Kevin Magnussen hat 2014 eigentlich ein viel versprechendes Einstiegsjahr in der Formel-1 hingelegt. Dem Ex-Weltmeister Jenson Button konnte er teamintern bei McLaren vor allem im Qualifying so zusetzen, dass sich McLaren die Entscheidung nicht leicht gemacht hat, 2015 auf Button statt Magnussen zu setzen. Doch nun bekommt der Däne noch auch einen Renneinsatz für McLaren.
Fernando Alonso wird beim Saisonauftakt in Melbourne nämlich nicht dabei sein. Die Ärzte rieten dem Spanier nach seinem Testunfall in der zweiten Testwoche von einem Start ab. Weil es gleichzeitig schon seit Wochen heißt, der zweimalige F1-Weltmister hätte den Crash unverletzt, ohne Blessuren und Kopfverletzungen überstanden, führt das in den weiten Tiefen des Internets zu den wildesten Spekulationen.
Der Startverzicht in Australien ist eine Vorsichtsmaßnahme: In Malaysia will er wieder mit von der Partie sein. Fakt ist: Alonso war nach dem Crash kurz bewusstlos. Fakt ist auch: Obwohl der McLaren Honda bei dem Unfall kaum zerstört wurde, wirkten viele g-Kräfte auf Alonso. Bei mehr als 15g beginnt eine Warnlampe im Cockpit zu leuchten. Und sie leuchtete auch. Scheinbar war der Einschlagwinkel so günstig, dass nicht der McLaren die Energie absorbieren musste, sondern vor allem Alonsos Körper. Vorsicht ist in diesem Fall besser als Nachsicht. Es heißt auch, dass Alonso am Unfallort verwirrende Antworten auf leichte Fragen gegeben hätte. So soll er geglaubt haben, er fahre noch für Ferrari statt McLaren. Solche Berichte wurden offiziell jedenfalls noch nicht bestätigt.
Unsichere Zukunft für Magnussen
Magnussen brachte via Twitter sein Bedauern über die Umstände der raschen F1-Rückkehr zum Ausdruck, freut sich aber auf eine Fortsetzung seiner F1-Karriere. Vielleicht wird er auch schon ab Malaysia im Manor Marussia Ferrari Platz nehmen, auch wenn er darauf nicht wirklich mit Begeisterung hofft. Denn vermutlich wird der Däne in diesem Team nur Hinterherfahren. Vielleicht sogar an der 107%-Qualihürde scheitern!
Bisher hat Magnussen für 2015 jedenfalls keine Verpflichtungen, lediglich als McLaren-Testfahrer. Durch die McLaren-Kontakte zu Honda standen ein paar Einsätze im fünften Dallara Honda des Andretti-Teams in der IndyCar im Raum, genauso wie auch ein Wechsel in die japanische Super-Formula. Magnussen selbst wünschte sich einen Start beim 24-Stundenrennen von Le Mans gemeinsam mit seinem Vater, Ex-F1-Pilot Jan Magnussen. Doch dieser Traum hat sich zumindest für 2015 zerschlagen, soll in Zukunft aber nachgeholt werden. Doch zunächst hat der 22-Jährige mit der Formel-1 noch eine Rechnung offen.
Ersatzfahrer beim Saisonauftakt
1982 Brian Henton für Marc Surer (Arrows)
1990 Bernd Schneider für Alex Caffi (Footwork)
1990 Gianni Morbidelli für Emanuele Pirro (Scuderia Italia)
1990 Gregor Foitek für David Brabham (Brabham)
1994 Jos Verstappen für JJ Lehto (Benetton)
1995 Mark Blundell für Nigel Mansell (McLaren)
2015 Kevin Magnussen für Fernando Alonso (McLaren)
Die letzten zehn Ersatzfahrer bei McLaren
1978 Bruno Giacomelli (1)
1985 John Watson (1)
1993 Mike Häkkinen (3)
1994 Philippe Alliot (1)
1995 Jan Magnussen (1)
1995 Mark Blundell (15)
2005 Alexander Wurz (1)
2005 Pedro de La Rosa (1)
2006 Pedro de La Rosa (8)
2015 Kevin Magnussen (1)