@Mav05
Mir ist nicht bekannt welche Prioritäten die Teamchefs bei der Benotung ins Auge fassen, der Name und CV dürfte jedoch eine untergeordnet Rolle spielt. Dass ROS gegenüber seinen TK merklich abfällt, dürfte nicht an dem unterschiedlichen Bekanntheitsgrad liegen oder das was die Fahrer in Vergangenheit geleistet haben, denn die Tabellen aus den vergangenen Jahren widersprechen diese These entschieden. Es liegt wohl eher daran, dass sich zwischen den beiden Fahrer dazwischen schieben. Wie ALO, RIC, VER, VET oder auch BOT, denn der hatte ein sehr gutes Jahr 2014.
ROS konnte ohne zweifel oft das Tempo von HAM gehen, er war 2016 im Gegensatz zu 2014 und 2015 auch öfter da, wenn bei HAM was schief lief, nur reicht es den Teamchefs offensichtlich nicht aus ihn mehr Punkte als HAM zu vergeben.
Da stellen sich die Teamschefs Fragen wie: wo sind die Überholmanöver gegen HAM, wo war der Druck gegen HAM, wie verhalten sich Fahrer bei wenig Grip und schwierigen Umständen, wie oft konnte sich der eine besser als der andere qualifizieren und wie groß ist zum Schluss der Punkteabstand zwischen den Fahrern? Es könnte auch die Autorität des Fahrers im Team eine Rolle spielen. Auch die technische Ausstattung, wer hatte Pannen und Probleme wird sicherlich berücksichtigt, sonst kann man die Benotung gleich lassen.
Bei nassen Bedingungen war ROS mehrmals sogar unterlegenen Fahrzeugen ausgeliefert. Da fallen mir vier Rennen auf. Japan 2015, Silverstone 2016, Brasilien 2016 und Monaco 2016, der TK war nicht nur besser, sondern zeigte sich von seiner besten Seite und zwar durchweg bei allen Qualifikationen und Rennen die im Nassen folgten. Hier klafften einfach Welten zwischen den beiden. Das erinnert mich an Senna/Prost- Prost sehnte sich nach den etwas "einfacheren" trockenen Pisten, Senna liebte das Regenrennen.
Dass der Bekanntheitsgrad der Fahrer die Teamchefs beeinflusst wage ich zu bezweifeln und widerspricht eigentlich die Ergebnisse von z.B 2014, wo ein Noname einen vierfachen Weltmeister deklassierte. Hier bekam ein ehmaliger vierfacher Weltmeister ein extrem schlechte Benotung, er fiel eigentlich durch, das bedeutet, dass Vettel in diesem Jahr nicht die Mindeststandards der Teamchefs erfüllte, so auch Schumacher 2010. Die Kritik an Schumacher seitens der Teamchefs war von etlichen Teamchefs und Fahren nicht zu überhören. Dass der Lebenslauf keine Rolle spielt dürfte an diesem Beispiel eigentlich deutlich sein.
Die Tatsache, dass der Siebenmalige 2010, in der Benotung weit hinten rangierte, Bianchi 2014 hingegen vor etlichen bekannten Größen positioniert war oder Vettel 2014 trotz hoher Bekanntheitsgrad und vier WM-Titel ebenfalls weit abgeschlagen war oder HAM mal ins Mittelfeld rückte, belegt dass die Benotungen ein relativ objektives Gesamtbild abgibt.
Warum HAM 2017 bei den Teamchefs besser als ROS ankam leuchtet mir ebenfalls ein.
Persönlich kann ich die Benotungen sehr gut nachvollziehen, egal ob nun HAM im Mittelfeld lag und Vettel das Geschehen dominierte oder umgekehrt. Ohne Zweifel ist Alonso in Augen der meisten Teamchefs der kompletteste Fahrer der letzten zehn Jahre. Das kann man sogar vom Sofa aus erkennen