Formelchen
Punkt1:
Die Anwesenheit vor Ort ist JETZT nicht so wichtig, da er keine administrative Position mehr innehat (liest du eigentlich die Beiträge vollständig durch? Habe das doch genau so geschrieben). Ein Technical Director MUSS vor Ort sein, das ist mal klar. Er muss auch im Rennen Entscheidungen treffen und insgesamt mitten im Geschehen sein.
Für die Rolle die er jetzt spielt, ist seine Anwesenheit nicht mehr zwingend erforderlich, das ist das einzige was ich gesagt habe.
Er war bei allen Testfahrten vor Ort und auch in Australien, auch wenn du das vielleicht verdrängt hast:
Ricciardo: "Ich möchte ihn nicht ins Rampenlicht stellen, aber er war bei allen Tests anwesend und ist auch an diesem Wochenende hier."
Artikel:
https://www.motorsport-magazin.com/forme ... -erwartet/Für die anderen Rennen habe ich keine Infos bekommen und jetzt auch keinen Nerv Bilderserien durchzuschauen. Newey hat aber schon angekündigt bei 1/3-1/2 der Rennen da sein zu wollen.
Punkt2:
Newey ist seit 1998 bei McLaren durchgängig Technical Director. Lediglich bei Williams vor McLaren war er es nicht. Davor bei March war er auch Technical Director. Einfach mal Wikipedia bedienen.
Punkt3:
Ich glaube einfach nicht, dass sich Ferrari in der Konstrukteurs-WM so aufstellen können wird, dass sie an Mercedes auch nur annähernd rankommen. Mercedes steht ja auch nicht still und ist aktuell auf den üblicheren Strecken noch vorne. Wenn jetzt auch bei der Strategie auf die Konstrukteurs-WM geschaut wird und nicht auf Fairness zwischen den beiden Fahrern, dann hat Ferrari da in meinen Augen einfach keine Chance. Ein Ferrari-Fahrer für WM-Platz 2 ist wiederum ne andere Sache, das wird interessant.
Punkt4:
In der Aussage steht's doch schon: Die Autos waren ähnlich abgestimmt. Dabei geht es um das Setup, nicht um die Konstruktion. Das habe ich ja auch gesagt, dass das von Fahrer zu Fahrer schon unterschiedlich ist und Kimi da sehr feinfühlig zu reagieren scheint. Da muss das Team dann auch erstmal verstehen, wie man das existierende Auto über das Setup an die Bedürfnisse des Fahrers anpasst. Wenn die bisherigen Fahrer etwas anderes wollten, weiß man das einfach noch nicht. Oder wenn der Fokus auf einem anderen Fahrer liegt, dann interessiert das vielleicht nicht so sehr und man fängt nicht an, extra Teile zu bauen zum ausprobieren.
Auch der letzte Satz bedeutet nicht, dass das Auto so konstruiert wurde, dass Alonso es toll fahren kann und Kimi nicht. Es wird so sein, dass bei den Kompromissen die man eingehen muss über 5 Jahre hinweg das ganze in die Richtung ging, die es für Alonso leichter macht. Man hat halt das ideale Fahrverhalten und dann kommt die Realität ins Spiel. Irgendwo muss man dann Kompromisse machen und da kann man den Fokus auf verschieden Sachen legen. Dabei geht es aber was das Chassis selber angeht um Nuancen. Beim gesamten Fahrwerk hat man ja eine Grundabstimmung mit der man bei den Testfahrten bzw. im Simulator anfängt. Wenn die jetzt für Alonso's Bedürfnisse angepasst war, dann war das einfach weiter weg von Kimis Idealvorstellung.
Was Kimi scheinbar auch Probleme bereitet hat war das hohe roll centre an der Vorderachse. Das hat aber nichts mit Alonso zu tun, sondern wird bei Ferrari schon ewig so betrieben. Es geht darum, dass die Querlenker, das Pushrod und die Lenkstange für die Aerodynamik optimal ausgerichtet sein sollen und alles so hoch wie möglich angebracht ist, damit am meisten Luft unter das Auto kommt. Da war Ferrari einfach bis zu diesem Jahr vollkommen Kompromissslos auf Aeroperformance ausgelegt und hat es in Kauf genommen, dass die Vorderachse schlechter ist. Mit dieser zweifelhaften Philosophie hatten schon genügend Fahrer bei Ferrari Probleme und Kimi offensichtlich deutlich mehr als Alonso. Aber auch Alonso hätte da wohl von einem Ansatz wie 2015 profitiert.
Du kannst dich drehen und wenden wie du willst, die Anforderungen die die Fahrer an ein Fahrzeug haben sind grundsätzlich nahezu exakt gleich und unterscheiden sich nicht von denen, die ein Ingenieur formulieren würde. Die wirklichen Unterschiede entstehen im Team durch Unterschiede bei der Fahrwerks-Abstimmung für den einzelnen Fahrer. Zwischen den Teams oder verschiedenen Saisons ist es dann ein Zielkonflikt aus tollem Fahrwerk, toller Aerodynamik, toller Längstraktion, toller Quertraktion, toller Motortemperatur, tollem Verhalten auf der Bremse, tollem dies tollem das. Da ist dann, wie bei jedem Zielkonflikt, die Frage wo man den Fokus drauf legt und wo man Abstriche in Kauf nimmt. Ferrari hat bislang selten Autos gebaut, die leicht zu fahren waren, das kann man auch mal festhalten.