FLC hat geschrieben:
Nun, mir ging es auch nicht darum, BMW schlecht zu reden, sondern einzig darum klarzustellen, dass bei Sauber alles von Peter Sauber und seinem Team aufgebaut wurde, aufgegleist und finanziert und sich BMW ins warme Bettchen setzen konnte und mit ein paar Millionen zusätzlichem Input, nicht als Retter von Sauber, auch nicht als treibende Kraft zu dem Erfolgen während der BMW Jahre angesehen werden kann, sondern einfach als Firma die für eine kurze Zeit grosse Ambitionen hatte und dann mir nichts, dir nichts von der F1 Bildfläche verschwunden ist.
Hier ist ein link zur Wikiseite
http://de.wikipedia.org/wiki/Sauber_Motorsport und dort ist auch nachzulesen, wie lange Sauber schon im F1 Zirkus dabei ist, da sind die knappen 4 Jahre mit BMW einfach ein kurzes Intermezzo.
Falls ihr darauf besteht, dass BMW so toll war, dass Sauber F1 heute noch davon profitiert, schön und gut aber nur mit vielen reingepumpten Millionen hat noch kein Team gewonnen... TOYOTA ?
Der Unterschied zu Toyota ist aber, dass Toyota alles von Anfang an allein aufgebaut hat - selbst die Fabrik. Natürlich hat das dementsprechend auch deutlich mehr gekostet als sich bei einem vorhandenen Team einzukaufen. Anders als BMW hat Toyota damals aber auch große Sprüche geklopft und man meinte schon nach 2 Jahren oder so um den Titel zu fahren - wohlgemerkt als ein komplett neues Team.
Dass BMW sich ins gemachte Nest gesetzt hat, sehe ich so nicht. Sicher ist man einen anderen Weg gegangen als Toyota und hat ein bestehendes Team aufgekauft. Aber was ist daran schlimm? Das ist ökonomisch weitaus sinnvoller und das haben schon Hersteller Teams so gemacht, egal ob Renault bei Benetton, Honda bei BAR oder zuletzt Mercedes bei BrawnGP.
Bei Mercedes kann man sogar sagen, dass man die Absicht hatte sich ins gemachte Nest zu setzen, indem man das WM-Team günstig aufkauft. Bei BMW war das etwas anderes, denn Sauber war bis 2005 immer nur ein Mittelfeldteam ohne Siege auf dem Konto. Und soein Team nach vorne zu bringen, erfordert sicher auch harte Arbeit und einen entsprechenden Aufwand.
Mercedes hat damals als Motorenlieferant schon nach einem Jahr bei Sauber das Handtuch geworfen und sich dann für McLaren entschieden, weil man nicht die Geduld hatte mit Sauber.
Ich denke hier hat auch niemand BMW als Retter bezeichnet, denn das Sauber-Team war nie wirklich gefährdet und würde auch ohne das BMW-Intermezzo heute noch existieren. Peter Sauber hatte sich das natürlich damals anders vorgestellt und wollte sein Team mit dem Verkauf an BMW langfristig sichern. Auch ein Mario Theissen hat sich das alles sicher anders vorgestellt und wurde dann 2009, als BMW die erste schlechte Saison hatte, von den Vorstandsbossen hängen gelassen.
Ich denke rein aus betriebswirtschaftlicher Sichtweise war der F1-Ausstieg vermutlich sogar richtig, denn BMW steht wirtschaftlich bestens da - meines wissens auch besser als Mercedes. Rein sportlich wars aber etwas peinlich und feige.
Man stelle sich vor BMW wäre heute noch der Eigentümer des Teams - ich bin sicher Sauber wäre noch erfolgreicher. Mit BMW-Unterstützung hätte man sich die damals aufgestockte Personaldecke länger leisten können - ebenso wäre man nicht auf Paydriver angewiesen und hätte mit Sicherheit bessere Fahrer in den Autos. Ich kann mir vorstellen dass sich einige Leute bei BMW auch heute noch über den Ausstieg ärgern, vor allem wenn sie sehen wie gut Sauber heute ist.
Dass die BMW-Zeit nur ein kurzes Intermezzo für Sauber war, stimmt. Aber es war bislang die erfolgreichste Zeit des Teams. Man holte den 1. Sieg und auch diverse Podestplätze - übrigens 2008 auch mehr als 2012 bis heute. Und dass BMW einiges in die Fabrik und ins Personal gesteckt hat - wovon Sauber heute noch profitiert, kann man nunmal nicht abstreiten.