Um das Thema Mal wieder nach vorne zu holen, hier Mal ein bisschen was von mir, da komtm auch wahrscheinlich noch was.
Seit 100 Jahren wird nun im GP Sport schon gefahren, damals wie heute dabei Mercedes, Fiat (Ferrari) und Renault. Doch damals schlummerten die Motoren noch vorne im Rennwagen. Seitdem veränderten sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt die Autos deutlich: Die Motoren wanderten in den Heckbereich hinter den Fahrer, die Reifen wurden zunächst immer breiter und fetter, danach wieder schmaler, Mal mit Rillen Mal ohne, und auch die Aerodynamik von damals, den 50er, den 70er, und heute ist nicht miteinander vergleichbar. Ursprünglich ging es der Technik nur darum, den Luftwiderstand möglichst gering zu halten. Erst Ende der 60er Jahre machten sie sich ihren bisherigen Erzfeind, den Fahrtwind, als Freund und nutzten ihn seither als wertvollen Anpressdruck, der schon unterhalb der 200 km/h Marke ein Gewicht von mehr als 500 Kilogramm erzeugt. Der Wind ist mittlerweile ein solch wichtiger Bestandteil des GP Sports, dass die Formel-1 Team mittlerweile für Millionen von Dollars hochtechnische Windkanäle bauen und die Formel-1 Renner bereits aus dem Windkanal heraus entstehen und auf der Teststrecke nur noch optimiert werden. Aber nicht nur deshalb gingt es aktuell unter den Renner nur noch wenige Unterschiede, auch das bis ins kleinste Detail vorgegebene Reglement lässt ungewöhnliche und etwas andere Formel-1 Konstruktionen, wie es sie zu Massen in den 70er Jahren gab, nicht mehr zu. Zum Vergleich: Beim ersten GP Rennen, dem Frankreich GP 1906, den Renault Pilot Ferenc Szisz aus Ungarn (oder soll ich sagen Österreich-Ungarn) für sich entscheiden konnte, war das Reglement noch relativ mit großen Lücken: Die Autos durften damals nicht weniger als 1000 Kilogramm wiegen (je nach Konzept auch 1007) (heute 600 kg), der Hubraum des Motors war frei gestellt (heute 2,4 Liter), an den Boxen, also zum Boxenstopp, Reifenwechsel, Wartung- oder Reparaturarbeiten durfte keine Boxenmannschaft wie heute (teilweise aus bis zu 50 Mann) Hand anlegen, sondern nur der Fahrer und dessen Beifahrer. Einen festen Tag für einen Renntag gab es auch nicht, ja manchmal wurde das Rennen sogar auf 2 Tage aufgeteilt. Ist nun der Sonntag fest als Renntag gesetzt, fand beispielsweise der Frankreich GP 1906 an einem Dienstag und Mittwoch statt! Es gab damals ebenso wenig eine Helmpflicht wie feuerfeste Overalls oder Sponsorenaufkleber. Eines was schon damals war, begleitete aber den GP Teams bis heute: Leistung und Zuverlässigkeit bestmöglichst zu kombinieren. Im Laufe der Jahre veränderte sich aerodynamisch gesehen am Auto einiges, beispielsweise der Wandel vom Gitterrohrrahem zum Monocoque Chassis, der immer häufiger verwendeten Hightech und Elektronik im GP Wagen, die 1955 eingeführten Scheibenbremsen (mittlerweile Karbon), oder das von Ferrari eingeführte halbautomatische Getriebe Anfang der 90er (mittlerweile versucht man bereits Getriebe zu etablieren ohne Zugkraftunterbrechung). Mit diesem Getriebe kam erstmals auch die Wippenschaltung, das heißt die Fahrer konnten beim Schalten die Hände am Lenkrad lassen, zum Einsatz.