Und diese Teams haben es teilweise in sich: 1)European Minardi: Das Minardi-Team wurde Ende 2005 von Red Bull übernommen und in Scuderia Toro Rosso getauft. Zuvor war das Team 5 Jahre lang im Besitz von Paul Stoddart. Der Australier hatte noch Geschmack auf die Formel-1 und schrieb sich für die Formel-1 Saison 2008 ein. Nach der Absage an Stoddart um den Platz 2008, ging Stoddart in die ChampCar und übernahm dort das CTE HVM Team. 2007 fahren für das Minardi Team USA Robert Doornbos und Dan Clarke, wobei Doornbos, in der Formel-1 Testfahrer bei Red Bull Renault, nur wenige Punkte hinter Newman Haas Pilot Sébastien Bourdais liegt, der für 2008 beim Minardi-Nachfolgeteam Toro Rosso Ferrari als Fahrer im Gespräch ist. Das CTE HVM Team gehörte zunächst Tony Bettenhausen jr., der das Team unter Bettenhausen Motorsport 1993 ins Leben gerufen hat. Nach einem Flugzeugabsturz 2000 in Kentucky, bei dem neben Bettenhausen selbst auch seine Frau Shirley, sowie die Teammitglieder Russ Roberts und Larry Rangel tödlich verunglückt sind, wurde das Team 2001 in Herdez umgetauft und Keith Wiggins wurde Teamchef. Wiggins ist auch in Formel-1 Kreisen keine unbekannte Person: 1984 gründete er das Pacific Team, das 1994 in die Formel-1 einstieg, Ende 1995 aber wieder in die Formel-30000 verschwand. Ende 1997 sperrte Wiggins die Toren des Pacific Teams, das übrigens nichts mit dem Pacific Coast Team zu tun hat, welches 2007 aus der Formel-Atlantik in die ChampCar einstieg und mit Ryan Dalziel und Alex Figge fährt. Wiggins half danach Lola in die ChampCar und übernahm für 2001 das Bettenhausen Team und taufte es in Herdez, später wurde daraus HVM (Herdez viva Mexico) und als der amerikanische Komedian Cedric the Entertainer als Teilhaber an Bord kam, wurde daraus das CTE HVM Team, welches seit 2007 Minardi heißt. In Miami 2003 holten sich Mario Dominguez und Ex F1 Fahrer Roberto Moreno (F1 von 1982 bis 1995 bei Lotus, AGS, Coloni, EuroBrun, Benetton, Jordan, Minardi, Andrea Moda, Forti Corse) einen Doppelsieg für das Team. Berühmte Fahrer des Teams: Helio Castroneves (testete 2002 im Toyota), Fabrizio del Monte (testete 2003 bei Minardi und war 2006 Testfahrer bei MF1), Dominguez, Stefan Johansson (F1 von 1980 bis 1991 mit Shadow, Spirit, Tyrrell, Toleman, Ferrari, McLaren, Ligier, Onyx, AGS, Arrows), Moreno, sowie Björn Wirdheim (testete 2003 für Jordan und war 2004 Freitagstestfahrer bei Jaguar).
2) Direxiv: Die japanische Investmentgruppe hegte bereits lange Pläne in die Formel-1 zu kommen. Mit an Bord als Teamchef: Jean Alesi. Alesi fuhr in der Formel-1 über 200 Formel-1 Rennen, für Tyrrell, Ferrari, Benetton, Sauber, Prost und Jordan. Dabei gewann er auf Ferrari den Kanada GP 1995. Nach der Formel-1 ging Alesi in die DTM und fuhr für Mercedes, weshalb Kontakte zum McLaren Mercedes Formel-1 Team entstanden. Das Direxiv-Team sollte nämlich ein B-Team von McLaren Mercedes werden, also mit McLaren Chassis und Mercedes Motoren antreten. Neben Alesi sollte Misato Haga als erste Teamchefin der Formel-1 Geschichte die Geschicke des Teams leiten. Als Direxiv für 2008 nicht beachtet wurde, versuchte man bereits 2007 in die Formel-1 zu kommen. Man hoffte, dass auf diese Weise für 2008 13 Teams zugelassen wären, doch problematisch an der Geschichte: Für 2007 waren die Nutzung von Kundenchassis von anderen Formel-1 Teams noch verboten. Also versuchte Alesi das Midland-Team zu übernehmen, aber Spyker war schneller und so ließ Direxiv die Formel-1 und den Motorsport insgesamt fallen. Man zog sich auch als Sponsor des GP2-Teams David Price Racing zurück, die auch in das F1-Projekt hätten involviert gewesen sein sollen. Price hatte auch Kontakte zu McLaren, denn in den 90er Jahren arbeiteten David Price Racing und McLaren bei den Sportwagen zusammen. Das David Price Racing Team existiert bereits seit 1975. Das Team hat auch bereits Erfahrung in der Formel-1 gesammelt, denn 1980 fuhr der Rennstall in der Aurora Formel-1 Serie mit, einer Serie von Formel-1 Rennen außerhalb der WM. 2007 fahren für David Price Racing (die fast mit Carlin Motorsport fusiert hätten) der Däne Christian Bakkerud und der Spanier Andy Soucek, der bereits im Vorjahr F1-Testfahrten für Toyota absolvierte.
3) Carlin: Das Team von Trevor Carlin wurde 1996 von Trevor Carlin und Martin Stone gegründet, um einen europaweiten Boxenstoppwettbewerb für das Formel-1 Team von Williams durchzuführen. Trevor Carlin hatte sich bis dato bereits einen Namen gemacht: Als Teammanager von Bowman Racing war er mitverantwortlich für den Sieg von David Brabham (1990 und 1994 für Brabham und Simtek) beim Macau Formel-3 Rennen 1989. 1993 bis 1996 arbeitete er bei West Surrey Racing Team. Mit Carlin Motorsport entwickelte er mit Stone ein Team, das mittlerweile in der World Series by Renault, der Formel-Renault, der britischen Formel-3, der A1 GP Serie und der britischen Formel-BMW unterwegs ist. In der britischen F3 konnte Carlin bereits 3-mal die Meisterschaft gewinnen, 2001 mit Takuma Sato, der aktuell bei Aguri Honda Formel-1 fährt, 2003 mit Alan Van der Merwe und 2005 mit Alvaro Parente. Der Technikstab von Carlin ist bereits Formel-1 erprobt: Der Stab steht unter der Leitung von David Lowe, der bei Arrows in der F1 aktiv war. Auch der Ex Benetton Mitarbeiter Mark Owen, sowie Paul Wallace und Matt Callaghan sind wichtige Personen im Technikstab bei Carlin. Auch so meldete sich Carlin nicht zum Spaß für die Formel-1 Saison 2008: Er schloss bereits Verträge mit Schlüsselpersonen in der Formel-1, die in Kraft getreten wären, sobald Carlin den Zuschlag zum 12. Team bekommen hätte. Man kaufte sich auch eine neue Fabrik. Carlin kündigte an, nun etwas später in die Formel-1 einzusteigen.
4) Eddie Jordan: Der Ire hatte bereits von 1991 bis 2005 ein eigenes Formel-1 Team, das dann an Alexander Shnaider und dessen Midland-Firma verkauft wurde und heute als Spyker mit Adrian Sutil und Sakon Yamamoto in der Formel-1 an den Start geht. 5) Racing Engineering: Das spanische Team genoss sogar Unterstützung von der spanischen Regierung. Kein Wunder: Teamchef Alfonso de Orleans Borbon ist der Neffe des spanischen Königs Juan Carlos I., der seit 1975 in Spanien herrscht. Die spanische Regierung gab bereits eine Machbarkeitsstudie eines Formel-1 Teams in Auftrag. Das Racing Engineering Team wurde 1999 gegründet und fährt aktuell mit den beiden Spaniern Javier Villa und Marco Martinez in der GP2, genauso noch in der World Series by Renault und in der spanischen Formel-3. Eigene Fahrer des Teams: Sébastien Buemi (testete 2007 für Red Bull Renault), Adam Carroll (war bis 2006 Testfahrer bei (BAR) Honda), Patrick Friesacher (2005 mit Minardi), Borja Garcia (Tests im Toyota), Neel Jani (Ex Sauber- und Toro Rosso Testfahrer), Christian Klien (Formel-1 für Jaguar und Red Bull, aktuell Testfahrer bei Honda), Bas Leinders (Minardi-Testfahrer 2004), Franck Montagny (F1 2006 mit Aguri Honda), Stephané Sarrazin (1999 Minardi), Sebastian Vettel (2007 mit BMW Sauber und Toro Rosso) oder Justin Wilson (2003 im Minardi und Jaguar). Nach dem Aus für Racing Engineering für die Formel-1 Saison 2008, versuchte De Orleans Borbon den Midland-Rennstall zu kaufen, doch Shnaider verkaufte an den holländischen Sportwagenhersteller Spyker.
6) BCN: Fas GP2-Team von Enrique Scalabroni und Jaime Pintanel schrieb sich ebenfalls für die Formel-1 Saison 2008 ein, wurde jedoch nicht berücksichtigt. Bereits 2004 gab es erste Gerüchte, dass das spanische Team in die F1 einsteigt. Damals übernahmen Scalabroni und Pintanel das Nordic Team uns startete in der Formel-3000, aus der bekanntlich 2005 die GP2 wurde. BCN fährt 2007 in der GP2 mit dem Chinesen Ho Pin Tung, der 2003 bereits im BMW Williams Formel-1 Renner getestet hat, sowie mit dem Finnen Markus Niemela. Berühmte Fahrer des Teams: Jordi und Bruder Marc Gené (Jordi testete 1993 im Benetton Ford und sollte Rennfahrer des spanischen Formel-1 Teams Bravo Judd werden, welche aber nie zu Stande kam und Marc ist aktuell Formel-1 Testfahrer bei Ferrari und fuhr Rennen für Minardi und BMW Williams), Justin Wilson, Tomas Enge (2001 im Prost Acer), Jaroslav Janis (Testete für Jordan), Ryan Briscoe (testete für Toyota), Zsolt Baumgartner (2003 und 2004 Formel-1 für Jordan und Minardi), Enrico Toccacelo (Formel-1 Testfahrer 2005 bei Minardi), Ernesto Viso (testete 2006 im MF1 Toyota) und Timo Glock (2004 bei Jordan, aktuell Testfahrer bei BMW Sauber). Scalabroni wäre der Formel-1 Szene nicht neu: 1985 kam er mit Williams in die F1, arbeitete später für Ferrari und Lotus, danach war er bei den geplatzten neuen Formel-1 Teams Barone Rampante Team, Ikuzawa Team, Durango und Asiatech.
7) Dubai: Das Dubai-Team kündigte bereits 2004 für 2006 den Formel-1 Einstieg an. Es sollte ein B-Team von McLaren Mercedes werden, doch wegen der Finanzierung und des Verbots zum Einsatz von Kundenchassis anderer Formel-1 Teams verlief das Projekt im Sand. Als jedoch klar wurde, dass McLaren Mercedes sich von Sponsor Emirates trennte, versuchten die Verantwortlichen hinter Dubai Emirates als Sponsor an Land zu ziehen. Mit Emirates sollte es 2008 in die F1, doch das Projekt scheiterte. 8) Durango: Das GP2-Team wurde bereits 1996 unter Enrique Scalabroni mit einem GP-Debüt in Verbindung gebracht, doch zu Stande gekommen ist der Aufstieg in die Königsklasse des Motorsports nicht. Seit 1993 fuhr Durango in der Formel-3000, aktuell fährt man mit dem Spanier Borja Garcia und dem Inder Karun Chandhok in der Nachfolgeserie GP2. Durango war auch im Sportwagenbereich aktiv. Berühmte Fahrer des Teams: Gianmaria Bruni (Formel-1 2004 mit Minardi), Giorgio Pantano (2004 F1 mit Jordan) und Ernesto Viso.
9) Craig Pollock: Der Schotte ist als Manager von Jacques Villeneuve bekannt, aber auch, weil er gemeinsam mit Julian Jakobi und Adrian Reynard das BAR Team ins Leben rufen, also praktisch das Tyrrell-Team übernahmen und das Team neu aufstellten. Nach dem Pollock als Teamchef Ende 2001 den Hut nehmen musste bei BAR, versuchte er das Arrows Team zu übernehmen. Als auch dies platzte, formte er mit Kevin Kalkhoven und ChampCar Ass Jimmy Vasser (war 1999 bei BAR Im Gespräch; ChampCar Meister von 1996) das PKV ChampCar Team, welches das PacWest Team übernahm. Bruce McCaw gründete das PacWest Team 1993. Für die Saison 2008 schrieb er sich mit einem Baram Team in die Formel-1 ein und wieder kam ihm David Richards in die Quere, der mit Prodrive nicht nur 2008 den Zuschlag bekam, sondern auch 2002 Pollocks Posten bei BAR übernahm. 10) Adam Khan: Adam Khan aus Pakistan ist Chef des Team Pakistan in der A1 GP Serie und schrieb sich mit dem Team auch für die Formel-1 WM 2008 ein. Fahrer dort ist Nur Ali.
Im letzten Teil noch ein paar Geschichten/Gerüchte um das F1 Engagement von Prodrive