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Das Red-Bull-Team im Portrait

Diskussionsforum über Teams und Motoren in der Formel 1.
Beitrag Montag, 17. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
formelchen hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
@formulaone: McLaren gegen Ferrari 2007 und Red Bull gegen Ferrari/McLaren 2010 sind für mich gewaltige Unterschiede was das Verhältnis anbelangt.


Das gebe ich ja auch durchaus zu, was das reine Kräfteverhältnis angeht.

Hier gings ja auch eher um Fehlentscheidungen der Teamführung.

Du (und AWE), ihr stellt die von Red Bull als Idioten dar. Schön und gut, sie haben auch Fehler gemacht, das bestreite ich nicht.

Ich stelle nicht DIE VON RED BULL als Idioten dar sondern für mich ist nur einer von denen ein *** . Dummerweise hat der bei der Truppe das Sagen . Horner ist doch nur der Handlanger und Newey ist die arme S** ,die alles ausbaden muss und zwischen den Stühlen steht .

Aber dann sagst du, dass McLaren und Ferrari sowas besser können. Zu Ferrari sage ich nichts, aber was McLaren angeht, habe ich dir ein Beispiel geliefert, dass man sich dort in der nicht allzu alten Vergangenheit ähnlich unprofessionell verhalten hat.

Und daran ist auch nichts zu rütteln. Der Unterschied ist, dass McLaren den Titel so verspielte und Red Bull ihn dennoch gewann.

Und komm mir jetzt nicht damit, dass der Red Bull überlegener war.

McLaren hatte 2007 zwei Rennen vor Saisonende einen weitaus größeren Punktevorsprung als Red Bull 2010. Und den warf man leichtfertig weg.

Zu blöd das genau wegen diesen Fehlentscheidungen 2007 McLaren hier und überall auch ausreichend kritisiert wurde ,incl. von mir .
Wenn wir also jetzt über Red Bull reden ,so hat das schon seine Berechtigung ,denn das aktuelle Thema ist nun mal Red Bull .



MichaelZ hat geschrieben:
Und den Spionageskandal mal außen vorlassen? Sorry, aber das war die prägende Situation für 2007...


Jein. Das Theater der Fahrer begann schon in Monaco, setzte sich dann in Indy fort usw......und da war der Spionageskandal noch nicht wirklich ein großes Thema.

Fakt ist, dass sich Ron Dennis & Co. damals alles andere als professionell verhielten.


Und wenn du schon den Spionageskandal erwähnst: auch der zeigt doch, dass die Teamführung bei McLaren das Team 2007 nicht im Griff hatte. Was das Verhalten der Red Bull-Teamführung 2010 weitaus professioneller aussehen lässt, oder gabs da auch einen Spionageskandal?

Gegen die Team"führung" von Red Bull insbesondere 2010 ist selbst ein Hans Günter Schmid noch ein vorbildlicher Teamchef gewesen .
Das was da bei Red Bull öffentlich gelaufen ist als proffesionell hin zu stellen ,zeugt schon von einer gewaltigen Faktenresistenz .

Beitrag Montag, 17. Januar 2011
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MP4-19 hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Hätte McLaren und Ferrari den Red Bull eingesetzt, wäre die WM schon sehr viel früher entschieden gewesen. Das wollte ich ja sagen: Bei Red Bull funktioniert eigentlich nur die Technikabteilung, der Rest ist maximal mittelklassig. Das sage ich hier schon seit Monaten

Nur weil du es seit Monaten predigst, wirds auch nicht wirklich richtiger.

McLaren und Ferrari sind nun wahrlich keine Paradebeispiele für reibungslose strategische Entscheidungen/Abläufe, stetig teaminternen Frieden oder professioneller Teamführung - das hat uns sowohl die Gegenwart, als auch Vergangheit mehrfach bewiesen.

Von daher muss man sich schon fragen, worauf deine ganzen Thesen rund um Red Bull beruhen?



Nenn mir bitte ein Beispiel für reibungslose strategische Entscheidungen /Abläufe ,stetig teaminternen Frieden und professionelle Teamführung in der F1 .

Mit Ausnahme der Saison 2007 , wo ich und nicht nur ich, die Teamführung von McLaren als "angeschossen " sprich eingeschränkt handlungsfähig betrachte ,.fällt mir jetzt keine Saison ein ,die McLaren nicht im Griff hatte . Das ihre Art der Professionalität nicht immer von Erfolg gekrönt war ,ändert daran überhaupt nichts .

Nicht mal in den Prost-Jahren ,also den Kampfjahren mit Lauda und Senna wird irgendwer mit Sachverstand behaupten ,das Dennis sein Team über die Saison gesehen nicht im Griff hatte .

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 0
AWE hat geschrieben:
Nenn mir bitte ein Beispiel für reibungslose strategische Entscheidungen /Abläufe ,stetig teaminternen Frieden und professionelle Teamführung in der F1 .

Mich wundert es ja immer noch, mit welcher Selbstverständlichkeit du von anderen Usern immer etwas forderst, obwohl du bei selbigen Anfragen ständig ausweichst oder auf Durchzug stellst :lol:

Aber für was soll ich dir da ein Beispiel nennen? Meine Aussage lautete, dass McLaren und Ferrari keine Paradebeispiel eben für genau dieses sind, da eben in der Vergangenheit genau solch Missmanagement betrieben wurde, wie einige es hier Red Bull vorwerfen - obwohl diese im Gegensatz zu so manch Traditionsteam dennoch beide Titel eingefahren haben.

AWE hat geschrieben:
Mit Ausnahme der Saison 2007 , wo ich und nicht nur ich, die Teamführung von McLaren als "angeschossen " sprich eingeschränkt handlungsfähig betrachte ,.fällt mir jetzt keine Saison ein ,die McLaren nicht im Griff hatte . Das ihre Art der Professionalität nicht immer von Erfolg gekrönt war ,ändert daran überhaupt nichts .

Hier erleben wir wieder einmal dein klassisches Problem, des nicht Verstehens.

Das Dennis seinen Laden zu meist im Griff hatte bestreitet hier doch keiner - aber selbst da gab es nunmal Ausnahmen (wie du selbst mit 2007 bestätigst). Bloß war das nicht der einzige Punkt den ich nannte - hinzukommen eben noch Strategiefehler und teaminterne Reibereien unter Fahrern - und da willst du doch nun nicht wirklich bestreiten, dass sowas in der Geschichte McLarens niemals vorkam? :lol:

Und natürlich ändert es etwas, wenn die Art wie man "professionel" glaubt den Laden zu führen, nicht den gewünschten Erfolg mit sich bringt - am Erfolg wird man gemessen und nicht ob man so professionel ist und von all seinen Angestellten den Vornamen kennt.

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
formelchen hat geschrieben:
Das gebe ich ja auch durchaus zu, was das reine Kräfteverhältnis angeht.

Hier gings ja auch eher um Fehlentscheidungen der Teamführung.

Natürlich gab es in jedem Team schon Fehlentscheidungen in der Teamführung. Aber man kann 2007 einfach nicht mit 2010 vergleichen. Ich habe nämlich gesagt, dass Ferrari und McLaren mit dem Red-Bull-Auto von 2010 locker den Titel geholt hätten. Und da beruf ich mich einfach auf die Teams, wie sie sich 2010 gezeigt haben, aber auch aus der Vergangenheit. Wenn man mal ehrlich ist, dann sieht man, dass Red Bull seit Jahren nur Mist macht, mit dem gleichen Auto sogar von Toro Rosso geschlagen wurde. Nur durch ein absolut überlegenes Auto ist man in der Lage um den Titel zu fahren.

Du (und AWE), ihr stellt die von Red Bull als Idioten dar. Schön und gut, sie haben auch Fehler gemacht, das bestreite ich nicht.

Aber dann sagst du, dass McLaren und Ferrari sowas besser können. Zu Ferrari sage ich nichts, aber was McLaren angeht, habe ich dir ein Beispiel geliefert, dass man sich dort in der nicht allzu alten Vergangenheit ähnlich unprofessionell verhalten hat.

Und daran ist auch nichts zu rütteln. Der Unterschied ist, dass McLaren den Titel so verspielte und Red Bull ihn dennoch gewann.

Und komm mir jetzt nicht damit, dass der Red Bull überlegener war.

Doch, denn genau, das ist der Punkt. Mit dem Red Bull von 2010 hätten sie auch 2007 den Titel geholt. Zumal es 2007 viel größere Probleme bei McLaren gab, oder denkst du ein Dennis heult freiwillig in die Kamera? Da stand das gesamte Lebenswerk auf dünnem Eis...

McLaren hatte 2007 zwei Rennen vor Saisonende einen weitaus größeren Punktevorsprung als Red Bull 2010. Und den warf man leichtfertig weg.

Es geht hier nicht um Vorsprung.


Jein. Das Theater der Fahrer begann schon in Monaco, setzte sich dann in Indy fort usw......und da war der Spionageskandal noch nicht wirklich ein großes Thema.

Weder in Monaco, noch in Indy hat man aber Punkte verloren...

Spannend wurde es doch erst, als man sich gegenseitig behindert hat (Ungarn) und gegenseitig hat man sich nunmal weniger Punkte weggenommen, als Red Bull, die sich ja z.B. in der Türkei in die Karre gefahren sind.


Fakt ist, dass sich Ron Dennis & Co. damals alles andere als professionell verhielten.

Stimmt.

Und wenn du schon den Spionageskandal erwähnst: auch der zeigt doch, dass die Teamführung bei McLaren das Team 2007 nicht im Griff hatte. Was das Verhalten der Red Bull-Teamführung 2010 weitaus professioneller aussehen lässt, oder gabs da auch einen Spionageskandal?

Was ist das jetzt für ein Argument? :drink:

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
MP4-19 hat geschrieben:
Nur weil du es seit Monaten predigst, wirds auch nicht wirklich richtiger.

McLaren und Ferrari sind nun wahrlich keine Paradebeispiele für reibungslose strategische Entscheidungen/Abläufe, stetig teaminternen Frieden oder professioneller Teamführung - das hat uns sowohl die Gegenwart, als auch Vergangheit mehrfach bewiesen.

Von daher muss man sich schon fragen, worauf deine ganzen Thesen rund um Red Bull beruhen?


Nun seit Monaten gebe ich bei meiner Predigt, wie du es so schön formulierst, auch Beispiele. Wenn du es nicht glaubst, ist das deine Meinung, ich persönlich halte meine Variante aber für sehr glaubwürfig und wahrscheinlich, aus zwei Gründen:

- Vergangenheit, besonders auch der Vergleich mit Toro Rosso, als man noch gleiche Voraussetzungen hatte. Und nein, da gab nicht nur Vettel bei Toro Rosso den Ausschlag

- Dass Red Bull Punkte verschenkt en masse, war die gesamte Saison über zu hören und zu sehen. Gravierende taktische Fehler (Australien, Kanada, ... => lies meinen Jahresrückblick), falsche Teampolitik, man hatte einfach nie das Gefühl, dass Red Bull ein Spitzenteam ist, sondern nur ein Team, das einfach das beste Auto des Feldes einsetzt...

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
AWE hat geschrieben:
Ich stelle nicht DIE VON RED BULL als Idioten dar sondern für mich ist nur einer von denen ein *** . Dummerweise hat der bei der Truppe das Sagen . Horner ist doch nur der Handlanger und Newey ist die arme S** ,die alles ausbaden muss und zwischen den Stühlen steht .


Wobei sich mein Mitleid für Newey in Grenzen hält. Er hat einen sehr hohen Stellenwert und mit Red Bull auch sein Ziel erreicht.

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
MP4-19 hat geschrieben:
Mich wundert es ja immer noch, mit welcher Selbstverständlichkeit du von anderen Usern immer etwas forderst, obwohl du bei selbigen Anfragen ständig ausweichst oder auf Durchzug stellst :lol:

Nun zu einer ordentlichen Diskussion gehört nun mal These, Begründung und Beispiele - lernst du in der 6. Klasse :wink:

Aber für was soll ich dir da ein Beispiel nennen? Meine Aussage lautete, dass McLaren und Ferrari keine Paradebeispiel eben für genau dieses sind, da eben in der Vergangenheit genau solch Missmanagement betrieben wurde, wie einige es hier Red Bull vorwerfen - obwohl diese im Gegensatz zu so manch Traditionsteam dennoch beide Titel eingefahren haben.

Ja, aber es ging hier um 2010. Und du kannst 2007 beispielswiese einfach nicht mit 2010 vergleichen. Und ja, jedes Team hat schon mal Jahre gehabt, in dem sie nur Mist gebaut haben, aber Red Bull macht das seit 2005... :wink:, also seit dem ersten Jahr. Beispiele: 2008 gegen Toro Rosso verloren, 2009, 2010.

Das Dennis seinen Laden zu meist im Griff hatte bestreitet hier doch keiner - aber selbst da gab es nunmal Ausnahmen (wie du selbst mit 2007 bestätigst). Bloß war das nicht der einzige Punkt den ich nannte - hinzukommen eben noch Strategiefehler und teaminterne Reibereien unter Fahrern - und da willst du doch nun nicht wirklich bestreiten, dass sowas in der Geschichte McLarens niemals vorkam? :lol:

Nein, aber McLaren hätte sich nicht so verhalten wie Red Bull 2010. Schau dir Kanada an, da hat Red Bull Webber so lange auf alten Reifen verhungern lassen, bis man zurückgefallen ist auf Platz 5 hinter Vettel...

Und natürlich ändert es etwas, wenn die Art wie man "professionel" glaubt den Laden zu führen, nicht den gewünschten Erfolg mit sich bringt - am Erfolg wird man gemessen und nicht ob man so professionel ist und von all seinen Angestellten den Vornamen kennt.

Keiner will hier Red Bulls Leistungen schmälern. Sie haben den Titel 2010 absolut verdient, weil sie einfach das beste Auto haben. McLaren und Ferrari waren da einfach stärker. Die These war nur, dass Red Bull einzig und allein vom starken Auto profitierte.

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
Letzter Teil des Jahresrückblick, danach gehts weiter mit Newey:

Das Red-Bull-WM-Jahr 2010 (Teil 3)
Nach der Aufregung in Silverstone war die Lage bei Red Bull beim Deutschland GP klar: Vettel dominierte über Webber, sowohl im Rennen, als auch im Qualifying. Doch mit Ferrari hatte Red Bull plötzlich einen Gegner, der auf Augenhöhe kämpfte. Fernando Alonso war im Quali nur 0,002 Sekunden langsamer als Vettel. Im Rennen verpatzte Vettel wie schon in Silverstone den Start, vielleicht ein Fahrer-Fehler, möglicherweise aber auch ein Fehler bei der Technik, denn das Problem Start war bei Red Bull kein neues. Jedenfalls wählte Vettel auch eine ungeschickte Linie, so dass neben Alonso auch Felipe Massa durchrauschte, der sogar die Führung übernahm. Massa und Alonso kontrollierten nun das Rennen, mit Massa auf Siegeskurs. Doch das Resultat musste von Ferrari verfeinert werden: Massa musste Alonso vorbeilassen. Die Laute nach Stallorder waren groß, die Strafe von 100.000 Euro aber verhältnismäßig gering. Als Stallorder noch erlaubt war, musste Ferrari 2002 in Österreich 20 Mal so viel zahlen!

Das Thema Stallorder kam auch auf dem Tisch der FIA, die das Verbot wieder rückgängig machte. Ab 2011 gibt es also kein Verbot der Stallorder mehr. Das World Motor Sport Council bestätigte die Strafe gegen Ferrari, womit aber der Sieg von Alonso vor Massa und Vettel Bestand hatte. WM-Leader war nach wie vor Hamilton, der Vierter wurde: Hamilton (157), Button (143), Webber (136);

Beim Ungarn GP erbte Mark Webber einen Sieg, weil Sebastian Vettel patzte. Nach der Pole Position führte Vettel das Rennen lange an, bis in Runde 16 das Safety-Car auf die Strecke kam, weil Vitantonio Liuzzi (Force India Mercedes) seinen Frontflügel verloren hat. Während die meisten die Reifen wechselten, blieb Webber auf der Strecke und führte damit vor Vettel und Alonso. Vor dem Re-Start ließ Vettel aber einen zu großen Abstand zum Führenden Webber – das wurde mit einer Durchfahrtsstrafe bestraft. Vettel fiel damit auf Rang drei zurück und weil Webber unglaublichen Speed an den Tag legte, konnte er sich einen ausreichend großen Vorsprung auf Alonso herausfahren, um auch nach dem Boxenstopp vorne zu bleiben. Mit dem Sieg holte sich Webber die WM-Führung: Webber (161), Hamilton (157), Vettel (151); Red Bull übernahm auch die Spitzenposition bei den Teams: Red Bull (312), McLaren (304), Ferrari (238).

Die Sommerpause war dann relativ still. Nur zwei Meldungen gab es aus den Reihen der Topteams, beide bei Red Bull und beides Mal handelte es sich um Unfälle: Erst musste Stardesigner Adrian Newey ins Krankenhaus, weil er bei einem Tourenwagenrennen in Großbritannien einen Unfall hatte. Danach erklärte Webber, dass er ein Kartrennen veranstalten würde, um Gelder für Chris van der Drift zu sammeln. Der Neuseeländer hatte einen schweren Unfall in der Formel-Superleague und wurde vom Management betrogen, saß nun auf seinen Arztkosten.

Beim Belgien GP schien der spannende WM-Kampf zu einem Zweikampf zu werden. Denn drei Titelaspiranten mussten Nullnummern für sich verbuchen: Sebastian Vettel und Jenson Button kollidierten, weil ihm Vettel ins Auto fuhr. Vettel blieb punktlos, Button schied aus. Fernando Alonso wurde Opfer eines Fehlers von Rubens Barrichello. Alonso schied ebenfalls aus. Hamilton und Webber aber konnten ordentlich punkten. Webber war Pole-Setter, fiel wegen eines schlechten Starts aber weit zurück. Hamilton führte daher und gewann das Rennen vor Webber und Kubica. In der WM führte Hamilton damit auch wieder: Hamilton (182), Webber (179), Vettel (151).

Schon beim Italien GP wurden die Titelkandidaten aber wieder zusammen geschoben. Die Vollgas-Strecke würde für Red Bull extrem schwer werden, das war schon im Vorfeld bekannt und bewahrheitete sich auch. Fernando Alonso fuhr deshalb auf Pole Position und gewann auch das Rennen, wobei der Sieg durchaus schwierig war, weil Button ein starkes Rennen fuhr und nach dem Start das Rennen auch bis zum Boxenstopp anführte. Button wurde noch vor Alonso Zweiter. Webber reichte ein Sechster Platz, um die Tabellenführung wieder zu übernehmen, denn Lewis Hamilton schied nach einer selbstverschuldeten Kollision mit Massa aus. Tabelle: Webber (187), Hamilton (182), Alonso (166).

Und Hamilton erlitt in Singapur den nächsten herben Rückschlag, wieder war es eine Kollision, dieses Mal war der Kollisions-Gegner Webber aber zumindest nicht unschuldig. Webber rettete noch Platz drei, während Hamilton wieder ausgefallen ist. Um den Sieg fuhren beide nicht, den machten Alonso und Vettel unter sich aus. Alonso behielt sowohl im Quali, als auch im Rennen die Oberhand gegenüber Vettel. Damit war Alonso nun Webber-Verfolger Nummer eins in der Meisterschaft: Webber (202), Alonso (191), Hamilton (182).

Auch den Japan GP musste Hamilton mit einem Handicap starten: Bei ihm musste das Getriebe gewechselt werden, wodurch er um fünf Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt wurde. Die Startaufstellung wurde wegen starken Regenfällen auf Sonntagmorgen vor dem Rennen verschoben. Quali und Rennen an einem Tag – der extralange Arbeitstag war für Vettel kein Problem: Er gewann vor Webber, Alonso, Button und Hamilton. Alle fünf Titelanwärter waren also auf den ersten fünf Positionen zu finden. Fahrer-WM: Webber (220), Alonso, Vettel (je 206).

Es lief gut für Red Bull in der WM – bis zum Südkorea GP. Das Auto war nicht das schnellste, trotzdem konnten sich Vettel und Webber vor Alonso qualifizieren. Doch bei regnerischen Bedingungen im Rennen ging Webber das Talent und die Straße aus: Er crashte und schied aus. Ein Fahrfehler, der WM kostete. Vettel hingegen schien der sichere Sieger zu sein – bis sein Motor explodierte. Hamilton machte auch einen kleinen Fahrfehler und verlor damit eine Position gegen Alonso – wie sich später herausstellte die Position für den Sieg. Alonso gewann vor Hamilton und Massa. Alonso holte sich damit auch die WM-Führung: Alonso (231), Webber (220), Hamilton (210).

Beim Brasilien GP schlug Red Bull zurück und holte sich mit einem Doppelsieg die Konstrukteursmeisterschaft. Zwei Schlagzeilen gab es zuvor noch: Vor dem Rennen wurde Jenson Button überfallen, blieb jedoch unverletzt und konnte im Rennen auch starten. Und: Im Qualifying gab es bei nassen Bedingung eine sensationelle Pole Position für Nicolas Hülkenberg und dem Williams-Team! Im Rennen aber relativierte sich das Ganze wieder schnell und Red Bull gab den Ton an. Vettel führte vor Webber, doch Red Bull ließ die beiden nicht die Plätze tauschen, obschon Webber mit Abstand die besseren WM-Chancen hatte. Vettels WM-Aussichten waren nahezu aussichtslos. Alonso fuhr auf Platz drei und war damit für das Saisonfinale in Abu Dhabi Favorit: Alonso (246), Webber (238), Vettel (231).

Doch Vettel schaffte in Abu Dhabi das beinahe Unmögliche und wurde noch Weltmeister. Webber war im Qualifying schlecht und spielte auch im Rennen keine Rolle. Sein früher Stopp veranlasste aber Ferrari dazu, Alonso ebenfalls früh zum Reifenwechseln zu holen. Webber und Alonso fielen dadurch ins Mittelfeld zurück und Alonso biss sich an Vitaly Petrov (Renault) die Zähne aus. Vettel kontrollierte dagegen das Rennen und gewann vor Hamilton und Button.

WM-Endstand:
1. Sebastian Vettel (GER) 256 (Red Bull Renault)
2. Fernando Alonso (ESP) 252 (Ferrari)
3. Mark Webber (AUS) 242 (Red Bull Renault)
4. Lewis Hamilton (GBR) 240 (McLaren Mercedes)
5. Jenson Button (GBR) 214 (McLaren Mercedes)
6. Felipe Massa (BRA) 144 (Ferrari)
7. Nico Rosberg (GER) 142 (Mercedes)
8. Robert Kubica (POL) 136 (Renault)
9. Michael Schumacher (GER) 72 (Mercedes)
10. Rubens Barrichello (BRA) 47 (Williams Cosworth)
11. Adrian Sutil (GER) 47 (Force India Mercedes)
12. Kamui Kobayashi (JPN) 32 (Sauber Ferrari)
13. Vitaly Petrov (RUS) 27 (Renault)
14. Nicolas Hülkenberg (GER) 22 (Williams Cosworth)
15. Vitantonio Liuzzi (ITA) 21 (Force India Mercedes)
16. Sébastien Buemi (SUI) 8 (Toro Rosso Ferrari)
17. Pedro de La Rosa (ESP) 6 (Sauber Ferrari)
18. Nick Heidfeld (GER) 6 (Sauber Ferrari)
19. Jaime Alguersuari (ESP) 5 (Toro Rosso Ferrari)

Konstrukteurs-WM:
1. Red Bull Renault 498
2. McLaren Mercedes 454
3. Ferrari 396
4. Mercedes 214
5. Renault 163
6. Williams Cosworth 69
7. Force India Mercedes 68
8. Sauber Ferrari 44
9. Toro Rosso Ferrari 13

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
Der Meistermacher: Adrian Newey
Der WM-Titel von Red Bull hat einen wichtigen Baustein: Adrian Newey. Der Brite gilt als einer der besten Konstrukteure aller Zeiten. Bei allem Respekt vor Super-Hirne wie Colin Chapman, Harvey Postlethwaite oder Rory Byrne, aber zumindest bei der Aerodynamik ist Newey der Meister der Luft. Kein Wunder, 1980 beendete er sein Studium für die Luftfahrt mit einer extra hohen Auszeichnung. „Meine Kollegen“, so wurde Newey vor einigen Jahren mal zitiert, „konstruieren nun Teile, die erst zehn Jahre später Verwendung finden. Ich dagegen sehe meine Resultate alle zwei Wochen.“ Newey ging lieber in den Motorsport, als sich der Luftfahrt zu verschreiben.

Bei Red Bull hat er nun beides. Sein Haupttätigkeitsfeld bleibt das Engagement bei Red Bull in der Formel-1. Doch Newey darf daneben auch als Designer der Red-Bull-Air-Race-Flugzeuge auftreten. Es ist ein Entgegenkommen von Red Bull, weil man Newey unbedingt halten will. Das vergütet man dem 52-Jährigen natürlich ordentlich, aber nicht nur finanziell gibt es für Newey Freiheiten. Er darf auch Rennen fahren, obwohl er sich bei Unfällen schon zwei Mal leicht verletzte, zuletzt im August 2010 bei einem Unfall im Ginetta-Cup. 2007 fuhr er beim 24-Stundenrennen von Le Mans einen Ferrari-GT des AF-Corse-Teams auf Rang 22, mit seinen Teamkollegen Joe Macari und Ben Aucott.

Red Bull weiß, was man an Newey hat. Ohne Newey und seinem Technikstab wäre man jetzt nicht Weltmeister. Egal, wo Newey arbeitete, seine Arbeit wurde ein voller Erfolg. Direkt nach seinem Abschluss an der Uni ging er in die Formel-1 zum Fittipaldi-Team, hatte dort aber keine geregelte Arbeit. Newey wechselte zu March, wurde dort Renningenieur in der Formel-2 bei Johnny Cecotto. Danach ging er mit March in die amerikanische Formel-1, der IndyCar. In einer Zeit, in der die Serie auch aerodynamisch ihren absoluten Höhepunkt hatte, führte Newey March sofort zum Erfolg: 1985 gewann Al Unser den Titel, 1986 Bobby Rahal. Zu Rahal entstand eine freundschaftliche Beziehung und als Rahal 2001 Teamchef bei Jaguar in der Formel-1 wurde, wollte er Newey als Designer verpflichten. Der Vertrag war bereits unterzeichnet, doch McLaren konnte ihn mit gewaltigen finanziellen Mitteln zum Bleiben überreden.

1986 verließ er aber erstmal March, um wieder in die Formel-1 zu kommen. Dazu diente ein Kontakt aus der IndyCar, Carl Haas. Er versuchte, sein Team auch in der Formel-1 an den Start zu bringen. Newey war nur kurz beim Haas-Team, noch 1986 ging er wieder zurück zu March, wo er erstmals in der Formel-1 die Position des Technischen Direktors bekleidete. March war finanziell angeschlagen, wechselte den Besitzer und wurde zu Leyton House. 1989 und 1990 hatte man dank Newey erfolgreiche Rennen, kämpfte teilweise um Siege. Die Konstruktionen sorgten aber für Kopfzerbrechen: Trotz des schwachen Judd-Motors waren sie teilweise extrem schnell, teilweise verpasste man damit aber die Qualifikation für das Rennen…

Als sich March immer weiter dem finanziellen Abgrund näherte, wurde Newey entlassen, heuerte aber sofort bei Williams an. Im Topteam Williams konnte sich Newey endlich voll entfalten. 1992 und 1993 war die Williams-Konstruktion unschlagbar: Nigel Mansell holte ’92 den Titel, Alain Prost 1993. Nach einer kurzen Unterbrechung 1994 und 1995, wo man aber trotzdem weiterhin um die WM kämpfte, war man 1996 und 1997 wieder unschlagbar: Weltmeister 1996: Damon Hill im Newey-konstruierten Williams, Nachfolger 1997: Jacques Villeneuve, ebenfalls im von Newey gebauten Williams. Dann aber trennten sich die Wege von Williams und Newey, weil Patrick Head als Teilhaber um seinen Rang im Team fürchtete und Williams ein finanzielles Wettbieten um Newey mit McLaren nicht mitgehen wollte – eine Firmenlinie bei Williams, die auch Fahrerverträge betrifft. Williams holte seither keinen Titel mehr.

Bei McLaren dagegen ging es dank Newey aufwärts: 1998 und 1999 holte man den WM-Titel mit Mika Häkkinen, erst danach scheiterte man an der Ära Ferrari. Ab 2003 änderte sich die äußere Optik der Newey-Boliden komplett, wirkten deutlich kompakter, aufgeräumter und waren bei der Kühlung am Limit gebaut. Die Autos von Newey waren schnell, aber auch schnell kaputt. Reihenweise platzten 2003 bei McLaren die Motoren, der eigentliche Bolide für 2003 wurde nie im Rennen eingesetzt. Auch 2004 brannte es fleißig im Heck des McLaren Mercedes. Ende 2005 verließ er das Team.

Er ging zu Red Bull, weil er seit seiner Zeit bei March ein Ziel nie aus den Augen verloren hat: Er wollte Weltmeister mit einem eigenen Team werden. Bei den Topteams Williams und McLaren gelang ihm das reihenweise. So viele Titel wie Newey sammelte nur Michael Schumacher. Ein Zyniker brachte es einmal auf den Punkt: „Schumacher fährt weder gegen Villeneuve, noch gegen Häkkinen, noch gegen Räikkönen, noch gegen Alonso, noch gegen sonst irgendwem, sondern nur gegen Newey.“ Wenn Schumacher nicht Weltmeister wurde, dann wurde es ein Auto von Adrian Newey. Zumindest war das von 1992 bis 2004 zwölf Jahre lang so.

Auch bei Red Bull verfolgte Newey weiterhin seine eigene Philosophie: In einer Zeit, in der immer mehr mit dem Computer gearbeitet wird, benutzt Newey, der äußerlich von lichtem Haar und einer hohen Denkstirn geprägt ist, weiterhin sein Zeichenbrett und einen Bleistift. Newey einmal gegenüber Journalisten: „Ich kann am Computer einfach kein Auto zeichnen.“ Die äußere Form der Red Bulls von Newey ähnelten den alten McLaren-Boliden gewaltig. Doch 2006 und 2007 blieb Neweys Arbeit bei Red Bull ohne Erfolg. Erst 2008 gab es den ersten Sieg, allerdings nicht durch Red Bull, sondern durch Toro Rosso. Das italienische Team war ebenfalls im Besitz von Red Bull und setzte dieselben Autos ein. Der Sieg 2008 durch Sebastian Vettel war nicht unverdient, aber es brauchte dazu ein Regenrennen.

Richtig schnell und siegfähig waren die Boliden erst 2009. Dazu brauchte es einen großen Regelumbruch, durch den sich unter anderem die Flügel verkleinerten. Genau das ist das Spezialgebiet von Newey. Auch bei Red Bull blieben die Autos von Newey schnell, aber unzuverlässig. 2009 verlor man den Titel unter anderem deswegen. Oft verendeten die Renault-Motoren, auch weil Newey ihnen zu wenig Kühlluft zugestand. Deshalb wechselte Red Bull bereits von Ferrari- auf Renault-Motoren. Doch 2010 dann endlich klappte es nicht nur mit GP-Siegen, sondern auch mit dem WM-Titel – den ersten für Newey seit 1999 durch Häkkinen.

Insgesamt gewannen GP-Boliden von Newey 115 WM-Rennen. Das verteilt sich so:

Teams:
1. Williams (58)
2. McLaren (41)
3. Red Bull (15)
4. Toro Rosso (1)

Fahrer:
1. Damon Hill (GBR) 20
2. Mika Häkkinen (FIN) 19
3. Nigel Mansell (GBR) 15
4. Jacques Villeneuve (CDN) 11
5. David Coulthard (GBR) 11
6. Sebastian Vettel (GER) 10
7. Kimi Räikkönen (FIN) 9
8. Alain Prost (FRA) 7
9. Mark Webber (AUS) 6
10. Ricciardo Patrese (ITA) 3
11. Juan Pablo Montoya (COL) 3
12. Heinz-Harald Frentzen (GER) 1

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 6675
Newey hat es schon drauf :D
Kimi Raikkonen

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 45834
Oh ja

Beitrag Montag, 17. Januar 2011

Beiträge: 26272
Iceman's good hat geschrieben:
Newey hat es schon drauf :D



Deshalb hieß es bei einigen Insidern auch immer etwas ironisch "Schumacher gegen Newey". :lol:

Die beiden als Kombi wären wohl unschlagbar gewesen.
Dieser Beitrag ist automatisch generiert und ohne Unterschrift rechtsgültig.

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Ich stelle nicht DIE VON RED BULL als Idioten dar sondern für mich ist nur einer von denen ein *** . Dummerweise hat der bei der Truppe das Sagen . Horner ist doch nur der Handlanger und Newey ist die arme S** ,die alles ausbaden muss und zwischen den Stühlen steht .


Wobei sich mein Mitleid für Newey in Grenzen hält. Er hat einen sehr hohen Stellenwert und mit Red Bull auch sein Ziel erreicht.



Trotzdem war er gelegentlich schon die tragische Figur ,insbesondere wenn ich an Silverstone denke ,wo er zwischen den den Fronten stand und sich gelgentlich wie ein ähm... vorgekommen sein muss .

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Oh ja



Newey ist der aktuelle Papst der Konstrukteure aber es gab immer einen in jeder Periode und aktuell ist F1 ja mehr und mehr Teamarbeit ,da fällt so ein Einzelkämpfer einfach noch mehr auf .

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Nun seit Monaten gebe ich bei meiner Predigt, wie du es so schön formulierst, auch Beispiele. Wenn du es nicht glaubst, ist das deine Meinung, ich persönlich halte meine Variante aber für sehr glaubwürfig und wahrscheinlich, aus zwei Gründen:

- Vergangenheit, besonders auch der Vergleich mit Toro Rosso, als man noch gleiche Voraussetzungen hatte. Und nein, da gab nicht nur Vettel bei Toro Rosso den Ausschlag

- Dass Red Bull Punkte verschenkt en masse, war die gesamte Saison über zu hören und zu sehen. Gravierende taktische Fehler (Australien, Kanada, ... => lies meinen Jahresrückblick), falsche Teampolitik, man hatte einfach nie das Gefühl, dass Red Bull ein Spitzenteam ist, sondern nur ein Team, das einfach das beste Auto des Feldes einsetzt...

Sorry, aber ich sehe an deinen 2 Gründen echt nichts, warum Red Bull in naher Zukunft einbrechen sollte?

Du berufst dich auf die Vergangenheit, was überhaupt keinen Sinn macht - man ist praktisch von Jahr zu Jahr stärker gewordern. Und das man zu Beginn als neues Team ein paar mehr Probleme in allen Bereichen hatte, als ein erfahreneres, ist nun auch kein Geheimnis. Inwiefern da nun Toro Rosso als Beispiel herhalten soll, ist mir nicht veständlich?

Was deinen zweiten Grund anbelangt, so brauch ich mir nicht extra deinen Jahresrückblick durchzulesen - ich habe die Rennen alle verfolgt. Bloß wo man da nun so viel mehr Fehler machte, als die unmittelbare Konkurrenz, erschließt sich mir nicht.

Du hast einfach ein Problem mit Red Bull - warum auch immer - und willst ihnen daher alles absprechen. Deine Verweise auf Ferrari und McLaren als die angeblich professionelleren TopTeams wirken in der Hinsicht recht lächerlich.

MichaelZ hat geschrieben:
Nun zu einer ordentlichen Diskussion gehört nun mal These, Begründung und Beispiele - lernst du in der 6. Klasse :wink:

Hast du dir überhaupt den Context einmal angeschaut, auf den sich der Auszug beruft?

Ich habe explizit auf AWE geantwortet und mich gefragt, warum er ständig von anderen Dinge verlangt, die er selbst nicht in einen Diskussionen anbietet?

Vielleicht solltest du dann deine lehrerhaften Weisheiten einmal mit ihm besprechen!? Nur mal so als keine Anregung.

Im übrigen wäre ein Beispiel für das, was AWE fragte recht witzlos, da ich in meiner Aussage genau vom Gegenteil sprach - AWE hat es einfach nur mal wieder nicht verstanden.

MichaelZ hat geschrieben:
Ja, aber es ging hier um 2010. Und du kannst 2007 beispielswiese einfach nicht mit 2010 vergleichen. Und ja, jedes Team hat schon mal Jahre gehabt, in dem sie nur Mist gebaut haben, aber Red Bull macht das seit 2005... :wink:, also seit dem ersten Jahr. Beispiele: 2008 gegen Toro Rosso verloren, 2009, 2010.

Natürlich kann man beide vergleichen, wenn es um haarsträubende Fehler in der Teamführung geht.

Was halt Blödsinn ist, sind deine Beispiele, denn 2008 waren die beiden Teams vom Niveau her etwa gleich. Nur hatte Toro Rosso den etwas besseren Motor und natürlich Vettel. 2009 und 2010, hat man nicht mehr Fehler gemacht, als all die anderen Teams - du willst es nur so haben, um dich im Recht zu fühlen.

MichaelZ hat geschrieben:
Nein, aber McLaren hätte sich nicht so verhalten wie Red Bull 2010. Schau dir Kanada an, da hat Red Bull Webber so lange auf alten Reifen verhungern lassen, bis man zurückgefallen ist auf Platz 5 hinter Vettel...

Ja klar, weil du auch weißt, wie sich McLaren verhalten hätte ^^ Nun wird wieder wild rumspekuliert, wenn die letzten Stricke reißen, oder was?

Ich kann mich an ein Rennen erinnern, wo man Button extrem lange draußen lies und der Surer schon verrückt wurde, weil er direkt wusste, dass Button so Platz 2 oder 3 (weiß es nicht mehr genau) verlieren würde, da er viel zu langsam fährt und genau so kam es.

Vielleicht solltest du mal einen intensiven Jahresrückblick mit allen Teams machen, damit du mal siehst, was für Strategiefehler die anderen so alles machten? Es scheitn doch aktuell so, dass du irgendwie von Red Bull besessen bist und den Rest daher garnicht richtig wahrnehmen kannst.

MichaelZ hat geschrieben:
Keiner will hier Red Bulls Leistungen schmälern. Sie haben den Titel 2010 absolut verdient, weil sie einfach das beste Auto haben. McLaren und Ferrari waren da einfach stärker. Die These war nur, dass Red Bull einzig und allein vom starken Auto profitierte.

Wo waren denn McLaren und Ferrari stärker? Weil sie am Ende knapp die Meisterschaft in einem schwächeren Auto verloren haben? Das ist doch das einzige worauf du dich hier stützt, ohne dabei einmal individuell die einzelen Gründe zu betrachten, sondern einfach nur davon ausgehst, dass einzig Red Bull Fehler machte, was halt nicht stimmt.

Und deine These in allen Ehren, aber da ist halt mehr Wunschdenken als alles andere dabei.
Zuletzt geändert von deleted am Dienstag, 18. Januar 2011, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011

Beiträge: 10785
MichaelZ hat geschrieben:
Nun zu einer ordentlichen Diskussion gehört nun mal These, Begründung und Beispiele - lernst du in der 6. Klasse :wink:

Dann darfst Du es ihm aber auch nicht vorwerfen - da hat er ja noch etwas Zeit... :D)
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2011

Beiträge: 0
Mav05 hat geschrieben:
Dann darfst Du es ihm aber auch nicht vorwerfen - da hat er ja noch etwas Zeit... :D)

Nichts zum Thema? Dafür persönliche Angriffe?

Von wem könnt man solch reifes Verhalten erwarten? Richtig, Mav05 :lol:

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011

Beiträge: 45834
formelchen hat geschrieben:
Deshalb hieß es bei einigen Insidern auch immer etwas ironisch "Schumacher gegen Newey". :lol:

Die beiden als Kombi wären wohl unschlagbar gewesen.


Glaub ich nicht, dass Schumacher in Newey Auto erfolgreicher gewesen wäre. Byrne war schon auch klasse.

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011

Beiträge: 45834
AWE hat geschrieben:
Newey ist der aktuelle Papst der Konstrukteure aber es gab immer einen in jeder Periode und aktuell ist F1 ja mehr und mehr Teamarbeit ,da fällt so ein Einzelkämpfer einfach noch mehr auf .


Spricht aber dann für ihn, wenn er doch auffällt-

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2011

Beiträge: 45834
MP4-19 hat geschrieben:
Sorry, aber ich sehe an deinen 2 Gründen echt nichts, warum Red Bull in naher Zukunft einbrechen sollte?

Du berufst dich auf die Vergangenheit, was überhaupt keinen Sinn macht - man ist praktisch von Jahr zu Jahr stärker gewordern. Und das man zu Beginn als neues Team ein paar mehr Probleme in allen Bereichen hatte, als ein erfahreneres, ist nun auch kein Geheimnis. Inwiefern da nun Toro Rosso als Beispiel herhalten soll, ist mir nicht veständlich?

Aus der Vergangenheit kann man immer für die Zúkunft lernen, oder wieso glaubst du, dass es Historiker gibt, dass man Geschichte im Unterricht hat und dass man nicht will, dass die Nazi-Zeit in Vergessenheit gerät usw usf. Und das beispiel mit Toro Rosso zeigt, dass ein anderes Team mit dem gleichen Auto besser war, folglich auch das Team besser sein musste.

Was deinen zweiten Grund anbelangt, so brauch ich mir nicht extra deinen Jahresrückblick durchzulesen - ich habe die Rennen alle verfolgt. Bloß wo man da nun so viel mehr Fehler machte, als die unmittelbare Konkurrenz, erschließt sich mir nicht.

Na dann kann ich auch nichts machen. Mir erschließt sich das schon - nicht nur mir.

Du hast einfach ein Problem mit Red Bull - warum auch immer - und willst ihnen daher alles absprechen. Deine Verweise auf Ferrari und McLaren als die angeblich professionelleren TopTeams wirken in der Hinsicht recht lächerlich.

Ich habe ein Problem mit Heuchlerei und als solche wurde Red Bull mehrmals entpuppt 2010.


Natürlich kann man beide vergleichen, wenn es um haarsträubende Fehler in der Teamführung geht.

Nicht, in meiner Argumentation bzw. wenn du meine Argumentation verstanden hättest.

Was halt Blödsinn ist, sind deine Beispiele, denn 2008 waren die beiden Teams vom Niveau her etwa gleich. Nur hatte Toro Rosso den etwas besseren Motor und natürlich Vettel. 2009 und 2010, hat man nicht mehr Fehler gemacht, als all die anderen Teams - du willst es nur so haben, um dich im Recht zu fühlen.

Der Motor ist nicht besser, sonst hätte Newey ihn ja sicher nicht zu Toro Rosso abgeschoben und den Renault dafür haben wollen. Genau das ist aber passiert. Zu dem Thema Renault-Motor haben wir schon ausführlich diskutiert, nur weil 30PS fehlen, heißt das nicht, dass er so viel schlechter ist, Stichwort Effizienz, Kühlbedarf.

Ja klar, weil du auch weißt, wie sich McLaren verhalten hätte ^^ Nun wird wieder wild rumspekuliert, wenn die letzten Stricke reißen, oder was?

Natürlich ist meine Argumentation McLaren und Ferrari wären mit dem Red Bull Auto 2010 besser gewesen reine Spekulation. Das Gegenteil zu behaupten aber auch.

Ich kann mich an ein Rennen erinnern, wo man Button extrem lange draußen lies und der Surer schon verrückt wurde, weil er direkt wusste, dass Button so Platz 2 oder 3 (weiß es nicht mehr genau) verlieren würde, da er viel zu langsam fährt und genau so kam es.

Vielleicht solltest du mal einen intensiven Jahresrückblick mit allen Teams machen, damit du mal siehst, was für Strategiefehler die anderen so alles machten? Es scheitn doch aktuell so, dass du irgendwie von Red Bull besessen bist und den Rest daher garnicht richtig wahrnehmen kannst.

Ich hab den Jahresrückblick hinsichtlich der WM gemacht, also war auch Ferrari und McLaren dabei.

Wo waren denn McLaren und Ferrari stärker? Weil sie am Ende knapp die Meisterschaft in einem schwächeren Auto verloren haben? Das ist doch das einzige worauf du dich hier stützt, ohne dabei einmal individuell die einzelen Gründe zu betrachten, sondern einfach nur davon ausgehst, dass einzig Red Bull Fehler machte, was halt nicht stimmt.

Meines Erachtens schon.

Und deine These in allen Ehren, aber da ist halt mehr Wunschdenken als alles andere dabei.

Wunschdenken nicht. Ich hätte mir Webber als Weltmeister gewünscht und kann mit Vettel als Weltmeister bedeutend besser leben als mit Alonso. Nur Button wäre evtl cooler gewesen, aber auch unverdienter.

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
formelchen hat geschrieben:
Deshalb hieß es bei einigen Insidern auch immer etwas ironisch "Schumacher gegen Newey". :lol:

Die beiden als Kombi wären wohl unschlagbar gewesen.


Glaub ich nicht, dass Schumacher in Newey Auto erfolgreicher gewesen wäre. Byrne war schon auch klasse.



So war das auch nicht gemeint, eher das Newey vom Michel noch was lernen könnte in Sachen Konstruktion von Autos und so....... :D

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011

Beiträge: 45834
Der Chef(berater) Dr. Helmut Marko
Diese Überschrift wurde nicht zufällig gewählt: Ganz offiziell ist Dr. Helmut Marko nur Berater und Talentförderer von Red Bull. Berater gibt es bei Red Bull aber viele: Angefangen von Marko, bis hin zu David Coulthard, der eigentlich nur noch als Aushängeschild dient. Marko dagegen ist die Rechte Hand von Dietrich Mateschitz und der eigentliche Chef im Team. Teamchef Christian Horner leitet das Team, aber Marko ist in der Praxis der Mann, der das Sagen hat.

Marko gilt als Hardliner, der im Motorsport durchaus einige Erfolge vorzuweisen hat. Einige, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten, bezeichnen Marko gerne als schwierig. Mark Webber wird in Zukunft wohl einer von diesen sein. Der Australier bekam in der Saison 2010 bei Red Bull Gegenwind in Form des Sturmtiefs Marko. Fleißig schob Marko Webber Schuld in die Schuhe, als es um die teaminterne Kollision in der Türkei ging, die offensichtlich Vettel verursacht hatte. Fleißig redete Marko kleinere Bevorzugungen für Vettel vor der Presse schön. Und fleißig vermittelte Marko öffentlich den Eindruck, das Team stehe mehr hinter Vettel, als hinter Webber – psychologisch natürlich ein Extra-Gewicht, das Webber mit sich herumschleppte.

Helmut Marko, der gemeinsam mit dem ehemaligen F1-Champion Jochen Rindt die Schule besuchte und 1967 zum Doktor der Rechtswissenschaften promovierte, wusste, dass sein Stuhl wackeln würde, wenn statt Vettel Webber den WM-Titel für Red Bull gewonnen hätte. Als Talentförderer genießt Marko keinen besonders guten Ruf, weil die meisten Red-Bull-Zöglinge in der Formel-1 versagten – und das obschon man mit dem Kauf eines zweiten Teams optimale Bedingungen stellt. Marko scheint sich offenbar nicht die besten Nachwuchsfahrer unter seine Fittiche zu holen, oder er hält an den falschen fest. Immer wieder gibt es durchaus namhafte Namen bei der Talentschmiede Marko, zum Beispiel Juan-Pablo Montoya, doch Marko lässt zu den ungünstigsten Zeitpunkten manche Fahrer fallen wie heiße Kartoffeln. Und die Trennungen mit Red Bull enden oft unschön.

Kritik bei der Nachwuchsförderung muss Marko immer wieder einstecken: Obschon Jörg Müller 1996 den Titel für sein Team in der internationalen Formel-3000 holte, der heutigen GP2-Serie, bekam Müller nie ein F1-Cockpit. 2001, als Marko bereits für Red Bull den Nachwuchs coachte, schaffte man es nicht, Partner Sauber vom eigenen Zugpferd Enrique Bernoldi zu überzeugen; Stattdessen musste Red Bull ein zweites Team (Arrows) sponsern und Bernoldi dort platzieren, weil Sauber auf die Verpflichtung von Kimi Räikkönen bestand – und die Historie hat Sauber recht gegeben und Marko eine Ohrfeige verpasst. Und auch heute gibt es Kritik an der Nachwuchsplanung, weil Red Bull aus finanziellen Gründen Nachwuchsfahrer eher in der Formel-World-Series-by-Renault parkt, statt in der eigentlichen zweiten Liga, der GP2.

Inzwischen brachte Red Bull einige Fahrer in die Formel-1, aber die meisten gingen unter: Bernoldi ging mit Arrows den Bach unter und fährt jetzt in der brasilianischen Tourenwagenmeisterschaft; Vitantonio Liuzzi wurde bei Toro Rosso von Vettel gebügelt und scheint 2011 nur noch eine Option bei HRT zu haben; Scott Speed wurde von Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost geohrfeigt, seit dem fährt er Nascar, schied aber jetzt endgültig aus dem Fördertopf von Red Bull aus; Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari machen nicht den Eindruck, als würden sie je über das Cockpit bei Toro Rosso hinauskommen, eher im Gegenteil: Es gilt praktisch als fix, dass einer der beiden zur Saisonmitte 2011 Daniel Ricciardo Platz machen muss.

Sebastian Vettel ist eine Ausnahme. Beleuchtet man die Hintergründe, dann erkennt man, dass dafür auch BMW einiges hinzugetan hat. Vettel ist nicht nur ein Red-Bull-Nachwuchs, sondern auch ein BMW-Junior, fuhr dort auch als Ersatz für den verletzten Robert Kubica beim USA GP 2007 sein erstes F1-Rennen. Doch so weit analysiert Marko das in der Öffentlichkeit nicht, denn der WM-Titel von Vettel hat Marko möglicherweise den Kopf gerettet.

Marko selbst fuhr bereits in der Formel-1, schaffte es aber nie so weit wie Rindt: 1971 beim Frankreich GP sollte er eigentlich einen McLaren Ford für das Team von Jo Bonnier fahren, fuhr aber nicht. Bei vier WM-Rennen für BRM kam er nicht über Platz elf beim Heimspiel in Österreich hinaus. 1972 folgten noch einmal fünf Rennen für BRM, wobei er Achter in Monaco wurde. Beim Frankreich GP kam dann das F1-Aus: Der Lotus Ford von Emerson Fittipaldi wirbelte einen Stein auf, der Marko am Auge traf. Seit diesem Zwischenfall trägt Marko ein Glasauge. Sein BRM-Nachfolger Niki Lauda, österreichischer Landsmann von Marko, fiel bei BRM deutlich mehr auf als Marko bei seinen neun Auftritten. Dafür überzeugte Marko gemeinsam mit Gijs Van Lennep in einem Porsche des Martini-Teams beim 24-Stundenrennen von Le Mans 1971. Die beiden gewannen das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 222,304 Stundenkilometern – ein Rekord, der bis 2010 Bestand hatte!

Nach dem Unfall in Frankreich 1972 wurde Marko Geschäftsmann, managte danach Fahrer wie Gerhard Berger oder Karl Wendlinger. Von 1984 bis 1989 brachte er ein Team in der DTM an den Start, das aber nur ein Rennen gewinnen konnte (Peter Oberndorfer 1984 in Hockenheim in einem Alfa Romeo). In den 80er Jahren ging das Marko-Team auch in der deutschen Formel-3 an den Start (Wendlinger 1989 Meister, 1994 Müller), ab 1996 bis 2003 dann in der Formel-3000.

Meisten Rennen für RSM Marko in der GP2 (International F3000):
1. Ricardo Mauricio (BRA) 37 (1999-2002)
2. Patrick Friesacher (AUT) 32 (2001-’03)
3. Enrique Bernoldi (BRA) 20 (1999/2000)
4. Vitantonio Liuzzi (ITA) 10 (2003)
4. Craig Lowndes (AUS) 10 (1997)
4. Juan Pablo Montoya (COL) 10 (1997)
4. Jörg Müller (GER) 10 (1996)
4. Oliver Tichy (AUT) 10 (1996)
9. Antonio García (ESP) 4 (2001)
10. Markus Friesacher (AUT) 3 (1999)

Siege für RSM Marko in der GP2:
1. Juan Pablo Montoya (COL) 3
2. Jörg Müller (GER) 2
3. Patrick Friesacher (AUT) 1

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011

Beiträge: 45834
Der Teamchef Christian Horner
Christian Horner ist in der Formel-1 angekommen und mit dem WM-Titel 2010 für Sebastian Vettel und Red Bull hat er sich auch einen Namen gemacht. Doch Horner wäre eigentlich gerne auf zwei andere Wege in die Formel-1 gekommen: Eigentlich fasste er ins Auge, F1-Fahrer zu werden. 1991 kam er zu Manor, dem heutigen Virgin-F1-Team, in die britische Formel-Renault, zwei Jahre später zu Fortec in die britische Formel-3. Dort geriet seine Laufbahn jedoch ins Stocken. Als er 1997 in die Formel-3000 International, der heutigen GP2, eingestiegen ist, musste er das mit einem eigenen Team tun. Von Erfolg gekrönt war das Vorhaben nicht, 1999 hing er den Helm an den Nagel und leitete sein Team Arden, das noch heute in der GP2 unterwegs ist und inzwischen von seinem Bruder Guy geleitet wird.

Horner wollte aus dem Arden-Team ein F1-Team machen. Bereits in der Anfangsphase schielte er mit starken Partnern auf die Formel-1. 1998 kaufte sich Prodrive-Chef David Richards bei Arden ein, die Chassisschmiede Galmer sollte wie 1992 für Brabham ein F1-Chassis bauen. Doch die Wege trennten sich wieder, bevor das Projekt in ein viel versprechendes Stadium kam. Arden blieb in der zweiten Liga, wuchst dort zu einem richtigen Topteam heran. Bereits 2002 hätte es mit dem Titel fast geklappt, wäre der Tscheche Tomas Enge in Ungarn nicht positiv auf Cannabis getestet worden und damit disqualifiziert worden. 2004 war es mit Vitantonio Liuzzi endlich so weit: Sieben Siege in zehn Rennen sprechen eine deutliche Sprache.

Erstmals genoss Arden 2004 die Unterstützung von Red Bull. Beide planten den Schritt in die Formel-1, eigentlich aber separat davon. Horner wollte eigentlich das Jordan-Team übernehmen. Der Vertrag war so gut wie unterschriftsreif, doch eine Sache ließ sich einfach nicht aushandeln: Die Rolle von Eddie Jordan selbst. Enttäuscht wandte sich Horner von dem F1-Traum für 2005 ab, bis Red Bull ihm das Angebot machte, Teamchef im gekauften F1-Team zu werden. Mit knapp über 30 Jahren wurde Horner einer der jüngsten F1-Teamchefs in der Geschichte.

Mit Arden ging es in der GP2 währenddessen schrittweise bergab. Kämpfte Heikki Kovalainen 2005 noch um den Titel, gab es zuletzt nur noch wenige Achtungserfolge. Horner bleibt seinem Rennstall aber treu: Zwischenzeitlich engagierte man sich sogar in der A1GP-Serie, 2010 stieg man auch in die GP3-Meisterschaft ein – mit Mark Webber als Teilhaber. Die freundschaftliche Beziehung zwischen Horner und Webber bekamen aber in der Formel-1 einen Knacks, weil beide Spielball der Politik wurden. Es wurde ganz offensichtlich, dass Horner in der Stunde seines größten Erfolges nicht mehr als eine Marionette von Dr. Helmut Marko ist.

Deshalb ist seine Zukunft bei Red Bull auch ungewiss.

Meisten Rennen für Arden in der GP2:
1. Nicolas Lapierre (FRA) 39 (2005/’06)
2. Viktor Maslov (RUS) 32 (1999-2001)
3. Heikki Kovalainen (FIN) 23 (2005)
4. Christian Horner (GBR) 22 (1997/’98)
4. Darren Manning (GBR) 22 (2000/’01)
4. Björn Wirdheim (SWE) 22 (2002/’03)
7. Michael Ammermüller (GER) 21 (2006)
7. Bruno Senna (BRA) 21 (2007)
9. Rodolfo Gonzalez (VEN) 20 (2010)
9. Edoardo Mortara (ITA) 20 (2010)

Meisten Siege für Arden in der GP2
1. Vitantonio Liuzzi (ITA) 7
2. Heikki Kovalainen (FIN) 5
3. Björn Wirdheim (SWE) 4
4. Tomas Enge (CHZ) 3
5. Sébastien Buemi (SUI) 2
6. Michael Ammermüller (GER) 1
6. Robert Doornbos (NED) 1
6. Edoardo Mortara (ITA) 1
6. Charles Pic (FRA) 1
6. Bruno Senna (BRA) 1

Beitrag Donnerstag, 20. Januar 2011

Beiträge: 45834
Red Bull in der F1-WM: Die Statistik
107 Rennen
15 Siege
20 Pole Positions
29 Starts aus der Ersten Startreihe
12 Schnellste Rennrunden
754,5 Punkte
1 Tripple
27 Podestplätze
20 Mal außerhalb der Punkteränge
5118 Führungskilometer
Durchschnittliche Startposition: 9,148
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 1,564%
Siegquote: 14,019%
Pole-Position-Quote: 18,519%
Ausfallquote: 24,299%

Beitrag Samstag, 22. Januar 2011

Beiträge: 45834
So letzter Teil:

Fahrer-WM Sebastian Vettel
Wie auch beim Team Red Bull als Ganzes leidet auch Sebastian Vettel etwas unter der Saison 2010, zumindest was das Ansehen betrifft. Vettel, der immer als der reife und intelligente Schuljunge gehalten wurde, mit so einem freundlichen Charakter und Gemüt. 2010 aber brannten ihm öfters mal die Sicherungen durch, etwa nach der selbstverschuldeten Kollision in der Türkei mit dem Teamkollegen Mark Webber, oder nach der Durchfahrtsstrafe in Ungarn. Beides Male zeigte er den Vogel, erst gegen Webber, dann gegen die Rennleitung. Immer öfter wirkte Vettel als verzogener Bengel von Red-Bull-Förderer Dr. Helmut Marko. Doch Vettel, der trotz seiner Profi-Rennkarriere auch sein Abitur mit einem Schnitt von 2,8 absolvierte, ist intelligent genug, um von diesem rüffelhaften Benehmen wieder Abstand zu gewinnen. Nach der Kollision gegen Jenson Button in Belgien nahm er die Kollision auf sich – anders als übrigens Marko…

Sebastian Vettel ist gewiss einer der intelligentesten Akteure im Fahrerfeld. Deshalb versucht sich der 23-Jährige auch ohne Manager durchzuschlagen. Braucht er deshalb ein Abitur, weil er ohne einen Manager zu wenig Geld für die Zukunft verdient? Oder liegt es einfach nur daran, dass Vettel seit Jahren in den Händen zahlreicher Talentförderer ist: Auf der Kartbahn in Kerpen, wo mit sieben Jahren alles begann, wurden schnell dieselben Förderer auf Vettel aufmerksam, die bereits Michael Schumacher zu einem Star im internationalen Renngeschäft machten. Und in Wahrheit war es auch Schumacher, der Vettel zum F1-Weltmeister machte. Nicht nur, weil Schumacher mit der Kollision am Start mit Vitantonio Liuzzi für die Safety-Car-Phase sorgte, die das Feld so durcheinander gewürfelt hat beim Saisonfinale und damit den Grundstein zum Titelgewinn Vettels legte, sondern weil Schumacher mit seiner Rekord-Ära den Motorsport in Deutschland ungemein hilfreich war und auch Menschen wie Vettel zum Motorsport brachten.

Vettel kam aber auch durch seinen Vater Norbert Vettel zum Rennsport. Der fuhr allerdings nur ein paar belanglose Rallyes, verdiente sein Geld mit einem ehrlichen Beruf. Norbert und Heike Vettel, die Eltern von Sebastian, standen ihrem Sohn nie im Weg. Und so ging es weiter mit den Talentförderern Vettels: Er kam in die Hände von BMW und Red Bull. Bei letzteren ist er bis heute.

Bei BMW begann er 2003 mit dem Formel-Sport, als er für Eiffelland in der deutschen Formel-BMW fuhr und Vizemeister wurde. 2004 wechselte er zu Mücke und gewann die Serie mit 18 Siegen aus 20 Rennen – ein Rekord, der beeindruckend ist! Vettel blieb bei Mücke, stieg aber in die F3-Euroseries auf. Dort wurde er Gesamt-5. und versuchte auch dort noch einen zweiten Anlauf. Im ASM-Team sah er 2006 neben Paul di Resta aber eher schlecht aus, musste sich Di Resta auch geschlagen gegeben. Bis heute gibt es Spekulationen, wonach das Mercedes-Team ASM aber eher den Mercedes-Junior Di Resta bevorzugt hat, als den BMW-Mann Vettel. Wenn, dann ist es ausgleichende Gerechtigkeit, dass Vettel inzwischen F1-Weltmeister ist, während Di Resta erst 2011 mit Force India den Schritt in die Formel-1 schaffen könnte. Doch Ironie des Schicksals: Beide wurden 2010 Meister ihrer Serien, Vettel in der Formel-1, Di Resta für HWA-Mercedes in der DTM.

Sebastian Vettel stieg 2007 in die Formel-World-Series-by-Renault ein. Er fuhr für das Carlin-Team und gewann auch das Rennen auf dem Nürburgring. Obschon er die Saison nicht zu Ende fuhr, wurde er noch Fünfter in der Gesamtwertung. Vettel verabschiedete sich aber aus der Serie, als er in der Formel-1 zum Stammfahrer aufrückte. Parallel zu seinem Engagement in der WSbR war er nämlich bei BMW Sauber als Testfahrer an Bord. Beim Türkei GP fungierte er erstmals als dritter Fahrer und durfte auch das Freie Training bestreiten. Sofort holte sich Vettel überlegen die Bestzeit. Als Robert Kubica beim Kanada GP seinen schweren Horrorcrash hatte, wurde er beim USA GP von Vettel ersetzt. Vettel wurde beim GP-Einstand Achter, holte damit einen WM-Punkt, war aber etwas enttäuschend unterwegs. Ohne eines Verbremsers wäre wohl etwas mehr drin gewesen.

Vettel kam aber noch zu weiteren GP-Einsätzen 2007, denn vor dem Ungarn GP trennte sich Toro Rosso auf unschöne Art von Scott Speed. Es soll sogar zu Handgreiflichkeiten zwischen dem US-Amerikaner und Toro-Rosso-Teamboss Franz Tost gekommen sein. Vettel als Red-Bull-Junior war als Ersatz für Speed willkommen. Und Vettel kam in einer Zeit zu Toro Rosso, als sich das Team gerade im Aufwärtstrend befand. So überzeugte er immer wieder mit dem unterlegenen Material, holte in China sogar einen vierten Rang!

2008 blieb Vettel bei Toro Rosso, bekam den IndyCar-Dauermeister Sébastien Bourdais zur Seite. Bourdais hatte gegen Vettel nicht den Hauch einer Chance, die Highlights setzte Vettel. Und das größte Highlight war nicht nur ein Höhepunkt für Toro Rosso oder für Vettel, sondern auch eines für die gesamte Formel-1: Beim Italien GP, bei schwierigen Regenbedingungen, fuhr Vettel wie auf Schienen und sicherte sich die Pole Position und den Rennsieg! Damit war die Blamage für das Red-Bull-Team perfekt: Die gesamte Saison über musste sich Red Bull dem kleinen Schwesterteam Toro Rosso beugen, nun holte man dank Vettel auch den ersten Sieg für Red Bull in der Formel-1!

Vettel wurde 2009 zu Red Bull geholt – und wieder in einer Phase, als das Red-Bull-Team einen großen Schritt machen konnte. Weil sich das technische Reglement erstmals seit Jahren wieder gravierend änderte, konnte Red-Bull-Designer Adrian Newey endlich mal wieder glänzen und stellte ein Top-Auto zur Verfügung. Red Bull wurde zum Topteam. Zu Beginn der Saison hatte Red Bull mit Vettel aber keine Chance gegen die Übermacht von Brawn, einem einzigartigen Märchen eines fast Pleite gegangenen Rennstalls. Doch Brawn musste nach einer wahren Siegesserie ab Saisonmitte Federn lassen und Red Bull wurde immer stärker. Vettel gewann erste Rennen für Red Bull, Teamkollege Mark Webber, der zu Saisonbeginn noch von seinem Fahrradunfall gehandicapt war, zog nach. Vettel war nie ein ernsthafter WM-Gegner von Brawn-Mercedes-Pilot Jenson Button, aber er wurde Vizemeister.

2010 dann aber kam es zum WM-Titel. Wie schon 2009 ließ man bei Red Bull und auch Vettel selbst einige Punkte liegen, machte es dadurch überraschend spannend. Denn über weite Strecken hatte man das beste Auto. Vettel war zu Saisonbeginn das Maß aller Dinge, wurde nur durch technische Defekte um den WM-Titel gebracht. Im Sommer holte Teamkollege Mark Webber auf, besiegte Vettel oft und an bedeutenden Stellen wie in Monaco. Es kam zum Bullen-Krieg im Bullen-Stall. Immer wieder musste Marko schlichten, aber er schlichtete einseitig zugunsten von Vettel. Ein Motorplatzer in Südkorea schienen alle WM-Hoffnungen Vettels zunichte zu machen. Aber Teamkollege Webber ließ ebenfalls Federn. Vettel war wieder der dominierende Mann und anders als viele Experten vermutet oder gewünscht, machte man seitens Red Bull keine Stallorder zugunsten Webbers. So blieb Vettel nach dem Sieg in Brasilien im WM-Geschäft und holte sich unerwartet doch noch den Titel mit einem Sieg in Abu Dhabi.

Er wurde jüngster F1-Weltmeister und setzte einige Maßstäbe bei Altersrekorden – nach unten:

Jüngsten Sieger in der F1-WM
1. Sebastian Vettel (GER) 21 Jahre, 73 Tage beim Italien GP 2008
2. Fernando Alonso (ESP) 22 Jahre, 26 Tage beim Ungarn GP 2003
3. Troy Ruttman (USA) 22 Jahre, 80 Tage beim Indy 500 1952
4. Bruce McLaren (NZL) 22 Jahre, 104 Tage beim USA GP 1959
5. Lewis Hamilton (GBR) 22 Jahre, 154 Tage beim Kanada GP 2007
6. Kimi Räikkönen (FIN) 23 Jahre, 157 Tage beim Malaysia GP 2003
7. Robert Kubica (POL) 23 Jahre, 184 Tage beim Kanada GP 2007
8. Jacky Ickx (BEL) 23 Jahre, 188 Tage beim Frankreich GP 1966
9. Michael Schumacher (GER) 23 Jahre, 240 Tage beim Belgien GP 1992
10. Emerson Fittipaldi (BRA) 23 Jahre, 296 Tage beim USA GP 1970

Jüngste Pole-Setter in der F1-WM:
1. Sebastian Vettel (GER) 21 Jahre, 72 Tage beim Italien GP 2008
2. Fernando Alonso (ESP) 21 Jahre, 236 Tage beim Malaysia GP 2003
3. Rubens Barrichello (BRA) 22 Jahre, 97 Tage beim Belgien GP 1994
4. Lewis Hamilton (GBR) 22 Jahre, 153 Tage beim Kanada GP 2007
5. Andrea de Cesaris (ITA) 22 Jahre, 308 Tage beim USA-West GP 1982
6. Nicolas Hülkenberg (GER) 23 Jahre, 79 Tage beim Brasilien GP 2010
7. Robert Kubica (POL) 23 Jahre, 120 Tage beim Bahrain GP 2008
8. Jacky Ickx (BEL) 23 Jahre, 216 Tage beim Deutschland GP 1968
9. Kimi Räikkönen (FIN) 23 Jahre, 255 Tage beim Europa GP 2003
10. David Coulthard (GBR) 24 Jahre, 13 Tage beim Argentinien GP 1995

Jüngster Fahrer auf dem Podium in der F1-WM:
1. Sebastian Vettel (GER) 21 Jahre, 73 Tage beim Italien GP 2008
2. Fernando Alonso (ESP) 21 Jahre, 237 Tage beim Malaysia GP 2003
3. Robert Kubica (POL) 21 Jahre, 278 Tage beim Italien GP 2006
4. Ralf Schumacher (GER) 21 Jahre, 287 Tage beim Argentinien GP 1997
5. Elio de Angelis (ITA) 21 Jahre, 307 Tage beim Brasilien GP 1980
6. Bruce McLaren (NZL) 21 Jahre, 322 Tage beim Großbritannien GP 1959
7. Rubens Barrichello (BRA) 21 Jahre, 329 Tage beim Pacific GP 1994
8. Lewis Hamilton (GBR) 22 Jahre, 70 Tage beim Australien GP 2007
9. Troy Ruttman (USA) 22 Jahre, 80 Tage beim Indy 500 1952
10. Kimi Räikkönen (FIN) 22 Jahre, 137 Tage beim Australien GP 2002

Jüngsten Fahrer in den Punkten in der F1-WM:
1. Sebastian Vettel (GER) 19 Jahre, 349 Tage beim USA GP 2007
2. Jaime Alguersuari (ESP) 20 Jahre, 12 Tage beim Malaysia GP 2010
3. Jenson Button (GBR) 20 Jahre, 67 Tage beim Brasilien GP 2000
4. Ricardo Rodriguez (MEX) 20 Jahre, 123 Tage beim Belgien GP 1962
5. Sébastien Buemi (SUI) 20 Jahre, 149 Tage beim Australien GP 2009
6. Nico Rosberg (GER) 20 Jahre, 258 Tage beim Bahrain GP 2006
7. Chris Amon (NZL) 20 Jahre, 258 Tage beim Holland GP 1964
8. Felipe Massa (BRA) 20 Jahre, 326 Tage beim Malaysia GP 2002
9. Kimi Räikkönen (FIN) 21 Jahre, 138 Tage beim Australien GP 2001
10. Rubens Barrichello (BRA) 21 Jahre, 154 Tage beim Japan GP 1993

Jüngste F1-Weltmeister
1. Sebastian Vettel (GER) 23 Jahre, 134 Tage (2010)
2. Lewis Hamilton (GBR) 23 Jahre, 300 Tage (2008)
3. Fernando Alonso (ESP) 24 Jahre, 59 Tage (2006)
4. Emerson Fittipaldi (BRA) 25 Jahre, 303 Tage (1972)
5. Michael Schumacher (GER) 25 Jahre, 314 Tage (1994)
6. Niki Lauda (AUT) 26 Jahre, 197 Tage (1975)
7. Jacques Villeneuve (CAN) 26 Jahre, 200 Tage (1996)
8. Jim Clark (GBR) 27 Jahre, 174 Tage (1963)
9. Kimi Räikkönen (FIN) 28 Jahre, 4 Tage (2007)
10. Jochen Rindt (AUT) 28 Jahre, 169 Tage (1970)

Jüngste Vizeweltmeister:
1. Sebastian Vettel (GER) 22 Jahre, 121 Tage (2009)
2. Lewis Hamilton (GBR) 22 Jahre, 287 Tage (2007)
3. Bruce McLaren (NZL) 23 Jahre, 83 Tage (1960)
4. Kimi Räikkönen (FIN) 23 Jahre, 360 Tage (2003)
5. Jacky Ickx (BEL) 24 Jahre, 292 Tage (1969)
6. Jacques Villeneuve (CAN) 25 Jahre, 188 Tage (1996)
7. Jim Clark (GBR) 26 Jahre, 297 Tage (1962)
8. Emerson Fittipaldi (BRA) 26 Jahre, 299 Tage (1973)
9. Felipe Massa (BRA) 27 Jahre, 191 Tage (2008)
10. Niki Lauda (AUT) 27 Jahre, 245 Tage (1976)

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