Toller erster Beitrag! Hab auch schon eine Zusammenfassung über Sauber gemacht. Hab sie auch schon Mal ins Forum gestellt, aber hier nochmal:
Peter Sauber betreibt seit Jahren Motorsport ehe er 1993 den Einstieg in die Königsklasse des Motorsports, die Formel-1, wagt. Unterstützt wird Sauber erstmals nur durch Ilmor. Als Fahrer holt sich der leidenschaftliche Zigarrenraucher von Dallara Ford JJ Letho und von March Ilmor Karl Wendlinger. Der Einstieg in die Formel-1 gelingt unerwartet gut: JJ Letho kann sich beim WM Auftakt in Kyalami zum Südafrika GP auf Anhieb sensationell auf Rang 6 qualifizieren. Im Rennen wird der Finne sogar 5. und beschert dem schweizerischen Team aus Hinwill die ersten Punkte gleich im ersten Rennen! Am Ende der Saison wird Sauber 7. in der Konstrukteurs WM mit 12 WM Zähler, 7 davon kommen vom Österreicher Wendlinger, der damit WM 12. wird. Dafür gibt’s am Ende Ärger mit dem Hauptsponsor Lighthouse.
Die Erfolge von 1993, sowie der Motorendeal mit Mercedes, die nach fast 40 Jahren ihr Comeback in der Formel-1 geben, macht Peter Sauber Hoffnung auf ein großartiges Jahr mit eventuell großen Erfolgen. Wendlinger bleibt im Team, daneben holt sich Sauber einen alten bekannten Fahrer: Heinz-Harald Frentzen. Der deutsch gewann mit Michael Schumacher, Karl Wendlinger und Jochen Mass bereits beim LeMans Rennen 1990 bei Sauber Mercedes. Nun soll mit Sauber und Mercedes der Formel-1 Einstieg gelingen. Doch das Team erlebt eine Höllensaison: Wendlinger verunglückt in Monaco bei einem Trainingsunfall ausgangs des Tunnels schwer, der Österreicher liegt im Koma, das Team tritt bei dem Rennen nicht an. Der Wendlinger Ersatz Andrea de Cesaris war nur eine Notlösung, bis man JJ Letho wieder zurück ins Team holt. Der neue Hauptsponsor Broker erweist sich genauso als zahlungsunfähig wie im Vorjahr Lighthouse. Und zu allem Überfluss beendet Mercedes am Ende der Saison die Zusammenarbeit und will sich 1995 auf McLaren beziehen. Nichts desto trotz hat man wenigstens das Ergebnis aus dem Vorjahr wiederholen können: 12 WM Punkte, Rang 8 in der Konstrukteurs WM. Frentzens Debüt glückt ebenfalls mit 7 Zählern und Rang 13 in der Fahrerwertung macht Teams wie Williams auf den jungen Deutschen aufmerksam.
1995 sollte wieder alles besser werden. Ford rüstet das Team mit Motoren aus, neben Frentzen ermöglicht Peter Sauber Wendlinger das versprochene Comeback nach dem Unfall 1994 und erstmals taucht auf dem Auto groß zu lesen Red Bull auf. Und tatsächlich wird die Saison gut, zwar ermöglicht Sauber Ford Wendlinger nach 4 enttäuschenden Rennen eine neuerliche Pause und setzt dafür Jean Christophe Boullion ein, doch Frentzen sorgt beim Italien GP mit Rang 3 für den ersten Podiumsplatz! Beim vorletzten Rennen kehrt Wendlinger noch einmal zurück, beendet nach der Saison 1995 aber seine Formel-1 Laufbahn. Am Ende bleiben für Sauber Ford 18 WM Punkte, alleine 9 von Frentzen. Während Sauber wieder 7. in der Teamwertung wird, erreicht Frentzen sensationell Rang 9 in der Fahrerwertung.
Für 1996 erwarb Sauber Johnny Herbert von Benetton Renault ab. Neben Red Bull ist nun auch Petronas Hauptsponsor Saubers, wodurch das Auto von dunkelblau in hellblau umlackiert wird. Frentzen bleibt der besser Fahrer, auch wenn Herbert beim Monaco GP 3. wird. Am Ende war es die wohl schlechteste Saison von Sauber bis dato. 11 WM Punkte, alleine 7 von Frentzen, bedeuteten für Sauber Ford Rang 7 in der Konstrukteurs WM, während Frentzen Rang 12 reicht, um sich neuerlich für Williams zu empfehlen.
Für 1997 verlässt dann Frentzen Sauber in Richtung dem Weltmeisterteam Williams Renault. Petronas kauft Motoren von Ferrari und setzt sie ins Heck des Saubers. Neben Herbert kehrt der Ferrari Testfahrer Nicola Larini als Stammpilot zurück, überzeugt jedoch wenig, wodurch der Italiener nach dem Monaco GP durch den 2. Ferrari Testpilot Gianni Morbidelli ersetzt wird. Der wiederum wird nach dem Luxemburg GP durch Norberto Fontana ersetzt. Herbert sammelte fast alle Punkte von Sauber alleine, 15 der 16 gehen auf das Konto des Briten, was für Herbert Rang 10 im WM Endstand bedeutet und Sauber neuerlich auf Rang 7 stehen lassen.
Da McLaren und Ferrari 1998 alles dominieren, kommen die hinteren Teams nur auf wenig Punkte. So schafft es Sauber trotz lediglich 10 Punkte auf Rang 6 der Konstrukteurs WM: Neben Herbert kommt noch ein Oldie zu Sauber Petronas: Jean Alesi. Neide schenken sich nichts und am Ende hat jeder 5 Punkte auf seinem Konto stehen.
1999 holt man sich neben den Franzosen Alesi den Bezahlfahrer Pedro Diniz von Tyrrell Ford. Mit gerade mal 5 Punkte und WM Platz 8 ist es für Sauber Petronas die bislang schlechteste Saison, auch wenn man jetzt wie die Konkurrenz nicht mehr auf Goodyear, sondern auf Bridgestone Reifen fährt. Mit 3 Punkten sicherte sich Diniz auch ein Sauber Cockpit 2000. Daneben kommt Mika Salo, der sich als Ersatz von Michael Schumacher bei Ferrari 1999 bewiesen hat, zu Sauber. Diniz hatte Salo bereits 1998 als Teamkollegen. 6 Punkte, 8 Rang im Endklassement macht das Jahr aber kaum besser. Erstmals fuhr ein Fahrer, nämlich Salo, alle Punkte alleine für das Team ein.
2001 setzte Peter Sauber dann auf 2 junge Wilde: Nick Heidfeld holt man sich nach seiner ersten Saison bei Prost Peugeot und Kimi Räikkönen fuhr zuvor noch nie ein Rennen. Doch beide überzeugten: Räikkönen fuhr in seinem ersten Rennen in die Punkte, Heidfeld konnte beim Brasilien GP zudem das erste Podest für Sauber seit Ungarn 1997 (Johnny Herbert) rausfahren. 21 Punkte und Konstrukteurs Platz 4, Sauber ist die Sensation 2001! Mit 12 Punkten und Rang 8 macht Heidfeld zudem die beste Fahrerplatzierung klar!
2002 machte Sauber Petronas mit dem Plan der jüngeren Generation weiter. Zwar behielt man Heidfeld, jedoch holte man sich dazu Felipe Massa, einen Debütanten. Und 11 Punkte und Rang 5 in der Konstrukteurs WM in einer schwierigen Saison für kleinere Teams widerspiegeln das anhaltende Formhoch von Sauber.
2003 sorgte Sauber für die erste Städtepaarung in der F1. Neben Heidfeld kehrte Frentzen nach miserablen Jahren bei Prost und Arrows zu seinen Wurzeln, zu Sauber, zurück. Doch mit den wenig konkurrenzfähigen Bridgestone Reifen und eine Reihe von Motorschäden lassen Sauber weit zurückfallen. Nur ein tolles Regenrennen von Frentzen und Heidfeld (3. bzw. 5.) lassen Sauber besser aussehen, als das das Team es war. Am Ende wars Rang 6 mit 19 Punkten.
2004 wurde dann wieder zu einem tollen Jahr. Neben der Verpflichtung des langjährigen Sauber Wunschkandidaten Giancarlo Fisichella kehrt Massa zurück zum Team. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Sauber immer besser in Fahrt und holte regelmäßig Punkte. Trotz 34 WM Zähler war es nur Rang 6 in der Konstrukteurs WM, aber Sauber war DER Favoritenschreck.
2005 war Sauber dann der Geheimfavorit, doch der neben Massa neu ins Team geholte Ex Weltmeister Jacques Villeneuve überzeugte anfänglich wenig, wurde dennoch immer besser. Zudem setzte Sauber der Wechsel auf Michelin das Team zu, weil das Auto auf Bridgestone entworfen wurde. Nachdem die Übernahme durch BMW ab 2006 bekannt geworden ist, versuchte man natürlich die Weichen für 2006 zu stellen, was der Weiterentwicklung von Sauber auch nicht wirklich half.