Beim Kanada GP feierte Michelin ihren 100. GP Sieg in der Weltmeisterschaft. Einmal mehr kam dieser Erfolg wieder durch Fernando Alonso und vor allem Renault zu Stande. Michelin debütierte in der Formel-1 WM beim Großbritannien GP mit Renault und Jean Pierre Jabouille. 1978 fuhr dann neben Renault auch Ferrari auf Michelin Pneus. Das war der Weg zum ersten GP Erfolg: Der Brasilianer Carlos Reutemann siegte bei seinem Heimrennen in Brasilien mit einem Ferrari auf Michelin Walzen, was den ersten F1 WM Sieg für Michelin darstellte. Den ersten GP Sieg feierte die französische Reifenmarke bereits früher. Beim aller ersten GP der Geschichte, beim Frankreich GP 1906 kam dieser bereits zu Stande. Sieger war der Ungar Ferenc Szisz auf einem Renault! Damals glänzte Renault mit einer Neuerfindung: Ein fertig montierter Reifen, der mittels 8 Schrauben gelöst werden konnte. Das ganze ebnete Szisz den Sieg, den die Zeit der Boxenstopps sank dadurch von über 15 Minuten auf knapp 3-4 Minuten! Bis 1984 blieb Michelin nach dem F1 WM Einstieg 1977 noch in der Formel-1, danach zog man sich zurück.
Erst 2001 kehrte man wieder in den GP Sport zurück. Der Deutsche Jörg Müller testete bereits 2000 in einem Williams Reifen für Michelin. Das Williams Team war damals nicht unerheblich an der GP Rückkehr von Michelin beteiligt. Neben BMW Williams gingen 2001 das Risiko auf Michelin Reifen zu fahren auch folgende Teams ein: Benetton Renault, Jaguar Ford, European Minardi und Prost Acer. Es dauerte nur 3 Rennen, dann war es beim Imola GP soweit: Der Deutsche Ralf Schumacher feierte auf BMW Williams nicht nur seinen ersten GP Sieg, sondern auch den ersten Sieg für BMW Williams in der Zusammenarbeit und den ersten Sieg für BMW und Michelin seit der GP Rückkehr. Danach folgten starke und schwache Jahre im Reifenkrieg mit Mitkonkurrent Bridgestone.
Den absoluten Tiefpunkt erlebte Michelin aber beim USA GP 2005. Weil man keine richtigen Reifen dabei hatte und deshalb für das Oval das Fahren viel zu gefährlich war, mussten alle Michelin bereiften Teams und Fahrer das Rennen bereits nach der Einführungsrunde beenden! Und das waren alle bis auf 6 Fahrer (von Ferrari, Jordan Toyota und Minardi Cosworth). Es folgte ein hässlicher Streit mit der FIA, denn nur die Politik in der Formel-1 verhinderte einen Start der Michelin Teams, denn es hätte einige Möglichkeiten gegeben, wie Aufbauen einer Schikane in der Steilkurve oder ähnliches. Michelin entschloss sich deshalb, viel mehr aber wegen der künftigen Einführung der Einheitsreifen, zum Rücktritt aus der Formel-1 Ende 2006 und auch eine Rückkehr 2008 ist ausgeschlossen.
Bisher fuhr Michelin bei 206 WM Rennen mit, gewann davon also 100, fuhr 107 Mal auf Pole Position und holte sich 3105,5 Punkte. In der Statistik der WM Rennen steht Michelin im Vergleich zu den anderen Reifenhersteller, die je F1 fuhren (Avon – Großbritannien 1954-Schweiz 1982, Bridgestone – Japan 1976- Kanada 2006, Continental – Frankreich 1954- Argentinien 1958, Englebert – Monaco 1950- Marokko 1958, Firestone – Indy 1950- Argentinien 1975, Goodyear – Monaco 1960- Japan 1998 und Pirelli Großbritannien 1950- Australien 1991) gut da, auch wenn man Reifenhersteller natürlich schlecht mit einander vergleichen kann, weil viele nie gegeneinander fuhren, aber auch mehrere Rennen im Vergleich fuhren. Mit 100 Siegen liegt Michelin jedenfalls auf Rang 2 hinter Goodyear (368), aber vor Bridgestone (97), bei den Poles mit 107 ebenfalls (Goodyear 358, Bridgestone 92) und bei den Punkten auch (Goodyear 9468,5, Bridgestone 2429). Michelin fährt auch erfolgreich in der MotoGP. Eine weitere Michelin-Bestmarke könnte aber noch in diesem Jahr fallen. Alain Prost ist mit 16 Siegen der erfolgreichste Formel-1-Fahrer mit Michelin, doch Fernando Alonso fuhr in der Formel 1 schon 14 Erfolge ein - alle auf Michelin.