Ekelstein hat geschrieben:
Warum lag es an der Fußball-WM, dass Hockenheim schlecht besucht war? Die war da doch auch schon eine Woche wieder vorbei. Ich denke mal, hier in Deutschland kann man eher einfach mit der Formel 1 kaum noch einen Hype auslösen. Womit auch? 11 Weltmeistertitel in den letzten 20 Saisons und realistische Chancen auf den 12., da flaut die Begeisterung einfach ganz natürlich ab. Sollte jetzt erstmal zwanzig Jahre so gar nichts kommen an deutschen Erfolgen und dann plötzlich wieder einer ganz vorne mit fahren, dann sind die Ränge auch wieder voll.
Die WM hatte durchaus Einfluss.
So einige potentielle Besucher sind lieber nach Brasilien geflogen und haben ihr Geld dort ausgegeben und entsprechend auch Urlaub genommen. Da bleiben logischerweise Zeit und Geld nicht mehr übrig, um zum F1-Rennen zu fahren.
Und wenn im Vorfeld eines GP ganze vier Wochen lang Fußball-WM ist, dann sind viele Leute auch abgelenkt und denken gar nicht an den Deutschland-GP. Da wirds dann auch mal "vergessen" oder vernachlässigt, sich um Karten, Anreise usw. für ein F1-Rennen zu kümmern.
Natürlich spielen auch noch andere Gründe da mit rein. Einige Fans aus Süddeutschland, speziell Bayern, sind sicher lieber zum Österreich-GP gefahren. Und ich denke die Kartenpreise sind vielen auch einfach zu hoch.
Im Übrigen sahen auch viele "Experten" die WM als Hauptproblem für Hockenheim 2014.
Zum Beispiel der Veranstalter des Ungarn-GP:
Am Hungaroring werden für den Rennsonntag 90.000 Besucher erwartet. Wie schon in Silverstone und Spielberg sind das deutlich mehr als in Hockenheim. Ungarn-GP-Promoter Peter Gerstl erklärt, warum das so ist.
Als Vizepräsident des Hungarorings hat Peter Gerstl in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Er kümmert sich um den legendären Ungarn-GP, der vor den Toren von Budapest zum 29. Mal ausgetragen wird. Seit 1992 ist Gerstl dabei. Er weiss, worauf es bei seiner Arbeit als GP-Promoter am meisten ankommt.
Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erklärt Gerstl: «Ein Promoter muss alles im Auge behalten und auch unerwartete Probleme mit einkalkulieren. Man muss etwa den Verkehr, die Sicherheit, die medizinischen Probleme und noch so viel Anderes im Griff haben. Wir sind für alle Details verantwortlich, das ist ein sehr grosses Programm.»
Dass beim vorangegangenen GP-Wochenende in Deutschland erschreckend viele leere Ränge den Hockenheimring säumten, erklärt sich Gerstl so: «Da gibt es nur ein Problem: Der Erfolg bei der Fussball-WM. Die Zuschauer waren nach dem Erfolg in diesem Wettbewerb, der nur alle vier Jahre stattfindet, in einem Koma. Nach dem WM-Sieg waren sie erschöpft. Ich weiss nicht, ob auch der Umstand eine Rolle spielt, dass sich der Nürburgring und der Hockenheimring mit der GP-Austragung abwechseln. Auch dass viele deutsche Fans in Spielberg waren, um die erste Austragung seit mehr als zehn Jahren live mitzuerleben, dürfte das Seinige dazu beigetragen haben.»Quelle:- Speedweek
Ecclestone sieht es ähnlich:
Die in der höchsten Kategorie die 500-Euro-Marke übersteigenden Ticketpreise werden von den deutschen Formel-1-Fans als zu hoch bezeichnet. Viele sprechen von "einem Witz" und sind nicht gewillt, mehr als 100 Euro für ein Formel-1-Ticket auszugeben. Dies wird daran deutlich, dass die 99-Euro-Tickets in Hockenheim bereits nach wenigen Wochen vergriffen waren. Doch nur mit dieser Ticketkategorie macht man eben kein Motodrom voll.
Was die Preispolitik angeht:
Die in der höchsten Kategorie die 500-Euro-Marke übersteigenden Ticketpreise werden von den deutschen Formel-1-Fans als zu hoch bezeichnet. Viele sprechen von "einem Witz" und sind nicht gewillt, mehr als 100 Euro für ein Formel-1-Ticket auszugeben. Dies wird daran deutlich, dass die 99-Euro-Tickets in Hockenheim bereits nach wenigen Wochen vergriffen waren. Doch nur mit dieser Ticketkategorie macht man eben kein Motodrom voll.Quelle: Totale Seite
Also ich bin sicher, dass bei den nächsten Rennen in Deutschland wieder mehr Zuschauer sein werden. Aber richtig voll wird es erst werden, wenn die Kartenpreise deutlich gesenkt werden - also nie.