@SLK
SLK hat geschrieben:
@ Sequencer
Wenn hier etwas am Thema vorbeigeht, dann sind es deine ständigen Bemerken zu meinen angeblichen Abweichungen vom Thema. Der Ausschnitt meines Beitrags, der sich mit Schumacher und Ferrari befasste, stellt eine Argumentation dafür dar, dass Alonsos Aussagen bezüglich Schumacher meiner Ansicht nach sehr nachvollziehbar sind.
Also, mach doch mal langsam. Du hast von einer Stallorder bei Ferrari in diesem Thread angefangen zu reden, aber wenn man sich die Aussagen von Alonso noch mal durch den Kopf gehen lässt, stellt man dabei fest, dass es ihm nur darum ging, Schumacher solle wegen seiner Dominanz zurücktreten (was ich aber nicht glaube, dass er es so gesagt hat), dann aber wiederum, dass er ihn schlagen kann. Da hat Alonso eben nirgendwo von einer Dominanz, verursacht durch (angebliche) Stallorder gesprochen, im Gegensatz zu dir.
Da David Coulthard ein Fahrer mit einem hohen Maß an Fairness und Realitätssinn ist, gehe ich davon aus, dass er Räikkönen freiwillig vorbeiließ, da er ja ohnehin nur durch die chaotischen Zustände im besagten GP vor Räikkönen gelangt war. Mehr sollte man da ganz einfach nicht hineindeuten, ebenso wenig wie so etwas mit den Ferrari-Teamordern vergleichbar ist, die den Langsamen bevorzugen und den Schnellen abstrafen.
Aha, und Barrichello z.B. ist kein Fahrer mit einem hohen Maß an Fairness und Realitätssinn?
Ja, er ist durch diesen unvorhersehbaren Zwischenfall an Räikkönen vorbeigekommen, aber da gab es ja noch die Boxenstopps. In der 6. Runde des besagten GP fuhr DC an die Box, da sich an seinem Auto Teile gelöst hatten (auch da Matta, Panis und Firman waren in dieser Runde in der Box). Dann kam der Vorfall mit dem Wahnsinnigen, woraufhin Räikkönen praktisch mit dem kompletten restlichen Feld den Tankstopp einlegte. DC überholte den Räikkönen sozusagen an der Box. DC hat sich meiner Meinung nach seinen Platz vor Räikkönen fair verdient gehabt, der wurde ihm dann aber genommen.
Du redest von "chaotischen Zuständen". Ja, die gibt es im Motorsport eben. Sollte jetzt immer jedes Team den Fahrer, der im WM-Klassement hinter seinem Teamkollegen liegt, befehlen, für den anderen Platz zu machen? Genau in diesem Fall spielte eben die Überlegung bei Norbert Haug und Ron Dennis die große Rolle, dass Räikkönen möglichst viele Punkte an den hinter ihm liegenden Schumacher gut macht.
SLK, eine Teamorder ist und bleibt eine Teamorder, egal, ob man sie ganz deutlich macht, durch die Boxenregie absichtlich (!) ausführt oder eben unvorhergesene bzw. chaotische Zustände eine Rolle spielen.
Mal ein Beispiel: Räikkönen verbremst sich, der bis dato dicht hinter ihm fahrende DC überholt ihn, kriegt danach aber die Anweisung, den Räikkönen wieder vorbeizulassen, weil die Verbremsung ein unvorhergesehenes bzw. für Räikkönen ein in gewisser Weise "chaotisches" Erlebnis darstellte. Fändest du das in Ordnung?
Oder vielleicht noch besser, wahrscheinlich auch etwas absurder: Ein Vogel oder ein Hase befinden sich während eines GP an der Strecke. Räikkönen weicht dem Vogel oder dem Hasen aus, muss etwas ins Gras abseits der Strecke, (der Vogel fliegt weg, der Hase läuft weg
), DC nutzt die Chance und überholt daraufhin Kimi, dann kriegt DC den Befehl von Ron Dennis: "Lass Kimi wegen der WM vorbei, das war ein chaotischer Zwischenfall, sonst wäre er normalerweise vor dir geblieben. Du hast dich jetzt nicht aufzuregen."
Wäre das für dich absolut okay? Ich denke mal, mit großer Wahrscheinlichkeit, es handelt sich ja dabei um McLaren-Mercedes, nicht um ein anderes Team...
Zählt für dich das Qualifying zum Rennen?
Ja und nein, denn schließlich hat man von der Pole-Position sicherlich eine bessere Chance, einen GP zu gewinnen, als von z.B. dem 10. Startplatz, oder? Somit hängt das Rennen in gewisser Hinsicht auch vom Qualifying ab.
Kimi hätte z.B. beim GP von Kanada sicherlich mehr Punkte holen können, wenn er den gravierenden (!) Fehler im Qualifying nicht gemacht hätte. Vielleicht hätte er ja sogar mit einem besseren Ergebnis ja Weltmeister werden können, oder? Aber das Qualifying zählt für dich ja anscheinend wenig, sei´s drum. Und sowieso, hätte wäre wenn spielt eh keine Rolle.
Wenn ein Fahrer mit drei unverschuldeten Ausfällen 91 Punkte sammelt, halte ich das für die größere Leistung im Vergleich zu einem Fahrer, der ohne technische Defekte oder unverschuldete Beiteiligungen bei Unfällen 93 Punkte sammelt. Man sollte auch einsehen können, dass es machmal Fahrer gibt, deren fahrerische Leistung größer war als die des jeweiligen Weltmeisters der Saison.
Ich finde es zwar nicht so, aber jedem das seine.
Ja, ich sehe es auch gerne ein, dass es manchmal Fahrer gibt, deren fahrerische Leistung größer war als die des jeweiligen Weltmeisters der Saison, und für mich gibt es nur einen Fahrer von der letzten Saison, auf den dies zutrifft, und zwar Fernando Alonso, wie ich es schonmal schrieb. Seine Leistung mit diesem wirklich untermotorisierten RS23, seine geringe Erfahrung, schließlich fuhr er ja eine einzige komplette Saison im Jahr 2001, und das bei Minardi, dazu noch 6. der WM, noch vor DC in einem WM-tauglichen Auto platziert, seine Pole-Position beim GP von Malaysia, gleich im zweiten Rennen der Saison, zum zweiten Mal überhaupt mit diesem neuen Qualifying-System, seine Super-Pole-Zeit und der Sieg vom GP Ungarn, dazu noch seine Leistung über das ganze Jahr gesehen (ich weiß, trotz einiger kleiner Fehler, beim GP von Italien hatte er einen Defekt an der Traktionskontrolle im Qualifying), machen ihn für mich zum absolut besten Fahrer des letzten Jahres. Ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.
Denn 2003 war es Räikkönens dritte komplette Saison, dazu die zweite in einem Top-Team.
Dass die Regelung, einen im Kies steckenden Fahrer mit laufendem Motor wieder auf die Strecke zu schieben, in der Praxis eine Zumutung ist und keine Gleichbehandlung beinhaltet, zeigte sich beim Indy-GP, als Rubens Barrichello wie Schumacher - und im Gegensatz zu ihm sogar unverschuldet - mit laufendem Motor im Kiesbett hing, jedoch nicht von den Streckenposten ins Rennen zurückgeschoben wurde.
Nö, das ist oder war überhaupt keine Zumutung, und, sorry, aber noch ein schlechtes Beispiel. Barrichello war - genauso wie Schumacher beim GP von Europa - in einem Duell mit Montoya, dabei fuhr er neben die Strecke ins Kies - genau wie Schumacher, der aber eben keinen Platz gegen Montoya hatte und sich somit ins Kiesbett rausdrehte, für mich auch eher unverschuldet, beide waren normale Rennsituationen - aber, und das ist der Knackpunkt, ging Barrichellos Motor schneller aus als der von Michael. Bei Michael dauerte es einige kurze Zeit, bis die Streckenposten kamen, der konnte seinen Motor aber am Laufen halten, Barrichello versuchte es mit zu viel Kraft (Gewalt), selber aus dem Kiesbett rauszukommen, wie man es an den sich stark drehenden Hinterrädern deutlich erkennen konnte, daraufhin ging der Motor schon gleich aus - und somit wäre es auch reglementwidrig gewesen, ihn anzuschieben.
Der Fehler, der in deiner Liste fehlt, ist der beim Melbourne-GP, als Schumacher ein Ausritt ins Gras unterlief und er sich dabei die Windabweiser abriss. Ein Fahrfehler, der eine Beschädigung am Auto nach sich zieht (wie auch der in Japan oder in Malaysia), sehe ich persönlich als gravierenden Fahrfehler, auch wenn die Fehler in Europa und Brasilien noch schwerer wiegend waren.
Nö, in meiner Liste fehlt bis jetzt nichts, denn das war auch kein Fehler von Schumacher beim Australien-GP. Als er versuchte, an Räikkönen vorbeizukommen, zog der nach links, für Schumacher blieb nichts anderes übrig, als den Weg übers Gras und die Randsteine zu nehmen - dabei beschädigte er sich das Auto, woraufhin die Windabweiser begannen, sich zu lösen...
Über den GP von Europa schieb ich gerade vorher was, nämlich genau die gleiche Situation: Schumacher hatte einfach keinen Platz, in beiden Situationen. Oder, wenn er im Kampf gegen Räikkönen eine Vollbremsung durchgeführt hätte, um einen Unfall oder einen Ausritt neben die Strecke, zu vermeiden, wäre dir das lieber gewesen? Würdest du dann das auch als einen "Fehler" bezeichnen, oder doch als ein Unvermögen Schumachers, zu überholen bzw. ihn als "Feigling" darstellen?
Dass die richtig gravierenden Fehler nur von Räikkönen gekommen wären, ist eine derart unsachliche Aussage, dass es sich darüber nicht zu diskutieren lohnt.
Was daran liegen dürfte, dass es sich um den Lieblingsfahrer und (oder) um das Lieblingsteam handelt...
Zur angeblichen Silverstone-Stallorder schrieb ich bereits oben etwas, die Melbourne-98-Stallorder diente dazu, ein Missverständnis auszugleichen und bevorteilte nicht den langsameren Fahrer, so wie es bei Ferrari stets der Fall ist. Auch Suzuka 2003 ist nur spekulativ, ist im Sinne des Sports vertretbar und eventuell wieder nur ein Zeichen der Vernunft Coulthards.
Missverständnisse kommen eben im Rennsport auch ab und zu vor... Wo kämen dann die ganzen Teams hin, oder die ganze F1, wenn immer alle Missverständnisse "augeglichen" werden?
Nun ist es also "Vernunft"... SLK, kann es sein, dass du, immer wenn es nicht um Ferrari geht, einen bestimmten "Ausweg" suchst?
Ganz nebenbei gesagt; ich finde es lustig, dass du Geld für die Überprüfung meiner Quellenangaben ausgibst...
lol Auch ganz ehrlich gesagt: Finde ich auch.
Halt, Moment mal, ich könnte ja auch ins Zeitungsgeschäft gehen, mir die Zeitung rausnehmen, das Interview kurz durchlesen, und wenn es nichts weiter Interessantes gibt, die Zeitschrift wieder zurückstellen, somit müsste ich auch kein Geld für die Überprüfung deiner Quellenangaben ausgeben. Nett, oder?