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McLaren und der MP 4 -19

Diskussionsforum über Teams und Motoren in der Formel 1.
Sollte McLaren den MP4-17D wieder auspacken ?

Umfrage endete am Sonntag, 18. April 2004

ja
13
62%
nein
8
38%
 
Abstimmungen insgesamt : 21

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 75
Warum gibt McLaren-Mercedes dem Kimi Räikkönen nicht wieder den MP4-17D ?

Letztes Jahr wurde er mit diesem Auto Vize-Champ und kam zumindest einmal über ein Rennen.
In diesem Jahr schafft es der MP4-19 von Kimi nicht einmal über 10 Runden und das mit einem neuen Motor...

Das ist doch erschreckend, warum kann McLaren da noch nicht schnell genug reagieren ?
Man hat doch in den Vor-Saisontests schon mitbekommen, dass der MP4-19 nicht das (!) Auto ist, was McLaren braucht um Team-Champ zu werden.

In so einer Situation wäre es einem Kimi auch nicht zu verdenken, wenn er ernsthaft mit Juan P. Montoya tauscht und für nächstes Jahr dessen BMW-Cockpit übernimmt...
Bild

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 112
Die Frage ist doch wohl eher warum die beiden ,,Unimog,, langsam und dabei noch nicht mal standfest sind.Nach 3 Rennen 4 Punkte für McLaren/Mercedes alle Achtung Hut ab !Sie waren die ersten mit dem neuen Auto auf der Strecke,da sollte man doch wenigstens erwarten das die Karre vorn mitfährt und ankommt,aber nicht mal das passiert. Jetzt haben sie ja 3 Wochen bis Imola Zeit die Karre wenigstens standfest zu machen. Wenn sie dann immer noch so hinterher fahren ,wenn sie denn mal fahren,dann Gute Nacht. :(

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 3095
Ein Ausfall-Rennen sollte Bahrein werden, wegen des Sandes, wegen der vielen schwierigen Stellen auf dem Kurs, wegen Kollisionen bei Überholmanövern ... und tatsächlich fallen nur ganze drei Autos aus ... wobei der Minardi von Baumgartner mit Motorschaden ja noch "normal" ist. Aber BEIDE McLaren-Mercedes???
Aber deswegen den alten Wagen wieder 'rauskramen? Keine gute Idee! Sie werden den MP4-19B bringen, dann wird man sehen, wohin die Reise geht.
Mit freundlichen Grüßen
Jotti

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 2112
Seh' ich genauso...

Und die Reise kann ja nur noch nach vorne gehen... Wie weit nach hinten wollen sie denn noch???
Schlechter als 2 Ausfälle bei einem Rennen geht doch gar nicht mehr, und 2 kaputte Motoren... Also bitte... Das ist unglaublich...

Beitrag Sonntag, 04. April 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
Der MP 4-17D wäre in diesem Zustand sicher keine gute Alternative, aber wenn man ihn während des Winters weiterentwickelt hätte, könnte er gewiss nicht schlechter sein als der MP 4-19.
Gegen den aktuellen Zustand war selbst 2002 eine starke und 2001 eine Traumsaison von McLaren... Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass ein Team mit diesem Potenzial so tief sinken kann. Die "Zuverlässigkeit" ist nicht nur peinlich, sondern könnte sich vielleicht auch allmählich negativ auf die Motivation Räikkönens und Coulthards auswirken, was die Situation nochmals verschlechterte.
Die WM-Träume bei McLaren hätten jedenfalls kaum früher platzen können, da es zweifelhaft ist, ob 47 Punkte bei den Konstrukteuren und 26 bei den Fahrern noch aufgeholt werden können. Ich befürchte, dass McLaren nun dengleichen Fehler macht wie in der letzten Saison - vielleicht wäre es besser, sich nun voll und ganz auf 2005 zu konzentrieren, anstatt wieder ein unausgereiftes Auto während der Saison fertigstellen zu wollen.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 8060
...sehe ich nicht so. Eine Saison 'abzuhaken' und nur noch ans nächste Jahr zu denken, auch wenn man nichts mehr erreichen kann, ist falsch. Aber momentan scheint McLaren wirklich das einzige Team zu sein, das solch massiven Zuverlässigkeitsprobleme hat. Aber der/die Fehler sollten bald zu finden sein, und dann wird man auch wieder Freude an der Saison finden.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 2112
McLaren ist ja nicht das einzige Team, dass einen solchen Rückstand hat, natürlich ist der überraschend. Im Winter hätte man das nicht gedacht. Aber Jaguar etc. vergessen die Saison ja auch nicht einfach und denken nur noch an 2005, ich glaub das ist keine Lösung... Die können nicht nach 3 verpatzten Rennen sagen "die saison ist gelaufen, lasst uns nur noch an die nächste denken", was wäre wenn alle Teams das machen würden???

Beitrag Sonntag, 04. April 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
@ Alfalfa / girl4ever

Bis McLaren den 4-19B, oder besser gesagt den 4-20 ins Rennen schicken kann, werden sicherlich noch zwei Monate vergehen. In dieser Zeit ist es recht unwahrscheinlich, dass es sich verhindern lassen wird, dass sich der Rückstand in den beiden Wertungen mindestens verdoppelt. Und ich weiß nicht, wie man dann noch einen derartigen Rückstand aufholen soll mit einem Auto, das sicher auch kein Überflieger sein wird (schließlich fehlt sowohl eine gute Basis als auch Zeit).
Bevor man also dengleichen Fehler noch einmal begeht, sollte man sich für die Entwicklung des Autos für das nächste Jahr mehr Zeit lassen. Ich meinte nicht, dass man die Weiterentwicklung des MP 4-19 beenden soll, aber eine krampfhafte Aktion zur Rettung der diesjährigen WM wird wohl weder kurz- noch langfristig positive Auswirkungen haben.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 75
Also ich denke auch, dass man sich vielleicht lieber sinnvoll an ein komplett neues - vielleicht sogar funktionierendes - Auto ran machen sollte und in der Zeit auf altbewährtes - also den MP4- 17D zurückgreifen sollte...

Sonst ist man glaub ich den Kimi schneller los, als man das denkt, und Toyota wäre dann wirklich eine Alternative für den DC.
--> Man hätte dann einen JPM, der wahrscheinlich schon jetzt weiß, dass sein Wechsel in ne Katastrophe führen könnte...
Bild

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 485
Mit dem MP4-17 würde McLaren noch hinter Jordan zurückfallen, wenn sie sich nach eigenen Aussagen mit dem neuen Wagen um 3 Sekunden verbssert haben.
Die müssen jetzt einfach versuchen in dieser Saison ein Paket zu schnüren das A: Standfest und B: wieder Konkurenzfähig ist.
Das wird man dann in Hockenheim sehen wenn sie das B Modell bringen.
Sollte ihnen das nicht gelingen sieht es auch für 2005 ganz duster aus. Denn es ist praktisch unmöglich aus dem nichts ein Auto zu erschaffen das vorne mitfährt. Das hat man ja auch an diesem Fahrzeug deutlich gesehen. Der MP4-18 war eine totale Fehlkonstruktion die versucht wurde Renntauglich zu machen. Das Ergebnis konnten wir ja in den letzten 3 Rennen bestaunen. Das erinnert mich an den Winter 95/96 als MS kaum eine Renndistanz im Ferrari bei den Tests vollenden konnte.
McLaren sollte sich ein Beispiel an Ferrari nehmen. Kontinuierliche Weiterentwicklung anstatt jedes Jahr großspurig Quantensprünge und Revolutionen zu verkünden die sich dann nur als Furz mit Stiel herausstellen.
Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass McLaren nun wieder 2-3 Jahre braucht um wirklich wieder vorne mitfahren zu können sollte diese Saison so weiterverlaufen. Was nicht einzelne Siege ausschließt.
The only thing I can say in our defense is that no matter how good your strategy is, Michael Schumacher makes everyone look like an netter Mensch.
-Frank Williams

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 4886
McLaren Mercedes hat gleich zwei Probleme: Einmal die Standfestigkeit des Motors, zum anderen der mangelnde Speed, was wohl eher chassis- und aerodynamische Gründe hat.

Der Fehler war, statt den siegfähigen MP 4-17D weiterzuentwickeln, sich auf das "verkorkste" MP4-18 Projekt zu stürzen und hieraus den 19er zu entwickeln. Bei den Tests des 18er hatten sich schon massive Hitzeprobleme im Motorenbereich herausgestellt, die sich nun beim 19er fortzuentwickeln scheinen. Trotzdem bleibt McLaren Mercedes dieses Jahr nichts anderes übrig, als den 19er weiterzuentwickeln, denn die Gefahr eines weiteren Rückfalls ins hintere Drittel des Feldes erscheint wegen der auch bei Sauber, Toyota und Jordan erzielten Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr zu gross. Ausserdem würde der passende, der heutigen Motorenregelung entsprechende Motor fehlen.

Bei der Weiterentwicklung des MP4-19 wird die oberste Priorität wohl zuerst einmal die Zuverlässigkeit sein, da bin ich mir relativ sicher. Einen schnellen McLaren werden wir in dieser Saison wohl kaum noch erleben. Auch ich sehe es so, dass McLaren erst wieder in zwei bis drei Jahren wettbewerbsfähig sein wird, so leid mir das für Raikkonen und vor allem für Montoya tut.
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Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 110
Hmm...
Also wenn ich mir McLaren jetzt so anschaue ist es ein einziges Trauerspiel.
3 Rennen, 4 Ausfälle (von 6 möglichen.. :roll: ).
Ich denke dass dies der absolute Tiefpunkt für McLaren sein muss, denn sind wir mal ehrlich, geht es noch schlechter?? Und wie schon erwähnt ich denke auch nicht dass der Mp4-19B den Vorsprung (wenn denn überhaupt einen) bringen wird um wieder weiter vorne dabei zu sein. Das einzige was sie schaffen können, und fast müssen, ist die Zuverlässigkeit des Illmor-Motors um ein vielfaches zu verbessern :roll: !
Ich drücke 'meinem' Team die Daumen, dass sie zumindest dass mal in den Griff bekommen :wink:
Ich versteh es auch nicht, die Leute von Illmor müssen das doch gemerkt haben, bei den Tests, dass der Motor absolut unzuverlässig ist.
Und wenn ja, dann muss es ja ein gewaltig-großer Konstruktionsfehler sein, so groß dass es immer noch keinen (sichtbaren) Fortschritt gibt.
Tja ich hoffe halt, und drück weiterhin die Daumen, es kann ja nur mehr besser werden nach Bahrain.... :wink:

Beitrag Sonntag, 04. April 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
Ich sehe zwar für diese Saison keine Möglichkeit mehr, an Ferrari, Williams, BAR und Renault heranzukommen, allerdings würde ich nicht schon jetzt sagen, dass McLaren erst in zwei bis drei Jahren wieder konkurrenzfähig sein wird.
Andererseits würde ich auch das noch nicht als absoluten Tiefpunkt betrachten... Auch 2002 sprach man von Tiefpunkten, doch der jetzige ist noch tiefer. Dieser wiederum kann sich weiter vertiefen, wenn die Fahrer zusätzlich noch die Motivation verlieren und sich das auf die Leistungen auswirkt...
Wie soll Kimi Räikkönen in San Marino motiviert an seine Aufgaben herangehen? Wird nicht die Verunsicherung immer größer, was zu einem krampfhaften Motor schoneneden Fahren und noch langsameren Zeiten führen könnte? Für diese Saison ist gar nichts mehr auszuschließen. Was kann noch eine Motivation für Coulthard sein? Mit dem jetzigen McLaren kann er sich nicht genug in Szene setzen, um für attraktive Cockpits auf sich aufmerksam zu machen, auch eine Vertragsverlängerung bei McLaren ist unmöglich. Selbst wenn er mal eine gute Qualifyingleistung brächte, bliebe dies unbemerkt, da auch so nicht über Platz 9 oder 10 hinauskäme. Er muss zusehen, wie sich seine letzte WM-Chance im wahrsten Sinne des Worts (im Heck seines McLarens) in Rauch auflöst.
Das beste wäre es vielleicht, so viel Ruhe zu bewahren, dass man sich die Zeit nimmt, einen Testwagen auf Basis des MP 4-17D zu entwickeln und darauf basierend den MP 4-20 zu bauen. Zumindest bei der Zuverlässigkeit stellt der 4-17 eine gute Basis dar, die auch sicher davon abhielte, zu revolutionäre Sprünge zu wagen.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 4695
Wenn ich bedenke, wie vor der Saison über den langweiligen, "altbackenen" Ferrari gelacht wurde und jetzt die großen Revolutionen von BMW-Williams und McLaren-Mercedes schwächeln...........


Der BAR ist auch ein ganz schön unscheinbares Auto..... ;)
F1-Forumstippspiel-Moderator & Mitglied des
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Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 8060
McLaren hat momentan gar nicht die Möglichkeit das Potential des Autos auszuschöpfen, weil man eben mit diesem Zuverlässigkeitsproblemen kämpft; folglich kann man hier keine letzte Aussage treffen. Aber zumindest KR hat das Auto ja schon recht flott, wenn auch nicht bahnbrechend bewegt. Ich denke schon, dass in 1-2 Rennen die McLaren wieder (zumindest bei der Verfolger)-Musik sind.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 3095
Der B·A·R ist ja auch eine "sexy lady" :wink: und vom Konzept eher in der Region Ferrari - Renault zu finden.
Ich bin an dieser Stelle NICHT Schadenfroh wegen der vielen abwertenden Meinungen zu den "langweiligen" Ferrari, Renault und B·A·R's ... es hat sich lediglich gezeigt, dass das Konzept dieser Teams im Moment noch das Beste ist. Das muss aber so nicht bleiben!
Und ich glaube auch nicht, dass McLaren 2-3 Jahre braucht, um wieder ganz nach vorne zu kommen. Sie werden sich vom falschen Konzept des 18er und 19er verabschieden und mit dem 20er wieder einen "konservativen" aber schnellen Wagen hinstellen. Wobei ich nach dem Debakel heuer mal davon ausgehe, dass es nun tatsächlich gravierende Personaländerungen geben wird. Mit den jetztigen hauptverantwortlichen Mitarbeitern sehe ich in der Tat keinen Wandel zu besseren Zeiten. Sie hatten ihre Chance, sie haben diese Chance nicht genutzt. Das war's, aus und vorbei!
Sollten doch die Hauptverantwortlichen (Dennis, Haug, Illien und Newey) weiter in "Amt und Würden" bleiben, dann braucht sich wohl kein Gegner in naher und mittlerer Zukunft Sorgen zu machen.
Noch ein Wort zu Montoya: jeder bekommt das was er verdient - so ein Sprichwort.
Mit freundlichen Grüßen
Jotti

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 4886
SLK hat geschrieben:
.
Das beste wäre es vielleicht, so viel Ruhe zu bewahren, dass man sich die Zeit nimmt, einen Testwagen auf Basis des MP 4-17D zu entwickeln und darauf basierend den MP 4-20 zu bauen. Zumindest bei der Zuverlässigkeit stellt der 4-17 eine gute Basis dar, die auch sicher davon abhielte, zu revolutionäre Sprünge zu wagen.


Hier sehe auch ich die grösste Chance für McLaren Mercedes - aber erst für das kommende Jahr. Eine Weiterentwiclung vom MP4-17D zum 20er Modell müsste allerdings auch bedeuten, den Rückschlag eines verlorenen Entwicklungsjahres zu kompensieren, d.h. die Weiterentwicklungen, die andere Teams in zwei Jahren machen, binnen eines Jahres zu schaffen und wenn möglich noch weiter aufzuholen. Ob das aber möglich sein wird??? Vielleicht ist diese 2-3 Jahre Theorie doch nicht so schlecht.
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Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 348
McBenetton hat geschrieben:
Hier sehe auch ich die grösste Chance für McLaren Mercedes - aber erst für das kommende Jahr.


Es gibt für McLaren-Mercedes in diesem Jahr keine 'gösste Chance', vielleicht im nächsten Jahr, allerdings müßten sie dann heute schon einen Riemen auf die Orgel schmeißen, sonst wird das nichts!

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 4886
Ich habe genau das geschrieben: Erst im nächsten Jahr.
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Beitrag Sonntag, 04. April 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
Jotti hat geschrieben:
Wobei ich nach dem Debakel heuer mal davon ausgehe, dass es nun tatsächlich gravierende Personaländerungen geben wird. Mit den jetztigen hauptverantwortlichen Mitarbeitern sehe ich in der Tat keinen Wandel zu besseren Zeiten. Sie hatten ihre Chance, sie haben diese Chance nicht genutzt. Das war's, aus und vorbei!
Sollten doch die Hauptverantwortlichen (Dennis, Haug, Illien und Newey) weiter in "Amt und Würden" bleiben, dann braucht sich wohl kein Gegner in naher und mittlerer Zukunft Sorgen zu machen.
Noch ein Wort zu Montoya: jeder bekommt das was er verdient - so ein Sprichwort.


Gravierende Personaländerungen halte ich für einen völlig falschen Weg. Dass dies Zeit kostet, noch mehr teaminternen Unmut auslöst und man so in einem Kreis ständig wechselnder Führungspersonen hineingerät, zeigt das Beispiel Jaguar.

Die Führungsqualitäten Ron Dennis' angesichts einer bislang katastrophalen Saison in Frage zu stellen, halte ich für absurd. Es mag sein, dass Dennis sich in seinem Perfektionismus weniger auf die Farbe und das Material der Türklinken im Paragon, dafür jedoch mehr auf das konzentrieren sollte, was er am besten beherrscht; auf die effiziente Führung des eigentlichen Rennteams. Es sollte außer Frage stehen, dass Ron Dennis, ohne den McLaren wahrscheinlich nie zu einem derart erfolgreichen Team aufgestiegen wäre, auch in Zukunft an der Spitze des Teams stehen sollte. Allerdings muss er sich darauf einstellen, dass Mercedes-Benz künftig eine stärkere Position ennehmen wird, und, anders als Frank Williams, dies auch akzeptieren sollte, um eine sinnvolle Kommunikation zu suchen.
Ob Norbert Haug wirklich so viel Einfluss hat, als dass ein Wechsel wirklich etwas brächte, bezweifle ich. Jedoch sollte man vielleicht für das Engagement in der DTM einen anderen Verantwortlichen suchen, um Haug für die F1-Aufgaben zu entlasten.
Auch an Adrian Neweys und Mario Illiens Fähigkeiten besteht für mich kein Zweifel. Meiner Ansicht nach besteht das Problem darin, dass es für Newey und Illien zu viele Gegenspieler gibt. Werner Laurenz sollte unbedingt wieder entlassen werden, um Illien ruhig nach seiner Philosophie arbeiten zu lassen. Außerdem scheinen sich durch die Parallelentwicklung des MP 4-18 und des 4-17D zwei Gruppen gebildet zu haben, die nicht in gesunder Weise miteinander konkurrieren. Adrian Newey (MP 4-18) stehen Neil Oatley (MP 4-17D) und Mike Coughlan gegenüber, die endlich an einem Strang ziehen und sich ergänzen müssen.

Eine Überreaktion in Form eines wahllosen Entlassungswahns kann nur weitere Rückschritte bringen, da alle jetzigen Verantwortlichen bereits bewiesen haben, vernünftig und auch äußerst erfolgreich zusammenarbeiten zu können. Die Anfänge der McLaren-Krise vor drei Jahren waren auch nicht nur auf eigene Fehler zurückzuführen. Jedoch sollte man vielleicht die Aufgabenbereiche Neweys, Oatleys und Coughlans und deren Form der Zusammenarbeit überdenken, um ihr großes Potenzial, das zweifellos vorhanden ist, auszuschöpfen.

Beitrag Sonntag, 04. April 2004

Beiträge: 3095
@SLK
Oder so ... klar kann man es auch so machen. Wir werden es sehen, was die Konzern-Zentrale entscheidet! Ich gehe ja auch davon aus, dass sich NICHTS an der Personal-Politik ändert. Wenn aber doch, mich würde es nicht mehr überraschen.
Mit freundlichen Grüßen
Jotti

Beitrag Sonntag, 04. April 2004
SLK SLK

Beiträge: 4618
@ Jotti

Dadurch, dass Jürgen Hubbert im Sommer in die wohl verdiente Rente geht, habe ich die Befürchtung, dass zumindest mehr als vorher die Position einiger Verantwortlicher hinterfragt wird. Dass überhaupt schon über einen Abgang Ron Dennis' diskutiert wird, ist schon ein sehr schlechtes Zeichen... Da kann man nur hoffen, dass Wolfgang Bernhard, der Nachfolger Hubberts, einen kühlen Kopf bewahrt und die Verantwortlichen an den Positionen bleiben, wo sie erfolgreich waren und es wieder werden können.

Beitrag Montag, 05. April 2004

Beiträge: 3095
@SLK

Ich habe bisher nichts über Wolfgang Bernhard gelesen, ausser dass er der Nachfolger von Hubbert wird. Wie steht Bernhard zum Motorsport? Und steht sein Name für Kontinuität? Würde mich sehr interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Jotti

Beitrag Montag, 05. April 2004

Beiträge: 19979
Dr. Wolfgang Bernhard ist seit dem 20. September 2002 Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler AG und seit dem 18. November 2000 COO im Geschäftsfeld Chrysler Group.
Dr. Bernhard wurde am 3. September 1960 in Böhen (im Allgäu) geboren. Nach der Schulzeit in Bayern und dem Abitur absolvierte er von 1980 bis 1986 ein Studium an der Technischen Hochschule in Darmstadt mit dem Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur mit der technischen Fachrichtung Elektrotechnik.
Von 1987 bis 1988 studierte er an der Columbia University in New York und graduierte zum "Master of Business Administration (MBA)". An der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt promovierte er von 1988 bis 1990 über Internationale Wechselkursrisiken. 1994 trat Dr. Bernhard in die damalige Mercedes-Benz AG ein.
Bisherige Positionen:
Stellvertretendes Vorstandsmitglied, COO Chrysler Group, DaimlerChrysler AG, November 2000 - September 2002
Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH, 1999
Centerleiter der Montage S-Klasse im Werk Sindelfingen der Mercedes-Benz AG und verantwortlich für den Anlauf der neuen S-Klasse, 1994
Projektleiter zur Senkung der Materialkosten und Steigerung der Produktivität in den Montage-Werken der Mercedes-Benz AG, 1992 bis 1993




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Grüssle vom Juttili

Beitrag Montag, 05. April 2004

Beiträge: 8060
Vielleicht ist ja auch Neweys Zeit vorrüber. Ich erinnere mich gut an John Barnard, der ja auch mal bei McLaren war, dem Konstrukteurs-Guru der 80er und frühen 90er Jahre, auch der brachte irgendwann nichts mehr auf die Reihe...

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