams die Möglichkeit, ihre Wagen auf den Regen abzustimmen, da man Sicherheits-Bedenken hatte. Dies wiederum verärgerte den Weltmeister Michael Schumacher, der bereits am Samstag auf ein feuchtes Rennen spekulierte und in der Qualifikation mit einem Regen-Setup antrat und sich somit nur als Siebter qualifizieren konnte. So wurde ihm hier ein klarer Vorteil gegenüber der Konkurrenz zunichte gemacht, jedoch war solch ein Fall durch die Regeln der FIA abgedeckt.
Als es dann kurz vor Rennstart nochmals heftig gewitterte wurde der Start um zwanzig Minuten auf 14:20 Ortszeit verlegt. Als es dann in die Einführungsrunde ging stand bereits das Safety-Car bereit, dass das Feld die ersten Runden anführen sollte, bis die Funktionäre das Rennen freigaben.
Nicht in der Startaufstellung stand der Brasilianer Antonio Pizzonia, dessen Jaguar nach einem Defekt repariert werden musste. Ebenso startete Heinz-Harald Frentzen aus der Boxengasse, jedoch nicht wegen eines Defektes, sondern aus taktischen Gründen. Das Sauber-Team füllte ihm nämlich den maximalen Inhalt in seinen Tank um den ersten Stopp möglichst lange hinauszögern zu können oder vielleicht sogar ohne Stopp über die Runden zu kommen. So fuhren die zwanzig Fahrer zunächst in der gleichen Reihenfolge um den Kurs und Rubend Barrichello sammelte fleißig Führungskilometer.
Eine Runde bevor das Safety-Car in die Box fuhr, entschloss sich das Jordan-Team seinem Top-Fahrer Giancarlo Fisichella in die Box zu rufen um auch ihm den Tank bis zum Anschlag zu füllen, eine perfekte Entscheidung, wie sich im späteren Rennverlauf herausstellen sollte.
Bereits kurz nach Freigabe des Rennens, nach acht absolvierten Runden, musste Nick Heidfeld seinen Arbeitstag beenden, als an seinem Sauber der Ferrari-Pertronas-V10 versagte. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Rennen bereits einen neuen Spitzenreiter. Direkt nach der Freigabe hatte David Coulthard Rubens Barrichello auf der Zielgeraden überholt. Der Brasilianer hatte auf Intermediates-ähnlichen Regenreifen keine Chance gegen die Michelin-bereifte Konkurrenz und musste sich kurz danach auch Räikkönnen, Montoya und Webber geschlagen geben.
Als die Strecke immer mehr abtrocknete konnten die Bridgestones wieder mit den Michelin-Regenreifen mithalten und Michael Schumacher fuhr sogar die zu dieser Zeit schnellste Rennrunde und holte auf den Finnen Kimi Räiköennen auf, der seinen Teamkollegen Coulthard zuvor im Infield hatte überholen können. Auch Juan-Pablo Montoya übte zwischenzeitlich enormen Druck auf den Schotten aus.
Im hinteren Feld erwischte es derweil den nächsten Piloten. Der Brite Justin Wilson drehte sich in der Linkskurve „Curva do Sol“ dirket nach dem „Senna-S“ hinaus und würgte den Motor seines Minardi-PS03’s ab (15. Runde). Diese Kurve sollte nicht nur ihm zum Verhängnis werden. Da sie zum Kurveninneren hin leicht abfiel, lief das Wasser weiterhin auf die dortige Ideallinie und führte auch in fünf weiteren Fällen zu Ausfällen. Nur Jarno Trulli und Ralf Schumacher nach Drehern zu Rennbeginn sowie Mark Webber gegen Rennende hatten Glück, als sie ihre Wagen dort nach einem Dreher aufzufangen vermochten.
Doch weiter im Renngeschehen. Nur zwei Runden später passierte der erste spektakuläre Crash diese Rennens, als Jordan Pilot Ralph Firman beim Anbremsen auf das „Senna-S“ die vordere linke? Radaufhängung brach und er sich drehte und dabei noch Olivier Panis Toyota mit rauskegelte, den er am Heckspoiler traf. Direkt nach dem Ausfall ging er zu dem Franzosen um ihm sein den Crash zu erläutern. Den besten Zuschauerplatz hatte Firmans Teamkollege Giancarlo Fisichella, der schon an Firman vorbeigefahren war, aber als dieser links an ihm vorbei in den Toyota rutschte geistesgegenwärtig vom Gas ging und somit verschont blieb. Da nun mitten auf der Strecke die Trümmerteile des Jordan sowie der Heckspoiler des TF103 lagen, musste das Safety-Car ein zweites mal vor das Feld gesetzt werden.
Nachdem sich das Feld wieder gefunden hatte wurde neu gestartet. Die Safety-Car-Phase hatten David Coulthard und Michael Schumacher zu ihren ersten Boxenstopps benutzt, wobei sie keine Positionen einbüßten und sich direkt hinter Kimi Räiköennen einordnen konnten. Doch bereits kurze Zeit später erwischte es den ersten Topfahrer, Juan-Pablo Montoya rutschte an der gleichen Stelle wie Justin Wilson hinaus und als er sich bereits am abschnallen war kam die grüne Raubkatze von Pizzonia angerutscht und traf nach Einschlag in den Reifenstapel sogar noch leicht Montoyas Williams. Nur zwei Runden später traf es den nächsten, auch dem fünfmaligen Champion Michael Schumacher wurde das Aquaplaning zum Verhängnis. Sein Crash war aber wohl der mit Abstand gefährlichste in dieser Kurve, da die Streckenposten, sie konnten sich mit beherzten Sprüngen über den Reifenstapel retten, gerade den BMW von Montoya wegräumten und dabei auch einen Radlader benutzten in den Schumacher aber glücklicherweise nicht einschlug.
Nach einem heftigen Crash von Mark Webber im zweiten Jaguar in der Kurve vor Start und Ziel fuhr dann Alonso, vermutlich ungewarnt, durch die über die ganze Strecke verstreuten Trümmerteile und schlug ebenfalls sehr heftig in die Streckenbegrenzung ein. Ein dummer und unnötiger Unfall! Das Rennen wurde nach dem Unfall sofort abgebrochen, da man kein weiteres Risiko eingehen wollte.
Zu diesem Zeitpunkt lag Giancarlo Fisichella in Führung, er hatte Kimi Räikkönen kurz zuvor überholen können. Doch die Rennkommisare nahmen Fisichella den Sieg und ernannten Räikkönen zum Sieger, was absoluter Quatsch war. Sie hatten sich vertan und so wurde Fisichella der verdiente Sieg geraubt, den er dann wenig später nachträglich zugesprochen bekam. In San Marino bekam er dann den Siegerpokal von Kimi Räikkönen überreicht (sehr nette Geste wie ich fand!).
Nicht so toll ausformuliert das ganze, aber es sollte etwas Aufschluss geben können.