Mit Lance Stroll gewann heute ein Ferrari-Nachwuchsfahrer den Neuseeland-GP. Der junge Kanadier ist definitiv ein Mann, auf den man ein Auge werfen sollte. Deswegen hier ein kleines Portrait:
Abgesehen von der Formel-1 gibt es nur noch wenige Rennserien im Automobilsport, die noch Große Preise ausschreiben. In der Formel-3 gibt es jährlich den Macau-GP und in der Toyota-Racing-Series den Neuseeland-GP. Lance Stroll gewann heute in Manfeild und wurde damit im Alter von 16 Jahren zum jüngsten GP-Sieger aller Zeiten!
Damit beendete Stroll auch die Durststrecke in der Toyota-Racing-Series, die mit Tatuus-Toyota-Boliden nach FIA-F3-Reglement ausgetragen wird. Von den ersten vier Saisonrennen gewann Stroll noch drei, doch dann ging er bis zum heutigen Neuseeland Grand Prix ohne weiteren Siegespokal aus. In der Gesamtwertung blieb er trotzdem dank konstanten Spitzenplatzierungen vorne und machte den Sack schon ein Rennen vor Saisonende zu.
Stroll kommt aus Kanada und ist übrigens der erste internationale Sieger des Neuseeland-GP seit Hamad Al-Fadan (Bahrain) 2006, als das Rennen erstmals für die Toyota-Racing-Series ausgeschrieben wurde. Mit den jüngsten Erfolgen unterstreicht er sein gutes Standing, das ihm schon vor fünf Jahren in den Förderkader von Ferrari brachte.
Vater als Finanzier
Sein Vater Lawrence Stroll ist ein reicher Mode-Tycoon, der immer mal wieder mit einer möglichen Beteiligung an einem F1-Rennstall in Zusammenhang gebracht wird. Zum Beispiel bei Sauber. Auch die Übernahme einzelner F1-Anteile wurde ihm schon nachgesagt. Zumindest finanziell ist die Karriere von Lance Stroll damit gesichert. Jetzt muss er nur noch mit Resultaten überzeugen.
Und das tut er bislang auch. 2014 gewann er die erste italienische F4-Meisterschaft für Prema Power. Mit dem Rennstall der Familie Rosin steigt Stroll nun in die F3-Europameisterschaft auf. Hier muss er sich in Mitten eines namhaften Fahrerfeldes beweisen. Gelingt ihm auch das, dürfte einer künftigen F1-Karriere nichts mehr im Weg stehen.
Die Toyota-Racing-Series diente nun als Eingewöhnung für die Formel-3. Schon letztes Jahr fuhr er eine Wintermeisterschaft. Damals hat die Ferrari-Nachwuchsschmiede die Florida Winter Series organisiert, die dieses Jahr allerdings ausfallen musste. Deswegen war die Toyota-Racing-Series die logische Wahl, sie ist deutlich stärker als etwa die indische MRF-Challenge – und trägt auch mehr Rennen aus.
Die kanadischen Fans hoffen, dass Stroll eines Tages für Ferrari in der Formel-1 Rennen gewinnen wird – wie einst der unvergessene Gilles Villeneuve…