Was sagt ihr dazu?
Wer sind eigentlich die deutschen Nachwuchshoffnungen für die Zukunft? GP2-Pilot Daniel Abt schielt auf eine Karriere in der IndyCar, GP3-Pilot Marvin Kirchhöfer ist sehr talentiert und viele Experten erwarten eine F1-Zukunft des Hockenheim-GP3-Siegers. Wen nur noch die wenigsten auf dem Radar hatten, ist Pascal Wehrlein. Das liegt auch daran, dass der 19-Jährige den Formel-Sport verlassen und in die DTM gegangen ist. Doch Wehrlein ist einer der Nachwuchsfahrer von Mercedes. Und Mercedes will in den nächsten zwei bis drei Monaten ein Nachwuchsprogramm aufstellen, mit einer intensiven Förderung.
Davon wird auch die weitere Karriere von Wehrlein abhängen. Möglicherweise spannt Mercedes mit einem Team in der GP2 oder WSbR zusammen, in dem Wehrlein unterkommen könnte. Denn die DTM – auch wenn die DTM-Fahrzeuge immer als Formel-Autos mit Dach bezeichnet werden – ist nicht die perfekte F1-Nachwuchsschmiede. Trotzdem setzt in der DTM ein gewisser Jugendwahn ein. Mit Marco Wittmann (BMW) wurde ein 24-Jähriger vorzeitig Meister der Saison 2014. Wehrlein ist als Siebter und mit einem Sieg am Wochenende auf dem Lausitzring bester Mercedes-Pilot in einer denkbar schlechten Saison.
Die meisten Tourenwagenfans wollen in der DTM richtige Typen sehen, in der Regel also etwas ältere Fahrer. Aber in der DTM engagieren sich nur Werksteam, hier müssen die Fahrer also fürs Fahren nichts bezahlen, sondern bekommen sogar einen Lohn. Genau das lockt verstärkt auch junge Fahrer an, die wegen der horrenden Kosten im Formel-Sport früh den Traum von der Formel-1 abhaken.
Für Wehrlein ist der Traum trotz des Wechsels von der Formel-3 in die DTM ein Stück näher gekommen. Letzte Woche absolvierte er in Portugal eine F1-Testfahrt im Mercedes-Boliden von 2012. 109 Runden oder rund 500 Kilometer spulte er ab und wusste dabei zu überzeugen. Nun ist er offizieller Ersatzfahrer bei Mercedes. Als solcher leistet er schon das gesamte Jahr über Simulatortests ab.