automatix hat geschrieben:
Es ist halt bei der Jugend kein Interesse da am Motorsport - und bei vielen Eltern auch kein Geld - du bist doch in der Kartszene Aktiv, du weißt, was das kostet, wieviele Eltern haben das Geld über, um ihren Sprößlingen eine Saison Kart zu finanzieren?
Klar, das ist ein Problem - und ich kann Dir das gerne detailliert aufstellen... Aber die "Saison Kart" kostet für Polen, Russen und Norweger letztlich das Gleiche wenn nicht noch mehr - weil sie um an hochkarätigen Wettkämpfen teilnehmen zu können erst nach Mitteleuropa kommen müssen...
automatix hat geschrieben:
Im Endeffekt war Motorsport in Deutschland nie wirklich populär, vor Schumacher war wenig los damit und danach auch wieder - und wirkliche Fans hatte der Motorsport auch nicht, die Fans hatte der Schumacher... Wenn man überlegt, was Becker und Graf für einen Tennisboom ausgelöst haben oder der Bernhard Langer für nen Golfboom - da hats beim Motorsport nicht gezündet....
Gegenfrage - was ist denn "populär"...? Nimmt man mal den Fußball raus (der einfach nicht vergleichbar ist weil auf der ganzen Welt außer in Amerika jeder 3jährige gegen einen Ball tritt und jedes Dorf einen Sportplatz, Verein und ehrenamtliche Trainer hat wo Du mit geringem Mitgliedsbeitrag und ein paar Schuhen für 100,-€ lostrainieren kannst) - was verdient dann den Ausdruck "populär"? Ja, ich weiß, Tennis... Aber gab es diesen Becker/Graf-Boom denn wirklich...? Vielleicht in der Breite der Belegung von Tennisplätzen. In der Weltspitze gab es danach Schweizer, Spanier, Kroaten, Serben... Golf...? Mal abgesehen davon dass ich einen etwaigen "Boom" hier eher dem jungen Tiger Woods anrechnen würde als dem langweiligen Langer - wo war der Boom...? Wir hatten auch ein Sommermärchen mit Jan Ullrich als Tour-de-France-Sieger und Zabel als Sprintkönig - aber nach Doping-Skandal und Telekom-Rückzug (ohne die es vielleicht nie nen Ulle gegeben hätte...) blieb da kein Boom... Wir hatten Thoma, Weißflog, Hannawald und Schmidt und RTL die Skispringen zur "Formel 1 des Winters" deklarierten - was ist geblieben...? Wir hatten ne Katja Seizinger die Ski Alpin dominierte und danach nur noch sporadische Erfolge...
Die Wahrheit ist doch dass wir (mit Ausnahme von "deutschen" Sportarten wie Bob/Rennschlitten und Dressurreiten) letztlich überall bloß noch Mittelmaß sind - ganz besonders in den aufwendigen Individualsportarten. In ein paar Olympiazentren können wir das von Zeit zu Zeit kompensieren, ansonsten scheint staatliche Förderung keinen zu interessieren und für privates Engagement ist der Deutsche wohl inzwischen zu bequem...
automatix hat geschrieben:
Motorsport war nie populär in Deutschland - das war schon immer ein Spielzeug der Reichen mit wenigen Ausnahmen. Wir sind jetzt ziemlich genau 20 Jahre nach dem Schumacher Boom, wo sind denn die ganzen Kinder der Fans? Die machen alle was anderes, weil die Leute halt Schumi Fans waren und keine Motorsportfans - jetzt sind wir wieder da, wo wir vor Schumacher waren - ein paar Leuten gefällts, ein paar ganz wenigen sogar so gut, daß sie es selber machen oder ihre Kinder unterstützen und das wars....
Motorsport wird nie Breitensport werden.
Natürlich wird er das nie - dafür ist er zu aufwendig. Das erklärt aber immer noch nicht warum er im "Autoland" Deutschland noch schlechter da steht als anderswo...
Es gab einen kleinen Boom mit den ersten Titeln Mitte der Neunziger. Die dominanten Ferrari-Jahre hatten praktisch schon keinen Effekt mehr - und Vettel/Rosberg sowieso nicht!
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."
"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "