AWE, ich reibe mich lediglich an der Unterstellung, ein Team würde einen Fahrer bewusst sabotieren, langsamer machen oder benachteiligen (obwohl dieser in Wirklichkeit der schnellere der beiden Fahrer ist). Ein solches Verhalten wäre in der absolut leistungsorientierten Formel 1 unlogisch.
Da Du nun aber in sachlicher Weise festhältst, ...
AWE hat geschrieben:
Ich habe eigentlich nirgens behauptet ,das man Rosberg absichtlich langsamer macht sondern lediglich das man scheinbar bei Mercedes aus diversen Gründen zu sehr auf das falsche Pferd gesetzt hat .
..., können wir uns auf der Meinungsebene tatsächlich mal einander annähern.
Ich halte es durchaus für denkbar, dass man bei Mercedes - weil man wegen Schumachers Performance in dessen ersten Comebackjahr sehr unglücklich war - dem Kerpener und dessen Problemen mehr Aufmerksamkeit schenkte als erforderlich. Infolge dessen könnte es ja tatsächlich so gewesen sein, dass Rosberg nicht wie gewünscht gefördert wurde und er deshalb nicht das potentielle Leistungesoptimum erreichen konnte.
Ich denke dabei an BMW und die spezielle Heidfeld-Kur im Jahr 2008. Obwohl man Kubica seinerzeit sicher nicht bewusst benachteiligen wollte, fühlte sich dieser zu recht nicht ideal betreut.
Mein Fazit: Wir sind uns sicher einig, dass Mercedes in den vergangenen beiden Jahren die gesetzten Ziele deutlich verfehlt hat, und auch die Teamarbeit wohl nicht ideal war. Inkompetenz will ich nicht ausschliessen, Vorsatz aber schon.
Ach, und bevor ich es vergesse, meine Meinung zu Schumachers Leistung: Auf schnellen Strecken ist er fast so stark wie der hoch eingeschätzte Rosberg, seine Starts sind brillant. Sein großes Problem aber sind die langsamen Kurven. Auf Strecken wie z.B. Abu Dhabi verliert er hier Unmengen an Zeit auf seinen Teamkollegen. Ausserdem ist das Unfallpotential, wenn er im Mittelfeld steckt, aufgrund seiner aggressiven Fahrweise ziemlich hoch (aber das war während seiner 1. Karriere ja auch schon der Fall). Andererseits verhilft ihm gerade diese Fahrweise, wenn er es schafft sich aus den Mittelfeld-Problemen heraus zu halten, zu guten Rennergebnissen.