Noch was zu den Opel RAKs:
Die/den Flügel scheint man - in kleinerer Ausführung - aber bereits beim RAK1 (zumindest in einer späten Version) eingesetzt zu haben. Das war - mehr oder weniger - der improvisierter Prototyp der Opel-Raketenwagen:
Fritz Opel hatte einen ausgeprägten Sinn für werbewirksame Auftritte und stimmte 1927 einer Serie von Versuchen zu. Bis zum ersten öffentlichen Auftritt auf der alten Opel-Rennbahn hatten die Autotechniker in Rüsselsheim drei Monate lang mit verschiedenen Pulverladungen und Raketen experimentiert.
Für den ersten Raketenauto-Versuch des Hauses Opel am 12. März 1928 wurde ein mit einer speziellen-Einsitzer Karosserie versehener Opel Kleinwagen Typ 4, Motorleistung 14 PS, von Friedrich-Wilhelm Sander mit zwei Raketen Treibsätzen bestückt. Der Rennfahrer Kurt Volkhart startete unter Zischen und Rauchentwicklung - aber leider erreichte er nur Schrittgeschwindigkeit, legte ca. 150 Meter zurück und alle Beteiligten wussten nicht ob sie lachen oder weinen sollten. Der Opel war mit 600 kg für die Schubkraft der Raketen wohl einfach eine Nummer zu groß.
Bei einem zweiten Versuch, drei Tage später am 15. März 1928, erreichte das Fahrzeug immerhin eine Geschwindigkeit von 75 km/h, nachdem diesmal das Auto mit einem normalen Motor (der im Gegensatz zu Opels RAK2 an Bord blieb) anfuhr und erst bei einem Tempo von 30 km/h die Raketen gezündet wurden. Aussagekraft des Versuchs dehalb auch recht gering.
Beim dritten Versuch am 12. April 1928 mit stärkeren Raketen ging man dann in die Öffentlichkeit - inzwischen hatte man das ganze wohl besser im Griff. Der überarbeitete Opel RAK1 besaß nun 12 Raketentreibsätze und seitlich angebrachte Leitflächen (siehe Bild unten: also noch Flügel an einem Auto VOR dem RAK2). Auf Opels hauseigener Teststrecke am Schönauer Hof erreichte der RAK1 eine Geschwindigkeit von knapp 100 km/h, obwohl einige der zwölf Feststoffraketen erst gar nicht zündeten. Unter dem Jubel der Zuschauer fuhr Volkhart eine Runde im 1500 Meter langen Oval. Nach seinen Eindrücken befragt antwortete Volkhart: 'Der Druck war eklig stark!!'
Mehr als 120 km/h waren auf der (zu dieser Zeit schon nicht mehr auf der höhe der Zeit befindlichen) Opel-Bahn sowieso nicht zugelassen und so wurden die Versuche mit dem RAK1 abgebrochen und man ging zum RAK2 - an dem zu der Zeit offenbar schon intensiv gearbeitet wurde - über. Es ist sogar relativ wahrscheinlich dass der RAK1 im RAK2 'verbaut' wurde.
Leider ist das das beste Bild das ich kenne - man beachte wieder den Flügel hinter der Vorderachse: