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Alex Soler-Roig - Rindts Freundschaft und Rindts Talent?

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Mal wieder ein Fahrerportrait von mir:

Quelle: verschiedene aus dem Internet, Buchquelle: Marlboro Grand Prix Guide 1972

Fernando Alonso gilt heute als der kompletteste Fahrer im Feld. Gerade Fans von Sebastian Vettel sehen das eventuell anders, schließlich wurde der Deutsche in den vergangenen zwei Jahren auch Weltmeister. Das mag schon stimmen, auch wenn Vettel mit dem Red Bull Renault auch das beste Fahrzeug hatte – und auch die Unterstützung des Teams. Die hat Alonso im Traditionsteam Ferrari auch. Schon jetzt soll er das Ferrari-Team noch mehr hinter sich gebracht haben, noch mehr antreiben und motivieren, als es Michael Schumacher in der Erfolgsära zu Beginn dieses Jahrtausends gemacht hat. Schumachers zweite Karriere verblasst nicht nur durch enttäuschende Resultate auf der Strecke im Silberpfeil, sie verblasst auch, weil sich Ferrari schnell über Schumacher wegtrösten konnte. Und da wurde jahrelang propagiert, wie sehr Schumacher und Ferrari eine Familie geworden sind. Sogar der italienischen Sprache war der Rekordweltmeister am Ende mächtig. Wenn jetzt auch noch die Erfolge von Alonso kommen, dann wird Schumacher bei Ferrari wohl vergessen sein.

Aber wir weichen vom Thema ab. Ob nun Alonso der aktuell beste Fahrer im Feld ist, oder doch Vettel. Man wird es erst wissen, wenn sich beide in ein- und demselben Team, also mit gleichem Material und gleichen Voraussetzungen messen. Gerüchte, wonach Vettel nach Ablauf seines Vertrags mit Red Bull, also Ende 2014, zu Ferrari wechseln könnte, machen seit Jahren die Runde. Bisher sind sie wohl haltlos.

Alonso hat mit seinen zwei WM-Titel 2005 und 2006 mit Renault in Spanien eine Motorsportbegeisterung ausgerufen. Die gab es auf der iberischen Halbinsel schon immer, allerdings mit starker Präferenz auf den Motorradsport. Nun tummeln sich auch im Formel-Sport einige spanische Talente. Eines scheint in der Formel-1 gescheitert zu sein: Jaime Alguersuari hat für 2012 keinen Platz mehr bei Toro Rosso bekommen. Ein anderes könnte auf dem Weg in die Formel-1 sein: Dani Clos. Sofern das HRT-Team starten wird, werden wir den jungen Spanier zumindest als Testfahrer gelegentlich in den ersten Freitagstrainings sehen. Und wer weiß: Mit viel Sponsorengelder könnte er noch während der Saison das Stammcockpit von Narain Karthikeyan übernehmen. Clos hat in den vergangenen drei Jahren in der GP2 bei Racing Engineering gezeigt, dass er solide fährt, aber ob er aus dem Holz geschnitzt ist, aus dem Weltmeister wie Alonso gemacht sind?

Auch vor Alonso gab es natürlich schon spanische F1-Fahrer. Einer von ihnen feiert 2012 sein Comeback: Pedro de La Rosa, als Stammfahrer bei HRT. Ein anderer trat genau vor 40 Jahren zurück: Alex Soler-Roig. In der F1-Statistik ist der bald 80-Jährige nur eine Fußnote – wen wundert’s bei ausschließlich Nichtqualifikationen und Ausfällen. Kein einziges Mal taucht er auch im Rennergebnis auf, ohne das die berühmten drei Buchstaben DNF hinter seinem Namen vermerkt sind. Und auch die Quali-Ergebnisse sind nichts Besonderes.

Nein, wieso Soler-Roig an dieser Stelle genannt und portraitiert wird, hat andere Gründe. Es gibt in der Formel-1 unzählige Piloten, einige davon kamen zu GP-Siegen, WM-Titel, Ruhm und Ehre. Andere machten mit Pleiten, Pech und Pannen von sich reden. Andere bleiben wegen ihrer skurrilen Lebensweisen in Erinnerung. Ganz wenige, weil sie alles drei vereinen. Aber es gibt auch die Fahrer, die halt mal in der Formel-1 gefahren sind, aber weder aus dem einen, noch aus einem anderen Grund besonders hervorstechen. Doch dahinter verbergen sich oft auch große Talente. Ein solcher Fall ist auch Alex Soler-Roig.

„Du bist schnell. Du solltest Formel-1 fahren“, das sollen gemäß Soler-Roig die Worte von Jochen Rindt gewesen sein. Der F1-Weltmeister von 1970 war mit Soler-Roig gut befreundet (Soler-Roig fuhr 1970 im F2-Team von Jochen Rindt. Die beiden verbindet einiges. Der Vater von Soler-Roig ist ein Chirurg und als solcher kümmerte er sich um Rindt nach dessen schweren Unfall beim Spanien GP 1969. Damals experimentierten die Teams – und bei sowas ist allen voran immer Lotus zu nennen – mit den Flügeln. Während die Teams heute mit deren Flexibilität spielen und die Regeln umgehen wollen (man erinnere sich nur an die Flatter-Frontflügel Ende des vergangenen Jahres bei Alonso-Teamkollege Felipe Massa), rufen einen die Erinnerungen an Spanien 1969 ins Gedächtnis zurück, wieso es diese Regeln eigentlich gibt. Damals zerbrachen die Flügeln wie Styropor – hässliche Unfälle waren die Folge. So wie eben bei Rindt.

Soler-Roig und Rindt fuhren aber auch gemeinsam Sportwagen. 1970 waren beide Teamkollegen beim 6-Stundenrennen von Madrid. Als Soler-Roig im Training schnellere Zeiten fuhr als Rindt soll es den oben zitierten Spruch von Rindt an Soler-Roig gegeben haben. Zu dem Zeitpunkt war Soler-Roig allerdings schon fast 38 Jahre alt. Dennoch versuchte er sich daraufhin tatsächlich in der Formel-1 – als, und damit wieder ein Gruß an die heutige Formel-1, als Bezahlfahrer. Soler-Roig bezahlte also für seine Fahrten. Zwei Mal durfte er 1970 noch einen Gastwagen von Lotus bewegen, ohne sich allerdings zu qualifizieren. 1971 gab es dann immerhin vier WM-Rennen für March, 1972 folgten zwei weitere für das BRM-Team. Nie sah er, wie bereits erwähnt, die Zielflagge.

Alex Soler-Roig hatte seine Erfolge eher bei Bergrennen und Sportwagenrennen. Jochen Neerpasch dürfte einigen deutschen Rennfans als Entdecker von Michael Schumacher ein Begriff sein. Nicht nur bei Mercedes oder in den 80er Jahren bei BMW kümmerte sich Neerpasch um den Nachwuchs, sondern auch bei Ford in den 60er Jahren. Neben Dieter Glemser, Jochen Mass und Helmut Marko, dem heutigen Nachwuchscoach bei Red Bull, war Soler-Roig im Ford-Nachwuchskader. Nachdem er sich Ende 1972 zurückzog, baute er mehrere Geschäfte auf und lebt heute in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Spanien.

Soler-Roig, der ebenfalls Medizin studiert hatte, ist verheiratet mit einer Frau mit klangvollen Namen: Mercedes…

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