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Ayrton Senna, Imola 94

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 4564
Zur Comas-Szene: Gibt es denn keine Aufnahmen aus den Boxen ???
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das man mit nem F1-Renner mal eben aus der Box rausfährt, obwohl die Strecke noch gesperrt ist. Da müssen doch einige Offizielle rumgestanden haben.

Ich glaube auch eher daran, das es ein Missverständis mit dem Team gab. Schliesslich kann er sich ja nicht "einfach so" in den Wagen gesetzt haben, den Motorangelassen haben und dann aus der Box gedüst sein. Dafür braucht man schon die Hilfe von einigen Mechanikern.
Tippspiel-Teams:
F1: Seifenkistel Roadrunners
Rallye: Ricola Rot Weiss Alpenteam Ilmor WRC
DTM: Speedpflicht DTM Team
MotoGP: Agostini MV Augusta

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 4564
Folgendes steht bei wikipedia.com

The Larrousse team mistakenly allowed one of their drivers, Érik Comas, to leave the pits despite the circuit being closed under red flags. Marshals frantically waved him down as he approached the scene of the accident travelling at "pretty much full speed". Eurosport commentator John Watson described the incident as "the most ridiculous thing I have ever seen at any time in my life". Comas avoided hitting any of the people or cars that were on the circuit but withdrew from the race.


Das heisst, dass das Team schuld am Losfahren von Comas ist. Aber warum reagierte er nicht auf die rote Ampel am Boxenausgang und auf die vielen Streckenmarshals, die ihn Haufenweise die roten Flaggen zeigten ???

The pictures shown of Senna being treated on the world feed (supplied by host broadcaster RAI) were very graphic, and the BBC switched to their own camera focused on the pit lane


So wie es hier steht, könnte ich mir gut vorstellen das die BBC Bilder von der Comas-Boxenausfahrt haben könnte.
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Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

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Helmpflicht99 hat geschrieben:
Ich glaube auch eher daran, das es ein Missverständis mit dem Team gab. Schliesslich kann er sich ja nicht "einfach so" in den Wagen gesetzt haben, den Motorangelassen haben und dann aus der Box gedüst sein. Dafür braucht man schon die Hilfe von einigen Mechanikern.

In dem Fall hätte man eher das Team bestrafen müssen. Aber mir ist von Strafen nichts bekannt. Gesperrt wurde das Team jedenfalls nicht.

Ich denke das mit der 'Hilfsaktion' können wir vergessen...

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 7
Nachdem ich mir die Debatte jetzt eine ganze Zeit lang angeschaut habe, nur ein paar Fakten:

1. Meine angeblich tendenziöse Bemerkung zum Verhalten von Bernie Ecclestone in meinem Buch:

Dass sich das damals so abgespielt hat, wurde von zwei Leuten, die Leo zu Bernie in den Bus begleitet haben, bestätigt. Einen Fakt widerzugeben, auch wenn er unangenehm ist, hat nichts mit tendenziös zu tun. Es ging auch nicht darum, irgendeinen Sündenbock zu suchen, sondern darum, zumindest aus der Sicht von Ayrtons Familie schwer nachvollziehbares menschlisches Verhalten darzustellen, was dann wiederum deren Reaktion verständlicher macht. Ein Hintergrund dabei ist sicher das Aufeinandertreffen völlig verschiedener Mentalitäten, für einen Engländer wird es meistens das größte Ziel sein, nur keine Emotionen zu zeigen - was ein Brasilianer nie verstehen und als grausam und unmenschlich interpretieren wird...

2. Die ganze Diskussion um die Unfallursache ist eigentlich überflüssig, wenn man den Prozess und die dort vorgelegten Gutachten bzw. Aussagen der Mitglieder der Expertenkommision kennt. Nicht zuletzt wurde im allerersten Urteil, das dann ja in letzter Istanz quasi bestätigt wurde, der Bruch der Lenksäule mit einer über 99prozentigen Wahrscheinlichkeit festgestellt. Dass es nicht zu einer Verurteilung kam, hatte juristische Gründe - es war nicht möglich, eindeutige Schuld an bestimmten Versäumnissen exakt einzelnen Personen zuzuweisen, die Fakten aber wurden da eindeutig geklärt. Ich kann das so sagen, da ich an sehr vielen Prozeßtagen selbst in Imola war und auch Italienisch spreche - was bei vielen gerade englischen Berichterstattern nicht der Fall war, die dann das schrieben, was die Williams-Anwälte ihnen erzählten...

3. Noch ein Wort zu Adriane Galisteu: Es gibt durchaus eine Menge berechtigter Gründe dafür, dass 'Ayrtons Familie ihr sehr kritisch gegenüber stand und steht. Ich möchte da jetzt aber wirklich keine einzelnen Details nennen, weil das zu private Dinge sind - und genau das war es ja, was Ayrton nie in die Öffentlichkeit getragen haben wollte. Übrigens ein Vorwurf, den ihr fast der gesamte Kreis derer, die Ayrton ein bisschen besser kannten, macht -dieses Breittreten von Privaten. Ich möchte seine Vorstellungen da auch heute noch respektieren, deshalb nur eine Bemerkung aus eigener Anschauung: Am 21.3.95 morgens am Grab die trauernde Witwe geben, sich dann abends aber ausgelassen in einer Disco feiernd fotografieren lassen... Da passt doch was nicht so ganz zusammen, oder?

In weitere Diskussionen möchte ich hier gar nicht einsteigen, ich finde es nur ein bisschen traurig, wenn aus der Distanz und ohne die betroffenen Personen je gekannt zu haben oder wirklich mit ihnen gesprochen zu haben, irgendwelche Urteile und Einschätzungen abgegeben werden. Speziell von jemandem, der hier Moderator-Funktion hat, aber eine ja zugegebene offensichtliche Abneigung auslebt u nd dabei die Fakten mehr als einmal außer Acht lässt...

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 8060
@Karin; erst mal vielen Dank für Deine Erläuterungen - kommt auch nicht alle Tage vor dass sich ein Autor direkt zu seinem Buch im Forum äußert.

Emotionelle Diskussion wie zum Thema Senna gibt's bei Yesterday (zum Glück - muss ich sagen) selten - ist mir auch lieber so, das ist nicht meine Welt. Bei dem umfangreichen Themengebiet (über 100 Jahre Motorsport) genügt es meist die statistischen Fakten aufzuzählen und alle sind zufrieden - die persönliche Note bleibt außen vor.

Leider lasse ich mich im Eifer des Gefechts manchmal zu Äußerungen hinreißen. Ich weiss, als Moderator sollte ich mich zusammen reißen, aber (a) bin ich zu dem Job gekommen wie die Jungfrau zum Kind und (b) kommt es nicht häufig vor. Ich gelobe jedenfalls Besserung.

Zu Senna; natürlich habe ich ihn persönlich nicht gekannt, aber das trifft auf fast alle Fahrer, über die wir hier diskutieren, auch zu. Und meine 'Weisheiten' - ich kann mich da nur wiederholen - stammen alle aus verschieden Büchern, Berichten und Internet-Seiten. Insofern kann es nur an der Berichterstattung liegen, dass ich nie für ihn 'warm' wurde.

Sympathien verschenkt man eben.

An dieser Stelle möchte ich für meinen Teil das Thema nun wirklich beenden (wobei unsere Mitglieder gerne weiter diskutieren können), denn es gibt wohl Berufenere als mich um eine Diskussion über den Senna-Unfall zu führen...

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 45834
Ich wollte eigentlich noch einen weiteren Absatz von Watkins einstellen, aber nach den Posts von DaSilva ist mir ehrlich gesagt die Lust auf diesen Thread etwas vergangen.


Na toll! :roll: Da hat unser Herr erreicht was er wollte, allmählich fängt dieser DaSilva echt an mich zu nerven...

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 7
Okay - das kann ich so akzeptieren, wobei ich glaube, dass auch hier das Wort Emotionen einen großen Schlüssel darstellt. Zum ersten in der Berichterstattung, aus der Du wahrscheinlich hauptsächlich Deine Informationen beziehst bzw. bezogen hast. Speziell die englisschsprachige - und als Kopie die dadurch immer recht stark beeinflusste deutsche - Berichterstattung über Senna war speziell in den Achtzigern, zum Teil aber auch später noch, oft unkorrekt und auch unfair. Die Ursache war da sicher zum Teil auch genau dieses Mentalitätsproblem, dass die meisten englischen Kollegen ein Problem damit hatten, sich auf Emotionen jeder Art einzulassen - und die spielten für Ayrton nun einmal in jeder Beziehung eine große Rolle, nicht nur im Auto, sondern vor allem auch außerhalb, in de Art, sich zu geben, sich auszudrücken. Um ihm gerecht zu werden, musste man sich darauf einlassen können - dann bekam man auch die Faszination mit, die genau in diesen Emotionen, in dieser Intensität lag, die über das rein Sportliche weit hinaus ging.

Zum zweiten bist Du selbst möglicherweise auch jemand, der eher der kühleren, rein sachlichen Fraktion zuneigst und selbst Emotionen gerne ausschließt oder vielleicht auch nur wegschiebst. Das ist jetzt keine Kritik, sondern eine Feststellung - jeder Mensch ist eben anders. Aber das könnte auch einer der Gründe sein, warum Du es als schwierig empfindest, mit Senna-Fans zu diskutieren.

Denn sicher schwingen da bei denen - neben einem meist doch recht hohen Informationsstand, wie ich in vielen Gesprächen festgestellt habe - oft sehr schnell Emotionen mit. Erstens, weil viele von ihnen eben auch eher in die "emotional" empfängliche Gruppe gehören - es gibt da das schöne Sprichwort von "gleich und gleich gesellt sich gern"... Zweitens, und ich hoffe, dass Du das nachvollziehen kannst, weil es für viele doch immer noch ein schmerzliches Thema ist. Gerade wenn man jemanden nicht nur wegen seiner sportlichen, sondern vor allem auch seiner menschlichen Qualitäten, seiner Persönlichkeit, sehr geschätzt hat, ist auch nach Jahren noch immer ein Gefühl des Verlustes da. Außerdem kommt der Eindruck dazu, dass da jemand ungerechtfertigt angegriffen wird, der sich nicht mehr wehren kann - dann fällt halt die Verteidigung manchmal auch sehr emotional und im Ton auch zu aggresiv aus.

Ich will damit jetzt auch einige aus dieser Ecke gekommenen Bemerkungen hier in der Form nicht verteidigen, das ist auch absolut kein Senna-Niveau - aber ich kann die Gefühle, die dahinterstecken, schon ein bisschen verstehen... Aber falls sich der ein oder andere von den Senna-Fans hier angesprochen fühlt: Überlegt beim nächsten Mal doch mal vor dem posten, ob ein kleines bisschen mehr Ruhe und Argumente - und die gibt´s ja nun zuhauf - nicht überzeugender und eher in Ayrtons Sinn wären als wildes Um-sich-Schlagen! Gerade, wenn man sich selbst angegriffen fühlt - wer sagt denn, dass man sich auf gleiches Niveau begeben muss?

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 8060
Ich hoffe ich mache mich als Moderator nicht in Kürze komplett unglaubwürdig, wenn ich ständig erkläre aus diesem Thread auszusteigen - und es dann doch nicht mache. Aber was soll's...

ksturm hat geschrieben:
Noch ein Wort zu Adriane Galisteu... ein Vorwurf, den ihr fast der gesamte Kreis derer, die Ayrton ein bisschen besser kannten, macht - dieses Breittreten von Privaten.

Zu dem Thema Galisteu-Buch möchte ich noch folgendes sagen; aus Sicht eines relativ 'neutralen' Beobachters finde ich ihre Aufzeichnungen schon interessant. Es gibt einen Einblick eines völligen Motorsport-Fremdlings. Entsprechend 'komisch' wirken manche Passagen auch. Vielleicht hätte ein Motorsport-Kenner noch den rechten Schliff rein gebracht - aber ob da nicht einiges verloren gegangen wäre...?!

Auf der anderen Seite kann ich Dein Argument aus der Sicht der Betroffenen völlig nachvollziehen. Ich weiss nicht wie ich in so einem Fall reagiert hätte. Und dass diese Veröffentlichung sicher nicht im Sinne von Senna gewesen wäre, ist eigentlich eindeutig.

Insofern bin ich bei diesem Werk inzwischen hin- und her geworfen. Aber ich hab's nun mal gelesen. Was soll man machen...

ksturm hat geschrieben:
Denn sicher schwingen da bei denen - neben einem meist doch recht hohen Informationsstand, wie ich in vielen Gesprächen festgestellt habe - oft sehr schnell Emotionen mit. Erstens, weil viele von ihnen eben auch eher in die "emotional" empfängliche Gruppe gehören - es gibt da das schöne Sprichwort von "gleich und gleich gesellt sich gern"... Zweitens, und ich hoffe, dass Du das nachvollziehen kannst, weil es für viele doch immer noch ein schmerzliches Thema ist. Gerade wenn man jemanden nicht nur wegen seiner sportlichen, sondern vor allem auch seiner menschlichen Qualitäten, seiner Persönlichkeit, sehr geschätzt hat, ist auch nach Jahren noch immer ein Gefühl des Verlustes da. Außerdem kommt der Eindruck dazu, dass da jemand ungerechtfertigt angegriffen wird, der sich nicht mehr wehren kann - dann fällt halt die Verteidigung manchmal auch sehr emotional und im Ton auch zu aggresiv aus... Aber das könnte auch einer der Gründe sein, warum Du es als schwierig empfindest, mit Senna-Fans zu diskutieren...

Diese Argumente gefallen mir. Und ich muss gestehen dass ich es noch nie so gesehen habe - obwohl es eigentlich auf der Hand liegt. In der Tat tendiere ich eher zu den 'Kopf-Menschen' - nicht weil ich unbedingt ein kühler, sachlicher Mensch wäre, sondern weil mich solche Typen beeindrucken - und ich denke, dass das der richtige Weg ist an Dinge heran zu gehen.

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Ich wollte eigentlich noch einen weiteren Absatz von Watkins einstellen, aber nach den Posts von DaSilva ist mir ehrlich gesagt die Lust auf diesen Thread etwas vergangen.

Na toll! :roll: Da hat unser Herr erreicht was er wollte, allmählich fängt dieser DaSilva echt an mich zu nerven...

@Michael; ich komm' einfach nicht raus aus dem Thema (wie man sieht) - vielleicht stelle ich den Absatz doch noch mal ein... :wink:

Beitrag Mittwoch, 28. März 2007

Beiträge: 237
Hi,

ich würde da gerne Jaques Schulz zitieren den ich auf der Essener Motorshow getroffen habe:

Ich bin mir 100%ig sicher, das es nur eine Kopie von den fehlenden Sekunden gibt und dass diese sicher im Safe von Bernie Eccelstone neben seinen Diamanten gelagert ist.


Ich persöhnlich muss Jaques Schulz da recht geben. Es ist ja wircklich sehr merkwürdig was da abging. Das einzig traurige dabei ist, das bei der Beerdigung, Bernie Eccelstone nicht teilnehmen durfte, was sicherlich Aytron Senne nicht gewollt hätte.

Beitrag Donnerstag, 29. März 2007

Beiträge: 4564
Alfalfa hat geschrieben:
Ich hoffe ich mache mich als Moderator nicht in Kürze komplett unglaubwürdig, wenn ich ständig erkläre aus diesem Thread auszusteigen - und es dann doch nicht mache. Aber was soll's...


Es wäre doch sehr schade, wenn du dich aus dieser Diskussion verabschieden würdest. Schließlich brauchen wir, gerade zu diesem Thema, Leute mit genügend Sachverstand. Deshalb hoffe ich (und andere hier hoffen das wohl auch) das du bei diesem Thema am Ball bleibst. :wink:

@SolidEdge: Ich bin mir auch sicher, das es die fehlenden Sekunden gibt. EWs kann doch einfach nicht sein, das ausgerechnet die Szenen, die den Fall klären könnten, einfach so "verschwinden".
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Beitrag Donnerstag, 29. März 2007

Beiträge: 1862
Helmpflicht99 hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
Ich hoffe ich mache mich als Moderator nicht in Kürze komplett unglaubwürdig, wenn ich ständig erkläre aus diesem Thread auszusteigen - und es dann doch nicht mache. Aber was soll's...


@SolidEdge: Ich bin mir auch sicher, das es die fehlenden Sekunden gibt. EWs kann doch einfach nicht sein, das ausgerechnet die Szenen, die den Fall klären könnten, einfach so "verschwinden".


mhm, ob die fehlenden sekunden so viel erkenntnisgewinn bringen würden? die für die unfallursache ausschlaggebenden dinge passierten ja schon vor dem filmriss. und vielleicht ist es eh besser, wenn der aufprall selbst unter verschluss bleibt.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Dienstag, 19. Februar 2008

Beiträge: 2
Hallo

Ich habe auf youtube die gesamte Übertragung der Beerdigung von Ayrton Senna hochgeladen. Einfach als Suchbegriff "Ayrton Senna Beerdigung" eingeben und man konnt zu den entsprechenden Videos.

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 73
ksturm hat geschrieben:
Nachdem ich mir die Debatte jetzt eine ganze Zeit lang angeschaut habe, nur ein paar Fakten:

1. Meine angeblich tendenziöse Bemerkung zum Verhalten von Bernie Ecclestone in meinem Buch:

Dass sich das damals so abgespielt hat, wurde von zwei Leuten, die Leo zu Bernie in den Bus begleitet haben, bestätigt. Einen Fakt widerzugeben, auch wenn er unangenehm ist, hat nichts mit tendenziös zu tun. Es ging auch nicht darum, irgendeinen Sündenbock zu suchen, sondern darum, zumindest aus der Sicht von Ayrtons Familie schwer nachvollziehbares menschlisches Verhalten darzustellen, was dann wiederum deren Reaktion verständlicher macht. Ein Hintergrund dabei ist sicher das Aufeinandertreffen völlig verschiedener Mentalitäten, für einen Engländer wird es meistens das größte Ziel sein, nur keine Emotionen zu zeigen - was ein Brasilianer nie verstehen und als grausam und unmenschlich interpretieren wird...

2. Die ganze Diskussion um die Unfallursache ist eigentlich überflüssig, wenn man den Prozess und die dort vorgelegten Gutachten bzw. Aussagen der Mitglieder der Expertenkommision kennt. Nicht zuletzt wurde im allerersten Urteil, das dann ja in letzter Istanz quasi bestätigt wurde, der Bruch der Lenksäule mit einer über 99prozentigen Wahrscheinlichkeit festgestellt. Dass es nicht zu einer Verurteilung kam, hatte juristische Gründe - es war nicht möglich, eindeutige Schuld an bestimmten Versäumnissen exakt einzelnen Personen zuzuweisen, die Fakten aber wurden da eindeutig geklärt. Ich kann das so sagen, da ich an sehr vielen Prozeßtagen selbst in Imola war und auch Italienisch spreche - was bei vielen gerade englischen Berichterstattern nicht der Fall war, die dann das schrieben, was die Williams-Anwälte ihnen erzählten...

3. Noch ein Wort zu Adriane Galisteu: Es gibt durchaus eine Menge berechtigter Gründe dafür, dass 'Ayrtons Familie ihr sehr kritisch gegenüber stand und steht. Ich möchte da jetzt aber wirklich keine einzelnen Details nennen, weil das zu private Dinge sind - und genau das war es ja, was Ayrton nie in die Öffentlichkeit getragen haben wollte. Übrigens ein Vorwurf, den ihr fast der gesamte Kreis derer, die Ayrton ein bisschen besser kannten, macht -dieses Breittreten von Privaten. Ich möchte seine Vorstellungen da auch heute noch respektieren, deshalb nur eine Bemerkung aus eigener Anschauung: Am 21.3.95 morgens am Grab die trauernde Witwe geben, sich dann abends aber ausgelassen in einer Disco feiernd fotografieren lassen... Da passt doch was nicht so ganz zusammen, oder?


Danke Karin Sturm für diesen großartigen Beitrag. Damit ist eigentlich alles gesagt, besonders zur Unfallursache.
Dein Punkt mit den Emotionen trifft absolut ins Schwarze. Ecclestone mag tief in sich große Trauer empfunden haben, aber sein Auftreten wirkte auf emotionale Menschen, wie es die Brasilianer in der überwältigenden Mehrheit nun mal sind (wie auch viele andere Völker), wie ein Schlag ins Gesicht. Wir leben ja in einer Welt, wo Vernunft im Ideal stets über Emotionen gestellt wird (besonders beim männlichen Geschlecht), aber es ist sehr fragwürdig, ob das immer der bessere Ansatz ist. Viele Probleme lassen sich durch einen emotionalen Streit besser lösen als durch vernuftsbetonte Gelassenheit. Ich erinnere mich an Senna-Irvine und Schumacher-Coulthard und finde diese Art der Auseinandersetzung völlig OK.

Und zu Adriane: Sie war damals ein junges Mädchen, das mit einem Superstar zusammen war. Sie war erst recht kurze Zeit seine Freundin und wollte das Leben an der Seite eines jungen Gottes geniessen. Mit dem Thema Tod war sie natürlich völlig überfordert, von ihr die Rolle der trauernden Witwe zu erwarten, finde ich etwas zu viel. Die Formel 1 galt auch damals schon als absolut sicher, dass ausgerechnet Ayrton Senna bei einem Rennen sterben könnte, war einfach undenkbar. Das war ein Schock für alle, kann da nur Berger zitieren "als wenn die Sonne vom Himmel fiele".

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 4564
Ich habe jetzt zum ersten Mal das Rennen in kompletter Länge gesehen. Und es ist einfach unfassbar, wie viel Pech und Unglück an einem einzigen Wochenende auftreten konnten. Hoffentlich passiert so etwas nie wieder.
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Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 73
Karin, ich möchte noch eine Frage loswerden zur Unfallursache, v.a. da Du selbst auch den Prozess in Italien verfolgt hast.
Wie siehst Du die Rolle von Williams bei der Geschichte, speziell Frank Williams und Patrick Head? Glaubten Frank und Patrick tatsächlich, dass es etwas anderes als eine gebrochene Lenksäule war? Oder wollten sie einfach nur ihre Haut retten? Dass ihre Anwälte bewusst lügen, ist bei diesem Berufszweig ja normal, aber dass offenbar Frank und Patrick sich mit wirren Geschichten aus der Verantwortung stehlen wollten, finde ich menschlich sehr enttäuschend. Mich würde Deine Meinung dazu sehr interessieren.

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 4564
Was ich ja auch sehr interessant finde ist, dass die FISA nach dem Crash von Ratzenberger alle Datenaufzeichnungen des Wochenendes vom Simtek-Team haben wollte. Williams soll diese Daten aber erstmal ´ne ganze Zeit unter Verschluss gehalten haben (Bei den ORF-Aufnahmen heisst es beim Barcelona-GP 1994, also 4 Wochen später, das man die Datenaufzeichnungen des Unfalls bis dahin nicht mal Renault gezeigt hatte). Stimmt das ???
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Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 3303
Wenn ich ganz ehrlich bin dann finde ich den ganzen Prozess ziemlich daneben .
Ein F1-Rennwagen ist nun einmal ein Rennwagen ,ein handgefertigter Prototyp und kein Serienauto mit Garantieansprüchen .
Da wird spekuliert Williams hätte an der Lenkstange rumgebastelt ,sie gekürzt oder was auch immer und dabei sugieriert das das natürlich nicht ok wäre weil du und ich ja an unserem Golf auch nicht an der Lenksäule basteln dürfen .
Aber sorry die Lenksäule ist eine Konstruktion des WilliamsTeam und wurde auch von dem Team gebaut . Wenn die dann auf Fahrerwunsch die Lenksäule ändern dann ist da doch nichts verwerfliches dran und sollte wirklich an der Schweißnaht gepfuscht worden sein ,dann stellt sich die Frage ob das nun eine Schweißnaht vom Umbau oder eine vom Bau der Lenkung war !!! Obwohl das eigentlich vollkommen egal ist
Wer sich in einen Rennwagen setzt der bekommt nun einmal keine Garantieurkunde ausgehändigt und wenn bei einem Unfall eine Untersuchung stattfindet dann sollte die meiner Meinung dazu dienen den Grund heraus zu finden und ob das ganze mehr als nur eine techn.Versagen war . Ich glaube irgendwem in diesem Zusammenhang eine Absicht zu unterstellen schafft nicht mal der geltungssüchtige italienische Staatsanwalt und alles andere ist ehe nur Bühnendonner .

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008
0ph 0ph

Beiträge: 1358
nach lesen von über 11 seiten bin ich auch mal hier :roll:

also ich würde auch keinem der williams verantwortlichen einen vorwurf machen, nur finde ich es - sagen wir mal - schade, dass, wenn es wirklich die lenksäule war, versucht wurde, einen anderen hergang darzustellen.

naja nebenbei schöne diskussion :)

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2008

Beiträge: 40
@lotusfan:

Sehr richtig, Deine Ausführungen. Und was die angeblich nicht vorhandenen OnBoard-Bilder angeht: Natürlich gibt es die - ich finds aber richtig, sie nicht zu zeigen...

Beitrag Donnerstag, 13. März 2008

Beiträge: 6
gibt es irgendwelche Neuigkeiten zu den fehlenden Sekunden?
Gibt es irgendwelche augenzeugenberichte von strechenposten?

Beitrag Dienstag, 08. April 2008

Beiträge: 1
techer87 hat geschrieben:
LucyBrown hat geschrieben:
habe bislang diese, wie ich finde sehr interessante, Diskussion auch nur verfolgt. Da ich damals noch nicht im Thema war konnte ich auch nicht wirklich dazu beitragen. Wenn Senna erst am Nachmittag für Tod erklärt wurde, wie kann es dann sein, dass die Fahrer bei der Siegerehrung schon von seinem Tod Kenntniss hatten? So hatte ich das bislang immer gehört.



Nein es war etwas anders. Sennas Tod ist zwischen 18 und 19 Uhr(die exakte Uhrzeit ist mir entfallen) von der zuständigen Ärztin verkündet worden. Nach Rennende war Senna also noch nicht offiziel tot.
Beweis ist die Siegerehrung wo man Schumi das ein oder andere mal herzhaft lachen sieht, was von vielen Seiten aus(auch von mir) sehr krisiert wird.
Denn Sennas Unfall und sein kritischer gesundheitlicher Zustand war sehr wohl bekannt unter den Fahrern und nicht zu vergessen starb am Vortag ein Kollege von ihnen auf der Rennstrecke. Das Schumi da den Nerv hat sich zu freuen wie ein Honigkuchenpferd, zeigt für mich kein Charakter. aber auch in diesem Punkt spalten sich die Meinungen.

hier der Link http://youtube.com/watch?v=47ccbOpItCg


Mir ist aufgefallen dass in dem Video der Siegerehrung 2 verschiedene Pokale zu sehen sind.Ich glaube das Video ist gefaket! Ausserdem ist der Hintergrund bei den Jubelaufnahmen von Schumi anders.Mittlerweile wurde das Fake Video dieses Schumacher Hassers von Youtube entfernt :) Ich glaube net dass Schumi so ein schlechter Mensch ist.

Beitrag Dienstag, 08. April 2008

Beiträge: 3303
AMCBurbach97 hat geschrieben:
techer87 hat geschrieben:
LucyBrown hat geschrieben:
habe bislang diese, wie ich finde sehr interessante, Diskussion auch nur verfolgt. Da ich damals noch nicht im Thema war konnte ich auch nicht wirklich dazu beitragen. Wenn Senna erst am Nachmittag für Tod erklärt wurde, wie kann es dann sein, dass die Fahrer bei der Siegerehrung schon von seinem Tod Kenntniss hatten? So hatte ich das bislang immer gehört.



Nein es war etwas anders. Sennas Tod ist zwischen 18 und 19 Uhr(die exakte Uhrzeit ist mir entfallen) von der zuständigen Ärztin verkündet worden. Nach Rennende war Senna also noch nicht offiziel tot.
Beweis ist die Siegerehrung wo man Schumi das ein oder andere mal herzhaft lachen sieht, was von vielen Seiten aus(auch von mir) sehr krisiert wird.
Denn Sennas Unfall und sein kritischer gesundheitlicher Zustand war sehr wohl bekannt unter den Fahrern und nicht zu vergessen starb am Vortag ein Kollege von ihnen auf der Rennstrecke. Das Schumi da den Nerv hat sich zu freuen wie ein Honigkuchenpferd, zeigt für mich kein Charakter. aber auch in diesem Punkt spalten sich die Meinungen.

hier der Link http://youtube.com/watch?v=47ccbOpItCg


Mir ist aufgefallen dass in dem Video der Siegerehrung 2 verschiedene Pokale zu sehen sind.Ich glaube das Video ist gefaket! Ausserdem ist der Hintergrund bei den Jubelaufnahmen von Schumi anders.Mittlerweile wurde das Fake Video dieses Schumacher Hassers von Youtube entfernt :) Ich glaube net dass Schumi so ein schlechter Mensch ist.


Es gibt das offizielle TV- Bild von der Sieger PK Imola 1994 .
Dort sind drei Fahrer zu sehen . Einer macht auf sehr gut gelaunt und das ist Häkkinen .Die anderen beiden schauspielern einen auf betrübt traurig ,werden aber am Ende als sie meinen die Kameras sind abgeschalten ,sichtlich lockerer und vergnügter .

Beitrag Sonntag, 15. März 2009

Beiträge: 1
also das senna vor dem crash tot war..no coment(kein Toter verliert noch 2L Blut),die kopfbewegung zeig blos die verzweiflung sennas vor dem Einschlag! weil er da schon das ende des liedes kennt.

wichtig in diesem fall ist eigentlich nur die frage wann Brach die Lenksäule.
Ich erinnere mich das ich ca 5 Jahre nach seinem Tod ein onboard video zugesicht bekahm wo das video erst abbricht nachdem, er gerade das (grün) überfärt. dieses video wurde über die jahre immer kürtzer.Ich war Immer auf das lenkrad und seine hand wie auch diesen gelben knopf fixiert so das ich nicht sagen kann wie sich die räder dort verhalten haben.was aber sicher zu sehen sein dürfte, ist das auf der unebenen piste je nach gewichtsverteilun, die Räder an der frontachse kurtz vor dem aufprall (Eierten) meiner meinung nach ist zu sehen wie die räder vor dem aufprall nach rchts eindrehen. (HQ aufbereitetes Material TV-Raie..)dessweiteren ist auf der onboard aufname schumi, zu sehen das der wagen sennas nicht 100%gerade weiter fährt, sondern in leicht rechts bogen die piste verlässt. zugegeben die aufnahmen sind allesamt verzert,zt eventuel auch manipuliert... Fahre mit deinem auto eine links kurfe und lass mitendrinn das lenkrad los die lenkung wird über die neutral stellung zurück drehen, also kurtz leicht nach rechts driften(lenkungs stellun) also für mich ist der Bruch vor dem einschlag Bewisen!??

zu tode ist er durch irgend ein teil seines rades gekommen. da er sich in dieses rad richtig rein gebohrt hat, dummer moment, als sich das rad zwischen mauer und wagen verklemmt hat,(wurde dann richtig gehend raus gequetscht) bei der aufwärts beschleunigung des rades,war nun halt sennas Helm auch dort (siehe helm nach dem crash) Kratzer zeigen nach oben/unten nicht von hinten nach vorn/vorn nach hinten.

ich hab sicher paar Details vergessen, für mich jedoch kann er Ruhen, denn ich denke diese sache ist geklärt und nicht ungeklärt. das Liebe Geld spielt auch ne grosse rolle im fall senna Sorry Fehler!!!!

Beitrag Freitag, 12. Juni 2009

Beiträge: 2
Bin heute zum erstenmal auf Euer Forum gestossen und kann`s -als Herausgeber der deutschen Version von Adriane`s Buch - doch nicht lassen ein paar Denkanstösse an Alfalfa , 172 ,1992 und K.Sturm zu geben.Als Adriane Ayrton kennenlernte hatte sie - wie unverzeihlich - im Gegensatz zu all den Experten im Forum keine Ahnung von der Formel 1.Ihr deswegen,auch nachdem Ayrton ihr vieles erklärt hatte,Naivität vorzuwerfen in Bezug auf Ihren Schreibstil,denke ich,kann man vergessen und ihr nachsehen.Es ging ihr ja auch nicht um eine Reportage über die Bremskraftverstellung in Kurve X beim Rennen in Y,sondern um eine
Innenansicht Ihrer Beziehung zu Ayrton.Über ihr Image in Teilen der Öffentlichkeit und bei Leuten die sie nicht kennen ist sie sich sehr genau bewusst,aber vielleich sollten sich ihre Kritiker einmal vor Augen führen,dass sie schon vor und auch nach der Zeit mit Ayrton eine berufliche Karriere hatte und,wie sie es ausdrückt "nao nasci em Interlagos" (nicht in Interlagos geboren wurde)...Ihr Buch wurde in Brasilien mehr als 270.000 mal verkauft,bevor es plötzlich nicht mehr erhaltbar war,sie selbst hatte jegliche Promoaktivität längst eingestellt.Dass sie ein Angebot des brasilianischen Playboy nicht ausgeschlagen hat macht sie natürlich gänzlich zur persona non grata!Glücklicherweise hat sie heute dank Fleiss,Ehrgeiz und Tätigkeiten als Moderatorin,Theaterarbeiten,Werbung etc. genug `f.y.money`um vieles an sich abprallen zu lassen,aber sicher wären einige Einschätzungen Ihrer Person anders wenn man wüsste welchen Einfluss die Frau hinter Ayrton auf ihn hatte.Dass gerade dies - von der Familie instinktiv richtig eingeschätzt - einigen nicht passte war unvermeidbar.Die Andeutungen von ksturm -bekennender Senna-Fan - haben sicher nichts mit fraulichem Neid der Besitzlosen zu tun?...Zusammengefasst:ein Urteil über eine Person möglichst nur fällen wenn man sie kennt,aber nicht mittels Informationen aus zweiter und dritter Hand!

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