NÄCHSTER DEAL GEPLATZT: Testbeschränkung adé!

Das war's dann wohl mit der ach so tollen, freiwilligen Testbeschränkung! Honda schert aus. Das wird Michelin sicher freuen, nun dürfen die Franzosen ihre Reifen bald wieder unbeschränkt testen. Formel 1 und sparen? Eher gefriert die Hölle!

Neben der Überraschung über diese Wende bei der Testbeschränkung folgt schon gleich die nächste - zum wahrscheinlich ersten Mal bin ich mit Paul Stoddart einer Meinung: "Wenn sie nur nicht unterschreiben, weil Ferrari es nicht macht, dann wäre das eine sehr armselige Darbietung"

Damit hat er es prinzipiell auf den Punkt gebracht. Die simple Strategie, die anderen Teams vor einem Wettbewerbsnachteil wegen im Vergleich zu Ferrari weitaus wenigerer Tests zu ängstigen und damit die Testbeschränkung zu kippen, ist für Ferrari voll und ganz aufgegangen. Es ist nur schwer nachvollziehbar, dass die Verantwortlichen bei Honda nicht im Stande sind zu erkennen, dass man mit dieser inkonsequenten Entscheidung nicht sich selbst vor einem Nachteil bewahrt, sondern Ferrari geholfen hat. Da kann man nicht nur den Ross in meinem Avatar schon förmlich lachen sehen...

Es ist wirklich schade, dass nun einerseits finanzschwache Teams wie Minardi und Jordan und konsequente sowie im Interesse des Sports handelnde Teams wie McLaren, Renault oder Williams nun einerseits an der egoistischen Politik Ferraris sowie der schlicht und einfach dämlichen Reaktion Hondas zu leiden haben.
Die Allianz dieser neun von zehn F1-Teams für eine Testbeschränkung und damit für die Zukunftsfähigkeit der Formel 1 war eine wertvolle Chance, die nun wohl auf lange Zeit zunichte gemacht worden ist. Und es war die Möglichkeit, gegen die sicherlich nicht neue Mentalität bei Ferrari, die beim Verhalten zum Thema Testbeschränkung schon zum x-ten Male zum Vorschein kam, ein Zeichen zu setzen.

Da sollte sich jeder einmal fragen, wie viel Ferrari allem so genannten "Mythos" zum Trotz für die Formel 1 Wert ist...

Naja, es hat ja BAR unter David Richards ohne Absprache mit Honda zu den Testbeschränkungen zugesagt. (Sagt man)
Und Honda sagt jetzt eben nein.

Die sollen ruhig testen was das Zeuch hält. Warum auch nicht. Es macht ja nur Sinn, wenn alle mitmachen. Alles andere würde die Teams ja schwächen. Naja, das leidige Thema "sparen" dürfte jetzt vom Tisch sein.

Heinzelmann hat geschrieben:

Naja, es hat ja BAR unter David Richards ohne Absprache mit Honda zu den Testbeschränkungen zugesagt. (Sagt man)
Und Honda sagt jetzt eben nein.

Die sollen ruhig testen was das Zeuch hält. Warum auch nicht. Es macht ja nur Sinn, wenn alle mitmachen. Alles andere würde die Teams ja schwächen. Naja, das leidige Thema "sparen" dürfte jetzt vom Tisch sein.

ist es ja leider nicht. es kommen immer noch die sparmotoren, die sparaerodynamik, die sparreifen.....

Ach ja, das was Max Mosley unter dem Deckmantel der Sparsamkeit entworfen hat ......

Heinzelmann hat geschrieben:

Die sollen ruhig testen was das Zeuch hält. Warum auch nicht.

Von mir aus können die auch so viel testen, wie sie wollen (Dann läuft wenigstens etwas, wenn nichts läuft...), die werden dann schon merken, wann sie aufhören müssen.

Nee, wenn alle 9 mitgemacht hätten, dann wäre Ferrari immer wieder unter druck gesetzt worden und hätten kleinbei gegeben. Dicken Applaus für Hondas entscheidung!

War nen netter Versuch, das mit den ach so moralischen Regeln (zum Schaden des Hauptgegeners und Verbesserung des eigenen Budgets) aber war doch klar, dass es so endet, oder? Ich meine war doch klar, dass Ferrari nichts mitmacht, was ihnen mehr schadet als der Konkurrenz (also ihnen schadet und der Konkurrent "netto" nützt), und dass die anderen dann nichts durchziehen, was ihnen dann wiederum schadet. War aber trotzdem lustig. Na und vieleicht gabs ja nen gutes kaltes Buffet bei dem Meeting, dann wars nicht ganz umsonst

lordwernos hat geschrieben:

Nee, wenn alle 9 mitgemacht hätten, dann wäre Ferrari immer wieder unter druck gesetzt worden und hätten kleinbei gegeben. Dicken Applaus für Hondas entscheidung!

Warum hätte das Druck ausgeübt? Versteh ich nicht. Das einzige Kriterium sind die Regeln, und wenn man sich daran hält ist alles OK.

@ vogtsophob

War nen netter Versuch, das mit den ach so moralischen Regeln (zum Schaden des Hauptgegeners und Verbesserung des eigenen Budgets) aber war doch klar, dass es so endet, oder? Ich meine war doch klar, dass Ferrari nichts mitmacht [...]

Nur weil es voraussehbar war, dass Ferrari hinsichtlich der Testbeschränkung nicht im Sinne des Sports handelt, muss das Bemühen der anderen Teams um die Beschränkung in ein schlechtes Licht gerückt werden?

vogtsophob hat geschrieben:

Das einzige Kriterium sind die Regeln, und wenn man sich daran hält ist alles OK.

Und die macht ja bekanntlich die FIA(T) und Ferrari

vogtsophob hat geschrieben:

...... zum Schaden des Hauptgegeners und Verbesserung des eigenen Budgets ...........

Wenigstens lernen die anderen jetzt schon ein wenig von Ferrari ......

Ich bin auch strikt gegen eine Testlimitierung:

Erstens soll die F1 ihren Charakter bewahren und der sagt nun mal ... maximaler Einsatz von Mitteln für maximalen Erfolg. Das ständige Weiterentwicklen eines F1 Autos über ein Jahr gehört dazu ... die Dtm ist sicher nicht schlecht, aber das die Autos in Relation zueiander zu Saisonbeginn in etwa genausogut sind, wie zu Saisonende finde ich nicht gut. Hätte Opel letztes Jahr die Chance gehabt wirklich aufzuholen, wäre die Dtm wohl noch interessanter gewesen.

Ansonsten zum Thema Kostenreduzierung. Das vorhandene Budget wird ausgegeben, ob jetzt in Tesfahrten oder (noch teureren / für die kleineren Teams noch schlechter zu realisierenden) aufwendigen Simulationen.

Außerdem, in der F1 haben wir mit Ferrari, Bar, Renault, Williams, Mc Laren und Toyota sechs Teams die diese gigantischen Gelsummen besitzen ... zu beklagen hätten sich also "nur" Sauber, Red Bull, Jordan und Minardi ... und wenn man jetzt Red Bull und Jordan (als mögliches Midland Team) als auch nicht gerade arm abzieht, bleiben schon nur noch Sauber und Minardi...

Versteht mich nicht falsch, ich will hier kein "survival of the fittest" oder "Kapitalismus in Reinform" betreiben, aber ich denke, dass ein Tesverbot, nicht nur nichts gebracht, sondern das Ungleichgewicht sogar weiter verstärkt hätte.(Stichwort Simulationen).

Denn auch wenn horrende Summen in die Reifenentwicklung gehen, der Großteil der Testfahrten dient immer noch der Entwicklung des Boliden....

ich kann Honda auch verstehn. sie haben die mittel und das geld, also wären sie blöd es nicht zu nutzen. gerade nach so einer saison wie 2004. die sind jetzt noch alle hoch motiviert!!

Heinzelmann hat geschrieben:

vogtsophob hat geschrieben:

...... zum Schaden des Hauptgegeners und Verbesserung des eigenen Budgets ...........

Wenigstens lernen die anderen jetzt schon ein wenig von Ferrari ......

besser spät als nie

@SLK

Ich kann immer nicht verstehen, warum Du versuchst Ferarri in ein schlechtes Licht zurücken.

Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass Ferrrari einen grossen Nachteil daraus zieht und nur alle anderen einen Vorteil.
Warum also sollte man dies im Sinne des Sports machen?
Es geht um Wirtschaft.

Gehst Du in einen Fachhandel und kaufst dort Artikel teurer ein, um damit Arbeitsplätze zu sichern und zu garantieren, dass keine Kinder die Ware gefertigt haben? 80% in Deutschland jedenfalls nicht?
Es geht immer nur um den eigenen Vorteil, also warum soll es in der F1 anders sein.


Übrigens, um so mehr ich die Vergangenheit der F1 studiere, um so öfter fallen mir unschönheiten von Mclaren auf, womit ich erst recht nicht verstehen kann, wie Du immer nur die roten versuchst fertig zu machen.
Will da nur mal 1998 Australien nennen. Kein Kampf um den Weltmeistertitel, da es das erste Rennen ist und trotzdem eine Order von Ron, dass Coulthardt Hakinnen vorbeilassen sollte. Und die Buhrufe konnte man hören.

Frankreichmsfan hat geschrieben:

Erstens soll die F1 ihren Charakter bewahren und der sagt nun mal ... maximaler Einsatz von Mitteln für maximalen Erfolg. Das ständige Weiterentwicklen eines F1 Autos über ein Jahr gehört dazu ...

Genau!

marc-w hat geschrieben:

@SLK

Ich kann immer nicht verstehen, warum Du versuchst Ferarri in ein schlechtes Licht zurücken.

Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass Ferrrari einen grossen Nachteil daraus zieht und nur alle anderen einen Vorteil.
Warum also sollte man dies im Sinne des Sports machen?
Es geht um Wirtschaft.

Gehst Du in einen Fachhandel und kaufst dort Artikel teurer ein, um damit Arbeitsplätze zu sichern und zu garantieren, dass keine Kinder die Ware gefertigt haben? 80% in Deutschland jedenfalls nicht?
Es geht immer nur um den eigenen Vorteil, also warum soll es in der F1 anders sein.


Übrigens, um so mehr ich die Vergangenheit der F1 studiere, um so öfter fallen mir unschönheiten von Mclaren auf, womit ich erst recht nicht verstehen kann, wie Du immer nur die roten versuchst fertig zu machen.
Will da nur mal 1998 Australien nennen. Kein Kampf um den Weltmeistertitel, da es das erste Rennen ist und trotzdem eine Order von Ron, dass Coulthardt Hakinnen vorbeilassen sollte. Und die Buhrufe konnte man hören.

Auf diesen Beitrag hätte ich wetten können...

Ja, ich persönlich kaufe ausschließlich in Geschäften des Fachhandels oder normalen Kaufhäusern wie Karstadt, da ich dort einerseits mehr Qualität bekomme und andererseits um die Folgen weiß, die der vermehrte Kauf bei Discountern mittel- und langfristig mit sich bringen wird. Und von diesen Folgen könnte ich später einmal selbst betroffen sein.

Ähnlich verhält es sich bei Ferrari: Wie der Kauf bei Discountern oder Ramschläden wird zunächst auch bei der Verhinderung des Testverbots nur der eigene kurzfristige Nutzen gesehen. Die langfristigen Folgen, die kleine Teams in die Pleite und neue Hersteller von der F1 abschrecken oder die aktuell vertretenen aus ihr "vertreiben" könnten, scheint man bei Ferrari zu übersehen, denn der Schaden, den sie darstellen könnten, wird auch vor Ferrari nicht Halt machen.

Dieses Verhalten bei der Scuderia lässt sich nur kurzfristig betrachtet Rücksichtnahme, sondern langfristig betrachtet auch Weitsicht vermissen.
Und es sollte doch zu denken geben, dass wenigstens McLaren, Renault und Williams erkannt haben, dass sie zwar zu Gunsten der weniger finanzstarken Teams den Vorteil, ihre finanzielle Überlegenheit in mehr Tests umzumünzen, aufgeben, jedoch langfristig einen Teil zum Fortbestand der Formel 1 und somit auch für ein eigennütziges Ziel beitragen.

Richtige und faire Darstellungen zum Thema Melbourne 98 habe ich bereits etliche Male hier im Forum verfasst. Ich möchte darauf verzichten, das nochmals zu wiederholen und bitte dich, bei Interesse in älteren Threads nachzulesen.

Wie würdest denn du reagieren, wenn du zwei eigene Teststrecken, die du noch selbst arrangiert hast, zur Verfügung hättest und auf einmal wollen die andern Teams, dass du diese Teststrecken wesentlich weniger brauchst? Honda stimmte dem Abkommen auch nicht zu und somit ist es ja nicht nur Ferrari, denen dieses Testverbot nicht gefällt. Andere Teams, die sparen wollen, sollen dies doch wie das Team Sauber tun, die viel weniger testen und immer noch gut mit dabei sind. Und die sind sicher nicht langsamer als die andern Teams, nur weil sie weniger testen...

Jaaaa, diese selbstlosen McLaren und Williams und Renault und und und ... sorry, ich halte es lieber mit meinen britischen Freunden. Die haben schon direkt nach dem Treffen der 9 Musketiere erkannt, dass das Treffen lediglich der Schwächung Ferraris diente. Und wie Engländer nun mal sind, sie bezeichneten das Vorgehen der "lieben 9" vornehm als CHEATING

jo is klar ..naja zum abkommen selbst steht ja schon genug im thread zu dem abkommen. man muss ja net immer von vorne anfangen und wenn einem dann die argumente ausgehn mit schnee von gestern kommen.. sonst wärm ich auch wieder die flexiblen 97er frontflügel, den optimierten unterboden, die tc-software etc. auf..aber darum gehts ja hier net. daher zum thema: https://www.motorsport-magazin.com/f1/aktuelles/nachrichten/nachricht.php?ID=20414 ..da warens wieder 9...

F1MM hat geschrieben:

..Wie würdest denn du reagieren, wenn du zwei eigene Teststrecken, die du noch selbst arrangiert hast...

was heißt in dem zusammenhang "arrangiert"? bezahlen tun die die strecken sicher net selbst..kein team könnte sich so viele strecken und deren instandhaltung leisten.

-|EisMann|- hat geschrieben:

was heißt in dem zusammenhang "arrangiert"? bezahlen tun die die strecken sicher net selbst..kein team könnte sich so viele strecken und deren instandhaltung leisten.

Arrangieren heisst in unseren Gebräuchen, etwas anschaffen, zu Stande bringen, dafür sorgen, dass es erstellt wird,...
Diese Teststrecken wurden doch extra für Ferrari erbaut, oder?

Jotti hat geschrieben:

Jaaaa, diese selbstlosen McLaren und Williams und Renault und und und ...

Bei sorgfältigerem Lesen wäre für dich bestimmt erkennbar gewesen, dass ich ganz eindeutig darauf hingewiesen habe, dass die Entscheidung bei McLaren, Renault, Williams und nun auch bei BAR langfristig gesehen nicht uneigennützig ist, da jedes Team, so auch die vier soeben genannten, von einer "gesunden" und bezahlbaren Formel 1 profitiert...

F1MM hat geschrieben:

Wie würdest denn du reagieren, wenn du zwei eigene Teststrecken, die du noch selbst arrangiert hast, zur Verfügung hättest und auf einmal wollen die andern Teams, dass du diese Teststrecken wesentlich weniger brauchst?

Wenn man den langfristigen Sinn und Zweck einer Testbeschränkung (wie ich es oben bereits beschrieb) verstanden hat, sollte der Besitz dieser Teststrecken unerheblich sein.

SLK hat geschrieben:

Wenn man den langfristigen Sinn und Zweck einer Testbeschränkung (wie ich es oben bereits beschrieb) verstanden hat, sollte der Besitz dieser Teststrecken unerheblich sein.

Jaja, Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Dinge...

Nach sorgfältigem Studium komme ich zu der Erkenntnis, dass sich meine Meinung nicht ändert

Wir werden hoffentlich eine gemeinsame Aktion ALLER Teams zur Kostensenkung erleben. Alles andere ist (nicht nur) in meinen Augen eine Farce.