Ob Chip Ganassi die Aussagen ernst meint, sei dahingestellt, aber sie sorgen für Aufregung: er US-Amerikaner schloss einen Wechsel in die Formel-1 mit seinem Ganassi Rennstall nicht aus! Ganassi dürfte den meisten Motorsportfans ein Begriff sein: In den 90er Jahren dominierte man die ChampCar Serie auf weiten Strecken, aktuell fährt Ganassi in der Nascar und IRL. Während in der Nascar, mit unter anderem Juan Pablo Montoya im Dodge Renner, der Erfolg ausbleibt, dominiert Ganassi Racing derzeit die Indy Racing League IRL. Vor dem Indy 500 führen beide Fahrer, Dan Wheldon und Scott Dixon, die Meisterschaft an. Doch viel kaufen kann sich Chip Ganassi davon nicht: Dem Monopostosport wird aufgrund der Teilung der CART-Serie in ChampCar und IRL kaum noch Bedeutung geschenkt in Amerika. Ganassi in der Formel-1, könnte für die Formel-1 die große Chance sein, in Amerika wieder populärer zu werden.
Chip Ganassi gefällt vor allem die Entwicklung in Sachen Reglement, speziell dass ab 2008 Kundenchassis wieder erlaubt sind: „Ich würde niemals nie sagen, denn ich sehe wie sich die Regeln gerade ändern. Vielleicht gibt es ein paar Besitzer, dir dorthin wechseln würden und vielleicht ergibt sich da eine Chance.“ Manche jubeln bereits: Wenn Ganassi in den GP-Sport einsteigt, dann kehrt auch Juan Pablo Montoya zurück. Doch der Kolumbianer, der Mitte 2006 aus der Formel-1 ausstieg, stellte klar: Man werde ihn nicht mehr in der Formel-1 sehen, weder als Fahrer, noch in anderer Funktion. Sehr wahrscheinlich ist das Szenario Ganassi in der Formel-1 nicht, der Einwand, dass bis 2012 noch nur 12 Teams zugelassen sind ist berechtigt; die meisten wissen: Keines der 11 aktuellen Teams gedenkt auszusteigen und 2008 kommt mit Prodrive das 12. Team dazu, das Feld ist bis mindestens 2012 also gefüllt. Doch Hintertüren sind offen, eine Partnerschaft mit dem Williams-Team ist nicht ausgeschlossen. Frank Williams und Chip Ganassi pflegen seit langem eine Zusammenarbeit, tauschten sich bereits Fahrer aus. Frank ist näher an der Rente, wie je zuvor. Sollte Toyota weiter am Werksteam festhalten und nicht bei Williams als Werkspartner einsteigen, könnte Ganassi Williams’ Anteile am Team übernehmen. Auch ein Dreiergespann aus Williams, Ganassi und Toyota ist vorstellbar. Toyota führte in Amerika lange eine Partnerschaft mit Ganassi.
Formel-1 Boss Bernie Ecclestone dürften die Ganassi-Aussagen gefallen: Einen Marco Andretti in einem Ganassi Formel-1 Auto – damit könnte die Formel-1 auch in Amerika endlich wieder Fans locken. Freilich das Szenario ist nicht wahrscheinlich, doch wie sagte Ganassi: „Man sollte niemals nie sagen!“