Hab trotzdem mal die Inder zusammengefasst:
Das Thema Nummer 1 blieb diese Woche freilich der Spionagefall und die Rolle von Fernando Alonso genau darin und im McLaren Mercedes Team. Doch rund um den Belgien GP gab es auch andere Themen. Eines davon: Die B-Version von Spyker Ferrari ist ein klarer Schritt in die richtige Richtung. Adrian Sutil konnte sich damit mit dem Mittelfeld messen, lag im Rennen teilweise auf Platz 12. Doch die Zukunft des Teams ist noch nicht ganz geklärt, denn offenbar gibt es Probleme beim Verkauf des Teams an die Familie Mol und an den Inder Vijay Mallya. Michiel Mol versteht unter dem Kaufpreis von 80 Millionen Euro den Kaufpreis des Teams, die Schulden will man nicht mitkaufen. Bei Spyker versteht man die 80 Millionen als Kaufpreis des F1-Rennstalls und der F1-Rennstall hat derzeit die Schulden, die man weiter an Mallya und den Mols abtreten würde. Gerüchte in Spa: Der Chef der A1 GP Serie, Tony Teixeira, hat Spyker bereits ein Kaufangebot unterbreitet – 70 Millionen Euro. Mallya geht jedoch davon aus, dass er 2008 Mitbesitzer des Rennstalls ist. Er will die Formel-1 in Indien populär machen. Noch im September soll verkündet werden, dass 2009 der erste Indien GP stattfindet.
Zur Popularität benötigt Mallya in seinem Team Indien, wie er es gerne benennen möchte, einen indischen Fahrer. Der bislang einzige Inder war Narain Karthikeyan. Interessanterweise fuhr der aktuelle Williams Toyota Testfahrer auch in jenem Team, dass Mallya nun gehören soll. 2005 hieß dieses Team jedoch noch Jordan. Eine Rückkehr von Karthikeyan ins Team würde durchaus Sinn machen, er kennt das Team bereits und er erwies sich zwar nicht als GP-Sieger, aber ein Talent wie der aktuell 2. Fahrer bei Spyker Ferrari, Sakon Yamamoto, hat auch Karthikeyan. Experten sind deshalb verwundert, wieso Karthikeyan nicht ernsthaft für 2008 bei Spyker Ferrari in Frage kommt – neben Sutil. Mallya hält viel mehr von Karun Chandhok. Das könnte auch daran liegen, dass er gemeinsam mit Karuns Vaters sich um die Pläne eines GP-Rennens in Indien kümmert. Einzig der mögliche Termin für ein F1-Debüt von Chandhok soll noch debattiert werden. 2009 findet Mallya angemessen, doch Chandhok selbst riecht seine Chance, und nutzt sie. In der GP2 fuhr er im Rahmen des Belgien GP der Formel-1 für Durango, jenem Team, das bereits 2-mal versuchte, in die Formel-1 einzusteigen. Dabei zeigte Chandhok im Sonntagssprintrennen sein Talent: Nach einem tollen Überholmanöver gegen Andy Soucek (DPR) gewann er das Rennen! Eine tolle Leistung, die den jüngsten Trend bestätigt: Alle 14 Punkte von Chandhok kamen aus den letzten 3 GP2-Rennwochenenden. Damit ist er nun 14. in der Tabelle. Karthikeyan und Chandhok sind also die aussichtsreichen Kandidaten für Indien.
Doch welche anderen Inder gibt es? In der asiatischen Formel-BMW sind einige Inder unterwegs, darüber hinaus eher wenig. Einer von den wenigen ist Armaan Ebrahim. Bereits sein Vater Akbar Ebrahim war im Rennsport aktiv, fuhr von 1994 bis 1996 auch in Großbritannien in der Formel-2 und Formel-3, wurde zuvor indischer Formel-3 Champion. Armaan Ebrahim stieg vom Kartsport 2004 in den Formelsport ein und gewann 2004 gleich die Formel LGB Swift, eine Serie in Indien, die vergleichbar mit der britischen Formel-Ford ist. 2005 stieg er in die asiatische Formel-BMW auf. Der am 17. Mai 1989 geborene Inder kam beim Team E-Rain unter. Dabei wurde er Gesamt-5., während sein Teamkollege Salman Al-Khalifa aus Bahrain Meister wurde. Im darauffolgenden Winter fuhr er dann für das A1 GP Team Indien. 22 Rennen war er am Start – so viele Rennen fuhr sonst kein Inder für das Team: Es folgen Narain Karthikeyan mit 10, Chandhok mit 3 und Parthiva Sureshwaren mit 2. 2006 fuhr Ebrahim für Position 1 Racing in der 2 Liter Formel-Renault in Großbritannien und wurde Gesamt-24. Aktuell fährt er in der asiatischen Formel-Renault V6 und führt mit seinem Team, TARADTM, die Gesamtwertung vor dem Briten James Winslow und Adil Satryaguna Hermanto aus Indonesien. Für die Formel-1 interessant werden könnte auch sein Teamkollege, Hafiz Koh, denn er kommt aus Singapur, wo 2008 erstmals ein Formel-1 Rennen stattfinden wird.
Der bereits angesprochene Sureshwaren ist der 4. und letzte Inder, der sich für die nahe Zukunft für die F1 interessieren könnte. Der Nachteil: Er ist bereits sehr alt, Baujahr 1980! Auch er fährt aktuell in der asiatischen Formel-Renault V6 und liegt mit seinem Team Eurasia Motorsport auf Platz 6 in der Gesamtwertung. Zuvor fuhr er 2001 und 2002 in Großbritannien in der nationalen Formel-3 Klasse und in der Barber Dodge Pro Serie mit einem Reynard Dodge.