Das Presse-Gespräch im Wortlaut:
Journalist A: Nico, kann ich einmal eine Nicht-Formel-1-Frage stellen?
Nico: Ja.
Journalist A: Die Fußball-WM beginnt am Wochenende, weißt du das?
Nico: Natürlich weiß ich das. Die Frauen-Nationalmannschaft wird doch von Mercedes-Benz gesponsert. Das stimmt doch, oder? Ich verfolge das natürlich auch. Ich werde vor dem Fernseher stehen, wenn sie im Finale sind.
Journalist A: Würdest du dich auch für Frauen interessieren, wenn sie nicht von Mercedes gesponsert werden?
Nico: Jaja.
Journalist B: Du siehst aber erst im Finale zu?
Nico: Wahrscheinlich erst im Finale, vielleicht gucke ich auch Halbfinale. Ich glaube aber erst das Finale.
Journalist A: Fragen wir einmal anders herum: würdest du eine Formel 1 akzeptieren, in der nur Frauen fahren - so quasi als Neben-Formel-1-? Was hätte das für eine Bedeutung für dich?
Nico: Nur Frauen...
Journalistin: Also eine Frauen-Formel-1?
Journalist A: Ja, eine Frauen-Formel-1, so wie es jetzt eine Frauen-Fußball-WM gibt.
Nico: Boah, was soll ich jetzt darauf antworten?
Journalist A: Das ist ja die kritische Frage, was soll ich mit Frauen-Fußball anfangen? Oder was soll ich überhaupt mit Frauen-Sport anfangen?
Journalist C: Frauen überhaupt?
Journalist: Nein, nein, nein. Aber verstehst du die Frage: was hat Frauen-Sport überhaupt für eine Berechtigung?
Die Gruppe: Boah!!!
Journalist D: Jetzt outet sich hier aber jemand.
Journalist A: Ich will doch beim Sport die denkbar beste Leistung erleben. Wenn eine Frau von der Grund-Konstitution her weniger Leistung bringen kann, interessiert mich das schon nicht. Nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil die Leistung nicht Spitze ist...
Journalist C: Hast du einmal Männer-Kunstschwimmen gesehen?
Journalist A: Das geht ja auch vize-versa.
Journalist im Hintergrund: Ich glaube, das haben einmal zwei Schwuchteln versucht...
Nico: Aber es gibt doch auch Paralympics, die man sich auch ansieht. Das ist doch so, dass dort ein Mensch nicht die ganz große Leistung bringen kann, aber unter sich sind sie alle ähnlich und deswegen ist es trotzdem spannend.
Journalist A: Sehr guter Einwand.
Journalist im Hintergrund: Frauen sind eigentlich grundsätzlich behindert.
Journalist A: Gute Einwände kommen nur, wenn Fragen pushy waren. Ja. Jetzt schreiben wir: Rosberg findet Frauen-Fußball wie Paralympics.
(Allgemeines Gelächter)
Nico: Tja, wenn man es richtig machen würde... tja.
Journalist A: Ne, ne.
Journalist C: Nico, darf ich was Anderes fragen. Wie schwer war es für dich, die Enttäuschung in Montreal abzuhaken?
Nico: Es ging. Es war ein Rennen, wo es halt nicht zusammengepasst hat und das war es. Hier gibt es die nächste Chance.
Journalist C: Jetzt gibt es hier die nächste Chance, da sich mit Auspuff-Systemen und Motor-Mapping einiges ändern wird. Bringt euch das Vor- oder Nachteile, was da jetzt alles in der Diskussion steht?
Nico: Es sind große Veränderungen, ganz klar. Besonders auch für uns, wie für alle anderen. Wir hatten auch Qualifying-Maps, die wir im Rennen für verschiedene Renn-Maps geändert haben - also Motor-Einstellungen - und das fällt jetzt weg, weil wir genau die gleichen Motor-Einstellungen fahren müssen. Das macht es schon sehr, sehr anders, auf jeden Fall. Das wird für alle ähnlich sein, von daher wird es schwierig sein, zu sagen, wer am meisten davon profitiert.
Journalist C: Wenn man so die Organe querliest, die sich mit der Formel 1 beschäftigen, dann klingt das so: Red Bull wird da den größten Nachteil haben. Da stimmst du nicht zu?
Nico: Nein, das kann man jetzt nicht sagen. Es wird sich herausstellen, aber das ist im Vorhinein nicht so eindeutig.
Journalist C: Gab es zwischen Kanada und jetzt irgendwas, zu dem ihr sagt, wir haben was neues am Start und das kann uns was bringen?
Nico: Wir haben hier unter anderem Auspuff-Entwicklungsteile, die eigentlich für Silverstone geplant sind. Vielleicht setzen wir sie hier schon unter anderem im freien Training ein. Das wird sich noch zeigen. Sie waren eigentlich für Silverstone geplant gewesen, aber das ist zum Beispiel eine Sache, die uns nach vorne oder weiter helfen wird.
Journalist E: Sind das Auspuffteile nach dem neuen Reglement?
Nico: Jaja.
Journalist F: Ihr hattet ja einen relativ revolutionären Auspuff, der war anders als alle anderen. Jetzt werft ihr quasi das Konzept über den Haufen und geht auch zur Red-Bull-Lösung. Was denkt man da als Fahrer? Sind die anderen schlauer als wir?
Nico: Nein, gar nichts denke ich mir da.
Journalist F: Aber es hat ja offensichtlich nicht funktioniert, oder nicht so wie geplant.
Nico: Aber das kann man jetzt nicht nur aufs Auspuffsystem legen. Wir werden es sehen. Wenn uns das neue Auspuffsystem so viel weiter hilft, dann können wir sagen, das Auspuffsystem hat uns doch mehr behindert als wir dachten. Es wird jetzt aber nicht die absolute Revolution sein. Es wird ein weiterer Schritt sein, so.
Journalist H: Ich habe die Frage schon anderen gestellt: was sagst du als Fahrer und als Vertreter eines Teams dazu, dass mitten in der Saison die Regeln geändert werden?
Nico: Was soll ich dazu sagen?
Journalist H: Ich meine, das ist ja nicht normal...
Nico: Das gab es doch schon immer in der Formel 1. Es wurde ja nicht geändert, es wurde nur Klarheit geschaffen, würde ich sagen.
Quelle:
HIEREs ist doch immer wieder interessant wie aus dem Zusammenhang gerissene Wortfetzen fehlinterpretiert werden.
Und ja es gibt die Unterschiede in der sportlichen Leistungsfähigkeit zwischen Frauen und Männern. Beispiel Speerwurf: WR Frauen 72,28 m WR Männer 98,48 m. Aber das sagt ja nix aus welcher von beiden Wettbewerben der spannenderer war. Gleiches gilt für die Frauen Fußball WM. Sicher spielen die Frauen einen "anderen" Fußball wie die Männer. Aber nimmt es gleich die spannung aus dem Spiel? Eine Frage die ich nicht beantworten kann, da ich Männer wie Frauen Fußball Langweilig finde!