formelchen hat geschrieben:
Mercedes hat sich das damals sicher alles etwas leicht vorgestellt. Man dachte man kauft das WM-Team und fährt damit automatisch vorne mit. Schumacher hat das auch gedacht - dies gab er diese Tage im Interview zu.
Klar, naiv wie immer. Die haben eine gute Nase für kommerziellen Erfolg, aber vom sportlichen Engagement sollten sie die Finger lassen. Mit Ausnahme der DTM wo die Konkurrenz ja jahrelang sehr schach war, haben sie sich nirgndswo Blumensträusse als Team geholt. Und interessanterweise ist immer Nobby Haugk ganz vorne dabei. Der Ex-Schmierling kann wirklich nichts als PR-Sprüche zu äussern. Er redet jedem im Team drein, benötigt am Kommandopunkt zwei Sitzplätze und sollte schleunigst zurückgetreten werden. Brawn wurde nur Weltmeister weil die anderen noch mehr schwächelten und er von Honda wirklich ein gutes Auto übernommen hat. Dass die Entwicklung danach stagnierte wurde nach der Sommerpause ja offenbar und der WM-Titel hing ja bis zuletzt an einem seidenen Faden.
Aber der Zwetschge wurde von Haugk und seiner eigenen Überheblichkeit so ins Elend gestossen, dass sie unbedingt den Schumacher wollten und immer noch ans Märchen von seinen Entwicklerkünsten träumten.
Dazu kommt, dass in einem so grossen Konzern eine ganz andere Kultur herrscht als in einem F1-Team mit vielleicht 300 oder 400 Mitarbeitern. Da sind Abläufe etc auch bei Tochterfirmen komplett anderes geregelt und meistens sehr bürokratisch. Da müssen kleine Köngisfelder verteidigt und angegriffen werden, Da werden meistens bis zu 60% der Arbeitskapazitäten in nutzlosen Grabenkämpfen verpulvert. Und nochmals, die britische Arbeitesmentalität ist total anders als die deutsche. Das hat übrigens auch Ferrari mal durchgemacht, als sie ihre F1-Schmiede in die Nähe von Silverstone verlegt haben. Nach zwei Jahren wurde das wieder abgebrochen.
Leid tut mir auch der Rosberg nicht mehr. Spätestens im zweiten Jahr hätte er (und sein Vater) den Hasen riechen müssen und sich nach einem anderen Cockpit umsehen sollen. Ich bin sicher, Lotus hätte ihn mit Handkuss genommen.