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Will Stevens

Diskussionsforum über Fahrer in der Formel 1.
Beitrag Freitag, 27. Februar 2015

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Will Stevens ist als erster Fahrer des Manor-Teams bestätigt worden. Der Rennstall soll dank einer Finanzspritze von 50 Millionen Euro durch den Geschäftsmann Stephen Fitzpatrick den Weg zum Saisonauftakt nach Australien tatsächlich schaffen.

Viele Experten bleiben aber skeptisch: Sind 50 Millionen Euro wirklich ausreichend? Sauber, Force India und Lotus langen schon rund 100 Millionen Euro kaum zum Überleben. Und Manor hat Schulden. Die von McLaren könnten wegfallen, wenn Manor die Windkanalstunden an McLaren abgibt und als zweiten Fahrer Kevin Magnussen an Bord holt. Doch der Däne würde sich damit nicht unbedingt einen Gefallen tun. Wegen veralteter Technik (Manor wird ja auch die alten Ferrari-Motoren aus 2014 einsetzen) wird man chancenlos hinterherfahren. Vielleicht scheitert man hier und da sogar an der 107%-Qualihürde.

Auch Will Stevens wird also keine Chance haben, sich im Mittelfeld zu etablieren. Wie schon bei seinem Gaststart in Abu Dhabi für Caterham. Damit wird der 23-Jährige aber auch unter Wert verkauft. Stevens galt nämlich 2008 als neuer Lewis Hamilton des japanischen Automobilherstellers Honda.

2008 feierte Hamilton seinen ersten WM-Titel. Seine Geschichte, wie er noch als junger Milchbub im Kartsport den großen McLaren-Boss Ron Dennis überzeugte, ihn ins McLaren-Förderprogramm aufzunehmen war damals in aller Munde. Und weil Honda im gleichen Jahr mit Will Stevens ebenfalls einen britischen Kart-Nachwuchsfahrer unter Vertrag nahm, kam die Bezeichnung als Hondas neuer Hamilton.

In Nachwuchsserien gut, aber nicht überragend

Doch dass er die Qualität von Hamilton hat, das hat er bisher in seiner Rennfahrerkarriere vermissen lassen: In der Formel-Renault und der Toyota-Racing-Series fuhr er eher unter ferner liefen. Immer wieder musste er sich auch seinen Teamkollegen geschlagen geben – das waren Fahrer wie James Calado, Oliver Webb oder auch sein möglicher Manor-Stallgefährte Kevin Magnussen. Gegen ihn fuhr er 2012 bei Carlin in der WSbR.

Stevens kommt auch aus der 3,5-Liter-WSbR. In den vergangenen zwei Jahren war er dort für das Strakka-Team aktiv. Eigentlich hätte Stevens 2014 für Caterham in der GP2 an den Start gehen können, aber Stevens wollte in der WSbR und bei Strakka bleiben – im Sinne einer Kontinuität. Doch Stevens schnitt 2014 trotz zweier Rennsiegen schlechter ab als 2013!

Die F1-Chance bei Caterham nahm er dankend an. Es hätte seine Letzte sein können. Wie erwartet lief das Wochenende nicht sorgenfrei: Wegen Motorproblemen konnte er – und das als Neueinsteiger! – am Freitag kaum trainieren. Im Quali war er dann etwas mehr als eine halbe Sekunde schneller als der erfahrene Kobayashi. Im Rennen kam er als 17. und Letzter ins Ziel. Doch an so etwas wird er sich bei Manor gewöhnen müssen.

Beitrag Freitag, 27. Februar 2015

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Was mich überrascht: Stevens soll keine Superlizenz haben - dabei fuhr er doch letztes Jahr in Abu Dhabi...


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