Mit dem brasilianischen Urgestein und ehemaligen Vizeweltmeister Rubens Barrichello ist vor wenigen Tagen der Rekordhalter der Grand Prix Starts aus der Formel 1 "zurückgetreten worden". Von 1993 - 2011 fuhr der ehemalige Jordan Jungspund insgesamt 323 Rennen - eine Zahl, die, so glaube man noch vor wenigen Jahren, unerreichbar sein würde. Niemand zweifelte ernsthaft daran, dass jemals ein Pilot die alte Bestmarke von Ricardo Patrese (256 Starts) übertreffen könnte.
Heuer gibt es bereits zwei Piloten, die das geschafft haben, neben Barrichello hat mittlerweile auch der 43-jährige Mercedes Pilot Michael Schumacher mit nunmehr 287 Starts eine Marke erreicht, der durchaus Beachtung zu schenken ist. Des weiteren schickt sich ein Landsmann von Patrese nun an, diesen sogar von der ihm gebliebenen dritten Position der ewigen Bestenliste der Grand Prix Starts zu verdrängen - Jarno Trulli's Karriere umfasst vor Saisonstart bereits 254 Rennstarts, also lediglich zwei weniger als Patrese, welcher von 1977 - 1993 in der Formel 1 antrat.
Bemerkenswert also, dass selbst nach dem Ausscheiden Barrichello's der Rekordjagd in der Bestenliste der Grand Prix Starts kein Aufschub gewährt wird. Noch interessanter ist eine kleine Gedankenspielerei, welche mir während der letzten Wochen in den Sinn gekommen ist. Ich würde gerne anhand weniger, schnell zugänglicher Daten zeigen, dass das Formel 1 Starterfeld der Saison 2012 durchaus als ein Feld der "Alten Hasen" tituliert werden kann. Dazu folgendes Beispiel:
Zum Saisonstart 2012 treten folgende Fahrer an, die die hohe Zahl von über 150 Rennstarts absolviert haben:
Schumacher: 287
Trulli: 254
Button: 208
Alonso: 177
Webber: 176
Räikkönen: 156
Massa: 152
Nun vergleiche ich diese Zahlen mit denen des Startfeldes der Saison 1998 mit dem Ergebnis, dass kein einziger Pilot die Marke von 150 Grand Prix Teilnahmen erreicht hat. Hier muss die Grenze bei 100 Starts gezogen werden, um überhaupt eine imaginäre "Magische Grenze" ziehen zu können:
Alesi: 135
Herbert: 112
Schumacher: 102
Hier erreichen also lediglich drei Fahrer zu Beginn der Saison die "Kleine Grenze" von 100 Starts, kein Vergleich also zu der Summe der Rennteilnahmen heutiger Piloten.
Auffallend ist auch das Lebensalter der Piloten im Vergleich 2012 zu 1998. So hatte im Jahre 1998 lediglich ein Pilot die imaginäre Grenze von 35 Jahren überschritten (Damon Hill, 37), die nächstälteren Piloten Alesi und Herbert kommen auf 33 Jahre Lebenserfahrung. Zu Saisonbeginn 2012 haben gleich fünf Faher die Schwelle von mindestens 35 Jahren erreicht: Schumacher, de la Rosa, Trulli, Webber und Karthikeyan, wobei die beiden erstgenannten sogar die für Formel 1 Verhältnisse wahrhaftig seltene Grenze von 40 Jahren überschritten haben, Schumacher ist sogar 43 Jahre alt - und damit sogar älter wie Nigel Mansell in seiner letzten Saison 1995 bei McLarren-Mercedes.
Ich persönlich finde solche Zahlenspielereien recht interessant, vor allem aber finde ich es immer gut, wenn möglichst viele Fahrer mit "Geschichte" im Feld vertreten sind und dies ist kommende Saison ja wohl zweifelsohne der Fall!
Vielleicht kann der ein oder andere ja sogar noch weitere Zahlenspielereien anfertigen, das Alter und die Rennteilnahmen der Piloten betreffend, und somit interessante Tatsachen aufzeigen.
Beste Grüße