formelchen hat geschrieben:
Sorry aber das ist doch Wischwaschi. Man gewinnt als Team und man verliert als Team.
Ich habe nie geschrieben, dass Brawn allein für die Erfolge verantwortlich war. Aber als Teamchef bist du nunmal derjenige, der den Kopf hinhält wenn es schlecht läuft oder eben auch einen Großteil an Erfolgen zu verantworten hat.
Deine Aussage Brawn hätte sich ins "Nest gesetzt" sind doch total dumm. Ohne Brawn wäre das Team 2009 wahrscheinlich gar nicht angetreten. Wer hat es denn nach dem Honda-Ausstieg gerettet???
Und ich wiederhole: ich habe nie behauptet, dass Brawn den DD erfunden hat. Sehr wohl hat er aber die politische Entscheidung getroffen, ihn trotz aller Bedenken und Einwände der Konkurrenz auch einzusetzen.
Klar gewinnt man als Team und klar verliert man als Team und klar ist Brawn als Teamchef dafür verantwortlich. Aber dann gilt das auch für die miesen Jahre von 2010-2012 - da kannste auch nicht einfach Mercedes dafür verantwortlich machen und Brawn in Unschuld waschen, denn sonst musst du auch erwähnen, dass Brawn einen Pfifferling gewonnen hätte, wenn Honda nicht mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr ins Team gepumpt hätte...
Meine Aussagen von ins Nest gesetzt sind nicht dumm. Wäre zu dem Zeitpunkt Freddy Bierbauch Teamchef gewesen, dann wäre der gute Freddy jetzt erfolgreicherer Teamchef als Whitmarsh und Domenicali, so siehts nun mal aus. Und wenn Brawn das Team nicht gekauft hätte, dann ein anderer. Interessenten gab es damals genug und auch dieser andere wäre anfangs um Siege gefahren und wohl auch WM geworden, auch wenn Honda vielleicht nicht noch so viel Geld zugeschossen hätte.
Und auch ich wiederhole mich: Brawns Entscheidung, den Doppeldiffusor einzusetzen, hätte jeder andere in seiner Position gemacht, warum auch nicht? Er war legal. Whitmarsh hat sich ja auch entschieden, den F-Schacht einzusetzen obwohl er auch nicht dem Geist des Reglements entsprach und es wie immer bei der Konkurrenz, wenn sie es nicht selbst erfinden, Bedenken gibt. Ich seh da keine Heldentat von Brawn, die ein Whitmarsh und Domenicali in der Situation anders gemacht hätten - und darum gehts ja. Es geht ja nicht darum, Brawn schlecht zu reden und alles niederzumachen, aber Fakt ist, 2009 hatte er vor allem eines: Ne Menge Dusel.
formelchen hat geschrieben:
Siehe oben. Einerseits werft ihr Brawn vor er habe mit seiner Entscheidung pro DD die anderen Teamchefs hinters Licht geführt. Andererseits schreibst du nun, er habe damit gar nichts zutun gehabt. Ja was denn nun????
Wer ist denn ihr?`Also ich sitze gerade alleine am Laptop und ich schreibe daher alleine meine Meinung. Und ich habe Brawn nie vorgeworfen, die Konkurrenz wegen des Doppeldiffusors hinters Licht zu führen, siehe hier nochmal mein Post vor ein paar Minuten dazu:
Wobei das der Punkt ist, wo ich Brawn keinen Vorwurf machen kann. Das Reglement hat das Ding nicht verboten und Punkt aus. Red Bull hat sich ja auch nicht an die Sparmaßnahmen gehalten, da wurde Brawn ausgeschmiert - hat sich also auch wieder ausgeglichen. So funktioniert das halt in der Formel-1.
formelchen hat geschrieben:
Zum Thema Budget habe ich mich aber auf die Jahre 2010-2012 bezogen. Siehe weiter oben. Bitte genauer lesen!
Ich hab genau gelesen, ich wollte nur wissen, was denn das für widrige Bedingungen waren, unter die Brawn 2009 den Titel geholt hat? Und da hab ich dir aufgelistet, dass es keine widrigen Bedingungen waren, weil a) viel Geld da war (besonders bei der Entwicklung des Autos), b) technische Umbrüche stattfanden und das Team dank des Doppeldiffusors daher einen Vorteil hatte etc, also da war nichts widrig. Ich wollte es von dir wissen, was denn widrig war und hab eben erklärt, dass es die finanzielle Situation nicht war, falls du diese anführen möchtest.
formelchen hat geschrieben:
Natürlich ist es eine Kunst, als Teamchef und Eigentümer zugleich zu arbeiten. Da steckt ne Menge Verantwortung dahinter. Frag mal Frank Williams, der kann da sicher einiges erzählen. Peter Sauber ebenfalls.
Du hast es ja selbst schon aufgeführt: Das machen andere auch und zweitens hängt das davon ab, wie die Aufgabenverteilung genau aussieht. Brawn war ja nicht alleiniger Teilhaber, da waren ja noch 5-6 andere dabei. Darunter ja auch ein Finanzleiter, Sportdirektor Fry, der Geschäftsführer etc. Es war ein Management-Bayout und alle Personen, die 2008 was zu sagen hatten, blieben in ihren Positionen auch 2009. Es hat sich für Brawn also nicht viel geändert, er hat sich vielleicht um die Zukunft des Teams Gedanken machen müssen, aber das muss man sich eigentlich immer. Dafür haben vielleicht auch andere im Team mehr Verantwortung bekommen etc.
formelchen hat geschrieben:
Wenn jemand etwas für einen Dollar kauft und 11 Monate wieder für 120 Mio. Dollar verkauft, dann ist das für mich genial.
Klar ist das genial, aber hättest du das anders gemacht? Ich seh da keine Leistung von Brawn. Er war halt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Wenn Honda nicht ausgestiegen wäre, wäre das auch nicht möglich gewesen. Er hat das Team von Honda geschenkt bekommen und hat es halt ein Jahr später verkauft als es einen Investor gab, denkst du, Domenicali und Whitmarsh hätten das an dieser Stelle anders gemacht?
formelchen hat geschrieben:
Ich habe nie behauptet, dass Brawn für die Misserfolge 2010-2012 keine Verantwortung trägt.
Aber dennoch ist es auch Fakt, dass er in diesen drei Jahren mit einem deutlich geringeren Budget auskommen musste als die "großen drei". Ich erinnere an zahlreiche Aussagen von Norbert Haug, der immer wieder stolz darauf verwies, dass man mit kleinen Mitteln ja recht viel erreiche.
Vielleicht muss man Brawn vorwerfen, dass er Mercedes nicht schon früher von größeren Investitionen überzeugen konnte. Aber vielleicht hat er auch genau das getan, aber bei Mercedes war man zu stur. Wer weiß das schon????
Ja aber was ist da jetzt so toll an Brawn? Lotus hatte ein noch kleineres Budget und war 2012 zum Beispiel besser, also ich versteh da deine Argumentation nicht ganz. Natürlich hätte Mercedes mit mehr Geld mehr Chancen gehabt, das ist ja ganz logisch. Aber man scheiterte ja nicht nur am Geld, sondern auch an Newey...
formelchen hat geschrieben:
Na und? Genau das meine ich ja. Brawn pokert gut. Er weiß seine Gegner einzuschätzen, ebenso wie die FIA. Meinst du, bei Ferrari wäre es anders gewesen, hätten sie einen solchen Test gemacht?
Ob Brawn dafür wirklich verantwortlich war, weiß man ja außerdem gar nicht. Er wurde ja zum Bauernopfer gemacht, man hat ganz klar jemanden dafür verantwortlich machen wollen, dass man eventuell auch Brawn entmachten kann, wenns wirklich hart auf hart kommt. So eine Entscheidung wird man wohl nicht alleine treffen.
formelchen hat geschrieben:
Das Halbwissen liegt hier eher bei anderen Leuten, schöne Grüße an Popo.
Micha, du schreibst doch selbst, dass es der Teamchef ist, der solch kostspielige Verpflichtungen abnickt oder eben nicht. Klar mag der eine oder andere Vorschlag voM Technikchef gekommen sein. Aber die Entscheidung ob ja oder nein, trifft am Ende der Teamchef.
Und gerade bei Costa ist es doch naheliegend, dass Brawn ihn geholt hat. Die beiden kannten sich aus Ferrari-Zeiten bestens.
Bei den meisten Teams läuft doch das inzwischen so ab: Misserfolg, man muss nach Lösungen suchen, es werden Analysen angestellt. Man hat ein Budghet xyz und muss schauen, dass man mit diesem Budget die Misserfolge wegbekommt. Am ehesten schafft man das durch Verbesserung der Ressourcen, also bessere technische Werkzeuge und mehr Men-Know-How. Der Technikchef stellt dann seine Wunschliste zusammen und der Teamchef nickt eben ab, so viel das Budget hergibt. Ich seh da irgendwie keine hervorragende Leistung. Teams, die Geld haben,können das Team aufstocken und zu solchen Teams kommen die Techniker und die, die kein Geld haben, die verlieren Mitglieder (siehe aktuell Lotus), da kann der Teamchef nur begrenzt viel machen, das liegt einfach an der Größe des Budgets. Wichtig ist, die richtigen Leute zu holen und sie perfekt ins Team zu integrieren und da ist Brawn wirklich gut, das hab ich ja schon geschrieben.