Hier Mal eine Zusammenfassung, da sind noch ein paar andere Schlammassel auch aufgeführt:
Beim Imola GP gab es bei Honda große Probleme beim Boxenstopp. Zunächst stand Rubens Barrichello deutlich zulange und danach gab der Lollypop beim Boxenstoppe von Jenson Button das Signal zum Losfahren deutlich zu früh. Button gab Gas, doch noch lief die Betankung. Es wurden einige Leute umgerissen, zudem musste Button nochmal anhalten, weil ein Teil der Tankanlage noch dran steckte. Solche Probleme treten bei Boxenstopp häufig auf. Deshalb und wegen den Strategiespielen sind Boxenstopps hin und wieder auch häufig sehr spannend. Der Verlauf solcher Stopps änderten sich im Laude der GP Geschichte immer wieder: So war beim aller ersten GP, beim Frankreich GP 1906, noch eine Boxencrew untersagt! Tankstopps und Reifenwechseln mussten damals der Fahrer sowie der Beifahrer machen. Aber trotz der Veränderungen der Boxenhalte im Laufe der Jahre, bleib eines immer: Hin und wieder gibt es Pannen beim Boxenstopp.
Die schwerste Panne passierte beim Deutschland GP 1994 am Benetton Ford von Jos Verstappen: Als der Holländer bei seiner Benetton Mannschaft tankt, ergoss ein Schwall Benzin über das ganze Auto. Einen Sekundenbruchteil später brannte der Benetton lichterloh ab. Eine Stichflamme schoss 6 Meter in die Höhe. Das Auto kann gelöscht werden, aber Verstappen zieht sich leichte Verletzungen zu. Es war ein riesen Feuerball. Mechaniker wurden nicht verletzt. Der Grund des riesen Feuerunfalls ist nie geklärt worden, es lag aber wohl an einen illegal entfernten Filter an der Tankanlage, die ja einheitlich gestaltet ist, damit der Benzin schneller durchfließt. Ähnlich, aber nicht ganz so dramatisch der Boxenstopp von Eddie Irvine beim Belgien GP 1995 mit seinem Jordan Peugeot: Auch das Auto des Iren geht in Feuer auf beim Pit Stopp. Nach dem Rennen ist Irvine stinksauer. Denn nach diesem heißen Boxenstopp war das Rennen beendet. Beim Australien GP 1995 lieferte David Coulthard im Williams Renault einen Gau: Der Boxeneingang in Adelaide besitzt eine besonders tückische Rechtskurve, die von einer hüfthohen Mauer flankiert wird. Der Schotte Coulthard biegt in Runde 19 in Führung liegend zum Pit Stopp ein. Wie auch sonst schaltet er die Gänge herunter und biegt nach rechts ein. Doch anders als sonst war die Drehzahl des Motors zu hoch. So schoss das Auto geradeaus in die Mauer! Die Nase des Williams Renault wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen.
Beim Spanien GP 2000 überfährt der Deutsche Michael Schumacher den Wagenheber vorne seiner Ferrari Crew, Nigel Stepney. Er bricht sich einen Fuß! 2005 beim Kanada GP fährt der McLaren Mercedes Pilot Juan Pablo Montoya aus der Box, nachdem die Ampel noch auf rot gestellt war. Grund der roten Ampel war, das gerade vorbeifahrende Feld hinter dem Safety Car. Ebenfalls 2005: Beim Spanien GP bricht ein kleineres Feuer bei Jarno Trulli und der Toyota Mannschaft aus. Ähnliches erlebte 2004 einmal Gianmaria Bruni im Minardi Ford beim Italien GP. Auch er, sowieso nicht gut zu sprechen auf sein Team, klagt ähnlich wie Irvine 1995 schwer vor den Medien. Freilich hat auch Michael Schumacher in seinen 15 Jahren Formel-1 schon einige heftige Szenen an der Box erlebt. Beim Großbritannien GP 1998 lag der Deutsche in Führung, als er wegen einer 10 Sekunden Strafe an die Box kam. Was weder er, noch das gegnerische Team McLaren Mercedes, die Mika Häkkinen bereits als Sieger feierten, wusste, die Ferrari Box lag hinter dem Start und Zielstrich und somit rollte Schumi bereits als 1. durchs Ziel.
Eine weitere spektakuläre Boxenstopp Szene lieferte er beim Österreich GP 2003 ab. Damals brach auch bei ihm Feuer aus, doch er fuhr weiter und gewann mit seinem Ferrari das Rennen. Der Chaos GP am Nürburgring 1999 (Europa GP) kannte ein Highlight an witzige Szene beim Boxenstopp von Eddie Irvine: Als sich Regen über der Eifel ankündigte, fuhr der Ferrari Pilot in die Box um sich Regenreifen aufziehen zu lassen, doch die Mechaniker des Iren statteten ihn nur mit 3 neuen Pneus aus. In Panik machten sich die erstaunten Schrauber daran, Reifen Nummer 4 in den Tiefen der roten Garage zu suchen. Warum dieser verschwunden gegangen war, ist sowieso eine Frage. Beim Imola GP 1994 gab es eine weitere gefährliche Szene des sowieso schon schwarzen Rennwochenendes: Beim Italiener Michele Alboreto fliegt ein Reifen seines Minardi Ford Boliden weg und verletzt einen Mechaniker an der Box.
Weiter: Brasilien GP 1983 brach ein kleines Feuer beim Führenden Keke Rosberg an der Box aus. Er sprang schnell aus dem Auto, nach Drang von Patrick Head musste er wieder einsteigen und weiter fahren. Erst nach dem Rennen wurden die Spuren deutlich: Der Schnauzer von Rosberg war leicht abgebrannt! Außerdem wurde er disqualifiziert, weil das Team den Wagen angeschoben hat. Beim Spanien GP 1995 schleifte der Benetton Renault Pilot Johnny Herbert seinen Wagenheber mit! Nach dem er beim Boxenausgang weggeschleudert wurde, musste das Team noch einen neuen Wagenheber im laufenden Grand Prix einsetzten. Beim Indy 500 2004 crashten Sam Hornish und Darren Manning beim Reinfahren in die Boxengasse! Beim Monaco GP 2004 hatte der deutsche Jordan Ford Pilot Nick Heidfeld ein Problem beim Tanken: Er riss ebenfalls Mechaniker mit.
Dumm gelaufen der Boxenstopp auch von Nigel Mansell beim Portugal GP 1991: Um die Boxenstopps zu beschleunigen, reduzierte Williams Renault den Vorgang auf das Elementarste. Anstatt zu warten, dass die an jedem Rad postierten Männer ihre Hände hoben, um anzuzeigen, dass sie fertig sind, ließ man das Auto herunter, sobald die Mitarbeiter ihre Hände von den Reifen entfernt hatten. Nun, in Portugal verkanntete sich beim Mansell- Stopp eine Radmutter. Der Mechaniker legte den Schlagschrauber aus der Hand um den Schaden manuell zu bearbeiten. Dieser Schritt wurde von seinen Kollegen falsch interpretiert und der Wagen wurde herabgelassen. Mansell fuhr los und verlor das rechte Hinterrad. Sein Auto blieb mit 3 Rädern in der Boxengasse stehen. Daraufhin eilte seine Crew zu Mansell um ein neues Rad zu montieren. Doch Williams glich den einen Fehler mit einem anderen aus: Weil die Crew an einem nicht für Mansell bestimmten Platz arbeiteten, wurde Mansell im Anschluss an das Rennen disqualifiziert. Bereits 1989 sorgte der Brite in Portugal für Belustigung. Er fuhr an seinen Ferrari Mechanikern vorbei. Er legte den Rückwärtsgang ein und fuhr zurück, just als ihm seine Crew entgegen geilt war. Nach dem der Stopp absolviert war, wurde er wegen Rückwärtsfahren in der Boxengasse disqualifiziert. Er bekam die schwarze Flagge gezeigt, die Mansell wegen der tief stehenden Sonne angeblich nicht gesehen hat. Er schloss zum Führenden Ayrton Senna auf, beide kollidierten und Mansell wurde für das folgende Rennen in Jerez (Spanien GP) gesperrt.
Beim USA GP 2001 wollte BAR Honda Pilot Jacques Villeneuve nach einem Dreher zur Mitte des Rennens an die Box zum Check. Also bog er vor Start und Ziel ab. Es standen auch Mechaniker bereit, allerdings nicht für ihn, sondern für Teamkollege Oliver Panis, der in weitaus besserer Position lag und dessen regulärer Stopp anstand. Folglich winkten sie Villeneuve einfach weiter. Dieser fuhr daraufhin wie bei einer Drive Through Strafe einfach wieder auf die Strecke zurück und danach den GP weiter, den er in Runde 45 mit Aufhängungsschaden schließlich aufgab. Beim USA GP 1979 löste sich am Williams Ford von Alan Jones eine Mutter von der Narbe und dadurch der Reifen von der Felge. Das war das Aus. Und hier ein Auszug aus dem Jahre 1964. Wir schreiben den Belgien GP. Auf dem Rennkurs von Spa verbrachte Brabham Pilot Dan Gurney den größten Teil des Sonntagnachmittags damit, den Vorsprung vor den Konkurrenten zu vergrößern. Aber dies galt eben nur für den größten Teil des Nachmittags, denn kurz vor Rennende bemerkte Gurney, dass ihm allmählich das Benzin ausgeht. Er eilte in die Boxengasse um nachzutanken, aber seine Boxenmannschaft hatte in der Hoffnung nach dem Rennen schnell nach Hause zu kommen bereits die Tankanlagen zusammengebaut und den Sprit entleert. Gurney fuhr weiter, doch 2 Runden später musste er seinen Brabham abstellen. Der Sieger Jim Clark stellte seinen Renner an derselben Stelle wie Gurney in der Auslaufrunde ab, als sein Motor hoch ging.
Eine unglaubliche Leistung lieferte Juan Manuel Fangio auf Maserati beim Deutschland GP 1957. Weil Fangios Mechaniker wussten, dass dieses Rennen die Reifen besonders stark belasten würden, entschlossen sie sich zu einer gewagten Taktik: Das Auto wurde für den Start nut halb voll getankt um die Pneus zu schonen. Zur Rennmitte sollte Sprit nachgefasst werden und die Reifen gewechselt werden. Doch als Fangio an die Box sauste, machte ihm die Technik in form einer verklemmten Radmutter einen Strich durch die Rechnung. Nach dem Stopp lag er 2 Minuten hinter den führenden Ferrari Piloten Mike Hawthorn und Peter Collins. Fangio holte zur Aufholjagd aus und fuhr wie entfesselt. In der letzten Runde schnappte er sich die beiden und fuhr zu einem seiner beeindruckensten Rennsiege in der Formel-1 Geschichte.
Beim Großbritannien GP 1974 passierte dem Österreicher Niki Lauda eine Dummheit an der Box: Sein Ferrari hatte das Rennen bis in die Schlussphase dominiert, dann allerdings hatte er einen Reifenschaden. Er sah sich gezwungen in die überfüllte Boxengasse zu steuern um den Reifen zu wechseln. Als seine Mechaniker ihn aber abgefertigt hatten, war die Ausfahrt von einer großen Menschenmenge verschlossen. Er schaffte es im Kriechgang zum Ausgang der Boxengasse, aber diese wurde von einem dort geparkten Servicefahrzeug (ein Ford!) versperrt. Er saß in der Boxengasse fest, als der GP in die letzte Runde ging. Die FIA sprach ihm nach dem Rennen den 5. Platz zu. Beim USA West GP in Long Beach 1981 ist Osella Ford Pilot Beppe Gabbiani in der Box voll gegen die Garage geknallt, weil er das Bremsen vergaß.