vogtsophob hat geschrieben:
Vermutlich keiner. Die Frage ist nur, hat Schumacher den Nr1 Status weil der im Vertrag steht oder weil man Ferrari der Meinung ist, das er besser ist und daher die größeren Chancen den Fahrer Titel nach Maranello zu holen.
Und Rubens darf sehr wohl WM werden, dazu muss er "nur" beweisen, dass er besser als Schumacher ist. Und soll mir keiner erzählen das ginge nicht mit Hinweis auf Östereich '02. Denn in Östereich '02 *hat* er bewiesen, dass er, an dem Wochenende, besser war als Schumacher - oder ist da jemand anderer Meinung? Wenn RB das konstant wiederholt, dann bekommt er den Nr 1 Status, denn den hat Schumacher, sei er vertraglich oder nicht, aus einen einzigen Grund: nachgewiesen Leistung.
Die Verantwortlichen bei Ferrari wären wohl die letzten, die an den Fähigkeiten Schumacher, Weltmeister zu werden, zweifeln würden. Allerdings glaube ich nicht, dass sie bei Barrichello unbedingt diese Fähigkeit sehen (ich lasse es mal ausgeblendet, dass Barrichello wohl gar nicht verpflichtet worden wäre, wenn man ihm diese Fähigkeit zutraute).
Nehmen wir mal an, Ferrari hielte es nicht für unmöglich, dass Barrichello gut genug ist, um Fahrerweltmeister zu werden. Desweiteren nehmen wir an, dass Ferrari, McLaren und Williams in Melbourne sehr eng beieinander liegen werden und Ferrari sich also darüber im Klaren ist, dass der WM-Titel dieses Jahr so hart umkämpft sein wird wie schon lange nicht mehr. Barrichello führt nach den letzten Boxenstopps das Rennen vor Schumacher an, innerhalb von fünf Sekunden liegen zudem Räikkönen und Montoya auf den Plätzen drei und vier. Was passiert?
Möglichkeit: Kurz vor Ende des Rennens vernimmt Barrichello ein leicht französisch gefärbtes "Let Michael pass for the championschip"... Zieleinlauf: Schumacher ist Sieger, Barrichello Zweiter.
Was spräche für diese Möglichkeit?
Ja, ein wohlbekanntes Rennen, das in Österreich stattfand, spricht dafür. Damals hatte Barrichello trotz eines großen Rückstandes auf Schumacher noch die theoretische Möglichkeit Weltmeister zu werden; Ferrari hatte so gut wie keinen Druck durch Williams, schon gar nicht durch McLaren. Wenn Barrichello dieses Rennen nicht gewinnen durfte, um auch bloß nicht das geringste Risiko einzugehen, warum sollte es Ferrari dann zulassen, dass er vor Schumacher, der zweifellos der weitaus konstantere und "WM-erprobtere" der beiden ist, ein Rennen einer Saison gewinnt, in der Ferrari unter erheblichen Druck von McLaren und Williams steht? Hätte Ferrari gerade in dieser Saison Punkte zu verschenken, um mit Barrichello als gleichberechtigten WM-Kandidaten ein Experiment durchzuführen, dessen Ausgang ungewiss, ja vielleicht sogar wenig viel versprechend ist? Auch wenn es sich vielleicht um das dritte Saisonrennen handelte und Barrichello durch Ausfälle Schumachers mit zehn Punkten vor Schumacher läge, glaube ich nicht, dass sich Ferrari auf dieses Abenteuer mit Barrichello als WM-Kandidat einließe, denn es ist ganz einfach eine Tatsache, dass Barrichello noch nie über eine ganze Saison konstant gute Leistungen zeigte.