Mav05 hat geschrieben:
Jeder hatte doch in seiner Karriere mal schwächere Zeiten. Prosts Rausschmiß bei Renault und später bei Ferrari, no Chance gegen Senna uns sein ständiges Gejammer, Sennas ab und zu durchgehendes Temperament und Suzuka 90, Schumachers erboxter Titel 94 und der Gott sei dank verlorene von 97, Häkkinen war 2000/2001 auch ein wenig demotiviert, Piquet, Mansell usw... Bei allen ist das okay, nur Alonsos bisher recht beeindruckende Karriere wird ständig an dieser Farce von 2007 gemessen... Irgendwann nervt das!
Im Grunde genommen gebe ich dir Recht mit deiner Aussage, doch sowas dann mit dem Bashen anderer zu beantworten, ist auch nicht die feine Art. Und dass dann von einem Teil der Pro-Alonso-Fraktion immer alles von Lewis und McLaren möglichst genauso provokativ und negativ dargestellt wird, ist leider auch nicht abzustreiten, bestes Beispiel der Thread hier...
Und gerade da du Prost erwähnst, ein paar Korrekturen meinerseits -und ich war/bin Sennafan: Wie du sicherlich weißt, haben anno 1988/89, als Senna und Prost Teamkollegen waren, nur die besten Ergebnisse am Ende gezählt, während die anderen als Streichresultate unter den Tisch fielen. Demzufolge wäre in Anbetracht aller Punkte auch 1988 Prost vor Senna gelandet. Ist aber auch wieder nur Info, Fakt ist 1988 hat Senna den erfahrenen damaligen Doppel-WM Prost knapp geschlagen und war der neue Liebling bei McLaren (Parallelen zu 2007...). Nur was hat Prost gemacht? Er blieb für die Folgesaison und hat sich revanchiert. Klar war es eine strittige Entscheidung in Suzuka 1989 und im Hintergrund hat es bestimmt öfters mal gerauscht, Fakt bleibt aber auch hier, dass Prost letztlich in der Endabrechnung von 1989 vor Senna landete. So gesehen hat er sich hingesetzt, nach außen nicht beleidigt reagiert und sich durch Leistung zurückgemeldet (keine Parallelen zur Folgegeschichte von den McLaren-Fahrern aus 2007/08).
Und das nötigt mir Respekt ab, genauso wie die feine fahrerische Leistung von Hamilton 2007 und 2008. Wenn es nicht so läuft wie geplant, nicht öffentlich auf das eigene Team eindreschen und sich zu beschweren (hat z.B. ein Kimi 2008 auch trotz einer schwachen zweiten Saisonhälfte nicht gemacht) und stattdessen an sich zu arbeiten und erfolgreich zurück zu schlagen. Mal ganz außen vor gelassen, wer was im Hintergrund da 2007 gemacht hat, hat Alonso ein großes Talent und hätte das ebenso wie Prost Anno 1989 machen können und 2008 Lewis schlagen können. Das hätte ich ihm zugetraut und habe ich im August 2007 auch noch so erwartet. Fakt ist, das hat er aber nicht und wieder ganz unabhängig von der Schuldfrage bei der Spystory 2007 bin ich da von Alonso sehr entäuscht gewesen. Mika Häkkinen hat mal in Suzuka 2000 gesagt, wer ein guter Gewinner sein will, muss auch ein guter Verlierer sein. Das hat er 2000 ebenso bewiesen wie ein Prost 1988 oder ein Massa 2007 oder ein Räikkönen 2008, die nicht öffentlich über ihr Team hergezogen sind und im Anbetracht eigener mangelnder Chancen und Leistungen dem Teamkollegen geholfen haben, das Team nach außen hin verteidigt haben und die Niederlage mit Würde getragen haben. Sowas ist Alonso leider in Bezug auf seinen Teamkollegen von 2007 schuldig geblieben...Vielleicht hat er ja auch seine Lehren daraus gezogen und wird das in Zukunft hoffentlich geschickter handhaben. Dann erarbeitet er sich auch wieder einen besseren Ruf unter den F1-Fans.