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Ayrton Senna

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 7
Stimmt die Tatsache,dass Ayrton Senna an diesem fatalen 1.Mai eine
österreichische Nationalflagge zu Ehren Ratzenbergers im Cockpit hatte ?

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 216
Ja, dieses Gerücht war damals im Umlauf. Er hatte wohl vor, im Falle eines Sieges, die Ehrenrunde mit der rot-weiss-roten Fahne zu absolvieren. Ob er die allerdings schon im Cockpit hatte, weiss ich auch nicht mit Bestimmtheit.

P.S. Eine Tatsache stimmt immer, sonst wär's ja keine Tatsache ;)
Zuletzt geändert von Magic Mansell am Dienstag, 27. April 2004, insgesamt 1-mal geändert.
\"Der beste Rennwagen ist derjenige, der nach der Ziellinie zusammenbricht\"

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 8060
Das beweist mir dass Senna damals nicht richtig bei der Sache war. An so einen Blödsinn hat er gedacht; Er hätte sich lieber voll aufs Rennen konzentieren sollen, dann wäre ihm der Unfall vielleicht erspart geblieben. Ich bin nach wie vor der Meinung, er hätte damals nicht starten sollen, weil ihm die Unfälle des Wochenendes offenbar mehr aufwühlten als jeden anderen Piloten (es gibt darüber in den diversen Senna Biografien ja ausführliche Schilderungen, die kaum einen anderen Schluss zulassen). Jedenfalls war seine eigentlich legendäre Konzentration offensichtlich empfindlich gestört.

Senna selbst hat ja keinen Todesfall in der F1 (abgesehen von de Angelis, aber der starb ja bei Reifentests) erlebt. Ich hätte es damals nicht für möglich gehalten, das Senna so etwas aus der Bahn wirft, aber es war wohl so... :roll:

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 116
Ich glaube nicht dass es ein Fahrfehler war. Auch Gachot der damals ja selbst mitgefahren ist hat gesagt dass an dieser Stelle niemand durch einen Fahrfehler rausfliegt weil diese Kurve sehr einfach zu fahren ist. Ist ja alles flat out und das Auto hat durch den Speed sehr viel Abtrieb. Wenn jemand dort durch einen Fahrfehler rausfliegt ist das so als würde man auf einer Geraden aus Versehen rechts abbiegen.

Christian

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 2
@alfalfa
Das die öst. Fahne an Board von Senna´s Williams war, haben schon mehrer Seiten bestätigt, Gscheidling.
Ich finde es beschämend, was du von dir gibst !
Zuerst informieren, dann reden und nicht mutmaßen.
Glaubst du wirklich, der Ratzenberger-Unfall war Auslöser für Sennas Crash ? Du tickst nicht richtig !
Schau dir die Onboara-Aufnahmen an und gib Ruhe und lass Senna die Ruhe.
Sowas peinliches, deine Person, das gibts ja nicht.

Dein Eintrag wars mir wert, mich hier einzutragen, um dir das zu sagen.

So jetzt, kannst du mir deine Meinung sagen, aber ich werds sicher nicht lesen, weil ich hier nicht mehr reinschau, ciao !

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 8060
chrismischler hat geschrieben:
Ich glaube nicht dass es ein Fahrfehler war. Auch Gachot der damals ja selbst mitgefahren ist hat gesagt dass an dieser Stelle niemand durch einen Fahrfehler rausfliegt weil diese Kurve sehr einfach zu fahren ist. Ist ja alles flat out und das Auto hat durch den Speed sehr viel Abtrieb. Wenn jemand dort durch einen Fahrfehler rausfliegt ist das so als würde man auf einer Geraden aus Versehen rechts abbiegen.

Komisch, an dieser Stelle sind aber vorher schon viele recht heftig abgefolgen (Berger, Piquet, Martini um nur einige zu nennen). Alles Materialdefekte...?

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 273
Sennas Lenkstange ist gebrochen, er reißt das Lenkrad nach links, doch die Reifen bewegen sich nicht einen Millimeter.
Davor lenkt er kurz nach links und die Reifen bewegen sich sichtbar nach links. Mehr an Beweisen braucht man doch gar nicht.

Das sieht man gut auf den Videos.

Beitrag Dienstag, 27. April 2004

Beiträge: 8060
Zugegeben - die Theorie passt wirklich am besten zu den Fernsehbildern - ich habe mir gerade das Video nochmal angesehen und neige dazu Dir recht zu geben. Aber letzlich bewiesen wurde sie nicht, nicht einmal vor Gericht. Und wie gesagt - es haben schon viele ihr Auto in der Tamburello 'verloren'.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 273
Es ist die Theorie die am warscheinlichsten ist da die meisten Faktoren dafür sprechen.
Ob es 100% so war weiß niemand, aber diese Theorie ist am warscheinlichsten.

Wäre die Lenkstange heile gewesen, dann hätten die Reifen reagiert, man hätte es gesehen da Senna versucht hätte das Auto mit der Seite in die Mauer zu knallen.
Weder Telemetrie noch die Bilder zeigen sowas.
Senna hat verzweifelt versucht zu Bremsen was ihm auch gelang und das Auto rumzureißen, das ging aber nicht weil die Lenkung nicht funktionierte.
Hätte sie Funktioniert, dann hätte der Wagen reagiert anstelle pfeilgerade in die Mauer zu knallen.

Ich möchte auch mal an die gebrochene Lenkung von Raikkonens Sauber erinnern, sobald die futsch war ging das auto seine Wege, wegal wie kalt die Reifen waren oder wie nah der Mond zur Sonne stand.

Das ist meine Wahrheit, obs jemand glaubt ist mir dabei zimelich egal.
Die These von Hill welcher beim Prozess nichtmal wusste ob nun Power Steering an war oder nicht halte ich gar nix.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 19
@captain
immer schön sachlich bleiben !!!

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 116
Alfalfa hat geschrieben:
Komisch, an dieser Stelle sind aber vorher schon viele recht heftig abgefolgen (Berger, Piquet, Martini um nur einige zu nennen). Alles Materialdefekte...?


Das müsste sich ja nachprüfen lassen. Bei Berger ist zum Beispiel etwas am Frontflügel gebrochen. Diese Kurve fährt man normalerweise mühelos voll.

Hier noch mal das Zitat von Bertrand Gachot:

"Die 'Tamburello konnte man locker voll fahren", wird der Franzose von 'GMM' zitiert. "Ohne einen mechanischen Defekt war es unmöglich, dort abzufliegen."

Christian

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 8060
Hat jemand von Euch das erste Buch von Sid Watkins gelesen? In der Hauptsache geht es ja da um Senna und seinen tödlichen Unfall. Wenn das stimmt was er da schreibt (und ich zweifle nicht im geringsten daran), dann war Senna nach den verschiedenen Unfällen des Wochenende - und besonders durch Ratzenbergers Todessturz - ein ziemliches Nervenbündel. Er drang ja, soweit ich die Passage in dem Buch recht in Erinnerung habe, illegal ins Hospital ein in das Ratzenberger (oder Barrichello) eingeliefert worden war und wurde dort sofort rausgeworfen. Auch hatte er sich, ebenfalls illegal, an den Ort der Unfalls von Ratzenberger begeben, und erhielt dafür einen Rüffel von der FIA. Das ganze hat ihn ungemein beschäftigt & aufgewühlt. Normalerweise reagieren Rennfahrer, auch das schildert Watkins, da viel kühler, ja abeweisender. Watkins riet ihm am Rennen nicht zu starten (und ich glaube er war nicht der einzige), aber Senna hatte ein starkes Pflichtgefühl und nahm teil. Das mit der Flagge hat er übrigens auch erwähnt, ich fand es schon damals - na ja, sagen wir mal - etwas befremdend.

Die ganze Passage ist äußerst interessant, ich würde sie gerne mal einstellen für die Leute, die das nicht kennen. Es hat damals mein Bild von Senna total umgekrempelt.

Mag nun Senna durch einen Fahrfehler oder durch einen Materialdefekt umgekommen sein, wir werden es wahrscheinlich nie mehr erfahren (und es bringt wohl nun auch nichts mehr weiter darüber zu diskutieren). Die Tatsache allerdings dass in Imola an einem Wochenende so viele Unfälle (Barrichello, Ratzenberger, der Startunfall mit Lehto/Lamy, Senna und Alboreto in der Box) passierten, spricht ja eigentlich dafür das die Konzentration einiger empfindlich gestört war. Ich glaube nicht an das Schicksal sondern an Zufälle, aber nicht in dieser gehäuften Form.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 86
Von Niki Lauda über Gerhard Berger bis Jackie Stewart sind sich die Experten einig:An dieser Stelle macht man keine Fahrfehler.
Die Kurve geht voll- da gibt es nichts falsch zu machen!
Gemäß Patrick Head sei Senna, anhand von Telemetrieaufzeichnungen,
kurz vom Gas gegangen. Indirekt unterstellte er damit: Fahrfehler!! Dadurch sei möglicherweise das Auto instabil geworden. Nach harter Kritik von Berger, Lauda, Ing. Foghieri und Honda an diesen Aussagen bestritten Williams und Head jemals diese Aussagen getätigt zu haben.
Honda-Ingenieure, die lange mit Senna zusammengearbeitet haben, sind überzeugt: Wenn er vom Gas gegangen ist, dann, weil er schon gemerkt hat, dass etwas am Auto nicht stimmt.
Er hatte so viel Gefühl, war wie ein lebender Sensor.
Was man bei Honda auch glaubt: Das immer wieder beschriebene mehrmalige heftige Aufsetzen des Williams auch schon in der Runde zuvor,
von dem dahinter fahrenden Michael Schumacher als mögliche Unfallsursache ausgemacht, war normal, einkalkuliert:.....denn sonst hätte Ayrton reagiert, auch, wenn sich zum Beispiel ein Reifenschaden angebahnt hätte....Oder wenn das Auto durch die lange PaceCar-Phase, vielleicht dadurch fallenden Reifendruck, anders gelegen hätte.
Er war so sensibilisiert für solche Dinge.
Er muß plötzlich von etwas überrascht worden sein!!!
Meiner Meinung nach, lässt sich eine 100%ige Aufklärung nur schwer bewerkstelligen, so lange nicht alle möglichen, zum Teil verborgenen, Beweismaterialien, zur Verfügung gestellt werden. Ob die letzten Sekunden der Onboard-Kamera, welche anscheinend existieren, eine genauere Unfallsursache erscheinen lassen
können nur Experten beurteilen.
Vielleicht gibt es ja wenige Eingeweihte, der F-1 Szene, die mehr wissen als man veröffentlichen will.
Aber daß sind eben alles nur Vermutungen.
Das Wiliams-Wrack soll ja auch schon zerstört worden sein.
Fakt ist dass zu 99,9% die Lenkungssäule gebrochen sein soll. Ob der wiederaufgerollte Prozess etwas anderes zum Vorschein bringen wird ist nicht vorraussehbar.
Zuletzt geändert von Ghidella am Mittwoch, 28. April 2004, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 8060
@Ghidella:
genau Deine Ausführung sagt mir mein gesunder Menschenverstand auch. Aber irgendetwas in mir sagt auch, es gibt einen Zusammenhang zwischen Sennas ungewöhnlich angespannter Gemütsverfassung und seinem tödlichen Unfall. Aber leider werde ich das wohl nie herausfinden. Jetzt würde wohl das Schlagwort SCHICKSAL fallen, wenn es nicht zu abgedroschen wäre...

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 8060
Man kann das übrigens gut vergleichen mit Laudas Feuerunfall am Nürburgring. Lauda hatte ja ein sehr angespanntes Verhältnis zu dem Kurs, irgendwie musste es fast zwangsläufig zu dem Unfall kommen.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 86
@Alfalfa!

Keine Frage, Senna war am Imola-Wochenende ziemlich angespannt.
Das waren aber Berger und die Anderen so glaube ich auch.
Es war ein wirres Wochenende.
Im Buch von Karin Sturm"Ayrton Senna-Seine Siege-Sein Vermächtnis"
ist dieses Wochenende samt Hintergrundinformationen wiedergegeben.
Nachdem Senna an Ratzenberger´s Unfall sofort zur Unfallstelle eilte um sich ein Bild machen zu können, wurde er von der FIA vermahnt.
Zudem redete Lauda auf Senna ein etwas für die Sicherheit zu unternehmen. Senna soll mit Berger und Schumacher vereinbart haben ein Fahrer-Meeting in Monaco einzuberufen.
Ich kann mich nicht erinnern dass Lauda oder Stewart akktiv in der Öffentlichkeit, nach Ratzenberger´s Unfall, die Sicherheit betreffend der Streckenbedingungen kritisiert hätten.
Alle aktiven und ehemaligen Rennfahrer waren alarmiert, haben allerdings nicht wirklich auf Ecclestone und der FIA Druck ausgeübt um an der Sicherheit noch etwas zu verbessern.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 8060
Ghidella hat geschrieben:
Im Buch von Karin Sturm"Ayrton Senna-Seine Siege-Sein Vermächtnis"
ist dieses Wochenende samt Hintergrundinformationen wiedergegeben.

Ja, das Buch habe ich auch gelesen. Bei Sid Watkins steht's aber noch krasser drin. Er hat einige Zeit später nochmal einen umfangreichen Bericht in einer Motorsport-Zeitschrift darüber geschrieben, den habe ich auch noch irgendwo herumliegen. Ich werde das ganze heute abend noch mal nachlesen (obwohl ich es schon einige Male gelesen habe).

Die Gefährlichkeit der Tamburello war (ich habe einige Unfälle zitiert) bekannt, aber wie es halt so oft im Leben ist - man rang sich nicht zu einer spontanen Entschärfung durch. Die Kurve, das haben viele Fahrer bestätigt, war eine schöne und tolle Herausforderung, aber wenn etwas passiert waren die Sicherheitsreserven zu gering (ich glaube dahinter verläuft ein Fluss und deshalb konnte man die Auslaufzone nicht ausdehnen).

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 86
@Alfalfa

Senna und Berger haben noch vor 1994 sich die Tamburello-Kurve bei Testfahrten angesehen.
Sie gingen zur Mauer, hinterhalb war leider der Fluss zu sehen.
Beide schauten sich an und zuckten mit den Schultern.
Sie kamen zur Überzeugung nichts unternehmen zu können.
Diese Begebenheit hat der Gerhard Berger bei einem gezeigten Interview am letzten Rennwochende in Imola geschildert. Das Interview war, so glaube ich, ein Ausschnitt von der neuen Senna-DVD.

Beitrag Mittwoch, 28. April 2004

Beiträge: 8060
Hab's gerade gelesen - es ist sehr interessant was Watkins so schreibt. Er spricht es zwar nicht offen aus, aber auch er glaubt offenbar an einen Fahrfehler Sennas. Ich werde das ganze mal morgen digitalisieren und hier einstellen...
...wenn's jemanden interssiert.

Beitrag Donnerstag, 29. April 2004

Beiträge: 273
Es wurde von Williams bestätigt das die Säule vor dem Rennen zu 20-40% angeknackst war.
Das untermauert die Bruch-Theorie noch mehr.
Abgesehen davon Wackelt sein Lenkrad in den letzten Sekunden wie bescheuert nach oben und unten, wäre die Stange in Ordnung, dann würde die sich niemals Zentimeterweise verbiegen ohne zu brechen.

Beitrag Donnerstag, 29. April 2004

Beiträge: 86
@Alfalfa!

Ich bezweifle, dass Dr. Sid Watkins wirklich in der Lage ist zu beurteilen ob Ayrton Senna einen Fahrfehler begangen hat.
Keine Frage, im medizinischen Bereich, speziell motorsportlich betrachtet, ist er unbestritten eine Kapazität.
Fakt ist dass Senna gem. Honda betreffend technischer Details am Fahrzeug nichts dem Zufall überlassen hat.
Daher stellt sich mir die Frage in welchem Aussmaß Senna von der Lenkstange gewusst hat.
Zum allgemeinen Zustand von Senna möchte ich einen Beitrag von Josef Leberer, Senna´s damaliger Physiotherapeut, wiedergeben.
Das Interview führte Helmut Zwickl vor dem heurigen Rennwochenende in Imola.
Wie ist dir das Imola Wochenende in Erinnerung?
"Dieses Wochenende werde ich nie vergessen. Es begann mit dem Unfall von Barrichello. Am Samstag starb dann Roland Ratzenberger.
Ayrton ist zum Unfallort gefahren. Doch dort hat man ihn weggejagt.
So zornig wie damals habe ich ihn vorher nie erlebt. Er kam zurück und bebte, mir wollen sie was über Sicherheit erklären, kochte er.
Seine Rennfahrer-Kollegen waren ihm wichtig, auch wenn das nicht so rüberkam.
Wir hatten an diesem Imola-Samstag vor, meinen Geburtstag zu feiern.
Willy Dungl war nach Imola gekommen.
Wir haben uns alle getroffen, aber es war ein seltsames Abendessen in einer sehr gedrückten Stimmung.
Ayrton hat sich eingehend mit Willy unterhalten.
Ich möchte nichts hinein interpretieren, aber Ayrton sind an diesem Abend viele ernste Gedanken durch den Kopf gegangen, es war eine unheimliche Stimmung.
Normalerweise machten wir samstags vor dem Rennen immer unsere Therapien. An diesem Abend sagte er zu mir, geh schlafen, wir verzichten heute darauf.
Normalerweise liess er sich bei ihm im Zimmer therapieren. Dort konnte er sich wunderbar entspannen und sich fallen lassen.

Wo hast du den Unfall erlebt?
In der Williams-Box am Fernseher.
Zuerst diese Abbrüche, das war schon entnervend.
Ich stand wie immer bei Ayrtons Auto. Er war sehr ernst. Ich sah seine Augen und wusste: Alles erschien ihm sinnlos. Sein Blick verlor sich in der Ferne.
Im Laufe der Zeit verstanden wir uns jenseits aller Worte.
Aber ich konnte auch nur so gut sein, wie er es zuliess.
Damals am Start war alles sehr eigenartig. Er war irgendwie gar nicht mehr da.
Gerhard Berger fuhr damals Ferrari: Als der Streckensprecher seinen Namen nannte und die Tifosi brüllten, huschte ein Lächeln über Ayrtons Gesicht. Das war sein letztes Lächeln. -Interview; Ende-
Alfalfa, es kann sein dass Senna nicht wie sonst üblich diese perfektionierte Konzentration gehabt hat. Jedoch, wie in meinem vorigen Beitrag beschrieben, macht man gem. Lauda, Berger& Co. dort keinen Fahrfehler. Aus meiner Sicht betrachtet war die Tamburello-Kurve auch, in diesem Sinne gesehen, keine extrem fahrtechnisch anspruchsvolle Kurve.
Ob Senna aufgrund des gesamten Rennwochenendes aus dem Gleichgewicht gekommen war, können meiner Meinung nach, nur die engsten Freunde und Kollegen wie Gerhard Berger oder Josef Leberer, welche direkt beim Geschehen vor Ort gewesen sind, am ehesten beurteilen.

Beitrag Donnerstag, 29. April 2004

Beiträge: 8060
Ghidella hat geschrieben:
...gem. Lauda, Berger& Co. dort keinen Fahrfehler. Aus meiner Sicht betrachtet war die Tamburello-Kurve auch, in diesem Sinne gesehen, keine extrem fahrtechnisch anspruchsvolle Kurve.

Das habe ich Senna auch nicht unterstellt. Die Diskussion geht doch eher darum ob er auf eine Situation falsch reagiert hat oder ob es ein Materialfehler war. Viele berichten von einem ziemlich nervösen Williams, der (besonders) in der Tamburello ziemlich aufsetzte.

Beitrag Donnerstag, 29. April 2004

Beiträge: 1681
Ich stell mal 2 Bilder, ohne Kommentar rein. Möge sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Bild

Bild

Beitrag Donnerstag, 29. April 2004

Beiträge: 86
Hallo Alfalfa!

Es stimmt, der Williams war zu Beginn 1994 nicht gerade perfekt.
Daher hat man für das Rennen in Imola, falls ich mich nicht irre, einen modifizierten Frontflügel eingesetzt. Die erdrückende Überlegenheit von Williams im Jahr 1993 war nach dem Verbot der aktiven Radaufhängung nicht mehr gegeben.
Gesamt betrachtet musste Senna einiges während des Imola-Wochenendes verkraften.
Trotzdem glaube ich, dass diese Umstände, im Rennen für Senna höchstwahrscheinlich abgeschalten waren.
Senna fuhr auf der Zielgeraden ca. 310 km/h. Die Aufprallgeschwindigkeit lag bei etwa 264 km/h. Bei solchen Geschwindigkeiten hast Du keine Zeit zu überlegen. Wahrscheinlich funktioniert alles wie eine Reflexbewegung.
Fakt ist Senna hat sofort reagiert. Gemäß den Telemetriedaten ist Senna im Moment des Anpralls auf der Bremse gestanden.
Niki Lauda analysierte: Die erste Reaktion jedes Rennfahrers, wenn etwas schiefgeht, ist immer: Vom Hindernis weglenken. Zum Bremsen hast du wegen der Schrecksekunde keine Zeit mehr-weil alles so rasend schnell abläuft.
Wenn Senna trotzdem auf der Bremse steht, kann das nur heißen, dass er gar nicht versuchte, wegzulenken, weil er nicht mehr lenken konnte.
Das Geheimnis der letzten Sekunden hat Ayrton mit sich genommen.
-Analyse, Lauda-Ende-
Warum ist Senna verunglückt?
Michael Schumacher-1994:"Mir ist schon in der Zielkurve etwas Verdächtiges aufgefallen, Senna hat korrigieren müssen."
Die Bordkamera zeigt: Sennas Auto schlägt Funken. Und Senna- Renningenieur David Brown:" Von Ayrton kam über Funk keine Alarmmeldung, keine Warnung."
Ich bin mir sicher dass Senna hier keinen Fahrfehler begangen hat, bzw. falsch auf die Situation reagierte, sondern ein Opfer der Technik geworden ist.
Zu 99,9% wurde ihm die Lenkungsstange zum Verhängnis.

Beitrag Mittwoch, 28. Januar 2009

Beiträge: 45691
Habe jetzt auf die schnelle keinen besseren Thread gefunden für meine Frage: Ayrton Senna hat 1986 ja eine Klausel im Vertrag gehabt, dass Lotus Derek Warwick nicht verpflichten konnte. Was hatte er denn gegen Warwick einzuwenden?

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