formelchen hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
1. Newey ist für den aktuellen Red-Bull-Rennwagen noch voll verantwortlich. Nichts also mit Rückzug. Das Beispiel soll dir zeigen, dass eine Person alleine in der F1 nichts ausrichten kann.
Newey mag das Auto letztes Jahr entwickelt haben. Aber hat er es auch weiterentwickelt?
War er bei den Testfahrten vor der Saison jemals vor Ort? Oder bei den Rennen?
Ja. Ja. Ja.
Wobei ich ehrlich gesagt bezweifeln würde, wie wichtig die Anwesenheit von Newey vor Ort ist, wo er jetzt nicht mehr die administrative Verantwortung hat. Daten lügen halt nicht und die kann man ganz wunderbar zurück nach England schicken.
Es ist schwer einzuschätzen wie sehr er im Hintergrund noch mitwirkt aber allein seine fehlende Anweisenheit bei den Tests und Rennen hat ja schon zur Folge, dass ER auf Probleme mit dem Auto heute nicht mehr so schnell reagieren kann/will wie in der Vergangenheit, als er immer vor Ort war.
Laut einigen Aussagen von RedBull-Leuten scheint er noch ziemlich stark involviert zu sein. Passt auch mit der Anwesenheit bei Testfahrten zB sehr gut zusammen. Dieses Auto ist ja auch noch sein Baby. Er wird sicherlich nicht mehr viel machen beim Auto für 2016 und dann da auch nicht mehr vor Ort sein.
Im Übrigen ist F1 ein Teamsport und ich habe nie behauptet, dass Vettel, Newey oder sonstwer das Team allein nach vorn gebracht hat.
Allerdings hat Newey ja nicht ohne Grund den Ruf der beste Designer in der F1 zu sein. Er hat schießlich auch bei Williams und McLaren schon sehr gute und erfolgreiche Autos gebaut.
Newey hat aber auch schon einige Autos gebaut, die ganz kollossaler Schrott waren. Newey kann man höchstens als besten aktuell bezeichnen bzw. in 2013. Gegen Ross Brawn kommt er in meinen Augen nicht an, da er dafür zuviel Müll zwischendrin konstruiert hat.
MichaelZ hat geschrieben:
Alonso konnte also nicht wissen, dass der Umschwung kommt, auch wenn er von der Qualität Allison überzeugt war.
Sorry aber das widerspricht sich doch. NIEMAND kann hellsehen.
Aber wenn er von Allison so überzeugt war, dann passt der Zeitpunkt seines Abgangs einfach nicht.
Alonso hat sich groß verschätzt, so einfach ist das.
So würde ich das wirklich nicht sehen. Alonsos Problem war in meinen Augen nicht einzig das in 2014 schlechte Auto. Das Projekt Ferrari hat für ihn einfach nicht mehr funktioniert und er brauchte für sich jetzt einen Tapetenwechsel. Und bei McLaren sind sich nun wirklich ALLE Fachleute einig, dass die mit Honda wieder was reißen werden. Wann exakt das der Fall sein wird, sei mal dahingestellt. Es ist aber absolut davon auszugehen, dass McLaren 2016 vorne mitstinken kann. Hier und da bekommt man ja mal eine Idee von dem, was in dem Auto drin steckt.
Unter dem Hintergrund der letzten 5 Jahre hätte Alonso mit dem Ferrari dieses Jahr letztlich auch noch nicht zufrieden sein können. 2014 war ein Griff ins Klo, das mal außen vor. Aber ansonsten war das Auto in seiner Zeit bei Ferrari auch schon deutlich konkurrenzfähiger als es dieses Jahr ist. Das Paket Alonso & Ferrari hat einfach nicht in Richtung WM gezeigt und würde es auch dieses Jahr nicht tun. Genauso zeigt Vettel & Ferrari dieses Jahr nicht in Richtung WM. In Hinblick auf die Saison 2014 von Ferrari und Vettel und auch von Kimi ist das aber ein riesen Schritt nach vorne.
MichaelZ hat geschrieben:
3. Räikkönen würde bezüglich Rücktritt sicherlich anders reden, wenn er genauso Probleme hätte wie 2014.
Logisch. Aber jetzt hat er einen Teamkollegen, mit dem er an einem Strang zieht um das Team nach vorne zu bringen.
Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass sich Vettels und Raikkönens Fahrstile mehr ähneln als bei Alonso/Raikkönen.
Ich sag's gerne ein drölftes Mal: Man baut ein Auto nicht für einen Fahrstil, man baut es für Performance. Da spricht man über Zahlen, nicht über die Frage ob ein Fahrer irgendetwas mag. Der Ferrari 2014 war einfach schlecht. Alonso kam mit den Problemen in 2014 besser zurecht. Er hat einen anderen Fahrstil, ja. Aber er hat ihn eben auch angepasst und halt um die Probleme des Autos rumgearbeitet. Das macht das Auto aber auch nicht besser. Kimi hat schon öfter gezeigt, dass er mit einem vom Fahrwerk problematischem Auto schlecht zurechtkommt und da recht unflexibel ist. Das führt bei ihm zu den großen Differenzen in der Performance über die Jahre.
Wo die beiden sich helfen können ist, wie gesagt, die Setup-Arbeit, da es da bei den beiden ähnlicher zugeht als bei Alonso/Kimi. Das hilft dann, wenn man das Auto noch nicht verstanden hat (bei Ferrari dieses Jahr scheinbar kein Problem) und damit das Setup noch komplett daneben hängt und bei der Grundabstimmung im Simulator. Ich würde aber behaupten, dass der Effekt eher gering ist und nicht verantwortlich ist für große Verbesserungen (man kann mit dem Setup immer noch kein tolles Auto aus einem schlechten Auto machen, das geht einfach nicht).
MichaelZ hat geschrieben:
4. Dass sich die Stimmung bei Ferrari verbessert hat, bestreitet keiner. Dass das aber nur an Alonso und Vettel liegt, ist lächerlich. Das halbe Team wurde umgebaut. Und dass bessere Stimmung im Team jetzt sooo viel auch nicht bringt wie du das immer darstellst, hat sogar JohF ausführlich erläutert.
Alles Spekulation - da es nicht messbar ist.
Wenn ich sehe wie Alonsos Freunde Garcia und Gené versuchen seinen Teamwechsel verzeifelt schönzureden, sagt das eigentlich schon alles aus.
Natürlich ist es Spekulation...
Aber du machst hier doch auch den ganzen Tag nichts anderes. Aus welchem Grund sind die Spekulationen die du dir aus verschiedenen Aussagen zusammenstrickst (die da aber nie explizit drin stehen) denn mehr wert als meine Aussagen? Ich kann wenigstens auf Erfahrung in einem Rennstall sowie die Entwicklungsphase und die Arbeit in der Saison eines Rennwagens zurückblicken und abschätzen was unterschiedliche Stimmungen in unterschiedlichen Jahren für die Performance gebracht haben. Das versuche ich ja zu vermitteln.
Die Stimmung ist wichtig, ja. Aber Vettel war zu der Zeit in der die kritische Entwicklung für dieses Auto gelaufen ist einfach NICHT DA. Da kann er keinen Einfluss gehabt haben. Das kommt dann eben aus der Truppe um James Allison und den Personalveränderungen die Mitte letzten Jahres schon angestoßen wurden.
Und wenn du fragst, wo du etwas mal konkret gesagt hast: Letztlich nie. Du schaffst es immer keine konkrete Aussage geraderaus zu sagen, aber implizierst halt mit einem Zitat und einem Einzeiler dazu natürlich, was deine Meinung ist. Das ist ja auch legitim. Dann versuch aber doch bitte nicht, das dann zu bestreiten. Deine Spekulationen sind nicht mehr oder weniger wert als die von anderen ohne Basis auf Fakten, das musst du doch auch einsehen. Sobald man wirklich mal mit Fakten da reinkommt, dann ist es mehr wert. Interpretationen von Interview-Passagen für "was jemand gemeint hat" sind halt in sich einfach Quatsch oder als absolutes Minimum wildestes Raten. Dann kann ich auch das Orakel fragen.