Jotti hat geschrieben:
Wobei ich nach dem Debakel heuer mal davon ausgehe, dass es nun tatsächlich gravierende Personaländerungen geben wird. Mit den jetztigen hauptverantwortlichen Mitarbeitern sehe ich in der Tat keinen Wandel zu besseren Zeiten. Sie hatten ihre Chance, sie haben diese Chance nicht genutzt. Das war's, aus und vorbei!
Sollten doch die Hauptverantwortlichen (Dennis, Haug, Illien und Newey) weiter in "Amt und Würden" bleiben, dann braucht sich wohl kein Gegner in naher und mittlerer Zukunft Sorgen zu machen.
Noch ein Wort zu Montoya: jeder bekommt das was er verdient - so ein Sprichwort.
Gravierende Personaländerungen halte ich für einen völlig falschen Weg. Dass dies Zeit kostet, noch mehr teaminternen Unmut auslöst und man so in einem Kreis ständig wechselnder Führungspersonen hineingerät, zeigt das Beispiel Jaguar.
Die Führungsqualitäten Ron Dennis' angesichts einer bislang katastrophalen Saison in Frage zu stellen, halte ich für absurd. Es mag sein, dass Dennis sich in seinem Perfektionismus weniger auf die Farbe und das Material der Türklinken im Paragon, dafür jedoch mehr auf das konzentrieren sollte, was er am besten beherrscht; auf die effiziente Führung des eigentlichen Rennteams. Es sollte außer Frage stehen, dass Ron Dennis, ohne den McLaren wahrscheinlich nie zu einem derart erfolgreichen Team aufgestiegen wäre, auch in Zukunft an der Spitze des Teams stehen sollte. Allerdings muss er sich darauf einstellen, dass Mercedes-Benz künftig eine stärkere Position ennehmen wird, und, anders als Frank Williams, dies auch akzeptieren sollte, um eine sinnvolle Kommunikation zu suchen.
Ob Norbert Haug wirklich so viel Einfluss hat, als dass ein Wechsel wirklich etwas brächte, bezweifle ich. Jedoch sollte man vielleicht für das Engagement in der DTM einen anderen Verantwortlichen suchen, um Haug für die F1-Aufgaben zu entlasten.
Auch an Adrian Neweys und Mario Illiens Fähigkeiten besteht für mich kein Zweifel. Meiner Ansicht nach besteht das Problem darin, dass es für Newey und Illien zu viele Gegenspieler gibt. Werner Laurenz sollte unbedingt wieder entlassen werden, um Illien ruhig nach seiner Philosophie arbeiten zu lassen. Außerdem scheinen sich durch die Parallelentwicklung des MP 4-18 und des 4-17D zwei Gruppen gebildet zu haben, die nicht in gesunder Weise miteinander konkurrieren. Adrian Newey (MP 4-18) stehen Neil Oatley (MP 4-17D) und Mike Coughlan gegenüber, die endlich an einem Strang ziehen und sich ergänzen müssen.
Eine Überreaktion in Form eines wahllosen Entlassungswahns kann nur weitere Rückschritte bringen, da alle jetzigen Verantwortlichen bereits bewiesen haben, vernünftig und auch äußerst erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Die Anfänge der McLaren-Krise vor drei Jahren waren auch nicht nur auf eigene Fehler zurückzuführen. Jedoch sollte man vielleicht die Aufgabenbereiche Neweys, Oatleys und Coughlans und deren Form der Zusammenarbeit überdenken, um ihr großes Potenzial, das zweifellos vorhanden ist, auszuschöpfen.