Weil sich der 1. Mai mit großen Schritten nähert, keimt auch die Frage des Bahrain GP wieder auf. Denn bis zu diesem Tag, dem kommenden Sonntag, soll sich entschieden haben, ob noch 2011 ein Bahrain GP stattfinden wird, oder nicht. Wegen der Unruhen in der arabischen Welt wurde das Rennen, das eigentlich den Saisonauftakt bilden sollte, abgesagt. Die Frage ist vor allem für Statistiker von Bedeutung, denn wird 2011 in Bahrain gefahren und fällt kein anderer GP aus (etwa der Japan GP wegen der Atomkatastrophe), dann finden erstmals 20 F1-Rennen in einer Saison statt. Das ist Rekord – zumindest, wenn man nur die WM-Rennen betrachtet. Zählt man auch die Rennen dazu, die für GP-Fahrzeuge ausgeschrieben waren, für die es aber keine WM-Punkte gab, dann gab es in den frühen 60er Jahren mehr als 20 Rennen pro Saison. Den absoluten Rekord bildet die Saison 1935, als es noch gar keine Weltmeisterschaft gab und auch der Begriff Formel-1 noch nicht geprägt war. Damals wurden 25 GP-Rennen ausgetragen.
Die Angaben sind so leicht nicht ohne weiteres zu machen: Die Grenzen damals, aber auch in den 60er Jahren waren schwammig. Oft waren GP-Rennen auch als Formel-Libre-Rennen ausgeschrieben, es konnten also auch andere Formel-Fahrzeuge an den Start gebracht werden. Die zählen dann freilich nicht dazu, teilweise waren das aber bedeutende Rennen wie beispielsweise ein Belgien GP in den 30er Jahren. Oft waren auch bei Formel-Libre-Rennen die GP-Fahrer unter sich, trotzdem zählen die dann nicht dazu. Auch die Tatsache, dass GP-Piloten damals nicht nur GP-Rennen bestritten, sondern auch Voiturette-Rennen (GP2), Sportwagen, teilweise Rallye, IndyCar oder Tourenwagenrennen sorgt darüber hinaus dafür, dass viele Fahrer in einem Jahr um die 50 Rennen gefahren sind.
Eine Statistik von GP-Rennen außerhalb den 842 WM-Rennen, die es bisher gab, zu erstellen, ist aufgrund der oben genannten Gründe quasi nicht fehlerlos zu machen. Es gibt Journalisten, Historiker und auch einfach nur Freaks, die sich mit diesem Thema ihr ganzes Leben lang beschäftigen. Die folgenden Statistiken sind auf zwei Tage erstellt – basierend auf Daten von racing-database.com, dem Internetlexikon Wikipedia und dem eigenen Archiv. Damit soll klar werden: Die folgenden Statistiken sind fehlerhaft, aber sie geben einen groben Überblick:
Die Top-GP-Sieger vor 1950:
1. Tazio Nuvolari (ITA) 25
2. Rudolf Caracciola (GER) 22
3. Achille Varzi (ITA) 17
4. Louis Chiron (MON) 14
5. Luigi Fagioli (ITA) 10
5. Luigi Villoresi (ITA) 10
7. Hermann Lang (GER) 9
7. Bernd Rosemeyer (GER) 9
7. Jean-Pierre Wimille (FRA) 9
10. René Dreyfus (FRA) 6
Top-GP-Sieger außerhalb der WM seit 1950:
1. Jim Clark (GBR) 15
2. Jack Brabham (AUS) 13
3. Stirling Moss (GBR) 12
4. Jean Behra (FRA) 9
4. Juan-Manuel Fangio (ARG) 9
6. John Surtees (GBR) 7
7. Alberto Ascari (ITA) 6
8. Graham Hill (GBR) 5
8. Jackie Stewart (GBR) 5
10. Peter Collins (GBR) 4
GP-Sieger außerhalb der WM Gesamt:
1. Tazio Nuvolari (ITA) 25
2. Rudolf Caracciola (GER) 22
3. Achille Varzi (ITA) 17
4. Jim Clark (GBR) 15
5. Louis Chiron (MON) 14
6. Jack Brabham (AUS) 13
6. Juan-Manuel Fangio (ARG) 13
6. Luigi Villoresi (ITA) 13
9. Stirling Moss (GBR) 12
10. Alberto Ascari (ITA) 10
Top-WM-Sieger:
1. Michael Schumacher (GER) 91
2. Alain Prost (FRA) 51
3. Ayrton Senna (BRA) 41
4. Nigel Mansell (GBR) 31
5. Jackie Stewart (GBR) 27
6. Fernando Alonso (ESP) 26
7. Jim Clark (GBR) 25
7. Niki Lauda (AUT) 25
9. Juan-Manuel Fangio (ARG) 24
10. Nelson Piquet (BRA) 23
GP-Siege insgesamt:
1. Michael Schumacher (GER) 91
2. Alain Prost (FRA) 51
3. Ayrton Senna (BRA) 41
4. Jim Clark (GBR) 40
5. Juan-Manuel Fangio (AEG) 37
6. Jackie Stewart (GBR) 32
7. Nigel Mansell (GBR) 31
8. Stirling Moss (GBR) 28
9. Jack Brabham (AUS) 27
9. Niki Lauda (AUT) 27
11. Fernando Alonso (ESP) 26
12. Tazio Nuvolari (ITA) 25
13. Alberto Ascari (ITA) 23
13. Nelson Piquet (BRA) 23
15. Rudolf Caracciola (GER) 22
15. Damon Hill (GBR) 22
17. Mika Häkkinen (FIN) 20
18. Graham Hill (GBR) 19
19. Kimi Räikkönen (FIN) 18
20. Emerson Fittipaldi (BRA) 17
20. Achille Varzi (ITA) 17
22. Lewis Hamilton (GBR) 15
23. Louis Chiron (MON) 14
23. Giuseppe Farina (ITA) 14
23. James Hunt (GBR) 14