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Beim Schmökern aufgeschnappt

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 17. Mai 2011

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Jetzt muss ich erstmal meine Werke verarbeiten und dann steiger ich wieder mit.

Beitrag Dienstag, 17. Mai 2011
AWE AWE

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MichaelZ hat geschrieben:
Jetzt muss ich erstmal meine Werke verarbeiten und dann steiger ich wieder mit.




Du musst kaufen wenn billig nicht wenn brauchen :D

Beitrag Dienstag, 17. Mai 2011

Beiträge: 45679
Naja billiges gibts da ja immer. Gab 10 Magazine (Sonderhefte) für 1 Euro, wurde dann aber mit 1,50 übersteigert und hab nicht mehr reingeschaut leider. Parallel dazu das Buch, das ich oben mal erwähnt hab für ein Euro. Also bisher hab ich immer was gefunden. Jetzt bin ich erstmal bedient. Aber nur für die nächsten paar Wochen.

Beitrag Dienstag, 17. Mai 2011

Beiträge: 45679
Wobei wir auch langsam mal wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen sollten.

Beitrag Dienstag, 17. Mai 2011

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grad ging ein weiteres werk des herrn watkins über den digitalen tisch und die gp story sammlung wird derzeit peu á peu erweitert, was bei den 70er ausgaben jedoch etwas kostspieliger ist.

Beitrag Montag, 30. Mai 2011

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Früher war doch alles besser. Heute sind die Charaktere des GP-Sports so langweilig wie ein Religionsunterricht in der Schule. Die GP-Pisten sind Retortenkurse ohne Biss, das Können der Fahrer spiele keine große Rolle mehr. Nach solchen Argument wird an die glorreiche alte Zeit verwiesen, als Ayrton Senna, Nigel Mansell und Alain Prost noch die Stars der Formel-1 waren – also auf die 80er Jahre. Doch schon damals wurde über die gleichen Probleme gejammert wie heute! Beweis gefällig? Das schrieb der F1-Journalist Achim Schlang in „Die Formel-1-Asse unserer Zeit“, das 1984 erschien:

„Niki Lauda wurde zur Leitfigur einer Entwicklung, die große Veränderungen für die Formel-1 brachte. So wandelte sich die Fahrerweltmeisterschaft von einem Straßen- zu einem Bahnwettbewerb. Hand in Hand mit dieser Veränderung wurde die F1-Meisterschaft zu einer Szene, die nur noch Vollprofis mit all ihren Vor- und Nachteilen Raum ließ.

Herrenfahrer vom Schlage eines Grafen de Beaufort oder Jo Schlesser wurden damit ein für alle Mal vom GP-Sport ausgesperrt. Die Folgen dieser Entwicklung, die sicherlich in erster Linie auf die anderen Bedingungen einer „neuen Zeit“ zurückzuführen sind und in Niki Lauda wohl mehr einen zufälligen Bahnbrecher fanden, sind vielschichtig. Wenn heute von den „alten Hasen“ ein bedauernswerter Mangel an großen Charakteren unter den Grand-Prix-Aktiven beklagt wird, dann liegen die Gründe hierfür auf der Hand.

Von einer Strecke wie Le Castellet muss sich zwangsläufig ein ganz anderer Menschenschlag angezogen fühlen, als vom Circuit Charade bei Clermont-Ferrand, genauso wie wir unter Hochgebirgsbergsteigern andere „Typen“ antreffen, als in der Gemeinde der Badmintonspieler. Diese Aussage soll keineswegs als Werturteil missverstanden werden, nur als nüchterne Feststellung, dass unterschiedliche Sportarten unterschiedliche Charaktere in ihren Bann ziehen.

Ein anderes Zeichen des GP-Sports von heute ist Geld. Hier befindet sich der professionelle Motorsport in bester Gesellschaft mit fast allen anderen Sportarten, die berufsmäßig durchgeführt werden. Fußball, Tennis, Golf – Gagen an der Grenze des Möglichen sind in unserer Zeit keine Seltenheit. Dass es auf diesem Gebiet einmal anders – nicht unbedingt besser – war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.

1954 bekamen die Fahrer anlässlich des Großen Preises von Deutschland auf dem Nürburgring, der gleichzeitig als Großer Preis von Europa ausgeschrieben war, für 22 Runden auf der Nordschleife folgende Preisgelder: 1. Platz 7000 DM, 2. Platz 4500 DM, 3. Platz 2500 DM, 4. Platz 1500 DM, 5. Platz 1000 DM, 6. Platz 600 DM. Daneben erhielt der Fahrer, der die schnellste Runde fuhr, ebenfalls 600 DM und die Monteurmannschaft des Siegerwagens 300 DM. Auch wenn man die Mark von 1954 nicht mit der Mark der 80er Jahre gleichsetzen darf, braucht man diese „Preisliste“ wohl nicht zu kommentieren.

Ein weiteres Kennzeichen des „neuen Grand-Prix-Sports“ sind die Klagen der Aktiven, dass eine geringfügig bessere Gummimischung der Reifen, ein paar PS mehr oder wenige Kilogramm Gewichtsvorteil die Rennen entscheiden können, ohne dass ein noch so großes Fahrkönnen einzelner Piloten daran etwas ändern könnte. Wenn sie sich darüber beklagen, dürfen die Fahrer jedoch nicht vergessen, dass sie selbst es waren, die die Kurse mit ihrem Bannstrahl trafen, auf denen sie ihr Können hätten unter Beweis stellen können.

Der Wechsel von der Straße auf die Bahn war natürlich nicht eingeleitet worden, um die großen Persönlichkeiten vom GP-Sport fernzuhalten oder um die eigene Fahrkunst nicht mehr unter Beweis stellen zu können. Vielmehr lag diesem Wechsel die Überlegung zugrunde, die passive Sicherheit im GP-Sport zu vergrößern.

Der so gewonnene Vorteil wurde aber leider durch ein Absinken der Fahrerdisziplin während der Rennen beinahe wieder aufgehoben. Die Karambolagen zwischen zwei Grand-Prix-Wagen in der Zeit von 1950 bis Anfang der 70er Jahre konnte man – wenn man vom pile-up in Monte Carlo 1950 absieht – noch fast an zwei Händen abzählen. Es sei hier nur an den Wirbel erinnert, den der Rempler zwischen Jackie Stewart und Clay Regazzoni 1972 auf dem Nürburgring auslöste.

Heute ist es so, dass man auf penibel geführte Unterlagen zurückgreifen muss, um auch nur die Zusammenstöße einer einzigen Saison aufzulisten. Auch gibt es zu denken, dass die drei letzten tödlichen Unfälle, die sich im offiziellen Training oder im Rennen ereigneten, auf Karambolagen zurückzuführen sind.

Der Szenenwechsel von der Straße auf die Bahn hat also als Sicherheitsmaßnahme nur bedingt gegriffen. Nun war dieser negative Bumerang-Effekt von den Verantwortlichen natürlich nicht vorhersehbar. Es ist aber bedauerlich, dass zu keinem Zeitpunkt die entscheidenden Maßnahmen in ihren Auswirkungen kritisch überwacht wurden, um gegebenenfalls korrigiert zu werden.“

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