I.P. hat geschrieben:
ich finde erstmal dass man die qualifyingzeiten nicht überbewerten darf weil in beiden qualifyings die strecke von fahrer zu fahrer besser geworden ist.
Sehe ich auch so, auch Christian Danner meinte, dass die Strecke die ganze Zeit immer trockener wurde und der Grip sich von Fahrer zu Fahrer immer verbesserte, ohne aber die Qualifying-Leistung von Jacques Villeneuve schmälern zu wollen. Denn die war wirklich gut, aber Alonso musste schon in der ersten Gruppe ins zweite Qualifying gehen, wohingegen er in der zweiten Gruppe. Ob allerdings noch zwischen den die fünfminütige (Werbe-)Pause war, weiß ich nicht mehr...
Seine Leistung im Rennen aber hat mich auch enttäuscht, nach dem GP von China hätte ich mir schon etwas mehr von ihm erwartet. Vielleicht helfen als eine kleine Entschuldigung noch das Wetterchaos, und die zwei fehlenden Trainingssessions vor dem Qualifying, doch etwas mehr als eine Sekunde Rückstand auf Fernando Alonso in der schnellsten Runde und der permanente Zeitrückstand auf die Zeiten des Teamkollegen sprechen doch eine deutliche Sprache, meiner Meinung nach.
Seine Aussage, dass es an fehlender Fitness liegt, hat mich, ehrlich gesagt, etwas verwundert, denn er und sein Manager Craig Pollock betonten oftmals, wie hart er ja für einen Comeback trainiert hatte...
Suzuka erfordert aber auch ziemlich viel von den Fahrern, nächste Woche wird er wieder testen, vielleicht schafft er es in Brasilien, in die Punkte zu kommen.
Dazu wird er auch noch trainieren, auch das könnte ihm für Brasilien helfen, doch er scheint auch etwas Probleme beim Set-Up zu haben (was ich ihm nicht zum Vorwurf mache, doch den Renault kennt er ja schon eine Weile, an den Teamkollegen müsste er eigentlich trotzdem näher sein...).
Denn auch die Strecke in Interlagos stellt eine besondere Herausforderung dar. Es gibt zwei lange Geraden - entlang der Boxen und die Gegengerade, dazu kommt das ziemlich enge Infield und der steile Anstieg zur Start-Ziel-Linie.
Es ist ziemlich schwierig, hier den richtigen Kompromiss zu finden, vor allem, weil man im Qualifying und Rennen sehr verschiedene Abstimmungen braucht, und da könnte Villeneuve möglicherweise Schwierigkeiten haben.
Für´s Qualifying benötigt man viel Abtrieb, um im Infield zurechtzukommen, für das Rennen aber eine hohe Spitzengeschwindigkeit auf den Geraden, um überholen zu können. Außerdem muss man auch auf das mechanische Set-Up, auf Federn, Dämpfer usw. sehr viel Wert legen, um mit den teilweise heftigen Bodenwellen fertig zu werden.
An die Fahrer stellt die Strecke besondere Anforderungen dar, weil sie gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird und deshalb vor allem Linkskurven aufweist. Die Halsmuskulatur wird besonders belastet, da sie bei den meisten links nicht so stark trainiert ist wie rechts.
Und eine möglicherweise fehlende Fitness könnte somit dem Villeneuve das Leben im letzten GP noch zusätzlich erschweren...