ferrari fan hat geschrieben:
das ein auto im regen nicht mehr abtrieb und gleichzeitig mehr grip hat oder erzeugt als im trockenen ist ja logisch...aber darum geht es ja auch nicht. es geht darum, dass durch einen steileren flügel als die der anderen teams ferrari eventuell einen vorteil hatte. kann man durchaus in betracht ziehen, da eine schlechte aerodynamik im regen nicht eine so große rolle spielt - abtrieb durch front- und heckflügel jedoch schon! sonst wären bisher ja alle ingenieure idioten gewesen, die je im regen den flügel steiler gestellt haben
Oh je, seit Tagen ignoriere ich diese Diskussion über Ferraris "Vorteil" im Regen, doch nun klink ich mal ein.
Nehmen wir mal an, Ferrari hat durch das steilere einstellen der Flügel im Trockenen den selben Abtrieb wie Mclaren (Was nicht stimmt, sie haben trotzdem
weniger, da das Verhältnis Abtrieb-Geschwindigkeit nicht linear ist und bei niedrigen Geschwindigkeiten Ferrari deutlich den kürzeren zieht).
Beispiel verstanden? Ferrari und Mclaren haben die selben Abtriebswerte (nehmen wir auch mal an dass die wirklich 100% identisch sind). Jedoch hat Ferrari einen Nachteil: Sie haben viel mehr Drag, bedingt durch das Flügel Setting.
Spielen wir mal das alles im Regen durch... Im Regen, wo durch die Nässe die Fahrbahn rutschiger ist, die Reifen weniger Kontakt zur Fahrbahn haben und deshalb die Geschwindigkeiten geringer sind.
Geringere Geschwindigkeiten sind erstmal für Ferrari was gutes, der Luftwiderstand verhält sich nicht linear zur Geschwindigkeit, sondern -am besten kann man es dadurch beschreiben- quadratisch. Der Nachteil den man im Vergleich zu Mclaren im trockenen hat, ist dadurch geringer geworden.
Doch ansonsten ändert sich bei diesen zwei -in meinen Beispiel identischen- Autos
nichts. Der Unterboden wird nicht einfach ineffizienter im Verhältnis zum Heckflügel. Ferrari Fan, die Ingenieure sind sicherlich nicht blöd, die Flügel stellt man natürlich im Regenrennen so steil wie möglich ein, weil im Regen auch jedes bisschen Grip wichtig ist (noch wichtiger sind die Reifen, aber das sei mal dahingestellt), nur geht es hier darum dass jemand behauptet Ferrari hätte durch Magie im Regen mehr Abtrieb als die Konkurrenz.
Seit Tagen erklärt das Formelchen hier das Ferrari einen
Vorteil im Regen hatte, mit der Unsinnigen Begründung durch ihre steileren Flügel hätten sie im Verhältnis zum trockenen mehr Abtrieb gehabt. Das stimmt einfach nicht. WARUM sollten die anderen Teams mit ihren aerodynamisch viel effizienteren Autos, die vorallem bei mittleren Geschwindigkeiten dem Ferrari deutlich überlegen sind, trotz dessen steileren Flügeleinstellung, im Regen unterlegen sein?
Das Beispiel oben ging davon aus, dass beide Autos mehr oder minder identisch sind, nur das Ferrari mehr Flügel braucht um ebensoviel Abtrieb zu erzeugen.
Gehen wir mal von der Realität aus:
- Ferrari hat neben Cosworth den schlechtesten Motor im Feld (weniger Leistung, viel mehr Verbrauch)
- Das Auto ist sehr unruhig, wegen des fehlenden Grips auf der Hinterachse, höchstwarscheinlich bedingt durch den Verbot der aktiven Radaufhängung
- Das Auto hat sehr schlechte Traktion, was auch in das schlechte Reifenverhalten miteinfließt
- In schnellen Kurven ist man mit der Spitze auf Augenhöhe, in langsamen/mittelschnellen Kurven ist man von den etablierten Teams das schlechteste was den Abtrieb angeht
- Die Reifen bauen sehr schnell ab, das einzig gute was man sagen kann ist, dass sie relativ schnell auf Temperatur kommen, was im Regen verdammt wichtig ist (Siehe wie Alonso nachden Boxenstops wegziehen konnte)
- Man hat eine ineffiziente Aerodynamik (siehe Top Speed)
- Sogut wie keinen mechanischen Grip auf der Hinterachse (siehe langsamen Passagen in Melbourne
Jetzt wollt ihr mir wirklich weiß machen, dieses Auto hätte durch die steileren Flügel (mit denen man trotzdem nicht das Abtriebsniveau der anderen Teams hat) im Regen mehr Abtrieb als Mclaren, Red Bull, Lotus, Sauber, Mercedes und Williams?
Lachhaft. Formelchen gehts nur darum Alonsos großen Sieg zu relativieren. Dieser Sieg ging ganz auf die Kappe von Alonso, der exzellent und fehlerfrei gefahren ist und dem Team, welche ihm eine geniale Strategie gegeben und saubere Boxenstopps durchgeführt haben.
ferrari fan hat geschrieben:
oh mann...wie dumm von mir sich hier in die diskussion einzubringen...natürlich hat man einen vorteil durch mehr flügel, da im regen der topspeed nicht von bedeutung ist - dazu braucht man nichtmal in physik aufgepasst haben, um das zu belegen...
Keine Sorge guter Mann, habe im Phsyik Unterricht aufgepasst und vermutlich mehr Ahnung darüber, als der Durchschnitt unserer Bevölkerung.
Also, erklär mir mal wie ein Auto, das im trockenen der Konkurrenz aerodynamisch unterlegen ist, ohne Setup Änderungen im nassen schneller sein soll.
Edit:
Übrigens, das Rennen wurde auf Intermediates gestartet. Darf man soweit ich weiß dann nicht vor dem Start noch einige Änderungen am Auto durchführen?