Olf154 hat geschrieben:
Allerhand Legendenbildung, die hier betrieben wird, um das Ende von Vettel bei Ferrari zu erklären.
1. Auto zu schlecht
2. Vettel muss es immer „überfahren“
3. 4 Teamchefs in 5 Jahren
Punkt 1 und 3 sind Fakt.
Wobei Vettel von den 4 Teamchefs nur unter 2 aktiv gefahren ist, es ging dabei eher generell um die Situation bei Ferrari seit der letzten gewonnen WM 2007.
Punkt 2 war hier und da vielleicht zutreffend, hat hier in der Diskussion aber glaube ich niemand angeführt.
Olf154 hat geschrieben:
Kein Teamchef der Welt ist Schuld daran, dass Vettel seinen Wagen 2018 im Kies von Hockenheim geparkt hat
Naja ich habe das hier damals etwas anders gesehen und stehe auch heute dazu.
Klar hatte er die Hauptschuld. Aber man hat ihn auch viel zu lange hinter Kimi versauern lassen. Dadurch verlor er viel Zeit und musste später mehr pushen um den Sieg zu retten. War eben auch unnötig von der Teamführung provoziert.
Das ist ähnlich wie bei Hamilton 2007 in Shanghai. Er hatte Hauptschuld, aber sein Team hat ihn auch ewig lang auf alten Reifen fahren lassen, bei denen man schon die Karkasse sah.
Olf154 hat geschrieben:
in Suzuka 2018 eine Pirouette drehte oder 2017 mehrfach die Übersicht am Start verlor.
War die erste Saison durchaus gut, ging es doch danach - in Relation zur Stärke des Wagens - nur noch bergab. Er hat es schlicht nicht geschafft, Ferrari auf Kurs zu bringen, da mag die Teamstruktur von Ferrari eine Rolle gespielt haben, letztlich ist er aber offenbar einfach nicht ein solcher Strippenzieher und Technik-Tüftler, um ein Team nach vorne zu bringen.
Anders ausgedrückt, die Autorität und Qualität Vettels reichte offensichtlich nicht aus, dass sich ihm die Teamführung verschrieben hat und voll auf ihn gesetzt hat, ein neues WM Team aufzubauen. Das Vertrauen bröckelte letztlich spätestens als er anderthalb Weltmeisterschaften wegschmiss, obwohl er über kein schlechteres Auto verfügte als der große Konkurrent.
Die Zukunft sollte Leclerc sein. Und nachdem sich auch in der letzten Saison die Fehler abermals häuften, kam es wie es kommen musste - die Trennung.
Niemand sagt dass Vettel unschuldig ist.
Als ich aber damals Alonso eine Teilschuld gab für das Scheitern bei Ferrari, da haben gewisse Leute hier, vor allem Mav und Michael, das ständig kritisiert nach dem Motto "es war allein Ferraris Schuld". Und bei Vettel soll plötzlich der Fahrer die gesamte Schuld haben. Das ist lächerlich.
Außerdem: 2017 hat Vettel seinen Teamkollegen ähnlich deklassiert wie Hamilton. Wenn du die Punktdifferenz beider Teampaare mal prozentual umrechnest....
Man kann nicht einfach sagen "Vettel ist Schuld", wenn er seinen Teamkollegen deutlich deklassiert hat.
2018 war da schon deutlich schlechter von Vettel.
2019 hätte es auch ohne die Fehler nie zur WM gereicht, da muss man sich nix vormachen. Aber er hätte weniger Fehler machen und vor Leclerc landen müssen, keine Frage.
Olf154 hat geschrieben:
Aus meiner Sicht ist Vettel bei Ferrari gescheitert und wenn Wolff von Performance spricht, die ausschlaggebend für das zweite Cockpit bei Mercedes ist, kann die Zukunft aus meiner Sicht nicht Vettel sein, denn der hat in den letzten drei Jahren vermissen lassen, dass er besser ist als der Großteil der Formel 1 Fahrer.
"besser als der Großteil der Fahrer" ist er definitiv. Wie kann es denn sonst sein, dass er mit dem neuen Superstar Leclerc ständig auf der Strecke zusammen gekommen ist???
Vettel gehört vielleicht nicht zu den Top 3, aber sehr wohl in die Top 5. Damit ist er auch besser als der Großteil der Fahrer. Das wäre er ja selbst wenn man ihn nur auf P10 sieht, weil dann 9 Fahrer vor ihm und 10 hinter ihm wären.