Mr_Mutt hat geschrieben:
Wenn ich nicht falsch liege, dann hat die Regel vorgesehen, dass die Motoren weiterentwickelt werden durften wenn es der Verbesserung der Zuverlässigkeit dient. Und zwar ->ohne dass explizit ausgeschlossen wurde, dass dabei auch die Leistung erhöht wird<-. Wenn das so korrekt ist (uns falls nicht, dann die Bitte um einen Link den entsprechenden Paragraphen) dann war es *nicht* illegal Veränderungen des Motors vorzunehmen, die man als Verbesserung der Zuverlässigkeit verkaufen konnte und zwar auch dann nicht wenn es irgendwo in der Leistungskurve ein paaar zusätztliche PS oder Nm begracht hat.
Meines Wissens war es explizit nicht erlaubt, die Leistung zu steigern. Mit einem Beleg kann ich ebensowenig dienen wie du, ich glaube, es hat aber hier im Forum jemand mal entsprechendes zitiert.
Hilfsweise kommt man auch mit etwas Logik zum Ziel: 1. Wozu die ganze Einfrierung, wenn man nur behaupten muss, an der Zuverlässigkeit zu basteln um ein paar zusätzliche PS und Nm zu erzielen - natürlich mit dem entsprechenden und von der Einfrierung sicher nicht vorgesehen finanziellen Aufwand.
2. Ist es nicht ziemlich auffällig, wenn Ferrari die Zuverlässig verbessert, danach genauso unzuverlässig ist, aber signifikant mehr Leistung hat?
Das bedeutet vermutlich (wissen tut es niemand von uns) in der Praxis, dass Dinge wie z.B. eine Erhöhung der Kompression, Verminderung der Masse der Kurbelwelle oder Pleulstangen sicher nicht als zur Verbesserung der Zuverlässigkeit durchgegangen wären. Aber eben Dinge, bei denen man zumindest annehmen könnte, dass sich *auch* der Verbesserung der Zuverlässigkeit dienen. Wenn obendrein der Leistung verbessert, dann war das im Sinne der Regel nicht relevant weil nicht verboten.
Eine Regellücke von mir aus. Aber solche zu erkennen und auszunützen gehört nun mal zur F1 dazu. Und wenn Ferrari, BMW und Mercedes diese ausgenützt haben, dann haben sie eben *nicht* beeschissen. Und ausgerechnet Briatore abzukaufen, wenn er über den "Geist von Regeln" redet, ist -tschuldigung- echt absurd.
Briatore macht ja nur, was jeder andere Teamchef an seiner Stelle auch tun würde. Was er ansonsten für ein A-gesicht sein mag, tut nix zur Sache.
Und wie angedeutet haben Ferrari etc. die Regel nicht nur ausgenützt, sondern sie haben das Verbot der Leistungssteigerung umgangen.
Wahrscheinlich hätte die FIA denen vorher entsprechende Konsequenzen androhen müssen, wenn nach der Bastelei die Leistung des Motors merklich zugenommen hatte.
Tatsache ist jedenfalls:
* Die Regel *war* für alle gleich. Auch für Renault (und Renault hat ja auch die Kolbenringe geändert, d.h. innerhalb dieser Regeln Änderungen vorgenommen.
* Die Regel erlaubt *jetzt* Renault Dinge die sie anderen verbietet.
Daraus folgt, ob man es zur Kenntnis nehmen will oder nicht: Renault wid von den Regeln bevorzugt.
Du bringst zwei Sachen durcheinander. Die Einfrierung war für alle gleich. Renault hat sich daran gehalten, andere nicht.
Deswegen wurde denen jetzt ein Fenster geöffnet, um aufschließen zu können. Andere durften bei Bedarf das gleiche tun, niemand sonst hatte aber Bedarf.
Einer Bevorzugung Renaults hätten die anderen mindestens 6 Teams wohl kaum zugestimmt. Diese Zustimmung haben sie aber gegeben.