Hier übrigens mal was für die ganzen Kimibasher
Kimi ist alles andere als faul. In den Monaten vor den Ferrari-Transfer trainierte er intensiv mit seinem Physiotherapeuten Mark Arnall, um sich für die Schumacher-Nachfolge zu rüsten. "Ich habe im Frühjahr gestaunt, wie sehr er Nackenmuskeln zugelegt hatte", erinnert sich der Fohnsdorfer Volksschullehrer Karl Schuchnig, der drei Jahre lang als PR-Betreuer bei McLaren mit den stillen Finnen zu tun hatte. Der Kinderpädagoge aus dem Aichfeld hat den stillen Brüter ausgiebig analysiert: "Er hasst dieses Schickimicki-Gehabe. Seine besten Freunde sind bei den Rennen dabei, das sind sein Bruder und Kollegen aus seiner Kindheit," Diese Bodenhaftung zeichnet ihn ebenso aus wie seine Loyalität. Als ihn die Pannenwagen von McLaren mehrmals daran hinderten, Weltmeister zu werden, gab es nie ein böses Wort. Zeitzeuge Schuchnig: "Er würde sein Team nie bloßstellen, er hat Respekt gegenüber Konzernen." Ein krasser Unterschied zu seinem Silberpfeil-Erben Alonso, von dessen Verpflichtung er Ende 2005 in seinem Urlaub erfahren hatte. Doch da, war er sich schon längst mit Ferrari einig. Politik interessiert ihn jedoch nicht und das Showbusiness hasst er, auch wenn er in Eisrallyerennen mit den Pseudonym "James Hunt" fährt-in Erinnerung an den legendären Formel-1-Partyking. Doch Kimi ist nicht so sehr auf Wodka mit Eis fixiert, wie man ihn nachsagt. Chronischer Trinker sei er aber, seinem Ruf zum Trotz, nicht. Schuchnig: "Im Gegenteil. Nur wenn er dann mal seine Spannungen abbaut und was trinkt, verträgt er halt auch nichts." Im Übrigen gelte für Räikkönen der alte Rennfahrerspruch; "When the flag drops, the shit stops". Sobald das Rennen losgeht und die Motoren heulen, hat er endlich seine geschützte Werkstätte. Ohne Paparazzi, die ihn fotografieren, wenn er mal besoffen in einem Gorillakostüm durch die Straßen rennt. "Vergiss diese Geschichten", meinte Schuchnig, "Rennfahren ist seine einzige Droge. Da ist für ihn jede Kurve eine Herausforderung, das ist ein Hochleistungssport, der Körper muss Fliehkräfte von 4,7 g verkraften; Formel-1-Piloten haben den höchsten Adrenalinspiegel alles Sportler. Da ist nix mit einem Lotterleben."
sagte Räikkönen, der sich im Übrigen eher früh zu Bett legt als mit den Kollegen um die Häuser zu ziehen.
"Freitags dauern die technischen Besprechungen meistens sehr lange, danach gehe ich dann nur noch ins Hotel", meinte der 29-Jährige, der für seine wilden Partys und rauschende Feste bekannt ist. "Am Samstag hat man zwar mehr Zeit, doch ich ziehe es vor, mich auszuruhen." Im Rahmen der Formel 1 gab es bislang sowieso nur eine Gelegenheit, wo Kimi Räikkönen im Nachtleben so richtig auf die Pauke gehauen hat.
"In Brasilien 2007 - man kann sich sicherlich denken, warum", witzelte der Formel-1-Weltmeister des Vorjahres und fuhr fort: "Daran habe ich die besten Erinnerungen meiner gesamten Rennkarriere. Der Grand Prix von 2007 wird für immer in meinen Gedanken und meinem Herzen sein." Damals hatte Räikkönen im letzten Rennen des Jahres den WM-Spieß noch umgedreht und dem McLaren-Mercedes-Duo um Lewis Hamilton und Fernando Alonso noch ein Titel-Schnippchen geschlagen.
Es kursieren harte Geschichten um Alkoholgelage und Rauswürfe aus Diskotheken. "Das ist mir alles scheißegal. Erst an Silverster hatte eine Boulevardzeitung geschrieben, dass ein Club in der Nähe mich nicht rein gelassen hätte. Dabei war ich nicht mal in Helsinki. Da lache ich mich kaputt."