Mav05 hat geschrieben:
Zunächst mal - Teamchef und gleichzeitig auf die Motoren schauen dürfte gerade bei Renault schwierig sein - Team in England, Motor in Frankreich, mit allen bekannten Vorbehalten untereinander...
Mag stimmen, aber anderseits könnte es auch klappen wenn Binotto ab und zu mal in der Motorenfabrik vorbeischaut, Tipps gibt und die grobe Richtung vorgibt, schließlich ist das sein Fachgebiet. Die operative Arbeit machen natürlich andere....
Mav05 hat geschrieben:
Wer da jetzt was macht ist letztlich unwichtig, da hat man in den letzten Jahren so viele Typen aus dem Hut gezaubert die früher zu Zeiten der Dinosaurier-Teamchefs absolut niemand auf dem Schirm hatte. Im Prinzip waren ja selbst Wolff oder Horner no-names, der Boullier (oder wie hieß der nochmal...) war völlig unbekannt, auch die Idee Vowles zum Williams-Boss zu machen war ja alles andere als naheliegend. Und es gibt ja auch durchaus Quereinsteiger denen man den Job zutraut - auch wenn ich da so meine Bedenken habe. Brivio aus der MotoGP mag ja noch gehen, auch wenn 10 Mann und 700 schon nen Unterschied macht - aber Mr. Projektmanagement von BMW und selbst die Dame die der Sauber da mal angeschleppt hat konnten das ja einigermaßen...
Sicher richtig, deshalb sagte ich ja dass die Namen aus der zweiten Reihe oft unbekannt sind und man deren Arbeit nicht wirklich einschätzen kann. Aber wir sehen ja jetzt auch an Mekies, dass man zum Teamchef aufsteigen kann bei einem kleineren Team, wenn man bei einem Topteam jahrelang in der zweiten Reihe unterwegs war.
Wolff und Horner sind eben auch zwei Beispiele für eine Doppelspitze. Zumindest hatte Wolff jahrelang den Lauda an seiner Seite, der ihm bei dem einen oder anderen Thema geholfen oder sogar den Rücken frei gehalten hat. Klar, heute ist das nicht mehr so und böse Zungen könnten jetzt auch sagen, dass mit Lauda auch die Überlegenheit ging, auch wann das vielleicht gar nicht der Grund für den Abstieg ist.
Und Horner hat bei einigen Dingen wie der Fahrerfrage ja auch nicht wirklich viel zu melden. Bei Red Bull ist es irgendwo sogar eine Dreierspitze, denn Newey spielt sicher nicht in der zweiten Reihe, auch wenn er im TV wenig präsent ist.
Mav05 hat geschrieben:
Ist ja auch nicht so dass ich das Binotto nicht zutraue (auch wenn er bei Ferrari doch recht glücklos agierte...) - aber wenn sich da nicht die ganze Trippe dazu bekennt, inklusive Management, dann geht er krachend baden...
Scheint ja momentan der effektivste Weg zu sein wenn einer das nüchterne Tagesgeschäft macht und ein anderer den Schutzschild spielt - scheint bei RB mit Marko/Horner gut zu klappen, auch bei McLaren mit Brown/Seidel bzw. Stella und bei Mercedes mit Wolff/Lauda ging das auch ganz gut (und ich glaube dass das denen auch fehlt...). Wenn aber bei Renault jeder meint alles besser zu wissen und nächste Woche schon wieder alles umschmeißen zu müssen können die auch Horner oder Wolff holen und kommen auch bloß nicht vorwärts...
Das ist natürlich richtig und es war auch zu lesen dass da die typische französische Arroganz eine Rolle spielt. Das ist eben auch eine Frage der Mentalität. Franzosen sind anders als Briten oder Italiener. Man könnte aber jetzt auch sagen dass mit Briatore ein Italiener im französischen Rennstall sehr erfolgreich war. Aber natürlich ist Binotto ein ganz anderer Typus.
Jedenfalls ist Binotto momentan auf diesem Markt ohne Zweifel das heißeste verfügbare Eisen. Wer denn auch sonst??? Jost Capito wäre vielleicht auch ein Kandidat gewesen, aber der war halt "nur" bei Williams Teamchef, da ist Ferrari doch eine andere Hausnummer.
Ich fänd es übrigens cool Briatore wieder dort zu sehen. Aber das ist wohl unrealistisch....