Die Karriere von Benetton ist wirklich beeindruckend. Die Kleidungsmarke stieg zunächst nur als Sponsor für Alfa Romeo und Toleman ein. Für die Saison 1986 übernahm dann Benetton das Toleman Team komplett und seitdem geht es unter dem Namen Benetton auf Punkte, Siege, und Weltmeisterschaften- Jagd. Erst 2002 war dann für das Team Schluss: Renault übernahm das Team.
Das Debüt von Benetton begann also beim Brasilien GP 1986. Neben Teo Fabi, den man noch mit Toleman übernahm, startete der Österreicher Gerhard Berger, den man sich von Arrows BMW holte. Angetrieben wurde der Benetton B186 von einem BMW Motor. Chefdesigner war Rory Byrne. Und das erste Rennen verlief gleich nicht schlecht: Rang 6 für Berger, also 1 Punkt für Benetton. Im Laufe der Saison wurde Benetton immer besser. Es signalisierte sich auch heraus, dass Berger Fabi deutlich überlegen war. So hatte Berger am Ende der Saison 17 Punkte auf sein Konto, Fabi lediglich 2. Doch vor allem stolz war Berger auf seinen Sieg beim Mexiko GP. Berger fuhr ein tolles Rennen und hielt Alain Prost im McLaren Honda und Pole Mann Ayrton Senna im Lotus Renault deutlich auf Distanz. Es war nicht nur Bergers erster Karriere- Sieg, sondern auch der von Benetton! Für Benetton war wichtig am Ende der Saison vor Arrows und Brabham zu stehen, die auch mit BMW- Motoren ausgerüstet worden waren. Und das gelang: Benetton wurde mit 19 Punkten WM-6., während Brabham mit 2 Zählern WM 9. und Arrows mit einem Punkt WM 10. wurde.
Für 1987 holte Benetton sich neben Teo Fabi von Arrows BMW den Belgier Thierry Boutsen. Berger folgte den Lockrufen von Ferrari und BMW lieferte nur noch an Brabham Motoren, so dass Benetton auf Ford umstieg. Die Saison war jedoch wieder gut. Schon beim WM Auftakt in Brasilien zeigte sich in der Quali, dass mit dem grün-gelben Auto zu rechnen ist. Fabi und Boutsen qualifizierten sich auf den Startplätzen 4 und 6, im Rennen wurde daraus Rang 5 für Boutsen. Benetton Ford sammelte weiter Punkte und steigerte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich. Am Ende sprangen für Boutsen 16, für Fabi 12 Punkte heraus. Für Benetton bedeutete das Rang 5 in der Konstrukteurs WM. Tyrrell, das einzig ernstzunehmende Team auf Ford Motoren wurde besiegt. Bei den Fahrern hatte Boutsen ganz klar die Oberhand.
Für 1988 blieb man bei Ford und bei Boutsen. Daneben holte Benetton sich den Italiener Alessandro Nannini von Minardi Motori Moderni. Der Wagen bekam neben den grün und gelb Tönen auch ein blau und rot ab. Und wieder verbesserte sich Benetton gegenüber dem Vorjahr: Am Ende standen 39 WM Punkte auf dem Konto des Teams, 27 von Boutsen, 12 von Nannini. Das Team wurde dadurch am Ende starker 3. in der Konstrukteurs WM hinter den großen McLaren und Ferrari.
Für 1989 holte man sich neben Nannini den Debütanten Johnny Herbert. Der Brite blieb trotz überzeugender Leistungen – so wurde er bei seinem Formel-1 Debüt in Brasilien sofort 4.! – nur 6 Rennen, danach wurde er durch Emmanuele Pirro ersetzt. Der konnte nicht wirklich überzeugen und erreichte nur 2 Punkte. Die Erfolge feierte Nannini, wie beim Japan GP. Nach dem skandalösen Rennen in Sachen WM Entscheidung von Senna, gewann Nannini. Zwar lief der Italiener nur auf Rang 2 ein, doch Senna wurde anschließend disqualifiziert, so gewann Nannini seinen 1. GP. Am Ende der Saison hatte er 32 WM Punkte, 5 kamen noch von Herbert und Benetton wurde mit 39 Punkten WM 4.
Für 1990 kam dann in Sachen Personal ein Mann dazu: Neben Byrne kümmerte sich auch John Barnard um das Auto. Neben Nannini fuhr der Brasilianer Nelson Piquet für Benetton Ford, der von Lotus Judd kam. Und der sorgte für das beste Jahr für Benetton bis dato in der Formel-1. Er gewann die letzten beiden Rennen in Japan und Australien und holte 43 Punkte, 21 kamen von Nannini. Benetton wurde WM 3., wie auch Piquet in der Fahrerweltmeisterschaft.
1991 änderte sich die Lackierung. Mit dem neuen Hauptsponsor Camel kam die gelb-grüne Farbe ins Team. Neben Piquet startete der Brasilianer Roberto Moreno, der 1990 schon für 2 Rennen Nannini ersetzte. Dabei fuhren 2 Brasilianer im Benetton Team. Das Jahr gab nicht den versprochenen Erfolg. Immerhin gewann Piquet beim Kanada GP, jedoch erreichte er am Ende der Saison nur 26,5 Punkte. Außerdem gab es Streit zwischen Benetton und Jordan um Michael Schumacher. Der Deutsche ersetzte ab dem Italien GP Moreno, der 8 Punkte einfuhr. In 5 Rennen erreichte Schumacher noch 5 Punkte. Insgesamt wurde Benetton mit 38,5 Punkten WM 4.
1992 wurde es wieder besser. Der überzeugende Michael Schumacher blieb im Team. Daneben kam der Brite Martin Brundle von Brabham Yamaha. Viele sehen Brundle als einzigen Teamkollegen neben Rubens Barrichello, der Schumacher wenigstens ab und zu den Rekordweltmeister attackieren konnte. Das Jahr wurde zum vollen Erfolg! Schumacher gewann den Belgien GP und erreichte 53 Punkte, so viele, wie noch keiner zuvor für Benetton in einer Saison holte. Brundle kommt dazu noch auf 38 Punkte. Benetton wird nach der bis dato besten Saison WM 3.
1993 wollte Benetton Ford mit Williams und McLaren richtig mithalten, doch Schumacher schaffte das nur bedingt, wie beispielsweise beim Portugal GP, als der Deutsche gegen Nigel Mansell das Rennen gewann. Es blieb aber auch der einzige Sieg. Neben Schumacher startete 1993 noch der Italiener Riccardo Patrese, 1992 noch für Williams Renault unterwegs. Doch Benetton kam nicht ganz an die tolle Saison 1992 heran: 52 Punkte von Schumacher, 20 von Patrese, am Ende WM Rang 3 mit 72 Punkten.
Für 1994 ging Benetton durch den neuen Hauptsponsor Mild Seven mit einem blau-grün statt gelb-grün an den Start. Neben Michael Schumacher startete zunächst der Holländer Jos Verstappen, der sein Debüt feierte. Danach kehrte für 2 Rennen auch der Brite Johnny Herbert zurück zu Benetton und auch JJ Letho fuhr einige Rennen, auch als Ersatz von Michael Schumacher, der für 2 Rennen gesperrt wurde. Das Jahr war zwar der volle Erfolg, doch das Team wurde so zum Schummelteam erklärt. Angeblich startete das Team mit der verbotenen Traktionskontrolle, Jos Verstappens Auto fing beim Boxenstopp in Deutschland Feuer, weil ein Filter illegal entfernt wurde und Schumacher wurde wegen Missachtung schwarzer Flaggen für 2 Rennen gesperrt. Zudem die nicht breit genug Bodenplatte in Belgien und das umstrittene WM Finale in Australien, wo Schumacher mit Hill kollidierte. Dennoch erreichte Schumacher mit 8 Siegen den Weltmeistertitel. 92 Punkte kamen vom ersten deutschen Meister überhaupt in der Formel-1, 1 Punkt sammelte noch JJ Letho und 10 Verstappen. Der Konstrukteurs Titel ging zu Williams.
1995 kamen dann die Renault Motoren, damit hatte Benetton die gleichen Motoren wie Williams. Und die Saison wurde zu einer der fahrerisch beeindruckensten Saisons von Michael Schumacher. Tolle Aufholjagden, starke Rennen und dazu der Belgien GP, wo er von Startplatz 16 aus im Regen in einem tollen Fight mit Damon Hill gewann. Mit 102 Punkten und 9 Siegen gewann Schumi wieder den Titel und wurde jüngster Doppelweltmeister aller Zeiten. Teamkollege Herbert kam mit Siegen auf 45 Punkten, was Benetton zur Konstrukteursmeisterschaft reichte. Dennoch gab es auch eine schlechte Nachricht: Schumacher wird 1996 für Ferrari fahren.
1996 kamen dann die beiden Ferrari Piloten zu Benetton: Gerhard Berger kehrte zurück zum Team, Jean Alesi fuhr erstmals für Benetton Renault. Doch das blau-weiße Auto brachte nicht den erwünschten Erfolg. Der Franzose Alesi erreichte 47 Punkte, Berger 21. Es reichte Benetton nur zu Rang 2 der Konstrukteurs WM und zur schlechtesten Saison seit Jahren.
1997 blieb Benetton mit der Fahrerpaarung Alesi/Berger. Jedoch wurde Berger während der Saison gesundheitsbedingt für 3 Rennen vom österreichischen Landsmann Alexander Wurz ersetzt, der sofort beim England GP auf Rang 3 fährt. Toll auch, dass Berger beim Deutschland GP seinen letzten GP gewinnt, wo er doch beim Mexiko GP 1986 seinen ersten Sieg bereits mit Benetton feierte. Deutschland 1997 sollte auch der letzte Sieg in der Karriere Benettons werden. Am Ende holte Alesi 36 Punkte, Berger 27 und Wurz 4. Benetton wurde WM 3.
Bei seinen 3 Einsätzen 1997 empfahl sich Wurz 1998 für ein Stammcockpit. Neben ihm kam der Italiener Giancarlo Fisichella von Jordan Peugeot zu Benetton, die nach dem Renault- Ausstieg mit den Motoren der Renault- Motorenschmiede Mecachrome auskommen mussten. Die Motoren zählten nicht zu den stärksten im Feld, ein Grund, warum Benetton auf Rang 5 der WM abrutschte. Wurz erreichte 17, Fisichella 16 Punkte. Die spektakulärste Szene bot Wurz beim Kanada GP, wo er sich überschlug.
Die Saison 1999 wurde noch schlechter. Fisichella stieg immerhin noch beim Kanada GP auf das Podest. Am Ende wurden es 13 Punkte für ihn, der deutlich unterlegene Wurz holte nur 3 Zähler. Benetton wurde WM 6.
Dennoch blieb er auch 2000. 2001 kam dann allerdings Jenson Button. Doch beide konnten Fisichella nicht das Wasser reichen. (2000 Fisichella 18P, Wurz 2, Benetton WM 4.), (2001 Fisichella 8 P; Button 2, Benetton WM 7.)