stuephi hat geschrieben:
Wie gesagt glaube ich dass es Schumacher als Rennfahrer besonders ausgezeichnet hat, dass er in der jeweiligen Situation sehr oft das richtige tat.
ich würde eher sagen er hat immer gewusst was er tat und warum er es tut und hat selten unüberlegt oder im affekt gehandelt. 1997 hat er das getan was er auch selbst als größten fehler seiner karriere bezeichnet.
stuephi hat geschrieben:
Dazu gehört es auch mal ab und zu auf Punkte zu fahren, den Boxenstopp abzuwrten oder je nach Situation auch mal was zu riskieren. Darauf könnten wir uns ja als kleinsten Nenner einigen.
nicht ganz. würdest du das über alonso sagen würde ich dir uneingeschränkt zustimmen, das ist genau sein stil der an sich sehr effizient und erfolgreich ist.
schumacher hat eher permanent versucht das maximum zu erreichen und hatte klasse genug dabei nur sehr selten zu scheitern, etwa in form eines abflugs wenn er einem an sich schnelleren gegner auf der strecke folgen wollte. manchmal waren eben 7. ränge das maximum (wie im sommer 2003), dann hat er eben dafür gekämpft. manchmal hat seine kampfeslust ein wenig übermotiviert ausgesehen, z.b. in monaco 2005 wo es rb und rs nicht ganz verstanden haben wie man in der letzten runde noch versuchen kann überholmanöver in monaco anzusetzen und manchmal mutet so ein stil brutal an. das alles haben wir von schumacher gesehen, aber vornehme zurückhaltung - nein, das kenne ich von ihm nicht.
ich würde sagen diese eigenschaft hat schumacher 2003 den wm-titel gebracht und 2006 gekostet, da war die alonso strategie am ende erfolgreicher.
stuephi hat geschrieben:
Die Reifensituation habe ich eigentlich schon genügend erwähnt.
Toyota wie auch Williams haben 2006 die saison schon mit Bridgestones hinter sich gebracht, sind aber wohl noch nicht in der Lage gewesen die Reifen gleich gut zu verstehen wie Ferrrari. Zudem wurden die Reifen auch in erster Linie in Zusammenarbeit mit Ferrari entowrfen und die anderen Teams mussten sich wohl oder übel darauf anpassen.
Wobei sicher auch viel KnowHow mit den ehemaligen Michelinteams zu Bridgestone transferiert wurde!
ich denke eher der ferrari war aerodynamisch viel besser als toyota/williams. das zeigt sich auch 2007 mit den einheitsreifen die sehr wenig mit den letztjährigen gemein haben, auch da war ferrari von anfang an schnell und lediglich mclaren kommt momentan auf augenhöhe.
wenn die theorie mit dem erfahrungsvorsprung stimmt dann verstehe ich nicht ganz dass williams ganz am anfang der saison 2006 sehr konkurrenzfähig und in bezug auf die rundenzeiten auf ferrari niveau war und danach immer weniger, dann müsste das ja umgekehrt sein.
ich denke schon auch dass wissensvorsprung immer etwas nützliches ist aber der hat imho lediglich die startpositionen in die saison 2006 bestimmt, danach hat sich das nicht noch zusätzlich pro ferrari ausgewirkt sondern eher nivellierend.
stuephi hat geschrieben:
Dass die Reifen sich auch innerhalb eines Rennens sehr unterschiedlich entwickelt haben, haben wir auch in der letzten Saison mehr als einmal gesehen. Nicht einmal die Einheitsreifen aus diesem Jahr verhalten sich ja wirklich wie Einheistsreifen. Seit einiger Zeit sind die Fahrzeuge schon so ans Limit entwickelt, dass sich schon kleinste Änderungen im Bereich der Reifen extrem in den Zeiten auswirken können.
das stimmt in der tat.
stuephi hat geschrieben:
Für dein Beispiel in welchem Schumacher einige Fahrzeuge überholen konnte, würde mich doch interssieren welchen der 'Bridgestonefahrer' im speziellen du ausser Schumacher mit einem überlegenen Reifen als grossen Gewinner der Startrunde in Betracht gezogen hättest.
du meinst "mit unterlegenem reifen als gewinner" oder "mit überlegenem reifen als verlierer" oder? weil ich habe mitnichten behauptet schumacher hätte in diesem rennen einen überlegenen reifen gehabt.
im speziellen meine ich den vergleich mit den auf den rängen 6, 7 und 9 vor schumacher qualifizierten webber, ralf schumacher und trulli. wie gesagt, selber reifen, bessere qualifyingposition und nach der ersten runde hatte schumacher die alle überholt.
im speziellen als verlierer sehe ich auch fisichella, der die gleichen reifen und das gleiche auto wie alonso hatte (der in der ersten rennhälfte auf- und davongefahren ist) und in der startrunde von schumacher überholt wurde.
stuephi hat geschrieben:
Dass Schumacher eine sehr grosse Klasse hat, sowie auch genügend Erfahrung um sich da (ganz im Gegensatz zu einigen anderen Leutchen im Starterfeld) durchzusetzen zu können, ist ja eigentlich unbestritten.
klasse und erfahrung sind eine sache, die lernt mancher schneller und mancher langsamer. z.b. attestiere ich hamilton jetzt schon große klasse während jpm die nie hatte und massa 3 jahre gebraucht hat bis er endlich von seinem crash-trip runtergekommen ist. das was ich im speziellen meine ist die fähigkeiten der besten fahrer und da steht schumacher ganz oben. diese fahrer (auch senna dazumals) konnten mit dem auto dinge anstellen zu denen andere nicht in der lage waren, auch nicht wenn sie 100 jahre geübt hätten.