Mal back on topic, ob Hamilton "arrogant" ist: ich kann nur sagen, jein. Was ihm mal fehlt ist der Respekt für seine Konkurrenten. Letztens hat er mal wieder einen Geniekommentar abgegeben, dass seine Strafe in Magny-Cours nur bedeutet, dass er "ein paar Autos überholen muss". (ist auf der offiziellen Seite nachzulesen) Irgendwie scheint mir auch, dass er seit Kanada wirklich überheblich wird, denn er scheint felsenfest davon überzeugt zu sein, dass er heuer klar Weltmeister wird, und dass ihn keiner aufhalten kann.
Ob ihn das schon "arrogant" macht, würde ich mal nicht unterzeichnen. Sympathisch ist er mir persönlich nicht, aus dem simplen Grund dass ich mir 99,99% sicher bin, dass alles was er vor der Kamera sagt, oder tut, gespielt und ziemlich wahrscheinlich auch geheuchelt ist. Die Hamilton-Fans brauchen sich jetzt nicht aufregen, schließlich hat jeder Recht auf eine Meinung solange sie argumentiert ist ^^
Arrogant wäre er für mich dann, wenn er sich erwartet, dass alle Fahrer auf ihn achten und ihn als Gradmesser nehmen, so wie man damals einen Senna oder einen Schumacher z.B. als "Messlatte" für alle anderen Fahrer genommen hat. (ist vlt. jetzt etwas schlecht ausgedrückt)
Allerdings, wenn er sich jemals über zuviel Druck oder zuviel Erwartungen beschweren sollte (sollte mal McLaren nicht so ein tolles Auto zusammenbauen, es ist schon mal passiert^^) dann ist das ein Freifahrtschein für alle, die ihn nicht so sehr mögen, für einen /collectivelaugh weil er sich das alles selbst zuzuschreiben hat. Er hat den Hype um sich eigentlich nur verstärkt, meist durch seine (meiner Ansicht nach) taktisch unklugen Aussagen und durch seine Selbsteinschätzung, er sehe sich selbst als Role Model für Leute in seiner Generation, und den Quatsch über wie reif er sich fühle brauche ich gar nicht mal zu erwähnen, genauso wie das Buch über ihn, was er garantiert nicht geschrieben hat, wahrscheinlich auch nie selbst gelesen hat.
Was ich nie verstanden habe (und noch immer nicht verstehe) ist eigentlich der Grund für den Hype. Die "Post-Schumacher-Generation" ist gerade mal am Zug mit Raikkonen, Alonso, Massa und nun soll gleich eine neue her? Hamilton, Rosberg, Kubica und auch Vettel (und diejenigen die im Moment in der GP2 heranwachsen) sind meiner Meinung nach in genau der selben Situation wie die obigen drei vor 7 bzw. 6 Jahren (Massa debütierte ein Jahr später wie Raikkonen und Alonso). Ich find es schon gut genug wenn sie teilweise um Siege mitmischen, Weltmeister muss er aber nicht so schnell werden, aus dem simplen Grund dass wenn einmal diese Raikkonen/Alonso/Massa/etc. Generation abtritt, wir sofort wieder jemanden haben, der dann 4, 5 WMs in einer Reihe einsackt und 6 Jahre später wir dann alle wieder sagen können: "Mann das ist ja wohl kaum repräsentativ, dass der jetzt X Weltmeisterschaften gewonnnen hat, weil keiner da war, der ihm die Stirn bieten konnte."
Also solange Hamilton noch herumschwächelt, soll es mir Recht sein, denn es gibt v.a. Rosberg und Vettel mehr Zeit, sich zu den Fahren zu entwickeln, die mal direkt um die WM mitkämpfen werden. Und nur mal als Schätzung, ich glaube nicht, dass Hamilton in den nächsten 2,3 vlt. sogar 4 Jahren WM wird. Ist wahrscheinlich nur meine Meinung, denn sonst scheinen ja soviele überzeugt zu sein, dass er wenn nicht dieses, dann nächstes, und sonst das darauffolgende, etc. Jahr WM wird. Ich glaube, wir hatten dasselbe schon mit Kimi und da durften alle Raikkonen-Fans (incl. myself) dann immerhin 6 Jahre warten, und das lag wohl kaum daran, dass er schlecht gefahren ist oder so. Also healthy competition ja, aber bitte, bitte keine Totaldominanz so dass ich mir genauso Golf oder Snooker-WM auf Eurosport ansehen könnte, weil es genau denselben Spannungswert hat.