Also hier das Interview nun. Viel Neues steht nicht drin. Wer Fragen an Kohlmeyer hat, kann sie gerne an mich weiterreichen:
Steckt doch mehr als ein Luftschloss hinter dem deutschen Rennstall German F1, das sich für 2014 ankündigt? Uns stand der neue Teambesitzer Toni Kohlmeyer ausführlich Rede und Antwort, wenngleich genaue Details zum Projekt noch nicht veröffentlicht werden dürfen:
Zum Vorwurf, man würde zu viele kleinere Informationen an die Öffentlichkeit tragen und damit die Seriösität in Frage stellen:
Toni Kohlmeyer: „Bei allen Bekanntmachungen, welche über unsere Website, Accounts in sozialen Netzwerken, oder als offizielle Pressemitteilung herausgegeben werden, handelt es sich um Tatsachen, nicht mehr und nicht weniger. Eine klare Prämisse unserer Öffentlichkeitsarbeit ist, dass wir nicht mehr aus der Sache machen, als diese auch tatsächlich darstellen kann.“
Zur Tatsache, dass kaum ein Medien über das Projekt berichtet:
Toni Kohlmeyer: „Bereits in der dritten Januar-Woche erhielten wir Anfragen bezüglich einer detailtiefen Zuarbeit zum Zwecke einer journalistischen Präsentation von German F1. Unter den anfragenden Quellen waren unter anderem Norbert Ockenga (Pitwalk) und das Speedweek-Magazin. In all diesen Fällen mussten jedoch alle Beteiligten einsehen, dass es derzeit nicht zu einer darstellungsrechtfertigenden Zuarbeit unsererseits kommen wird. Dieser Fakt basiert auf unseren eigenen Vorgaben, nach welchen zum derzeitigen Stand der Dinge eine Vielzahl an Informationen auch intern gehalten werden müssen.“
Wieso tauchen dann aber keine kleineren Berichte zumindest als Randnotiz auf?
Toni Kohlmeyer: „Beispielsweise haben wir uns von unserer Seite her mit Speedweek geeinigt, dass entsprechende Berichte erst dann erscheinen, wenn es für einen plakativen Artikel ausreichend Material gibt und wir den Zeitpunkt bestimmen. Ob sich nun alle anderen Magazine und Portale eher vorsichtig zurückhalten, oder uns einfach noch nicht bemerkt haben, das weiß ich nicht. (…) Ich persönlich bin darüber jedenfalls nicht enttäuscht, da wir bei Zeiten entsprechende Pressekampagnen selbst in die Wege leiten werden.“
Zur Tatsache, dass die meisten das Projekt als unseriös einstufen:
Toni Kohlmeyer: Wir werden nicht versuchen, die Glaubhaftigkeit eben durch eine solche Äußerung zu bekräftigen. Es ist doch auch völlig unerheblich, ob wir uns selbst eine Seriösität aussprechen oder nicht. Das Urteil darüber ergibt sich aus den Meinungen der Allgemeinheit und ungeachtet dieser wird German F1 seine Arbeit bis zur Erreichung der selbstgesteckten Ziele, der Teilnahme an der F1-Rennserie mit einem eigenen Team, ausüben.“
Wieso der Einstieg 2014 und nicht 2013, wenn der Zeitpunkt eines Einstiegs durch starke Regelumwälzungen geeigneter wäre?
Toni Kohlmeyer: „Bei der Planung eines solchen Projektes werden natürlich verschiedenste Szenarien aufgestellt. Dabei ist es bei rein zeitlicher Betrachtung ebenso möglich, 2013 zu starten, wie eben 2014 oder 2015. Nur ist dies nicht die einzige Frage, die sich im Vorfeld eines nachhaltigen Konzepts gestellt werden muss. „Dabei sein ist alles“ – dies gilt nicht für uns. German F1 soll nicht in einer Reihe genannt werden mit USF1 oder Stefan GP, auch nicht mit Teams wie Midland oder Spyker F1. Stattdessen möchten wir uns nachhaltig in der Formel-1 etablieren und hierzu gehört neben der wirtschaftlichen Basis auch Logistik, Personal, Vorbereitung etc. In Punkto Reglement steht man grundsätzlich immer vor ungewissen Tatsachen, egal ob man nun einem Neustart ins Auge sieht, oder man sich als bestehendes Team darauf einstellen muss. Jedoch sei soviel gesagt, dass jene Veränderungen, welche für 2014 bereits fast beschlossene Sache sind, uns eher entgegenkommen.“
Zur Möglichkeit, dass das neue Reglement 2013 neue Bewerber anlockt und für German F1 2014 kein Platz mehr ist:
Toni Kohlmeyer: „Auch für diese Saison gab es zahlreiche Bewerber, welche nicht groß in die Öffentlichkeit gingen, sich aber für einen weiteren Platz im Fahrerfeld beworben hatten. Dies wird auch 2013, 2014 usw. der Fall sein. Kurzum müssen wir uns aber an unseren Plan halten. Torschlusspanik ist kein Argument für eine qualitätsbewusste Arbeit. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass die Formel-1-Führung jederzeit Lizenzen entziehen und vergeben kann, sollte sich dadurch eine Erhöhung der Gesamtqualität des Fahrerfeldes abzeichnen.“
Zum Aufbau eines eigenen Teams statt der Übernahme eines bestehenden Teams:
Toni Kohlmeyer: „Es ist richtig, dass wir grundsätzlich neu aufbauen, jedoch heißt dies nicht, dass man 2014 nicht eventuell auch eine Starterlizenz von einem anderen Team übernehmen (abkaufen) wird. Bis zum Schluss ist es immer offen, ob man einen der begehrten Plätze in der Boxengasse bekommt, das ist auch für uns nicht anders. Ein gutes Konzept und eine Menge an Kleingeld machen jedoch auch vieles leichter.“
Zur Tatsache, dass Toni Kohlmeyer im Motorsport ein unbeschriebenes Blatt ist:
Toni Kohlmeyer: „Vorweg muss erwähnt werden, dass es sich bei German F1 derzeit nicht um ein Team im herkömmlichen Sinne handelt. Die Absicht gegen Ende des Jahres eine eigenständige Körperschaft (GmbH oder Ltd.) zu gründen, haben wir bereits im Vorfeld des Öfteren bekundet. Derzeit handelt es sich um ein Projekt, nicht mehr und nicht weniger. Dieses Projekt beinhaltet die Umwandlung aller konzeptioneller Arbeiten in ein rechtlich eigenständiges Unternehmen zu einem entsprechenden Zeitpunkt. Aber nun zu mir: Neben meiner absoluten Leidenschaft für diesen Sport ist es vor allem eine lange und intensive Planungsphase, welche die Entscheidung, ein eigenes Team mittelfristig auf die Beine zu stellen, rechtfertigen. Meine Erfahrungen aus dem Bereich Unternehmens- und Sportmarketing legen hierfür ebenso die Grundlagen, wie auch meine bestehenden Kontakte und Einblicke in die Formel-1. In den vergangenen Jahren war ich speziell für ein Team im Bereich der Sponsorenakquise kurzzeitig tätig. Darüber hinaus basiert meine Tätigkeit im Sportmarketing zum Großteil auf der Vermarktung von Motorsportteams, -events und -arealen.“